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Plaudereien Genau wie Mutti - genau wie Papa...

2.Rosmarie
2.Rosmarie
Mitglied

Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von 2.Rosmarie
Gerade habe ich die Schwarte von meinem Südtiroler Bauernschinken abgeschnitten. Natürlich habe ich dabei auch jeden Speckrest, der noch an der Schwarte haften blieb, abgefummelt und mit großem Genuss gefuttert. Danach ging es dann mit weiteren Speckscheibchen weiter, die ich peu à peu vom Schinkenstück abgeschnitten habe. Immer und immer wieder. Hm, ist das lecker!
Da fiel mir ein: "Genau wie Mutti!"
Meine Mutter aß nämlich für ihr Leben gern fetten Speck.
Bei mir selbst hatte ich diese Leidenschaft bis jetzt noch nicht zugelassen, nicht mal entdeckt...

Geht es euch auch so, dass ihr manchmal denkt: "Genau wie Mutti" oder "Genau wie Papa"?
circe
circe
Mitglied

Re: Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von circe
als Antwort auf 2.Rosmarie vom 26.01.2013, 15:09:08
manchmal ist es schon erschreckend wie lange "Mutti" in einem steckt! Auf unserem Sofa lagen früher diese (acht) Kissen, mehr zur Zierde als zum Benutzen. Dabei hatte jedes Kissen an einer bestimmte Stelle zu stehen und zum Schluß haute meine Mutter mit der flachen Hand einen Knick in die Mitte des Kissens! Was ich das widerwärtig fand als Kind! Wir haben drei Sofakissen zum Gebrauch und manchmal erwische ich mich, daß ich auch einen Knick reinhauhe! Auch aus dem Urlaub kommend habe ich einmal den Knick gesehen! Was will man da machen???
2.Rosmarie
2.Rosmarie
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Re: Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf circe vom 26.01.2013, 15:52:08
Liebe Circe,

genau das ist es! Diese unbewusste Programmierung durch die Eltern, die wir manchmal an uns entdecken...

Meine Mutter war zwar alles andere als eine typische Hausfrau. Aber solche Knicke in den Kissen gab´s bei uns auch. Ich habe mir deshalb später grundsätzlich nur kleine quadratische Kissen hingestellt. Irgendwann entdeckte ich, dass ich sie unten mit einem Faustschlag eindelle, damit sie ordentlicher standen...

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margrit
margrit
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Re: Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von margrit
als Antwort auf circe vom 26.01.2013, 15:52:08
Ich habe auch so manche Eigenschaft meiner Eltern übernommen.
Wenn meine Mutti zum Beispiel Mett für Gehacktesklopse kaufte,
hat sie schon bei der Zubereitung der Klopse die Hälfte aufge-
gessen. Das tue ich auch immer.
Mein Papa hat, wenn er Suppe aß, immer das Dünne (die Brühe)
zuerst weggegessen. Ich hab das auch übernommen. Jedesmal nehme
ich mir vor, ganz normal die Suppe zu essen. Wenn es dann soweit
ist, löffelle ich trotzdem wieder das Dünne zuerst. Ich kann
einfach nicht anders.
Margrit
2.Rosmarie
2.Rosmarie
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Re: Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf margrit vom 26.01.2013, 16:22:40
Liebe Margrit,

herrlich! Ich sehe dich vor mir beim Suppelöffeln!

Ist es nicht komisch, dass wir solche Elternprogrammierungen eigentlich strikt ablehnen? Schließlich sind wir ja gaaaaaanz anders als unsere Eltern... Und trotzdem ertappen wir uns immer wieder dabei.
circe
circe
Mitglied

Re: Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von circe
als Antwort auf 2.Rosmarie vom 26.01.2013, 16:22:30
aber ich finde, das diese Programmierung im Alter zunimmt! Auch wenn die Kartoffeln schon gar sind und noch nicht alle da sind oder waren, nehme ich ein Handtuch, umwickele den Topf und stecke ihn unter die Bettdeck! Wie Mutti! Ich könnte die Kartoffeln auch moderner warmhalten, aber nein ich nehme die Zudecke!

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2.Rosmarie
2.Rosmarie
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Re: Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf circe vom 26.01.2013, 16:34:10
aber ich finde, das diese Programmierung im Alter zunimmt!


Meinst du, Circe, das ist so? Das finde ich interessant!

Vielleicht hast du Recht. Bei mir könnte es daran liegen, dass ich mich heute weit besser mit den Macken meiner Eltern ausgesöhnt habe als als junger Mensch. Außerdem brauche ich nicht mehr das Gefühl der Abgrenzung. Ich muss mir nicht mehr beweisen, dass ich ein anderer Mensch bin...

Also kann ich wahrnehmen, wo ich etwas genauso mache. Und mich sogar daran freuen...
lobomir
lobomir
Mitglied

Re: Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von lobomir
als Antwort auf 2.Rosmarie vom 26.01.2013, 16:41:06
Ich sehe dieses Verhalten nicht als Programierung.
Es sind die Erfahrungen der Eltern die wir übernommen haben.
Z.B. Kartoffeln im Bett warm halten oder Milchreis,fertig
gekocht, im Bett gar ziehen lassen.
In dieser Zeit kann man Gartenarbeit verrichten oder
Einkaufen.
Unsere Eltern hatten noch keinen E-Herd mit Warmhaltestufe
oder eine Microwelle.
Energiesparent ist es allemal.
caya
caya
Mitglied

Re: Genau wie Mutti - genau wie Papa...
geschrieben von caya
als Antwort auf 2.Rosmarie vom 26.01.2013, 15:09:08
Aufgrund dieses Threads, Rosmarie,

denke ich seit heute viel an meine Mutter und das, was uns an kleinen Gemeinsamkeiten im Alltag verbindet, bzw. was uns ähnlich macht.

Wie oft halte ich in der letzten Zeit mal kurz inne, wenn ich eine typische Verrichtung oder Bewegung mache und denke dann *genau wie Mutti*

Ich kann im Moment noch nicht mal genau sagen was es ist bzw. war, eine Kopfhaltung wenn ich in den Spiegel schaue vielleicht, oder auch die Angewohnheit mal kurz stehenzubleiben und ganz tief Luft zu holen oder das abendliche Ritual des Apfelschnitze Essens vor dem Fernseher

Ich forsche weiter, denn ich finde es schön mich zurück zu versetzen und ganz bewußt Mutter/ Tochter-Gemeinsamkeiten zu finden.
Mich freut dieser Thread!

Caya
miriam
miriam
Mitglied

Re: Genau die Oma......
geschrieben von miriam
Von unserem kleinen (eigentlich fast schon großen) Mathias, Adoptivkind meiner jüngeren Tochter und ihres Mannes, habe ich früher des Öfteren hier erzählt.

Mathias ist mittlerweile 7 Jahre alt – und besucht die erste Grundschulklasse.

Als ich einmal mit meiner Tochter und mit Mathias in einem größeren Lebensmittelladen einkaufen ging in dem man meinen Enkelsohn nicht kannte, sah uns eine der Verkäuferinnen länger an – denn sie hatte mich bis zu dem Zeitpunkt nur in Begleitung meiner Enkeltöchter gesehen.

Dann stellte sie fest: "Genau die Oma!"

In der Tat: Mathias und ich, sind eigentlich die einzigen in der Familie, die dunkle Augen und eine etwas dunklere Haut- und Haarfarbe besitzen.

Miriam

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