Plaudereien Frage: Hättet ihr die auch angezeigt?

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Ich spaziere an einem ruhigen Sonntag durch die Stadt durch eine kleine Seitenstrasse mit Einfamilienhäusern. Die Sonne scheint, es ist einfach ein friedlicher Moment. Da kommt ein Ami-Van um die Ecke (Rechtsabbieger) und kracht gegen ein auf der Gegenseite geparktes Auto. Weiterer Ablauf, kurz zurückgesetzt und ab durch die Mitte! Im vorbei fahren erkenne ich eine "Dame" und Kinder. Bin kopfschüttelnd weiter gegangen. Nach 30m kam mir das Gewissen, wenn das mein Auto wäre?! Meine Empörung wuchs gewaltig! Ende des ganzen, ich klingelte bei den Anliegern und der Toni fuhr vor-Anzeige. Die Krönung des ganzen folgte noch. Während der pol. Aufnahme kam besagte Dame zurück und, ihr glaubt es nich, sie tuschierte vor den Augen der Pol. wieder selbes Fahrzeug. Den Van hättet ihr sehen sollen, Beule an Beule! Die "Dame" ham se gleich mitgenommen, dabei so ihre Aussage: Ich hab doch nur schnell meine Kinder zum Geburtstag gefahren
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wuli

Gratuliere!

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schorsch

Na ja... wahrscheinlich hätte ich so gehandelt wie Du, wuli.

Nur: die "Dame" war ja an sich keine schwarze böse Seele: sie kam ja zurück und " stellte sich ihren Untaten".... Und das. ohne zu wissen, dass ihr Verhalten schon amtsbekannt war.
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lotte

mich stört die Art und Weise Deiner Beschreibung - wieso stellst Du die Fahrerin als "Dame" hier in die Beschreibung - "Herr" wuli ....???
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angelottchen

@ lotte, nö nö ihr zurückkommen bezog sich auf ihre Wohnung nicht auf den Unfall. Im Gegenteil, sie versuchte im ersten Moment den Unfall sogar noch abzustreiten! Als sie aber merkte, daß ich als Zeuge anwesend war, schwenkte sie um und behauptete, sie wäre ausgestiegen und hätte keinen Schaden bemerkt. Eine klatte Lüge! Klar und deutlich waren an beiden Fahrzeugen die Unfallspuhren zu erkennen, was auch die Polizei sofort erkannte.
@ angelottchen, die äußere Erscheinung dieser Frau, war die einer "Dame der besseren Gesellschaft". Ihr Verhalten jedoch war das einer ... na ich sag lieber nix dazu.
Anmerken möcht ich noch, daß ich bestimmt kein "Anschmiertyp" bin, im Gegenteil. Doch hier musste ich an ein eigenes Erlebnis dieser Art denken, was in mir die Empörung wachsen ließ.

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wuli

Hätte sie sich ihrer Untaten auch gestellt, wäre nicht bereits die Polizei auf dem Platz gewesen?

Ich denke eher, sie wollte nachschauen, ob da irgend etwas Verräterisches sei, aufgrund dessen sie hätte ausfindig gemacht werden können. Die Tatsache, dass sie zuerst alles abstritt und es erst zugab, als ein Zeuge sich meldete, scheint mir Beweis genug zu sein.

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schorsch

In meinen Augen ist es nicht angeschwärzt, wenn man jemand anzeigt, der fremdes Eigentum beschädigt und sich dann aus dem Staube macht. Leider fehlt manchen Zeitgenossen die Zivilcourage, die Sachbeschädigung anzuzeigen, weil man das Gefühl hat zu "petzen" oder weil man Ärger oder Unannehmlichkeiten befürchtet. Man soll sich aber bitte einmal vorstellen, man sei selbst der Geschädigte und bliebe unverschuldet auf dem Schaden sitzen!

Wir mussten in rund 40 Jahren als Autofahrer schon einige Male Kratzer oder Dellen ausbessern lassen, die wir bei unserer Rückkehr zum Auto vorgefunden haben. Entweder mussten wir die Reparatur aus eigener Tasche zahlen oder einmal bei einem größeren Schaden (ein seitlicher tiefer Kratzer über die ganze Länge des Wagens) die Vollkaskoversicherung in Anspruch nehmen, die Selbstbeteiligung tragen und außerdem die Rückstufung im Schadensfreiheitsrabatt in Kauf nehmen.

Da ich selbst das in höchstem Maße unerfreulich finde (um es höflich auszudrücken), habe ich mir geschworen, nicht wegzusehen, wenn ich eine Sachbeschädigung "live" erlebe.

Bisher habe ich diesen Vorsatz einmal in die Tat umgesetzt. Schräg gegenüber von unserem Haus steht ein Stromverteilerkasten (ich weiß nicht, wie die korrekte Bezeichnung lautet). Eines Tages fuhr eine Dame bei einem missglückten Wendemanöver dagegen, so dass der Kasten anschließend völlig schräg stand. Sie stieg aus, schaute sich die Bescherung an, schaute in die Runde – wohl um sich zu vergewissern, ob jemand alles gesehen hatte – und fuhr davon. Sie hatte nicht bemerkt, dass ich im Vorgarten beschäftigt war und den ganzen Vorgang beobachtet hatte.

Ich notierte mir das Autokennzeichen, rief beim RWE an und teilte dort die Sachbeschädigung mit. Ich sagte dem Sachbearbeiter, dass ich der Dame die Gelegenheit geben wolle, den Schaden selbst zu melden und deshalb das Kennzeichen noch nicht mitteilen wolle, dass ich aber dazu bereit sei, wenn sie sich bis zum folgenden Tag nicht gemeldet habe.

Da sie sich leider nicht meldete, habe ich am nächsten Tag auf Nachfrage durch das RWE ihr Kennzeichen verraten, so dass sie für den Schaden aufkommen musste, den ansonsten die Allgemeinheit hätte tragen müssen. Die Mitarbeiter vom RWE riefen mich einige Tage später an, bedankten sich und teilten mir mit, dass die Dame sich zuerst herausreden wollte, dass aber die Spuren an ihrem Auto sie überführten.

Ich fühle mich noch heute nicht als "Petzer"!



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lalelu

Ich hoffe, du hast nicht etwa aus meinem Posting etwas anderes heraus gelesen als ebenfalls Zustimmung.

Ich selber habe schon mehrmals "gepetzt". Einmal hat vor unserem Haus eine Dame (sie war vorher auf einem Pferd unterwegs und dem Lärm nach zu schliessen, die die Gesellschaft bei der Rückkehr machte, hatten alle vorher wacker dem Alkohol gefrönt) beim Wegfahren mit dem Range Rover einen Hydranten in Schräglage versetzt und einfach weg gefahren. Ich telefonierte der Polizei.

Ein andermal hat ein Bauer den Bach mit Dieselöl verschmutzt. Diesmal rief ich nicht nur die Polizei, sondern informierte auch das Regionalfernsehen.

Und noch ein anderes Mal rief ich die Polizei als ich hörte, dass ein Nachbar Frau und Kinder misshandelte.

Gerade Letzteres brauchte Überwindung. Denn man muss ja mit den Nachbarn weiterleben....


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schorsch

nun, ich frage mich, ob Du "die Dame" auch angezeigt hättest, wenn stattdessen eine farblosere, Dich freundlich anlächelnde ältere Dame gewesen wär oder ein etwas hilflos und bescheiden wirkender Mensch??? Und wenn es kein Amischlitten sondern ein Opel Ascona gewesen wär ...

Deswegen irritiert mich "Anzeige" und Betonung auf "Dame" so sehr ...
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angelottchen

…nein Schorsch, keineswegs! Ich habe dich sehr wohl verstanden und finde dein Verhalten in den Fällen, die du geschildert hast, ausgesprochen nachahmenswert!

Besonders, wenn es um Kindesmisshandlung geht, darf man doch gar nicht wegsehen! Mich packt die heilige Wut, wenn ich in der Zeitung lese, dass ein Kind über einen langen Zeitraum gequält wurde und keiner etwas gesehen oder gehört haben will. Das kann in anonymen großen Wohnblöcken vielleicht hin und wieder wirklich so sein, aber gewiss nicht immer!

Besonders die Fälle, die in der letzten Zeit durch die Presse gingen, erregen meinen Zorn. Wenn sogar das Jugendamt versagt, sind misshandelte Kinder in besonderem Maße auf Unterstützung durch aufmerksame Beobachter angewiesen. Dann muss man Anzeige erstatten; die kann dann nicht einfach in der Schreibtischschublade liegen bleiben.

@ angelottchen

in meinen Augen bleibt Sachbeschädigung auch dann Sachbeschädigung, wenn sie von einer freundlichen älteren Dame in einem alten Opel Ascona begangen wird. Ich bin ganz sicher, dass die meisten Fälle gar nicht aus Boshaftigkeit und mit Absicht geschehen.

Bestimmt hat fast jeder von uns im Laufe seines Lebens auch schon mal unabsichtlich etwas "zerdeppert". Das ist nicht weiter schlimm, wenn man dazu steht und die Sache wieder in Ordnung bringt oder bringen lässt. Sobald man sich aber vor seiner Verantwortung drücken und andere die Suppe auslöffeln lassen will, hört mein Verständnis auf – ganz unabhängig davon, ob man den Verursacher sympathisch findet oder nicht.

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lalelu