Plaudereien Jacobsweg

Vielen Dank für diesen Beitrag.
LG Christa (kedi)

Hi Kadi, welche Erfahrungen und Kondition hast Du für Fernwanderwege? Wie lange hast Du Zeit? Für 3 Wochen solltest Du Dich im Sommer nicht zu sehr übernehmen und auch keine der wege nehmen, die sehr viele Höhenmeter jeden Tag zu bewältigen haben.

Mein Rat für Dich wäre die Strecke ab Oviedo, das ist der sogenannte "Camino Primitivo" mit 265km. Mit 15km am Tag bist Du gut dabei und bist in 18 Tagen in Santiago. Spanische Freunde hatten uns gesagt, das es der älteste aller Pfade ist und deshalb hat er uns - wir sind vor 6 Jahren gegangen - sehr interessiert. Asturien ist einmalig schön, teilweise ist es schon auch bergig, aber mit etwas Kondition gut zu gehen. Und es ist kein bisschen touristisch.

Vor 10 Jahren habe ich mit meiner Schwester ab Lissabon gestartet, aber das war schon in Porto, wo die meisten starten, zu Ende, leider verstauchte meine Schwester sich damals sehr schlimm den Fuß und wir mussten aufgeben.
Aber ich habe mir fest vorgenommen, vielleicht im nächsten Winter oder besser Mitte Januar von Porto noch einmal aufzubrechen, das ist vom wetter sehr milde und gut zu wandern und es ist nicht ganz viel los. Hast Du Dich denn schon für eine Zeit entschieden?

Danke für die detaillierte Auskunft. Das wird ja immer besser. Hatte eigentlich gedacht, jeden Tag so 20km wäre von meiner Kondition zu schaffen. Gehe so in der Woche ca. 20-30 Nordic Walkinge machen. Bevor ich diesen Weg ins Auge fasse, klar da müsste man noch ein wenig trainieren. Glanz lieb von Dir mir diese Infos zukommen zu lassen.
Einen schönen Sonntag noch. LG kedi (Christa)

Hi Kedi, gerne doch! Aber trau Dir nicht zu viel zu - 20km sind im Sommer mit Rucksack und zum Teil schon sehr hügeligem und bergigem Gelände sehr viel! Übrigens haben wir uns von den Spaniern einen Trick damals abgeguckt: Die Füße sind abends ja froh, wenn sie aus den Stiefeln kommen! Ich habe da immer ein Paar Flip-Flaps, ganz einfache aus Gummi, dabei, aber zuvor reibe ich meine Füße mit Zitronensaft ein, leg die Beine hoch und lasse den Saft eintrocknen. Japaner haben das mit Händedesinfektionsmittel gemacht, habe ich gesehen. Aber mir gefiel das mit der Zitrone besser und meine Füße haben sich danach wunderbar erholt. Ich hatte an Gepäck nur 1 lange Hose und 2 kurze Hosen dabei, wovon ich eine immer an hatte. 3 T-Shirts, 1 etwas wärmeren Pulli, 1 Regenhaut, 1 Mütze, i insgesamt 3 Mal Wäsche und 3 Paar sehr gute Socken und 2 Handtücher und 1 Schwimmanzug dabei. Das war an Bekleidung alles. Am Abend konnte man schnell etwas durchwaschen. Dazu Schlafsack, Schaumgummimatte, 1 kleines Kissen, ein Mosquitonetz für Camping und eine kleine Tasche mit den nötigsten Körperpflegesachen sowie eine Reiseapotheke und noch ein paar Kleinigkeiten wie Besteck, Thermoflasche für Kaffee usw.
Ganz wichtig: Immer das Gewicht von 1 - 2 Wasserflaschen dazurechnen! Die Nordic walking Sticks würde ich mitnehmen und ganz wichtig sind natürlich "eingetretene" gute Wanderschuhe! Bloß keine neuen Schuhe! Aber das weißt Du sicher. Gut gegessen haben wir unterwegs immer und auch die Herbergen und Hotels waren angenehm. 2 x haben wir unter freiem Himmel geschlafen, das war sehr schön!

Hi Wolkenschieber
was meinst du mit Sommer? July? August?
in der Zeit wuerde ich den jakobsweg nicht machen sondern ich machte ihn im Mai und eine Bekannte von mir im September. Im Sommer laufen zuviele den Jakobsweg und da wird es oft eng in den Refugios einen Platz zu bekommen sowie in den Hotels auf dem Weg. Egal was einer mitnimmt der Rucksack sollte nicht mehr als 10 kg wiegen.
Buen Camino
Hockey

Hi hockey, ich habe es weder vor noch bin ich im Sommer gelaufen. Es war ein Beispiel, denn 20km schafft man in sommerlicher Hitze mit über 60 Jahren nicht mehr so gut, wenn man es nur 1 x im Jahr macht. Ich hatte es als Beispiel geschrieben. Du mußt einfach alles lesen

Es ist sehr hilfreich diese vielen Tipps zu lesen. Nein im Hochsommer könnte ich gar nicht gehen, denn mit Hitze hab ich es nicht so. Eigentlich hatte ich es mir so vorgetellt, schöne Landschaften zu fotografieren, wenn ein schöner Ort kommt, dann noch einen Tag länger bleiben, also alles ganz gemütlich. Zur Zeit bin ich 64 Jahre, da kann es nicht mehr sein dass man an den schönen Dingen des Lebens vorbeirauscht nur damit man eine bestimmte Anzahl vom Kilometrn geschafft hat. Da ich im Alltag in ein Zeitkorsett eingebunden bin, sollte dieser Weg ein Stück Freiheit werden, egal wie lange es dauert. Wenn Du noch mehr Tipps hast, bitte schreiben.
Liebe Grüsse Kedi (Christa)

Man muss ja auch dem Stau der Pilger aus dem WEge gehen, die seit Harpe Kerkeling`s Bestseller den Jakobsweg für sich entdeckt haben. Für mich wäre diese Massenveranstaltung nichts - und dann auch noch in Massenunterkünften mit schnarchenden und übel riechenden Mitpilgern zu übernachten. Nein danke. Olga