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Plaudereien Gedankensplitter XX.

eleonore
eleonore
Mitglied

Gedankensplitter XX.
geschrieben von eleonore
Gestern Abend waren wir mit Bekannte und Freunde beim Italiener.
Eine große Runde, fröhlich und unterhaltsam.
Auch die Mama von eine beteiligte war anwesend, ein sehr gepflegte und angenehme Dame,(Witwe seit 20 Jahren) so um die 70 rum.

Die Dame war munter, intelligent und belesen, es machte großes vergnügen, sich mit ihr zu unterhalten.
Bis zu ein gewisse Punkt.
Wir kamen auf partnerschaft und liebe in Gespräch.
Die meiste jüngere leben in Sünde, da Doppelverdiener, und um den allmächtigen Finanzamt zu entkommen.
Allerdings fiel mir auf, dass die Tochter diese Dame, immer ruhiger wurde, und ein leicht verkniffener Zug in Gesicht bekam.

Bis die alte Dame die Bombe platzen ließ, sie hätte sich verliebt, und denkt an ein zusammenlegen zweierlei haushalten, sie kennen sich ja seit Jahren, und das ewige Reiserei wäre anstrengend.
Allerdings würde sie, ihre wohnung hier in Berlin behalten.
Die Tochter wurde immer mehr eine Rosine ähnlicher in Gesicht, mit leicht grünlicher Färbung.

Irgendjemand fragte, wie sie es findet.
Als hätte man eine schleuse geöffnet…volle Ablehnung, Bösartigkeit und Fiesigkeiten kamen.
Wir waren alle geschockt, die lustige Stimmung war in nu vorbei.

Auf meine frage hin, ob Menschen ab 60 kein Liebesleben mehr haben durften, wurde ich angekeift.
O_ton Tochter:

Sie ist ja 70, was soll das…sie will sogar zu den Mann nach Süddeutschland ziehen…...ich wollte endlich ein Kind jetzt, aber ohne sie geht es nicht, wir beide arbeiten…………was fällt ihr ein…..sie blamiert mich….so was in ihren alter….der Mann will nur ihr Geld…und so ging es weiter.

Die Mutter hörte diese Hasstiraden ein Weilchen zu, dann stand sie auf, teilte ihre Tochter trocken mit, sie hätte auch ein recht auf Leben und Gefühle, legte Geld auf den Tisch und ging.
Tochter ereiferte sich weiter, und ließ nichts aus, bis wir alle den Kanal voll hatten, und der Abend beendeten.

Heute Morgen rief die Dame bei uns an, entschuldigte sich für das verhalten ihre Tochter, aber sie bleibt fest bei ihren Entschluss.
Wir unterhielten uns eine weile, sie erzählte, ihr zukünftiger Partner und sie haben alles notariell geregelt, so Finanzen wie Eigentum, ihr Partner ist sehr vermögend, kinderlos und nicht auf ihren Geld angewiesen.
Aber das wird sie ihre Tochter jetzt nicht sagen…...und fing an zu kichern.
Das ist ihre Rache, meinte sie.

Mir geht die frage nicht mehr aus mein Kopf, haben unsere Kinder ein recht, uns Liebe und Gefühle zu verbieten?
Uns nur noch als Babysitter wahrzunehmen???
Dieses verhalten von diese Tochter hat mich sehr erschreckt.

--
eleonore
Medea
Medea
Mitglied

Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von Medea
als Antwort auf eleonore vom 10.09.2007, 09:07:32
Liebe Eleo,

es gibt sie doch auch, die anderen Kinder, Töchter und Söhne, die ihrer "alten" Mutter noch schöne Jahre mit einem Partner gönnen, die sogar recht froh darüber sind, wenn die Mama noch ein erfülltes Leben führen kann.

(Und manchmal sogar aus Eigensucht )

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Medea vom 10.09.2007, 09:17:55
liebe medea,

meine mama wird demnächst 85, und sie ist ebenfalls seit 20 jahren witwe.
ich hätte mich gefreut, wenn sie nochmal ein partner an ihre seite gehabt hätte, sie wollte allerdings nicht.
ich akzeptiere es, und hätte eine partnerschaft ebenso akzeptiert.

--
eleonore

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von luchs35
als Antwort auf eleonore vom 10.09.2007, 09:07:32


Hi, Eleonore,

wäre gut, wenn die Tochter nun den Kinderwunsch fallen liesse, denn schon die Voraussetzung: "Mama zieht das Kind gross und wir, die Eltern, machen auf Wohlstand" zeigt eine Einstellung, die nicht nur auf Egoismus schliessen lässt.

Jeder ältere Mensch hat das Recht, sein Leben so zu gestalten, wie es ihm möglich ist. Und eine Liebe im Alter ist mindestens genauso schön wie in der Jugend.
Auch die Schmetterlinge im Bauch sind noch die gleichen!

Es haben nicht viele ältere Menschen das Glück, noch einmal diese Gefühle erleben zu dürfen. Das ist ein wunderbares Geschenk, und die Mutter dieser egoistischen Tocher soll es annehmen und dieses späte Glück aus vollem Herzen geniessen.

Vielleicht wird sich die Tochter, wenn sie einmal in diese "Herbstjahre" kommt, an die späte Liebe ihrer Mutter erinnern und sich freuen, dass diese ihren Weg gegangen ist.

--
luchsi35
vitaraw
vitaraw
Mitglied

Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von vitaraw
als Antwort auf eleonore vom 10.09.2007, 09:23:24


hallo eleo,


mein vater starb vor 24 jahren , meine mutter war damals 56 jahre alt .

nach zwei jahren lernte sie einen mann kennen mit dem sie dann nach anfänglichen schwierigkeiten ...... kicher kinder war das ein theater , er war nämlich so furchtbar eifersüchtig ..... fast 20 jahre glücklich zusammen lebte ....

er wurde mir ein guter freund und meinen kindern ein prima ersatzopa .
die letzten beiden jahre haben wir ( meine töchter meine mutter und ich ) ihn alle gemeinsam nach seinen schweren schlaganfällen gepflegt.trotz der ansicht von reha und krankenhausärzten das es in seinem zustand unmöglich ist , sie wollten ihn in einen pflegeheim unterbringen , hat es gut und menschenwürdig gegklappt !

meine mutter ist heute 80 jahre , sehr aktiv , seufz manchmal zu meinem leidwesen grins , und ich hätte keine probleme wenn sie nochmal jemanden kennenlernen würde .

ich kann allerdings auch die tochter ein wenig verstehen ..... allerdings nicht ihre art und den ort wie sie ihre zweifel angebracht hat ..... natürlich macht man sich gedanken was solch eine verbindung an schwierigkeiten bringt .

natürlich ist es auch finaziell einfacher ein kind groß zu ziehen wenn beide arbeiten gehen ..... junge ehepaare können es ja gar nicht mehr schaffen mit einem verdienst in der heutigen zeit .....

ich denke mal das zwischen den beiden die kommunikation generell gestört ist , ansonsten wäre solch eine diskussion zu hause geführt worden ....und vielleicht in erwägung gezogen worden das der kinderlose partner der dame evtl. zu ihr zieht .....

generell hat keiner einem anderen vor allem in beziehungsdingen hinein zu reden ..... allerdings habe ich sowohl in meiner jugend mit meiner mutter , als auch heute als mutter von meinen töchtern häufig das gespräch gesucht und mir sowohl ratschläge angehört als sie auch erteilt ....

je größer das gegenseitige verständniss desto besser der austausch von gedanken gefühlen und auch ängsten .....

lieben gruß

jutta


--
vitaraw
bartnixe
bartnixe
Mitglied

Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von bartnixe
als Antwort auf eleonore vom 10.09.2007, 09:07:32
Hallo Eleonore,

Liebe und Glück hängen nach meinem Ermessen nicht vom Alter ab. Also was soll das Gehabe der Tochter - woher nimmt sie das Recht sich so zu verhalten. Wahrscheinlich wohnt die Mutter alleine - und Töchterlein kommt dann und wann zu Besuch. Jetzt platzen ihre eigenen Träume - die sie auf dem Rücken der Mutter aufbauen will.

Kann jedem nur raten, packt die Gelegenheit beim Schopf - alleinsein ist schwer!
--
bartnixe

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carlotta
carlotta
Mitglied

Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von carlotta
als Antwort auf eleonore vom 10.09.2007, 09:07:32
bin ich froh, dass ich so eine liebe, gute tochter habe, die mir mei glück nicht missgönnt. diese frau sollte sich eine andere tochter suchen (grins)

carlotta
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von eleonore
als Antwort auf bartnixe vom 10.09.2007, 11:34:04
bartnixe,

besagte mutter wohnt in ein gediegene eigentums wohnung, was sie trotz umzug behalten wird.
ebenso ihr neue partner behält sein bleibe, die beide haben zusammen ein häusle gemietet, um möglichst unbelastet und ohne erinnerungs altlasten anzufangen.

die dame hat auch ein sohn, (vater von 3 kinder), der diese neuanfang seines mutters begrüßt.


--
eleonore
nasti
nasti
Mitglied

Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von nasti
als Antwort auf Medea vom 10.09.2007, 09:17:55

Nachdem ich das Buch "Die alters revolution" 2 mal durchgelesen hatte, ist mir klar geworden das wir ---von 1940-bis 1950 geborene, /die 1968-ige/eine gaaaaanz andere Generation sind, eine besonders starke.
Wir sind äuserst selbstbestimmend, widerspänstig, selbstwerwirklichung ist unsere Credo, die Rock n`Roll und und Freiheits liebende Generation, was für die nachkommende Generation ein Dorn in Augen ist.
Für mich kann auch kein Mensch bestimmen was ich tun soll, übrigens versuchen Sie meine Söhne das auch nicht weil die stoßen damit auf Beton.
In TV gestern war auch über der 68-Generation gesendet,leider auch die RAF stammen aus der Generation.
So eine Tochter könnte ich auf Mond schießen.

Nasti
Re: Gedankensplitter XX.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlotta vom 10.09.2007, 12:12:27
Hallo Carlotta,

da ist doch aber was in der Erziehung verkehrt gelaufen,
wenn die Tochter so reagiert.
Vieleicht hätte Sie,die alte Dame mal eher mit der Töchter drüber reden sollen?????
Wenn man zu lange schweigt,platzt eines Tages der Knoten,
die Bombe,wie man es bezeichnet,egal.
Es hat halt alles im Leben seine zwei Seiten.

Das Verhalten der Tochter,ist allemale unverschämt,
der Mutter gegenüber.

Das findet Astrid

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