Plaudereien Kinder...

gerry
gerry
Mitglied

Kinder...
geschrieben von gerry
Über uns Männer habe ich mich in einem Beitrag ausgelassen.
Danach folgte ein Pamphlet über das "schöne Geschlecht," unsere Frauen.
Nun ist es an der Zeit, dass ich mir mal die Kinder vornehme, damit die "Familie komplett" ist.
Ich habe eine Tochter, auf die folgender Beitrag absolut nicht zutrifft, bei meinen beiden
Enkelsöhnen bin ich mir nicht so sicher.

Die Kommunikationstechnologie schreitet immer rasanter voran, trotzdem verringert sich zunehmend der konservative Wert einer Mitteilung.
Zu Zeiten, als über das herkömmliche Wahlscheibentelefon nur wenige Privilegierte verfügten und das Internet so unbekannt war wie ein Ozonloch, gab es im deutschsprachigen Raum noch die - inzwischen ausgestorbenen - Wörter "Bitte" und "Danke".
Wenn wir früher als Kinder von unseren Eltern etwas brauchten - ich entsinne mich genau - bedienten wir uns dieser zauberhaften Präpositionen, die zwar keine Berge, aber immerhin ein paar Pfennige versetzen konnten.

Mir ist noch erinnerlich, wie ich meine Eltern förmlich um jedes Schulheft, um jeden Bleistift - vom Füller ganz zu schweigen - sogar um das Geld für Schulausflüge bitten mußte.
Natürlich wurde jede Forderung mit "Bitte" und "Danke" garniert, weil man ja immer mal was brauchte.

Brauchen die Kinder heute mal was, klingen ihre Wünsche - falls sie überhaupt noch fragen, nicht alle, wohlgemerkt - stets nach einer Drohung:
"Hey Dad, laß mal 'n bißchen was Bares rüberwachsen aber dalli!"
Ihre gigantisch ausufernden Wunschvorstellungen abzuschmettern, ist für Eltern - vom juristischen Standpunkt betrachtet - schier unmöglich.
Sogar das Taschengeld ist einklagbar!
Wer läßt sich schon gern vom Rechtsanwalt seines Kindes vor den Kadi zerren?
Das Recht der Kinder ist das Unrecht der Eltern.
Es gleicht sich also alles wieder aus im Leben.

Unrecht braucht man wenigstens nicht einzuklagen, das ist ein Ausgangsprodukt.
Eltern von Kindern, die ihre Rechte kennen, haben hierzulande nichts zu lachen.
Selbst ein ungeborenes Kind verfügt über größere Rechte als seine Mutter.
Wen wundert es also, daß die Geburtenrate immer weiter absackt?
Selbst glatzköpfigen Demographen stehen die Haare zu Berge.

Viele erwachsene Kinder, die stets einen überquellenden Tisch gewöhnt waren und alle Nase lang bis über beide Ohren verwöhnt wurden, sind nur unter massiver Gewaltandrohung bereit, für ihren Lebensunterhalt den eigenen Rücken krumm zu machen.
Wenn überhaupt!
Bis zu deren 27. Lebensjahr sind die Eltern vom Gesetzgeber verpflichtet, ihren Nachwuchs durchzufüttern mit allem was dazu gehört:
Taschengeld, Kleidung, Auto, Fernreisen und extreme Hobbys.

Bloß gut, daß ich längst Rentner bin.
Meine Tochter wäre aber auch nie so gewesen, alles Erziehungssache!
Glaubt man Umfragen unter Jugendlichen, ist nur jeder Fünfte bereit zu arbeiten oder einsichtig genug, in die Rentenkasse einzuzahlen.
Außer, er hat die Möglichkeit bei Bohlen "Popstar" oder bei Heidi Klum "Model" zu werden.
Da ist ja der Andrang riesig!

Bei normalen Vorstellungsgesprächen fallen 8 von 10 Bewerbern wegen mangelnder Allgemeinbildung durch.
Unsere Kinder und Enkel werden in eine Zwickmühle geraten.
Das eine haben, ohne das andere zu wollen.
Wer will schon den Ärger haben, den er selbst jahrelang anderen zugefügt hat?
"Kinder - nein danke", so denken Viele der nachfolgende Generationen.
Man wird sehen, wohin das führt.

Einen schönen Tag
wünscht Gerry

Das sind meine Enkelsöhne








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