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Plaudereien Erinnerung an eine ferne Zeit

desiree
desiree
Mitglied

Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von desiree
als Antwort auf desiree vom 13.08.2008, 17:52:32
Luchsi, das Maisbrot möcht ich zu gern probieren.

Du, die Ostschweiz mag ich ganz besonders!!!

Wenn ich Deinen Beitrag lese, muss ich darüber nachdenken, was unsere Muttis alles zauberten.

Mir hat meine Mutter alle Kleider genäht und später sogar einen Faltenrock - dazu einen Pullover aus sehr dünnem Garn mit Nadeln Nr. 2 - wie sie mir später sagte. Ich habe das einige Jahre im Herbst getragen, weil ich in den Jahren nicht zunahm, nur etwas größer wurde ;))))

Luchsi, ich finde es so gut, dass Du mit diesem Thema begonnen hast. So kommen uns doch alle so manche Erinnerung.

Tschüss und liebe Grüße an die Ostschweiz.

desiree
pucki
pucki
Mitglied

Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von pucki
als Antwort auf desiree vom 13.08.2008, 19:16:50
Ja, desiree, diese Idee von Luchsi ist wirklich sehr schön. Ich
habe einmal in meinem Fotoalbum gekramt. Das Klassenfoto (4.Klasse)
ist das einzige Foto aus meiner ganzen Volksschulzeit. Unsere Lehrerin
hatte Verwandte in den USA, die sie mit Paketen versorgte, Inhalt
auch viele Bonbons für uns. Ich liebte diese Lehrerin .



Unterste Reihe, 4. v.l. das bin ich.
--
pucki
desiree
desiree
Mitglied

Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von desiree
als Antwort auf pucki vom 13.08.2008, 19:31:37

liebe pucki,

wunderbar dieses Foto.
Es könnte meine Klasse sein. So sahen wir eben aus damals.

Lieben Gruß
desiree

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omaria
omaria
Mitglied

Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von omaria
als Antwort auf desiree vom 13.08.2008, 20:05:36
Mit sehr viel Freude habe ich eure Beiträge gelesen...
So kommen die Erinnerungen ganz von allein:
Bei uns wurde auch zur Osterzeit eingeschult.
Und weil ich schon als Kind sehr "groß" geraten war,
wollten meine Eltern mich vorzeitig einschulen lassen!
Ich freute mich riesig!
Die Enttäuschung kam - das Ansinnen wurde abgelehnt,
und ich musste/durfte noch ein Jahr länger in den Kindergarten gehen!
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich am lautesten mit geschrieen habe,
wenn die I-Männchen bei uns am Kiga vorbei gingen:

"I-Männeken, Kaffeekänneken!!!"

Ein Jahr später war ich dann selbst ein "I-Männeken"!
Meine Mutter hatte aus einem Reklamekarton für Erbsen eine Schultüte gebastelt -
was drin war, das weiß ich nicht mehr!
Unsere Lehrerin war ein "Fräulein" und kam mir sehr alt vor!
Sie schenkte jeder Schülerin einen goldenen Griffel zur Einschulung!
Die Jungens waren von den Mädchen strikt getrennt in einem anderen Seitentrakt untergebracht. Ich glaube, unsere Klasse war damals 48 Mädchen "stark"!

omaria
hisun
hisun
Mitglied

Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von hisun
als Antwort auf luchs35 vom 12.08.2008, 16:31:23
Erster Schultag:
Erinnert ihr euch auch noch an diesen ersten grossen Schritt "ins Leben"?

--
luchsi35
geschrieben von luchsi35


Und ob! - ich bekam (an Weihnachten, Schulbeginn war damals im Frühjahr) einen braunen Schulthek aus echtem Leder und meine Mutter nähte mir ein rot-weiss-kariertes Kleid mit weissem Rundkragen.

Am ersten Schultag durfte ich das Kleid anziehen und bekam noch eine rote Haarmasche, mit der das Haar auf der Seite gebunden wurde.Ich weiss noch, wie stolz ich mich auf den Schulweg begab.

Wir wohnten in Zürich, ich hatte nur 15 Minuten bis zum Schulhaus. Nun gehörte ich zu den Grossen. War das ein Gefühl!

Schultüten kannte man in der Schweiz nicht. Man bekam überhaupt keine Geschenke zum Schulanfang, das war nicht üblich.

Liebe Luchsi, da hast Du aber tief in die Erinnerungskiste gegriffen. Finde ich toll.

Gruss Sonja




--
hisun
schorsch
schorsch
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 12.08.2008, 16:31:23
Bei mir war es ausser Neugier nur Frust: An der Hand der Mutter? Denkste: Ich musste den Weg von etwa 2 km alleine tun und das Schulzimmer suchen. Die meisten anderen Kinder aber waren mit der Mutter oder gar mit beiden Elternteilen anwesend, welche sich ringsum an den Wänden aufgestellt hatten.


--
schorsch

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 13.08.2008, 18:05:09
Schulspeisung? Bei uns (auch Schweiz) gab es - und dies nur im Winter - eine Flasche Milch mit 1/2 Lt Inhalt. Dazu einen Strohhalm zum Trinken. Da einige Kinder keine Milch tranken, hielt ich, wenn der Lehrer fragte, ob jemand noch welche wollte (zurück geben konnte man sie ja nicht, weil noch kein Kühlschrank vorhanden war damals), die Hand hoch. Und so trank ich manchmal 1 - 1 1/2 Lt Milch. Milch wurde zu meinem Lieblingsgetränk. Und so trinke ich denn heute noch so meine 7 dl pro Tag.

--
schorsch
eleisa
eleisa
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von eleisa
als Antwort auf eleisa vom 13.08.2008, 13:41:26
Aber doch seltsam...meine 2J. jüngere Schwester kann sich heute noch an meinen ersten
Schultag erinnern und mir die Schultüte beschreiben.
-

Schulspeisung, die gab es bei uns im Ruhrgebiet erst nach 1945...-
eleisa
omaria
omaria
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von omaria
als Antwort auf eleisa vom 14.08.2008, 08:24:05
Gaaaaanz schlimm war für mich das gemeinschaftliche Duschen einmal wöchentlich im Keller der Schule!!! Brrrr! (Natürlich nicht "nackich"!!!) In Unterwäsche ab Marsch unter die Duschen - damit sollte wohl auch die Läusegefahr gebannt werden?!

Ich muss allerdings zugeben, dass nicht alle Mitschülerinnen zu Hause eine Möglichkeit zum Baden/Duschen hatten! Seufz - ich hab's überlebt...

In den Pausen gab es Milch und sogar schon Kaba zu trinken!

Selbstverständlich war ich eine "vorbildliche" Schülerin gg -
ich durfte nämlich in der Pause für die Lehrerin den Kaffee aus ihrer Wohnung holen!!!

Und Fleißkärtchen gab es... für besondere Leistungen...
und wenn man 10 davon hatte, bekam man ein Heiligenbildchen dafür!!!

omaria denkt ganz gern daran zurück
luchs35
luchs35
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von luchs35
als Antwort auf omaria vom 14.08.2008, 09:43:43

Ein nostalgischer Rückblick verklärt so manches. Aber wenn ich ehrlich bin, freue ich mich, dass meine Kinder und Enkel diese zum Teil doch sehr düstere, beengte Zeit nicht erleben mussten.

Sie war - zumindest bei mir - geprägt von Hunger, vielen Entbehrungen, Schlägen von sogenannten Erziehern (nicht von meinen Eltern) und oft von dem Gefühl, nichts wert zu sein.

Andererseits war es eine harte Schule für das Leben. Deshalb sind wir auch "härter im Nehmen" und betrachten vieles weniger verbissen.

Die Sicht auf jene ersten Tage der Schulzeit differiert auch ziemlich, je nachdem, ob man den Bombenkrieg noch erlebte, die Zeit unmittelbar nach dem Krieg oder die Zeit, in der es schon ganz langsam aufwärts ging in den Nachkriegsjahren.

Und wir wissen heute auch, wie gut Kinder harte Zeiten überstehen und trotzdem noch mit Freude auf ihre Kindheit zurückblicken können.

Ein bisschen mehr Genügsamkeit könnte auch den "heutigen" Kindern nicht schaden!
--
luchsi35

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