Plaudereien Gedanken im Alter "Heut beginnt der Rest des Lebens"

Zeit
Mancher, meint, es wär ein Zeitvertreib,
wenn ich meine Gedichte schreib.
Zeitvertreib-was für ein Wort:
Was man vertreibt, ist dann doch fort.
Die Zeiteinheiten, die uns bleiben,
sind viel zu schade zum Vertreiben.
Wieviel`s noch sind? Spekulation
vergebens!

HEUT beginnt der Rest des Lebens.
Heut bestimm ìch ganz allein,
wofür setz`meine Zeit ich ein:
Zeit zum Lesen, Spielen, Denken,
Zeit, sie anderen zu schenken.
Zeit, ich will nicht drauf verzichten,
auch zum Schreiben-Zeit zum Dichten,
Kontakte knüpfen, sie zu pflegen.
Zeit sich mal wieder zu bewegen.
Zeit für Familie, Partnerschaft-
gemeinsam Zeit gibt doppelt Kraft.
Zeit, die Heimat zu ergründen,
ferne Horizonte finden

Mancher meint: "Egal für welchen Zweck
man Zeit einsetzt-Sie ist doch weg!"

Dieser Einwand wär`nicht mal verkehrt,
wär`da nicht ein Gegenwert:
wenn man, weil einmal hilfsbereit,
erfährt ganz große Dankbarkeit;
wenn man, obwohl schon lang verbunden,
neue Geinsamkeit gefunden;
wenn ein Kleinod man entdeckt
im Ländle-bisher gut versteckt;
wenn man beim Sport die Kurve kriegt
und seinen Schweinehund besiegt;
Quartett, zu dreien oder vieren,
mit den Enkeln spielen und verlieren.
Auch die Lust, dass ich kann Verse
machen,
über die dann viele Menschen lachen,
ist für für mich nicht nur Erheiterung,
ist Horizonterweiterung-
und illustriert die grauen Zellen,
die dann viel lieber schaffen wellen!

Zeit vertreiben ist das nicht.
Sonst stünde hier jetzt kein Gedicht.