Plaudereien Einfach so!

Friedel1900
Friedel1900
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von Friedel1900
als Antwort auf JuergenS vom 29.12.2021, 12:10:49
Hallo JürgenS,

ich kann mir das auch nicht vorstellen. Allerding sehe, höre und lese ich ja heute schon die vielen
Veränderungen. Die Eltern arbeiten beide und den Kindern gibt man Geld in die Hand, als
Ausgleich! Respekt den Ordnungshütern gegenüber gibt es kaum noch! Busfahrer werden
verprügelt, wenn Menschen ohne Maske einsteigen und der Fahrer sehr freundlich
darauf hinweist, usw.

Oma und Opa werden zu Hauf in Senioren- und Pflegeheimen abgeschoben! Kinder, die z. T.
noch sehr klein sind, spielen um Mitternacht noch draußen. Dies habe ich in meiner letzten
Berliner Wohnung real erlebt.

Kinder ab 15/16 Jahren lassen sich lieber jedes Jahr schwängern, als arbeiten zu gehen!
Der Staat bezahlt ja gut!

Ich brauche jetzt unbedingt noch 'nen frischen Kaffee.

Schönen Mittwoch Dir mit Gruß von Astrid




 
BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von BerndHeinrich

@pippa
"Klappbett" war das Schlüsselwort, dass einige Erinnerungsbilder, in meinem Kopf, aktiviert hat.
Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, war irgendwie vollkommen verwinkelt. Ich habe so eine vage Erinnerung, dass mal von einem ehemaligen Hotel, einer Herberge oder ähnllichem die Rede war.
Wir hatten auch keine zusammenhängende Wohnung, sondern 2 Zimmer, die miteinander verbunden waren: Wohnküche und Wohnzimmer. Auf dem rießigen Flur war ein Waschbecken, dass auch von einer weiteren Familie, auf unser Etage, genutzt wurde.
Das Elternschlafzimmer ging auch von diesem Flur ab. Und darin bekam ich ein Klappbett, in einer Ecke neben dem Kleiderschrank. Irgendwann später, wurde dann das Klappbett, in eine Ecke des Flures gestellt ...
Ich hab mich, daran erinnere ich mich noch heute, nie wohl, ruhig und sicher gefühlt.

Sehr viel später wars dann so, dass nach dem Ableben, von anderen Mietern, deren Zimmer an uns gingen. Das führte dazu, dass die Familie plötzlich, im ganzen Haus verteilt war.


@Roxana
Ich hoffe, es geht Dir bald besser!

ladybird
ladybird
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von ladybird
In unsere nostalgischen Erinnerungen gehört unbedingt das "Plumps-Klo",
100_7292.JPGliebe Mareike und Friedel1900, vielleicht macht das Wiedersehen sogar Freude? Alle Eure Erzählungen aus der Vergangenheit: pippa, charlie, Mareike, Globetrotter wie Friedel1900 ,DW., Juergens.....auch Roxanna und alle anderen "Bänkler" sprechen von gemeinsamen Erlebnissen. Ich glaube einfach, heute gibt es größere Unterschiede, weil es auch unterschiedliche Angebote und Vorstellungen gibt? Die Wünsche und der Anspruch sind  gewachsen?.....Und leider auch der Zusammenhalt der Menschen.
So sagten es nach 1989 die Leute aus der ehemaligen DDR, dass nach der Wende (dem wohl "Bessergehen"), dass das sich die Solidarität  negativ verändert hätte......
Lieber Jürgens:
Deine Zukunfst-erinnerungs-liste gefällt mir gut, ich kann mir nur vorsteleln, dass es dann wiederum ganz neue Begriffe gibt, die wir ja heute schon nicht mehr verstehen. Ich lasse sie mir von meinen Kindern immer erklären: oder weißt Du , was ein NERD ist? Oder ein Influenzer, wie blogger? Nicht alles Neue ist nachteilig....
        Hierzu ein gutes Erlebnis der Digitalisierung: : ich hatte eine neue Waschmaschine bestellt und konnte auf meinem handy die Lieferung verfolgen:  So enstand keine angespannte Wartezeit und die Lieferung kam pünktlich. Das ist eben die bequeme Art der Digitalisierung....natürlich hat sie viele Nachteile, das ist wieder ein anderes Thema.


Vergessen sollten wir nie, dass die Generation meiner Eltern erst um ihre Kindheit betrogen wurde und dann auch noch um ihre Jugend.
Ja,liebe pippa, das ist eine sehr wertvolle Beherzigung, und die Dankbarkeit dieser Generation gegenüber kann nicht groß genug sein?
100_0118.JPGMacht Euch noch angenehme letzte Tage im alten Jahr......
für Roxanna baldige Besserung....
💖lichst ladybird

 

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Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Der-Waldler vom 29.12.2021, 12:48:44
Liebe @CharlotteSusanne. Hasen und Hühner hatten wir auch! Aber da weder Mutter noch Vater die Tierchen schlachten konnten, verschenkten wir die Hasen an einen Nachbarn, und die Hühner durften eines natürlichen Todes sterben. Nach ihrem Tod haben wir aber keine Hühner mehr angeschafft.
geschrieben von Der-Waldler
Lieber DW,

wie konnte ich die Kaninchen meines Großvaters vergessen!! Du hast mich mit Deiner Schilderung daran erinnert. Hühner nicht, aber Kaninchen hatte er immer und an besonderen Tagen hat er auch eins geschlachtet, es war auch für ihn traurig, aber er hats gemacht. Das Fellchen wurde dann auf ein kleines Gestell zum Trocknen gespannt und meine Oma, die die ganze Famllie ihr Leben lang "benähte", machte ein Mützchen oder ein Kragen daraus.
Einmal wurde in der Gartenlaube eingebrochen und bis auf die jungen alle anderen Kaninchen gestohlen, das war so etwa 1952. Das Foto meines Grossvaters mit den Kaninchen entstand ungefähr zwischen 1940-1945.

Wenn ich hier die schönen Erinnerungen von allen lese und auf Rosen war von uns wohl kaum einer gebettet, dann fällt mir das Wort "Armut" ein, wie es heute öfter zu hören ist, wenn es um das Festlegen der Armutsgrenze - gerade auch bei Kindern - geht. Wir haben damals in bescheidenen Verhältnissen gelebt, aber wir haben uns nicht arm gefühlt. Unsere Eltern und Großeltern gaben ihr Bestes, das merkt man jetzt besonders bei solchen Erinnerungen.

LG MichikoCIMG8139.JPG
BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von BerndHeinrich
als Antwort auf Michiko vom 29.12.2021, 13:31:19
wie konnte ich die Kaninchen meines Großvaters vergessen!! Du hast mich mit Deiner Schilderung daran erinnert. Hühner nicht, aber Kaninchen hatte er immer und an besonderen Tagen hat er auch eins geschlachtet, ...
 
Ach ja, die Kaninchen ....
Ich musste, mit unter 6 Jahren, mit zum Schuppen, hinter dem Haus. Wir hatten immer einige Kaninchen, die, mehr oder weniger regelmäßig (zu besonderen Anläßen) geschlachtet wurden.
Mein Vater war der Ansicht, dass wir Söhne und somit auch ich, sowas beherrschen müssten ....
ich weiß gar nicht mehr, wie alt ich war, als ich, in meiner Gourmetphase, zum ersten mal wieder Kaninchen zubereitet und gegessen habe.....

Wenn ich hier die schönen Erinnerungen von allen lese und auf Rosen war von uns wohl kaum einer gebettet, dann fällt mir das Wort "Armut" ein, wie es heute öfter zu hören ist,
[ ... ]
Wir haben damals in bescheidenen Verhältnissen gelebt, aber wir haben uns nicht arm gefühlt.

Für mich waren irgendwann schon Unterschiede deutlich. Ich lebte/wohnte in einem Ortsteil, des Vorrortes einer größeren Stadt, dass allgemein als "das Dorf" bezeichnet wurde. Alte Mehrfamilienhäuser, 3 Bauerhöfe, eine Gaststätte, ein Laden und die Volksschule.
Die "Anderen" waren im Ortsteil "da Oben". Vollständig andere Bevölkerungs- und Infrastruktur: niederes Beamtentum, Angestellte, Industrie-Facharbeiter. Einfamilien-Reihenhäuser und größere Siedlungs-Wohnkomplexe, die für die Industriearbeiter angelegt worden waren.
Die Trennungslinie zwischen denen von "da Oben" und uns aus "dem Dorf" (zusammen mit Kindern aus einem "Schlichtwohnungsbezirk", in der Nähe, wurde auch, jahrelang, in der Sitzordnung in den Schulklassen deutlich (gemacht). Die von "da Oben" waren Anfangs eher "hochnäsig" ....
Wir waren allerdings, durch Gebietskämpfe, gegen Kinder aus einem angrenzenden Ortsteil, um eine Abraumhalde, "kampferprobt". Da wurde ziemlich schnell deutlich gemacht, wer (zumindest auf dem Schulhof) das Sagen hatte. Jedenfalls, bis zur 4. Klasse! Danach waren die Kinder, aus der Schlichtwohnsiedlung weg, zur Sonderschule und die allermeisten von "da Oben", auf Realschulen und Gymnasien. Von uns, aus "dem Dorf" kam kein einziges Kind auf eine weiterführende Schule .... Wir waren, ab der 5. Klasse, "unter uns" ....

pace e bene
Bernd
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von JuergenS

@Friedel1900
@ladybird
@alle

ja, das was ihr schildert, kann ich mir auch vorstellen, aber in 50 Jahren ist sicher eine ganz andere Situation auf der Erde.

*Vielleicht gibt es z.B. nur ein einziges Tierreservat auf der Erde, in "Afrika" z.B., wo noch alle big five tiere leben, die Reste, oder die Sahara ist grün und ein bisschen 1984 von Orwell, aber im positiven Sinn.

*Jules Verne hat ja auch vorausgesponnen und einiges "irre" sogar geschildert

*Die Menschheit schrumpft statt zu wachsen und niemand hält das für jemals anders

*Es gibt keine Stromkraftwerke im heutigen Sinne mehr, sondern(man darf nicht vergessen, dass man elektrischen Strom noch nicht mal 200 Jahre lang produziert

😄


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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von Mareike
als Antwort auf JuergenS vom 29.12.2021, 12:10:49

In 50 Jahren - 2072 - meine Enkel im Alter:

Wenn ich an meine 19 jährige Enkelin denke: "Damals hat man noch Fleisch von getöteten Tieren gegessen!"

Oder der fast 16 jährige Enkel: "Damals waren Onewheels in DE verboten!"

Mareike

ladybird
ladybird
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von ladybird
Liebe Michiko,
ich möchte Deinen Satz unbedingt hervorheben...

Wir haben damals in bescheidenen Verhältnissen gelebt, aber wir haben uns nicht arm gefühlt. Unsere Eltern und Großeltern gaben ihr Bestes, das merkt man jetzt besonders bei solchen Erinnerungen.
Zu bewundern ist  der Einfalls-reichtum  unserer Mütter/Omas überhaupt von allen 
FRAUEN, die praktisch aus nichts etwas backten, kochten usw.....und diese Utensielen auch noch "erhamstern" mussten
100_0020.JPGAuch handwerklich wie auch beim "Trümmer-beseitigen, waren die Frauen tüchtig
..sie standen oftmals allein ihren Mann mit mehreren Kindern.
sicherlich wäre das ein nächstes Thema,
nochmals allen einen netten Nachmittag wünscht
ladybird
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Einfach so!
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Mareike vom 28.12.2021, 12:10:19
Fußläufig ca 10 Minuten von uns entfernt war eine Badeanstalt vom Bergwerk. Dort konnte man für 10 Cent duschen. Man musste sich beim Einseifen beeilen, sonst konnte es tatsächlich passieren, dass es auf einmal nur noch tröpfelte und dann war Ende vom nassen Vergnügen.

 

Ja, das kenne ich auch noch, aber nicht in einer Badeanstalt, sondern in einer "Waschkaue". Das waren innerhalb der Zeche (Bergbau) große Hallen, in denen sich die Bergleute umzogen und nach der Schicht duschten. (Männliche!) Angehörige durften auf der Zeche, wo mein Vater arbeitete, kostenlos duschen, und da habe ich hin und wieder getan.

Ach ja, die Erinnerungen...

LG

DW
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Einfach so!
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Friedel1900 vom 29.12.2021, 12:58:09

So düster sehe ich das aber nicht, Astrid. Ich habe auch 60 Jahre meines fast 70jährigen Lebens in Großstädten gelebt, habe viele Jahre mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, und kann Deine Erfahrungen da nicht teilen. Für eine Minderheit mag das zutreffen. Aber das sind natürlich MEINE Erfahrungen, und die sind gute.

Und wenn wieder mal Busfahrer von Maskenverweigerern verprügelt werden, sind die Täter meist im mittleren Alter und nicht die "Jungen". Ich finde, die Jungen (Jugendliche und Kinder) machen das zur Zeit überwiegend richtig toll! Da können sich viele Ältere und Alte ein Beispiel dran nehmen.

Schönen Gruß

DW


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