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Plaudereien Erinnerung an eine ferne Zeit

heide †
heide †
Mitglied

Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von heide †
als Antwort auf luchs35 vom 15.08.2008, 20:40:31
Luchsi, warst ja schon damals ein sehr hübsches Mädel.
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heide
uki
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von uki
als Antwort auf ika1 vom 15.08.2008, 22:23:25
Nein Ika, das Problem mit "Neulehrern kenne ich nicht. Wohl aber das Problem mit denen der "alten Sorte". Die Jungen hatten unter ihnen zu leiden. Der Rohrstock kam nicht selten zum Einsatz, wegen Kleinigkeiten. Besonders in den ersten 2-3 Jahren.
War es nicht genug, dass wir Kinder damals vor Beginn der Schulzeit nur den Krieg kannten, wurden einige Kinder auch noch in der Schule, ich drück es mal harmlos aus, viel zu hart behandelt.
Dieses waren meist Kinder die eigentlich eine besondere, fachmännische und hilfreiche Hand gebraucht hätten.
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uki
omaria
omaria
Mitglied

Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von omaria
als Antwort auf uki vom 15.08.2008, 22:44:18
Hab auch mal im Fotoalbum gekramt...
... es ist ein Abschiedsbild vom Kindergarten.

Diese Kinder wurden zu Ostern 1953 gemeinsam eingeschult:



Die Jungs kamen in der Schule in den Jungentrakt,
die Mädchen in den Mädchentrakt -
sogar auf dem Schulhof musste die Trennung beibehalten werden!

omaria verrät aber nicht, wo sie sich auf dem Foto versteckt hat...
(ihr könnt ja raten...)

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tanya
tanya
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von tanya
als Antwort auf luchs35 vom 15.08.2008, 20:40:31
Oh Luchsi , wenn ich das Foto so anschaue ...so etwa existiert bei mir auch noch, nur der Lehrer steht wohl an der linken Seite )))Zöpfe , Seitenrolle, Doppelrolle auf dem Kopf , schüchterne und lachende Schüler...muss wohl der gleiche Fotograf gewesen sein !
Ich bin 1946 eingeschult und es gab auch eine Zuckertüte , ich erinnere mich daran , dass ich von meiner Mutter selbst gefertigte Marzipankartoffeln und auch die Sahnebonbon waren selbst hergestellt aus Milch und braunem Zucker.
Im Ranzen hatte ich eine so genannte Schiefertafel, sie war aus starker Pappe , schwarz angestrichen.
Sie musste oft erneuert werden , weil der Griffel die Farbe abgekratzt war und man die Buchstaben dann für immer sah.
Und einen „Neulehrer“ gab es auch . Herr Kühne , er lebt heute noch, bei ihm habe ich das Lesen und Schreiben gelehrt bekommen .
12 Jahre später war ich auch so etwas wie ein Neulehrer.im August 1954 , ich war noch keine 15 Jahre ging ich zur Ausbildung an ein „Institut für Lehrerbildung“. Dort erarbeiteten wir in den ersten 2 Jahren den Abiturstoff.
Danach mussten wir uns zwei Jahre durch die Pädagogik und die Didaktik arbeiten und gleichzeitig machten wir Praktika in verschiedenen Schulen.
1958 ...Prüfungen ...Theorie und Praxis...
Meine praktische Prüfung hatte ich in einer Mehrstufenklasse (1./4.)und dann endlich geschafft!!!!
Am 1. August wurde als Grundschullehrer in einer kleinen Dorfschule hier in Sachsen-Anhalt eingestellt. Meine erste Klasse war eine 3. Klasse , Geburtsjahr 1951 und ich gerade einmal 18 Jahre. Ich stand auf weiter Flur alleine. Außerhalb des Schulgebäudes hatte man in einem Privathaus aus zwei Räumen einen Klassenraum gestaltet . Pause wurde auf dem Bürgersteig gemacht und die Schulglocke hatte ich in der Hand )))Mit diesen Schülern habe ich auch heute noch Verbindung .Sie laden mich zu ihren Klassentreffen ein und es bereitet immer Freude , wenn wir uns Klassenfotos anschauen und feststellen , dass manche Schüler größer waren als ich)Diesen Beruf habe ich dann ununterbrochen bis 1997 ausgeführt und immer gewusst ...es war der richtige Beruf für mich. Aber in diesen 39 Jahren habe ich sehr viele Fortbildungskurse besucht und von 1979 bis 1983 konnte ich an der Humboldt-Universität ein Zusatzstudium als Fernstudium belegen . Aber die jahrelange Berufserfahrung war effektiver als jedes Zusatzstudium...aber für meine Rentenberechnung ...naja , da war es gut ))
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otti
schorsch
schorsch
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf omaria vom 16.08.2008, 13:58:52
@: "...sogar auf dem Schulhof musste die Trennung beibehalten werden!..."

Und damit keines in Verdacht kommen konnte, das andere unsittlich zu berühren, mussten alle auf Kommando die Arme kreuzen (

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schorsch
luchs35
luchs35
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von luchs35
als Antwort auf schorsch vom 16.08.2008, 16:59:46
Nun ist mir auch klar, warum sich auf Omarias Foto alle Schüler/innen die Arme kreuzen.Tztztz, man wird doch solche Stepkes nicht schon unsittlich verdächtigt haben ))

Bei uns drückten bis zur 4. Klasse Buben und Mädchen gemeinsam die harten Schulbänke. Schaden hat niemand genommen!

@Tanja
Diese blöde Haarrolle habe ich nie so hingekriegt, dass sie korrekt gehalten hat, oder die war zu fest gedreht, und das piekte dann ganz schön. Aber es stimmt, das war die Modefrisur der Zeit für die jüngeren Schulmädchen.

Ich habe sie unlängst mal meiner Eneklin rausfezwirbelt- sie fand das cooool!


Heide: danke- es hat sich aber gelegt )

--
luchsi35

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geli
geli
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von geli
als Antwort auf luchs35 vom 17.08.2008, 16:20:29
Ein schön nostalgisches Thema! Wer erinnert sich nicht an den ersten Schultag - der eine an das die andere an jenes. Bei einigen der Fotos habe ich unwillkürlich gesucht, ob ich nicht mit drauf bin )) Auch bei uns (Einschulung 1955) gab es eine Schultüte, wobei ich mich erinnere, dass der Kleinste unserer Gruppe die größte Tüte hatte. Am meisten aber erinnere ich mich an den Geruch beim ersten Eintreten in das Klassenzimmer: nach frisch gespitztem Bleistift und Radiergummi (jedes Kind fand beides auf seinem Platz vor).
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geli
luchs35
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Re: Erinnerung an eine ferne Zeit
geschrieben von luchs35
als Antwort auf geli vom 17.08.2008, 21:12:50
Hi,geli, das war ja geradezu luxuriös ). Ausser Ermahnungen bekamen wir gar nichts- ausser der Schultüte, aber die stammte von den Eltern. Ich erinnere mich dagegen deutlich an meine eben kennengelernte Banknachbarin. Die hatte eine dreidimensionale rosafarbene Schleife im Haar, die dauernd runterrutschte. Das faszinierte mich -ausser dem Tintenfass, das für uns Erstklässler sowieso tabu war - am meisten.

Am Abend des Einschulungstages sass ich auf der Treppe vor dem Haus und
"las" die erste Geschichte in dem Lesebuch. Das heisst, meine Fantasie ging da restlos mit mir durch, es wurde eine spannende Geschichte, die aber bald darauf sich in langweilige Sätze auflöste - sobald ich tatsächlich lesen lernte. Nie mehr war ich mir so wichtig und erwachsen vorgekommen wie an diesem ersten Tag!

luchsi35

PS.in meinem vorhergehenden Beitrag habe ich kräftig gemurkst: es sollte heissen: meiner Enkelin aufgezwirbelt (Tschulligung) )

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