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Plaudereien Finanzdienstleister, beraten und verkauft?

gerry
gerry
Mitglied

Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von gerry
Gestern abend sah ich einen interessanten Bericht über Herrn Maschmeyer - ständiger Begleiter
der Schauspielerin Veronika Ferres.
Es ging um den "Finanzdienstleister" AWD.
Eine Firma, die er gegründet hat und der er lange vorstand, die Anleger um viel Geld gebracht hat.
Diese Sendung erinnerte mich irgendwie an die Finanzkrise vor drei Jahren.
Nun ist AWD keine Bank, sondern "Finanzdienstleister", was immer das auch heißen mag.
Herr Maschmeyer entzog sich gekonnt allen Fragen eines Reporters.
Er wird seine Gründe gehabt haben.

Das Unwort des Jahres 2008 lautete: "Not leidende Banken!"
Es gilt auch noch heute und bis auf Weiteres.
Höchste Zeit, nun auch mal das Elend des noleidenden Kunden zu beleuchten:

Einst sahen es Sparkassen und Bankhäuser als edle Aufgabe an, die sauer verdienten
Spargrochen ihrer Kunden gegen eine angemessene Gebühr sicher aufzubewahren.
Ein so schlichter Gedanke, der heutzutage keinem Kassierer ein mitleidiges Lächeln entlockt.

Seit der Finanzkrise mache ich selbst um jede Bank einen großen Bogen, sogar im Stadtpark!
Liebe schaue ich bein Orthopädie-Schuhmacher rein, wo meine Einlagen noch einigermaßen
sicher sind.
Trotzdem gibt es immer noch Leute, die mit ihrer Bank zufrieden sind.
Ich kenne einen! Einen!
Er verdankt seiner Bank, dass er reich geworden ist.
Wie kann so etwas passieren? Na durch einen Fehler!
Sein Bankmensch hatte ihn falsch beraten!

Denn sonst werden doch skrupellose Bankberater dafür bezahlt, dass sie dem Kunden
mit List und Tücke und Trick 17 sogen. "Produkte" unter die Weste jubeln, die allein den Nutzen
der Bank mehren.
Etwa so: Mein Berater eignet sich mein Armanduhr an um mir dann zu sagen, wie spät es ist.
Aber seine "Produkte" sind in Wirklichkeit bombastische Windeier mit hochtrabenden Namen.
Die Raff-Terroristen vom Finazmarkt bedienen sich wissenschaftlich begründeter Methoden.
Um noch mehr windige Produkte zu verkaufen, stellen sie heimlich Risikoprofile ihrer Kunden her.
Die Stasi lässt grüßen!
Sie teilen ihre Opfer in Kategorien ein, wie in Bewahrer, Abenteurer, Disziplinierte oder Genießer.
Für die Beratungs-Abzocke geben Finanzpsychologen Vertrauen bildende Schlüsselwörter vor:
Beim konservativen "Bewahrer"-Typen sind es Begriffe wie "Sicherheit", "verlässlich", "Familie"
oder "traditionell".
Man arbeitet eben mit allen Tricks.

Nun haben Bank-Experten herausgefunden, dass bei den "Abenteurern" und "Genießern"
die Biermarke "Beck's" besonders hoch im Kurs steht, während die "Disziplinierten" die Marke
"Radeberger" voorziehen.
Das Tafelgetränk des König von Sachsen.
Ich kann mich täuschen, doch mir scheint, das sind alles Ideen von Leuten, die Ohne Alkohol
nicht mehr klarkommen.
Das Letztere hat mit Herrn Maschmeyer nichts mehr zu tun.
Der Bericht hat mir sehr zu denken gegeben.

Einen schönen Tag
wünscht Gerry
olga64
olga64
Mitglied

Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von olga64
als Antwort auf gerry vom 13.01.2011, 15:26:44
Ich habe den Beitrag auch mit Interesse gesehen, zumal ja die Anwälte des Herrn Dr.hc Maschmeyer bis zuletzt versuchten, die Ausstrahlung zu verhindern. Kratzt ja auch das Image dieses Herrn, der ansonsten publikumswirksam Millionen bei Gottschalk spendet (und damit sein zu versteuerndes Einkommen auf Kosten des deutschen Steuerzahlers reduziert) sehr an. "Gekonnt" hat er sich m.E. nicht aus der Affäre gezogen - er war einfach stinksauer, dass der sehr professionelle NDR-Journalist nicht locker liess.
Lernen kann man daraus, dass man nicht pauschal alle Banker als Verbrecher beschimpfen soll - es gibt viele andere, die im Dunkeln noch verbrecherischer an das Geld der Leute kommen.
Lernen sollten die Anleger aber auch, dass sie sich bei Vergabe ihrer Spargroschen umfassender informieren sollten als z.B. vor einem Einkauf bei Aldi. Manche Beispiele der Anleger waren wirklich hanebüchen, wie unvorsichtig und naiv diese sind.
Jetzt bin ich gespannt, ob Frau Ferres ihren aktuellen Lover vielleicht doch überreden kann, hier finanziell einiges gutzumachen - kann ja dann auch wieder auf einer Charity-Veranstaltung publikumswirksam verkündet werden, bzw. es könnte ein Film gemacht werden, mit Frau Ferres als Typ Mutter Theresa in der Hauptrolle. Olga
gerry
gerry
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Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von gerry
als Antwort auf olga64 vom 13.01.2011, 16:15:21
Danke für Deinen Kommentar, liebe Olga.
Du sprichst mir aus dem Herzen.
Der Herr wird stinksauer sein, dass er die Sendung nicht verhindern konnte,
genau wie den heutigen Bericht in der BILD.
Aber die Brüder stecken voller Ausreden, wie ein Hund voller Flöhe.

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Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf gerry vom 13.01.2011, 17:49:14

Betroffen machte mich besonders die Nähe des Herrn M. zur Politik und seine vielen

Freunde dort, Herr Riester konnte seine Nervosität auch nicht verbergen.

Bewundernswert war wirklich die Hartnäckigkeit des NDR Reporters.Gut,dass es solche

Reportagen noch gibt und ihre Ausstrahlung nicht verhindert werden konnte.
lifong2007
lifong2007
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Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von lifong2007
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.01.2011, 19:10:26
Unglaublich, daß verschiedene Politiker, u.a. auch Leute, die sich gern zur "High Society" zählen, solch einen Freund haben, der naive Menschen, die volles Vertrauen in ihre Berater gesetzt haben, ins absolute Chaos gestürzt hat. Und diesen Menschen dann auch noch geraten haben, für diese Anlagen Kredite aufzunehmen, für die nach kurzer Zeit keine Sicherung mehr bestand, weil der Wert dieser Anlagen enorm gesunken war. Unfassbar. Wer muß da nicht alles zusammengearbeitet haben!
Ganz schön peinlich auch für unseren Bundespräsidenten, der ja auch diesen "Freund" besonders hervorhob.
Man soll ja nichts verallgemeinern. Aber der Gedanke soll doch erlaubt sein: Wohin sind wir gesteuert und wohin führt das noch?
lifong2007
Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf gerry vom 13.01.2011, 15:26:44
diese "Matschepampe" unseres höchsten Repräsentanten war schon vor Monaten erkennbar.. >> nicht jede Schrippe paßt eben zu einem Weichei

Einen schönen Tag wünscht
Lorbas

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gerry
gerry
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Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von gerry
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.01.2011, 14:11:10
Ich hätte lieber den Jachim Gauck als Bundespräsidenten gesehen.
Mir ist der Wulff zu jung und zu schleimig.
Seine Nähe zu Maschmeyer hat mich in meiner Meinung bestätigt.
Ein Gauck hat sich nie verbiegen lassen und hätte uns gut zu Gesicht gestanden.
Aber wer weiß, was da wieder alles hinter den Kulissen abgelaufen ist
und geschoben wurde.
Von einer Demokratie entfernen wir uns immer mehr!
Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf gerry vom 14.01.2011, 15:33:12
so denke ich auch,gerry. gerade hatte Köhler das Heft hingeschmissen - und wir wissen bis heute nicht warum - da wird der 2. Wunschkandidat unserer Kanzlerin zum Präsidenten 'gekürt', der ebenso wie unser ehem. 'Marketingkanzler' sich mit den gleichen Freunden umgibt.. aber hoffentlich gibt's ja bald ein deutsches 'WikiLeaks', das uns einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht..

so manches in unserem Lande läßt sich nur noch mit einer guten Portion Zynismus ertragen

Schönen Abend
Lorbas
Gillian
Gillian
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Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von Gillian
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.01.2011, 17:08:46
... und die Moral von der Geschicht´:
Finden wir uns damit ab, man kann eh nichts machen.
Was nützt dem Volk dann die Demokratie?
gerry
gerry
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Re: Finanzdienstleister, beraten und verkauft?
geschrieben von gerry
als Antwort auf Gillian vom 16.01.2011, 12:36:29
Welche "Demokratie"???
Es ist eine "Partei-Demokratie"!
So langsam kommen wir den DDR-Verhältnissen immer näher.

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