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Plaudereien Gedankensplitter zum Altwerden

eleonore
eleonore
Mitglied

Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von eleonore
An manche tage überkommen mich Gedanken zum Älterwerden.
Manchmal sag ich zum Spaß, ich bin jetzt in ein alter, wo frau die Geburtsurkunde verbrennt und sich schätzen lässt.
Was natürlich auch ein Schuss nach hinten werden kann.

An mein letzte Geburtstag hab ich festgestellt-jetzt fang ich an selbst alt zu werden, und bin erschüttert-ich weiß nichts von Alter und Älterwerden.
Ich war immer für andere da-gepflegt, begleitet, zugehört, getröstet, zu Grabe getragen.

Dabei muss man sich auf das Alter und auch auf das unausweichliche-das Tod- vorbereiten.
Die Angst überwinden.
Ich muss nicht um jeden Preis jung bleiben oder so aussehen, sondern in Würde alt werden, dann kann ich auch viel geben.

Also werde ich jetzt den Projekt *alt werden* in Angriff nehmen, in Hoffnung, dass es mir gut gelingt.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von myrja
als Antwort auf eleonore vom 24.03.2011, 09:04:07
Schön Eleonore,

dass Du dem Projekt "Alt werden" so offen gegenüber stehst. Das ist die richtige Einstellung.

Ich habe gestern die 65 Jahre-Marke erreicht bei voller Gesundheit und bin happy!

Für mich fängt nun ab 1. April ein neuer Lebensabschnitt an, auf den ich mich freuen kann. Endlich nicht mehr morgens zur Arbeit. Den Tag darf ich ganz nach meinen Wünschen und Vorstellungen gestalten. Ich kann, wenn ich will, faulenzen, Bücher lesen, mit dem Rad durch die Gegend fahren, mit Freunden Frühstücken gehen und, und, und ...
Dann sind da auch noch meine Aktivitäten im Stadtteil, die mir Freude machen und denen ich endlich mehr Zeit widmen kann.

Ich bin froh jetzt so alt zu sein, dass ich das Leben genießen kann. Ich habe auch noch nie aus meinem Alter ein Geheimnis gemacht. Fragen wie „Schätze mal wie alt ich bin“ und ähnliche, finde ich albern. Auch wer sein Alter verbergen möchte, wird dadurch um keinen Tag jünger!

Jung kann man in seiner Lebenseinstellung bleiben, nicht aber an Jahren!

Myrja
Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bei Frauen trügt oft aller Schein - nur der Geburtsschein nicht.


Curt Goetz
dt. Schriftsteller und Schauspieler

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Marija
Marija
Mitglied

Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von Marija
als Antwort auf eleonore vom 24.03.2011, 09:04:07
An manche tage überkommen mich Gedanken zum Älterwerden.
Manchmal sag ich zum Spaß, ich bin jetzt in ein alter, wo frau die Geburtsurkunde verbrennt und sich schätzen lässt.
Was natürlich auch ein Schuss nach hinten werden kann.

An mein letzte Geburtstag hab ich festgestellt-jetzt fang ich an selbst alt zu werden, und bin erschüttert-ich weiß nichts von Alter und Älterwerden.
Ich war immer für andere da-gepflegt, begleitet, zugehört, getröstet, zu Grabe getragen.

Dabei muss man sich auf das Alter und auch auf das unausweichliche-das Tod- vorbereiten.
Die Angst überwinden.
Ich muss nicht um jeden Preis jung bleiben oder so aussehen, sondern in Würde alt werden, dann kann ich auch viel geben.

Also werde ich jetzt den Projekt *alt werden* in Angriff nehmen, in Hoffnung, dass es mir gut gelingt.


Eleonore,
du bist noch sehr jung !
Alt ist knorrig, morsch, verhärtet.
Das bist du nicht -
so wirst du nie werden

Ich rede nicht körperliche Gebrechen schön.
Altern ist nicht immer lustig.

Aber du bist noch jung im Herzen und jung im Fühlen....bleib so
und genieße es.

Marija
omaria
omaria
Mitglied

Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von omaria
als Antwort auf eleonore vom 24.03.2011, 09:04:07
Also werde ich jetzt den Projekt *alt werden* in Angriff nehmen, in Hoffnung, dass es mir gut gelingt.


Seufz: Ach, eleonore!
Es tut mir gut, dass es mir nicht alleine so ergeht!
Immmer wieder und immer öfter melden sich diese Gedanken:
Du wirst *alt*, bzw. älter!
Dabei will ich (eigentlich) gar nicht alt werden...
(Jedenfalls keine 100)
Aber das meine ich jetzt!
Wie wird es in 5 Jahren sein?
Schiebe ich mein *gewünschtes* Alter immer weiter nach oben???

Wenn zu meinem 90-jährigen Vater gesagt wurde:
"Das ist aber ein schönes Alter!"
kam postwendend die Antwort:
"Ein hohes Alter JA - aber kein schönes!"

Sehe ich meine 98-jährige Schwiegermutter,
so denke ich (heute!!!) genau so!

Eine Gerechtigkeit gibt es auf der Welt:
Die *Zeitschaltuhr* trifft alle Menschen,
und jede/r muss irgendwann sterben!!!

omaria
Marija
Marija
Mitglied

Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von Marija
als Antwort auf omaria vom 24.03.2011, 09:46:17
Wenn ich die Natur betrachte, so ist dieses Kommen und Gehen, dieses "Stirb und Werde" ein Trost für mich.
Wir sind nur ein Teil von allem.

Das Alter gehört zum Leben.
Was wir daraus machen, das liegt ein kleines bisschen auch an uns selbst.

/:M.

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Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 24.03.2011, 09:04:07
Liebe Eleonore,

ich bin heute dankbar, dass ich meinen Vater noch hochbetagt erleben durfte.
Von ihm habe ich viel gelernt.

Stöhnte ich mal, lachte er und meinte "Du bist doch noch ein junger Hüpfer".
Oder der Satz "bedenke Dein Alter und dann vergiss es wieder".

Wir sind alle in einem Alter, in dem viele von uns schon "Diagnosen" haben oder beginnen zu sammeln. Das natürlich nie mit großer Freude.

Aber ich halte Dich für wach, beweglich und interessiert genug, so dass Du auch in 5 !!!!! Jahren noch munter, humorvoll, streitbar und erlebnisfroh sein wirst.
Und wenn vielleicht nicht auf der Ebene wie heute, dann gehörst Du zu den Menschen, die sich eine andere Ebene erschließen.

Die Vorbereitung auf den Tod finde ich einfach - wir müssen alle einmal gehen. Die Vorbereitung auf den Sterbeprozeß dagegen sehr schwierig, weil er natürlich von Ängsten begleitet und völlig unvorhersehbar ist - vom Zeitpunkt als auch vom tatsächlichen Geschehen.

Ansonsten hat für mich der Alterungsprozess auch positive Inhalte. Es sind so viele "anerzogene" Bereiche im Laufe der Jahre völlig über Bord gegangen. Damit habe ich mir mein Leben deutlich vereinfacht.
Ich beginne mich auf die Zeit zu freuen, in der ich frei leben kann, nicht mehr im Berufsalltag stehe und aufstehen kann, wann ich will, gehen und reisen wohin ich will.

Ich habe von Curd Jürgens einmal in einem Interview gehört

man soll nicht dem Leben mehr Jahre geben, sondern den Jahren mehr Leben.

Ich weiß nicht, ob dieser Spruch nun von ihm stammt, aber gehört habe ich ihn so.

Alles besser ist, als auf dem Sofa zu schimmeln.
Aber das war noch nie mein Ding und ich glaube auch nicht, dass es Deines ist.

Meli
omaria
omaria
Mitglied

Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von omaria
als Antwort auf Marija vom 24.03.2011, 09:50:55
Das Alter gehört zum Leben.
Was wir daraus machen, das liegt ein kleines bisschen auch an uns selbst.


Da hast du natürlich Recht, marija!
Ich verstehe deine *neue* Lebenslust
und Neugierde auf die Freiheiten des Rentnerdaseins...
Die genieße ich schon seit 4 Jahren!!!
Und es geht mir sehr gut dabei!
(Ich bin im gleichen Jahrgang wie du!)

Trotzdem beschleichen mich manchmal Ängste!
Die Erlebnisse + Erfahrungen, die ich in Pflegezeiten, Altersheimen u.ä. hatte,
machen nicht gerade Mut zum Altwerden!!!
Verdrängen hilft da nicht weiter!
Also muss ich mich meinen Gedanken / Sorgen usw. stellen,
und das Beste aus meinem Leben machen!!!
Ich versuche es zumindest!!!

omaria


miriam
miriam
Mitglied

Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von miriam
Auf eine solche Fragestellung antworte ich gerne ganz spontan, da ich mich ja selber ertappen möchte: wie denke ich eigentlich darüber?

Wo liegt m.E. eines der großen Probleme beim Altern?
Wahrscheinlich in der Diskrepanz zwischen dem Selbstempfinden, der Vitalität die man verspürt, den vorhandenen inneren Schwung, und dem Klischee, dass uns in Bezug auf das Altern auch geprägt hat – und von dem sich zu befreien es gar nicht so einfach ist.

Anders ausgedrückt: einerseits also die eigene Wahrnehmung, andererseits das konventionelle Bild, welches aus der Gesellschaft kommt - aber auch auf mich, auf uns einen gewissen Einfluss ausübt bzw. ausgeübt hat.

Miriam

Marija
Marija
Mitglied

Re: Gedankensplitter zum Altwerden
geschrieben von Marija
als Antwort auf omaria vom 24.03.2011, 10:09:33
@omaria

Meine Oma starb mit 61 Jahren. So alt bin ich jetzt auch.
Ich freue mich ganz einfach darüber, dass ich nicht so ein hartes Leben haben muss, wie sie es hatte.
Ich bin unendlich danbkbar für all das Gute in meinem Leben. Und irgendwie zieht mich das immer wieder hoch.

Wenn mich etwas ärgert am Altwerden, dann ist es der Verlust der schmalen Taille.
Ich trug so gerne Gürtelchen

Marija


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