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Plaudereien Erbschaftssachen.....

gerry
gerry
Mitglied

Erbschaftssachen.....
geschrieben von gerry

Es stimmt einfach nicht, daß alte Leute immer nur über Krankheiten reden. Schlaganfälle, Gürtelrosen und Wasser in den Beinen sind zwar ergiebige und schöne Themen, aber sie füllen unsereinen nicht aus.

In unserer Kegelrunde zum Beispiel, dreht sich seit Wochen alles um’s Vererben (Neue Erbschaftssteuer!)Kumpel Schorsch hat damit angefangen. Wenn er angesoffen ist, geht die Leidenschaft mit ihm durch:
"Stellt euch vor, ihr seid alt, richtig alt" meinte er "auf fremde Hilfe angewiesen. Zu nichts mehr zu gebrauchen, im eigenen Haus nur widerwillig geduldet, von Keinem mehr ernst genommen. Nur ein oder zwei Menschen gibt es" seine Augen wurden feucht "eine Schwester vom ambulanten Pflegedienst oder die kleine Enkelin, die dich mal an ihrer Zigarette ziehen läßt oder an einem warmen Tag auf die Terrasse rollt - während die anderen vergessen, dich abends wieder reinzuholen.
Das kannst Du nur aushalten, wenn du eine Waffe im Schubfach liegen hast: Dein Testament!"

Natürlich waren wir berauscht von der Vorstellung und malten uns aus, wem wir per "Letztem Willen" eins auswischen könnten.Wie man die natürlich Erbfolge umgehen könnte. Nicht das Vererben sollte im Vordergrund stehen, sondern das Enterben! Hierzulande ein schwieriges Unterfangen. Das deutsche Erbrecht ist mit Blut geschrieben.
Das eigene Fleisch und Blut - es kann verkommen sein, undankbar, stinkfaul oder drogensüchtig - es erbt immer!

Beim Vererben sind wir alle Anfänger. Den Todesfall kann man nunmal nicht üben, aber es mußte lustig sein, zu sehen, wie sich die Erben in die Haare kriegen.
Am besten wäre es, wenn man seinen Besitz rechtzeitig vor der habgierigen Bagage und dem Staat in Sicherheit bringt, indem man alles "verlebt".

Einen schönen Pfingstsonntag noch
wünscht Gerry ))
farah_diba
farah_diba
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Re: Erbschaftssachen.....
geschrieben von farah_diba
als Antwort auf gerry vom 27.05.2007, 15:14:11
Dein Beitrag hat mir gut gefallen, da er der realen Wirklichkeit entspricht. Auch ich konnte eine ähnliche Situation hautnah erleben. Nicht, daß ich schon im Rollstuhl sitze, aber ich war in einer ähnlichen hilflosen Lage.
Meine Hoffnung, daß sich meine erwachsenden Kinder besorgt um mich kümmern würden, schmolz nach dem ersten Krankenhausbesuch mit der Bemerkung "wir sind doch alle voll berufstätig.....usw.". Nicht einmal ein ernsthaftes Bemühen war festzustellen, mir auch nur zeitlich begrenzt eine Hilfestellung anzubieten.
Habe ich zu viel erwartet? Verlangen oder um Hilfe bitten würde ich nie. Ich hatte wohl naive Träume und die sind mir genommen worden.
Diese Erkenntnis hat mir gereicht und meine Reaktion darauf ist, mein Vermögen zu verleben, mir endlich etwas zu gönnen, mal zu verreisen und somit eine Enterbung vorzunehmen.
--
farah_diba
peter25
peter25
Mitglied

Re: Erbschaftssachen.....
geschrieben von peter25
als Antwort auf farah_diba vom 27.05.2007, 16:30:58
Hallo farah-diba und gerry
ist die Erwartungshaltung von euch nicht zu hoch??
Denn ihr erwartet von euren Söhnen und Töchtern, was in der heutigen Zeit nicht oder schwer erfüllbar ist.
Wenn man zu viel erwartet,dann ist die Enttäuschung natürlich groß.---Und die Enttäuschung kam.

Als Eltern sollte man auch mal daran denken,das die erwachsenen Kinder nicht nur rund um die Uhr den Eltern bei Krankheit,Pflegefall,Altersheim usw. zur Verfügung stehen.Denn diese Kinder haben auch ihr eigenes Leben,---Beruf,Familie,Freundeskreis usw.-----

Wenn ich mal in so eine Situation komme (Krankheit,Pflege usw.)dann erwarte ich nicht eine "Hege und Pflege" meiner Kinder.Sollte es anders kommen dann wäre ich erfreut ,weil meine Erwartungshaltung nicht so hoch war.

Die Einstellung sollte man so wie so haben,sich zu Lebzeiten was zu gönnen und nicht ein "Vermögen" ansparen
für die Erben.------------

Gruß Peter

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mea
mea
Mitglied

Re: Erbschaftssachen.....
geschrieben von mea
als Antwort auf farah_diba vom 27.05.2007, 16:30:58
.....bin ich froh , dass ich nicht reich bin , also nicht viel zu vererben hab ...hab mein gutes Auskommen für normale Zeiten , hab die sogenannten *Notgroschen* und ansonsten gönne ich mir was ..... meine Kinder wissen das und respektieren das auch .........

Es ist auch in meiner weiteren Verwandtschaft und Bekanntschaft so , dass über das mögliche Erbe gestritten wird , Geschwister reden nicht mehr miteiander und nicht mehr mit den Eltern , diese möchten es allen recht machen und doch ist alles angeblich ungerecht .....das ist doch schlimm ....Geld macht nicht glücklich ! .....

Wie es mir gehen wird , wenn ich mich nicht mehr selbst versorgen kann , darüber denke ich nicht soviel nach , was ich an Vorsorge treffen konnte , ist getan und meine Erwartungen von den Kindern sind , denke ich , realistisch , Kinder haben ihr eigenes Leben mit allem was dazugehört .....
Mein Motto ist : ich lebe jetzt , lass es mir gut geh'n , was später sein wird , weiss niemand .......
--
mea
plautus
plautus
Mitglied

Re: Erbschaftssachen.....
geschrieben von plautus
als Antwort auf mea vom 27.05.2007, 17:53:18
wohl dem, der nix hat
-
plautus
ika1
ika1
Mitglied

Re: Erbschaftssachen.....
geschrieben von ika1
als Antwort auf plautus vom 27.05.2007, 22:46:02
da kann ich etwas anderes Berichten.
Ich habe zwei Tanten versorgt und betreut ,
aber geerbt haben dann andere.
Das gibt es auch .
Aber ich bin desswegen nicht unglücklich.

--
ika1
hilda
hilda
Mitglied

Re: Erbschaftssachen.....
geschrieben von hilda
als Antwort auf peter25 vom 27.05.2007, 17:19:20
Hey!
Ich stehe voll auf deinem Standpunkt Peter. Ich verlange nichts von meinen Kindern und freue mich, wenn von ihnen Entgegenkommen ist.
Ich bin ehrlich, als ich mich um meine Mutter in ihren letzten Wochen vor ihrem Tod kümmern mußte, war das schon eine große Belastung und geschah nicht immer mit Freude.
So sehe ich das auch bei meinen Kindern. Ich möchte ihnen nicht zur Last fallen.
Denn wie sagte hier jemand "sie haben ihr eigenes Leben", daß sie meistern müssen.
--
hilda

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