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Plaudereien Erbschaftssachen......

gerry
gerry
Mitglied

Erbschaftssachen......
geschrieben von gerry


Es stimmt einfach nicht, daß alte Leute immer nur über Krankheiten reden.
Schlaganfälle, Gürtelrosen und Wasser in den Beinen sind zwar ergiebige und schöne Themen, aber sie füllen unsereinen nicht aus.

In unserer Kegelrunde zum Beispiel, dreht sich seit Wochen alles um’s Vererben.
Kumpel Siegfried hat damit angefangen.
Wenn er angesoffen ist, geht die Leidenschaft mit ihm durch:
"Stellt euch vor, ihr seid alt, richtig alt" meinte er "auf fremde Hilfe angewiesen.
Zu nichts mehr zu gebrauchen, im eigenen Haus nur widerwillig geduldet, von Keinem mehr ernst genommen.
Nur ein oder zwei Menschen gibt es" seine Augen wurden feucht "eine Schwester vom ambulanten Pflegedienst oder die kleine Enkelin, die dich mal an ihrer Zigarette ziehen läßt oder an einem warmen Tag auf die Terrasse rollt - während die anderen vergessen, dich abends wieder reinzuholen.

Das kannst Du nur aushalten, wenn du eine Waffe im Schubfach liegen hast: Dein Testament!"

Natürlich waren wir berauscht von der Vorstellung und malten uns aus, wem wir per "Letztem Willen" eins auswischen könnten.
Wie man die natürlich Erbfolge umgehen könnte.

Nicht das Vererben sollte im Vordergrund stehen, sondern das Enterben!

Hierzulande ein schwieriges Unterfangen.
Das deutsche Erbrecht ist mit Blut geschrieben.
Das eigene Fleisch und Blut - es kann verkommen sein, undankbar, stinkfaul oder drogensüchtig - es erbt immer!

Beim Vererben sind wir alle Anfänger.
Den Todesfall kann man nunmal nicht üben, aber es mußte lustig sein, zu sehen, wie sich die Erben in die Haare kriegen.
Am besten wäre es, wenn man seinen Besitz rechtzeitig vor der habgierigen Bagage und dem Staat in Sicherheit bringt, indem man alles "verlebt".

Und das dürfte nicht allzu schwer sein:
Eine junge Freundin anschaffen, der die Lebensgier in's Gesicht geschrieben steht, die Party's, teure Klamotten und vor allem Schuhe, viele Schuhe mag.
Schon schmilzt das Vermögen hin, wie Butter an der Sonne.
Und wenn Dein Geld weg ist, ist es die Freundin auch und man kann völlig sorglos seinen Lebensabend genießen.
Oder auch nicht....

Einen schönen Tag
wünscht Gerry



eleisa
eleisa
Mitglied

Re: Erbschaftssachen......
geschrieben von eleisa
als Antwort auf gerry vom 02.11.2010, 15:28:00
Hahaha, Gerry
am besten ist es - im Falle, alle Optionen nach allen Seiten offen lassen
dann läuft der Service hervorragend
Linta
Linta
Mitglied

Re: Erbschaftssachen......
geschrieben von Linta
als Antwort auf eleisa vom 02.11.2010, 16:09:03

Eleisa,

DU bist ja eine ganz besonders "Gewiefte"


Linta

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Re: Erbschaftssachen......
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Linta vom 02.11.2010, 16:11:47
Ich stelle mich gerne als Erbin zur Verfügung.
Annalena
caya
caya
Mitglied

Re: Erbschaftssachen......
geschrieben von caya
....wieder ein echter Gerry!

KICHER-KICHER-KICHER !!!


(Ich würde so gern auch EINmal was erben und stelle mich daher zur Adoption zur Verfügung.)

Caya
lars
lars
Mitglied

Re: Erbschaftssachen......
geschrieben von lars
als Antwort auf caya vom 03.11.2010, 11:57:45
Du triffst den Nagel wieder auf den Kopf lieber Gerry!
Das erlebe ich im Moment genau so, aber richtig, bin allein seit 5 Wochen, meine liebe Frau ist leider nach 49.jährigem Zusammensein gestorben, nach schwerer Krankheit. Zum Glück stehen meine 4 Kinder mit beiden Beinen auf dem Boden.
Ein Testament habe ich trotzdem gemacht, man weiss ja nie, was noch kommt, und abändern ist immer möglich, sollte es nötig werden.
Bitte gerry, schreibe wieder drauflos, viele hat es hier, die deine humorvollen lustigen Geschichten mögen!
johanna
johanna
Mitglied

Re: Erbschaftssachen......
geschrieben von johanna
als Antwort auf lars vom 03.11.2010, 12:11:37
Wir - d.h. mein zweiter Mann und ich haben bereits in jungen Jahren ein Testament gemacht, denn die damals noch unmündigen Kinder sollten abgesichert sein und....was in einer Patchworkfamilie ja auch wichtig ist, sollten alle "gleich" gestellt werden. Mit den Jahren haben wir allerdings das Testament abgeändert. Zum einen wurden auch die jüngsten Kinder "groß" standen mit beiden Beinen im Leben - zum andern verschoben sich die Prioritäten. Ich habe dann nach dem Tod meines Mannes hautnah selbst miterlebt, wie sich "Raffgierige" und "Neider" verhalten können und war heilfroh dass ein Testament vorhanden war.
Deine Geschichte Gerry finde ich trotzdem ....köstlich.....

Johanna

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