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Plaudereien "Gassenhauer", alte Schlager

multifit
multifit
Mitglied

Re:
geschrieben von multifit
als Antwort auf Medea vom 04.02.2008, 16:03:17




Na Medea,

Du glaubst gar nicht, was bei uns auf dem Friedhof
los ist. Hier habe ich bei einer Trauerfeier im
Dezember den Titel "ABER DICH GIBT`S NUR EINMAL FÜR
MICH" gespielt, nicht "zickig", eher "modern". Offensicht-
lich hatten sich die Leute beim Tanzen dieses Titels
einmal kennengelernt. Zum Ausgang,wenn der Sarg
herausgefahren wird, geht das schon einmal...
Für eine 50 Euro Banknote Trinkgeld ist mir dieses
auch Wurscht ! (Habe ich vorher aber nicht gewußt)

Blue spanish eyes war auch schon mal drin...

Dieses mache ich dann auch nur, wenn freie Redner
- also keine christlichen Feiern stattfinden -
die Trauerfeiern vollziehen.

YESTERDAY ist auch des öfteres "dran".

Einmal sollte ich zum Ausgang das TROMPETENECHO
spielen, dieses habe ich dann - da eine christliche
Trauerfeier - allein schon aus ethischen Gründen
regelrecht verweigert ! Ich habe dann doch lieber
Bach gespielt, denn hierbei kann man nie etwas
verkehrt machen ! (Vielleicht habe ich hier 50 Euro
Trinkgeld "verschenkt"...aber ich habe auch
meinen Stolz.....lach) Die ganze Friedhofskultur
hat sich geändert. In England soll es bei den
Trauerfeiern angeblich fast nur noch Popmusik von
der CD geben...

Liebe Grüße
Multi
mylady
mylady
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Re:
geschrieben von mylady
als Antwort auf multifit vom 04.02.2008, 19:07:47
Ernst Neger im Mainzer-Karneval

Ein Lied ist mir immer noch in Erinnerung:

Heile, heile Gänsje
Es is bald widder gut,
Es Kätzje hat e Schwänzje
Es is bald widder gut,
Heile heile Mausespeck
In hunnerd Jahr is alles weg.


mylady
nachtigall
nachtigall
Mitglied

Re:
geschrieben von nachtigall
als Antwort auf multifit vom 04.02.2008, 19:07:47
Hallo Multi
was ist daran so komisch. Ich wünsche mir bei meinem Abschied
Oh happy day.... und
El condor pasa (Panflöte) und begleitet von diesen Tönen werde ich gegen den Himmel flattern.
Gruss Larissa

nachtigall

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multifit
multifit
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Re:
geschrieben von multifit
als Antwort auf nachtigall vom 04.02.2008, 20:10:32
Na Ninna, das "Konservative" auf den Friedhöfen
ist weg. Selbstverständlich spiele ich natürlich
auch Deine beiden Wunschtitel...
Gibst Du mir dann auch ein schönes Trinkgeld ?...
lach


Liebe Grüße


multifit
multifit
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Re:
geschrieben von multifit
als Antwort auf multifit vom 04.02.2008, 21:12:33
Entschuldige bitte, Du bist ja die Nachtigall !

Man wird wirklich so langsam senil...

Bist Du Dir auch wirklich sicher, in den Himmel zu kommen ?
--
multifit
niederrhein
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Um Himmelswillen ... das fehlt noch: Der deutsche Schlager ...
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf Linta vom 03.02.2008, 12:40:48
Um Himmelswillen ... das fehlt noch: Der deutsche Schlager ...

Hihihi ... die Betreffzeile sollte Sie nur zu diesem Artikel führen ....



Aber, meine Damen, meine Herren,

jetzt bin ich doch etwas erleichtert, denn lange Zeit habe ich gedacht, ich müsse meine Schwäche für die deutschen Schlager schamhaft verstecken.
Und nun lese ich nahezu mit Entzücken, daß ich nicht die einzige bin, die sich dessen erinnert und – Aufgemerkt, um es mit Erwin Pelzig zu sagen! – vor allem auch hört. (Denn das, lies: mein häusliche Musikarchiv umfaßt weitaus mehr als 100 CDs zum Thema Deutscher Schlager.)

Aber, meine Herrschaften,
man sollte bei diesem Thema unbedingt differenzieren! Das verlangt das breite Spektrum von musikalischen Ausdrucksformen, Texten und Interpreten: Vom heimwehgeplagten Heimatschlager (Heide, Alpen, Berge) bis zu den ins Deutsche adaptierten Rock-’n-Roll (Peter Kraus [1939 geboren], Ted Herold u.a.).
Vielleicht wirft man mal einen Blick auf den entsprechenden Artikel in Wikipedia ..., wo man nicht nur eine rechte gute historische Darstellung bis zur Gegenwart (!) erhält, sondern eine alphabetisch sortierte Linkliste mit mindestens zweihundert Namen! (Köstlich!)


Neben den Schlagern der 30er und 40er Jahre (hier getragen vor allem vom sogenannten Tonfilmschlager, der zunächst vom Jazz und vor allem vom Swing geprägt wurde; in den Kriegsjahren dann oft über die Soldatensender an die Front gesendet wurde – das allein ist ein mehr als abendfüllendes Thema!), sind es vor allem die Schlager der 50er Jahre, von denen heute Musikwissenschaftler heute schreiben, daß man zu einer Neubewertung dieses Genres kommen müsse. Eine bloße Verurteilung als Kitsch und/oder Schnulze reiche eben nicht aus, um diesem Genre gerecht zu werden. Götz Alsmann, vermutlich etlichen TV-Zuschauern über seine Sendung Zimmer frei bekannt (Götz Alsmann ist promovierter Musikwissenschaftler; Thema seiner Dissertation „Nichts als Krach: Die unabhängigen Schallplattenfirmen und die Entwicklung der amerikanischen populären Musik 1943–1963“), spricht davon, daß vor allem der deutsche Schlager der späten 40er und vor al-lem der 50er Jahre oft sehr witzig, sehr parodistisch, häufiger kabarettistisch sei und eine Fülle von unterschiedlichen Themen aufweise (die Liebhaber-Edition Schlager-Medaillons hat seine 20 Exemplare mit jeweils zwei CDs thematisch geordnet; geben Sie einmal über www.jpc.de das Stichwort Schlager-Medaillon ein – hier können Sie jede Menge musikalischer Kostproben hören!).
Götz Alsmann singt eine Reihe deutscher Swing- und Jazzschlager neu ein. Nicht nur Max Raabe, sondern etliche andere Interpreten (u.a. "Die Fräuleins – einmal im mittelfränkische Sommerhausen live erlebt: Drei kabarettistisch-choreographisch-schauspielerisch versierte Damen (plus ein Herr am Klavier), die gesanglich auszeichnet sind, sie haben alle an der Musikhochschule in Würzburg studiert) singen vor allem die meistens Tonfilm)Schlager der 30er und 40er Jahre ein. Wohingegen die Schlager der 50er und frühen 60er Jahre offenbar noch ein Tabu für recovernde Musiker und Sänger sind. Man spricht davon, daß mit dem Aufkommen der Beatles etc. und dem Beginn der Pop-Musik der deutsche Schlager zu einem Publi-kums-Klatschfestival degeneriert sei.

Natürlich hat das hier schamhaft vorgetragene Bekenntnis zum deutschen Schlager auch eine persönlich-biographische Seite. In dieser Nachkriegszeit (hier vor allem ab 1950) gab es für mich wie für viele andere jüngere Menschen nur das Radio (nicht einmal ein eigenes!) als Unterhaltungsmittel. Jeden Freitag kurz nach sieben gab es (in den meisten deutschen Rundfunksendern) die „Schlager der Woche“. Sei es dank eines guten Gedächtnisses oder aufgrund eines sehr schlichten Gemütes meiner-seits ... ich habe mir den ganzen Krempel gemerkt und kann heute noch – je m’accuse! – etliche, sagen wir es ruhig ehrlich: sehr viele dieser Liedchen singen! (Jetzt ist es ’raus ...). Ich habe einmal, ich bekenne: nach dem Genuß von einigen Gläsern Rosenmuskateller (Siehe Kloster Neustift, Südtirol) über eine Stunde lauthals eine Gesellschaft mit dem Absingen dieser alten Schlager offenbar amüsiert.
Mir geht es vielleicht so, wie es André Gide in seinem Tagebuch beschreibt, daß er Schätze köstlichster Lyrik auswendig gelernt ... und wieder vergessen hätte, aber den idiotischen Singsang der Näherin seiner Mutter – den habe er wohl für alle Ewigkeiten im Ohr.

Nun bietet der reizende Seniorentreff – Achtung, verehrter oder werter Herr Webmaster aufgepaßt! – über den Blog offenbar die Möglichkeit, sogar Videosequenzen zu laden und abzuspielen: Warum hat man nicht die Möglichkeit, Tondateien (meistens so um die zwei MB) zu laden und abzuspielen? Berthas Musikbox ... das wär’s doch; oder?

Mit einem „Es liegt was in der Luft, in der Luft, in der Luft“ (Bully Buhlan, Rita Paul, von Götz Alsmann neu unterpretiert)

Die triviale Bertha
vom Niederrhein


P.S. Nicht wenige der Schlagerstars der 50er und auch 60er Jahre haben über ihre Schlagerzeit Kar-riere gemacht: So ist, wie vermutlich die meisten ST-Mitglieder wissen, die kleine Conny über den Teenagerstar (mit Peter Kraus – der ist so geblieben) zu der Staatsschauspielerin Cornelia Froboess geworden, die u.a. 2005 den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst erhielt. Das Multitalent Caterina Valente gilt als einer der großen Weltstars des 20. Jahrhunderts, die u.a. (laut Wikipedia) Lieder in 12 Sprachen aufgenommen hatte, von denen sie sechs fließend spräche. Gitte Haenning („Ich will ’nen Cowboy als Mann“ – übrigens vor Ronald Reagan und G.W. Bush), Greetje Kauffeld („Wir können uns nur Briefe schreiben“ – Vor dem eMail-Zeitalter!) reüssierten als Jazzsängerinnen.

P.P.S. Sie sollten in diesem Zusammenhang einmal die Tanzmusik der 50er Jahre hören (es gab viele sehr bekannte und ausgezeichnete Orchester!) oder etwa den Jazzgeiger Helmut Zacharias

P.P.P.S. Lassen Sie sich nicht teure CDs über TimeLife etc. andrehen – den ganzen alten Krempel gibt es z.T. spottbillig ...

P.P.P.P.S. Cover zu etlichen Schlager-CDs stelle ich demnächst in meiner Bilderarchiv.

P.P.P.P.P.S. Ach ja, Austropop (angefangen mit Qualtinger und Arik Brauer bis heute) – das wäre auch noch so ein Thema und eine Schwäche ... überhaupt Popmusik in Dialekten ...

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Linta
Linta
Mitglied

Re:
geschrieben von Linta
als Antwort auf multifit vom 04.02.2008, 21:15:34

Gut, dass es Dir noch aufgefallen ist Multifit :

Ninna war hier nämlich gar nicht mit im Spiel.....

n.
niederrhein
niederrhein
Mitglied

Noch einmal um Himmelswillen ... das fehlt noch: Der deutsche Schlager ... (Vorsicht: Vor allem Bilder!)
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf niederrhein vom 05.02.2008, 07:12:06
Noch einmal "Hihihi" ... auch diese Betreffzeile sollte Sie nur zu diesen Bildern und dem vorausgegangenen Artikel führen ....


Zum Stichwort Gassenhauer
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/berthasarchivnr.10/45832_1_Berthas_Archiv_Nr._10.jpg[/img]

Es gibt drei dieser Sammlungen mit jeweils 4 CDs;
Als Beispiel für den Inhalt (hier 2 CDs)



Nun, einigen vielleicht von bekannt:


Das Multitalent:


(Da gibt es eine wunderschöne 4-CDs-Buchausgabe, auf denen Caterina Valente jeweils deutsch, italienisch, spanisch und englisch singt.)

Die kleine Conny ist nicht die kleine Conny geblieben ..


Mit den 60er Jahren soll der deutsche Schlager seinen letzten Höhepunkt erfahren haben ...


Nicht zu unterschätzen: Die deutschen Tanzorchester


Die deutschen Tanzorchester werden werden zur Zeit bei Zweitausendeins (www.zweitausendeins.de) angeboten ... 39 CDs zu 39,99 Euro ...

Weitere Bilder demnächst in meinem Bilderarchiv!
[i]
Die Bertha
vom Niederrhein






Medea
Medea
Mitglied

Re: Noch einmal um Himmelswillen ... das fehlt noch: Der deutsche Schlager ... (Vorsicht: Vor allem Bilder!)
geschrieben von Medea
als Antwort auf niederrhein vom 05.02.2008, 07:45:12
Liebe Bertha, liebe Musikliebhaber alter Schlager im ST:
ich bin geradezu entzückt, welche Resonanz mein Thema, geboren aus der Erinnerung an das "Meine Mutter, die hat Sperlinge gerupft, da ist ihr einer nackig weggehupft"
hier gefunden hat.
Daß nun sogar auf musikwissenschaftlicher Ebene die Schlager der 30er, 40er und 50er Jahre Eingang gefunden haben spricht wohl auch dafür, daß nicht nur "Schrott" gesungen wurde.
An alle mein Dankeschön, die hier mitgemacht und dieses Thema gewürdigt haben und claro an Bertha, die mich wiedermal dazu angestachelt hat, nun auch noch mehr darüber zu erfahren.

Medea
simba
simba
Mitglied

Re: Um Himmelswillen ... das fehlt noch: Der deutsche Schlager ...
geschrieben von simba
als Antwort auf niederrhein vom 05.02.2008, 07:12:06
A propos: "Fräulein" - mit Chris Howland hab ichs leider nicht gefunden, dafür aber das Original (nehm ich zumindest an) Es wurden ja viele amerikanische Schlager "übersetzt" und waren auch in deutscher Fassung Erfolge, wie auch "ich zähle täglich meine Sorgen" usw.....
--
simba

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