Plaudereien Lebenssinn

2.Rosmarie
2.Rosmarie
Mitglied

Re: Lebenssinn
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf Mareike vom 03.01.2013, 13:09:12
Danke Sternchen von der Weser für diesen Gedankensprung vom Lebenssinn zur Selbstfindung.
Ich habe den Selbstfindungsthread noch einmal gelesen, ich entdecke immer wieder Neues.

LG
Mareike


Ja, so empfinde ich das auch. Dieser oben genannte Thread ist äußerst ergiebig.
Jedenfalls danke ich dir, Weserstern, ebenfalls für deinen Hinweis! Wer am Thema "Lebenssinn" Interesse hat, hat sicher auch an den Themen "Selbst" und "Selbstfindung" Interesse.

Bei meiner Frage, ob ihr über einen Lebenssinn in eurem Leben nachdenkt und wenn ja, worin für euch persönlich Lebenssinn besteht, dachte ich allerdings weniger an akademische Überlegungen. Für mich kommt es bei diesem Thema auch nicht auf innere Logik oder irgendein kulturell bedingtes Wissen oder einen institutionell vermittelten Glauben an, sondern darauf, was ihr in euch tief drinnen vom Gefühl her als Lebenssinn empfindet oder auch nicht.

In den letzten Beiträgen wurde auch von der Wichtigkeit der Schönheit gesprochen. Das ging mir heute lange durch den Sinn. Schönheit wahrzunehmen, gehört für mich zu den großen Freuden meines Lebens. Und da ich glaube, dass Schönheit eine Art Grundprinzip unserer Welt ist (da sich meiner Meinung nach Harmonie und Gesetzmäßigkeit durch die Naturerscheinungen hindurchziehen), halte ich es für zutiefst sinnvoll, diese Schönheit auch wahrzunehmen.
Auch der Mensch ist als kreatives Wesen fähig, Schönheit zu schaffen (und natürlich auch andere Formen von Kunst).
Wenn ich also Schönheit wahrnehme und in mich aufnehme, so empfinde ich darin auch Lebenssinn.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Lebenssinn
geschrieben von olga64
als Antwort auf bukamary vom 02.01.2013, 20:01:48
Auch mein Leben war ein ständiger Kampf und ist es bisweilen auch heute noch, auch wenn ich manches gelassener angehen kann. Aber es gibt bestimmte Sachen von denen ich denke, dass es wichtig ist sich damit auseinanderzusetzen und sich dafür auch einzusetzen, im Rahmen der Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen.

Manchmal, ja, da bin ich einfach auch nur müde, manchmal aber auch verzweifelt. Ich habe für vieles in meinem Leben einen verdammt hohen Preis bezahlt, bin in vielen Situationen ein Einzelkämpfer, gelte als schwierig und anstrengend und es hieß oft genug "du schaffst das schon".

Und dennoch unterm Strich, das Leben macht mir Spaß. Sonst gäbe es mich vermutlich schon längst nicht mehr.

bukamary
[/quote]

Ihre Worte berühren mich sehr.
Als alte Kämpferin verstehe ich sicher auch einiges, was Sie ausdrücken möchten. Aber Sie sollten pfleglicher mit sich umgehen - weder Sie noch ich können die ganze Welt retten; fangen wir bei uns selbst an und leben dieses Leben: anständig, genussvoll und froh - es gibt ja nur dieses Leben für uns und es ist kurz genug.
Weiterhin viel Lebenfreude - Olga
miriam
miriam
Mitglied

Re: Lebenssinn
geschrieben von miriam
Heute erlaube ich mir einen Luxus: ich höre Euch nur zu. Und erzähle mal nichts von mir.

Danken möchte ich aber für all die klugen, sensiblen Gedanken.

Liebe Grüße

Miriam

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Mitglied_1a4a99f
Mitglied_1a4a99f
Mitglied

Re: Lebenssinn
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich weiß nicht worin mein lebenssinn besteht... ich lebe glücklich und zufrieden mit mann und kind und freue mich des lebens...

vielleicht ist das der sinn des lebens... sich einfach seines lebens freuen

das war nicht immer so bei mir... es gab phasen, da wäre ich lieber tot gewesen als lebendig

vielleicht sollte das auch so sein, wer weiß das schon???
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Lebenssinn
geschrieben von Mareike
Wenn ich zurückschaue, waren Bücher für mich äußerst wichtig bei der Sinnsuche.
Die Frage nach dem Sinn stellt sich erfahrungsgemäß dann, wenn er abhanden gekommen ist oder zumindest frag-würdig wurde.
Eigene Gefühle, Zweifel, Erfahrungen, Ängste wollten benannt und begriffen werden. Erfahrungsberichte von Anderen waren da sehr hilfreich, ebenfall Romane und Gedichte und last but not least auch wissenschaftliche Ausführungen.

Nach dem Unfalltod von meinem Mann habe ich zB Rilke entdeckt und Rabindranath Tagore
Durch Tagore entdeckte ich die Upanishaden.
Es war der Anfang einer weiten Entdeckungsreise ...

Und hier noch mal mein Lieblingsgedicht:
Ithaka

Auch die Kommentare dazu sind lesenswert.

Mareike
2.Rosmarie
2.Rosmarie
Mitglied

Re: Lebenssinn
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.01.2013, 17:19:26
Danke, Miriam, für deine positive Rückmeldung! Dass du dich nicht näher äußern magst, finde ich absolut in Ordnung. Niemand sollte
sich zu etwas gedrängt fühlen, was er nicht möchte.

ich weiß nicht worin mein lebenssinn besteht... ich lebe glücklich und zufrieden mit mann und kind und freue mich des lebens...

vielleicht ist das der sinn des lebens... sich einfach seines lebens freuen ...


Frau Oberschlau, dieses Das-Leben-einfach-leben-und-sich-dran-Freuen ist sicher auch ein wichtiger Ansatz. Es soll Leute geben, die vor lauter Reflektieren und Bewerten vergessen, ihr Leben auszukosten und wirklich zu leben.

Danke, Mareike! Sicher ist für viele ein schmerzhafter Bruch im Leben der Anlass, über den eigenen Lebenssinn nachzudenken. Denn wenn man einen veränderten Lebensweg vor sich hat oder den alten verlassen möchte, liegt die Frage nach dem Lebenssinn nahe.

Aber zwangsläufig beruht die Lebenssinnfrage wohl nicht auf solch einem Bruch? Ich denke schon sehr lange immer mal wieder darüber nach - und das ohne, dass ich äußere Anlässe festmachen könnte. Aber vielleicht ist mein Leben ja auch eine Perlenkette kleinerer Brüche...

Dein Lieblingsgedicht Ithaka berührt mich sehr!
Danke auch für deine anderen guten Hinweise!

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Lebenssinn
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Mareike vom 03.01.2013, 17:55:24
Bücher haben mich mein Leben lang begleitet und hochgradig geprägt.
2.Rosmarie
2.Rosmarie
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Re: Lebenssinn
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf schorsch vom 04.01.2013, 09:57:24
So ist es, Schorsch! Und du hast selbst schon welche geschrieben und sicher auch so manches bei deinen Lesern in Gang gesetzt...
ankama
ankama
Mitglied

Re: Lebenssinn
geschrieben von ankama
Als ich schon schier zu verzweifeln drohte, weil mir der Sinn meines Lebens so unergründlich blieb, suchte ich einen Rettungsanker.

Ich habe ihn gefunden, indem ich mir sage, irgendjemand wird wissen, warum ich hier bin. Ich brauche mich nicht darum zu kümmern, sondern einfach mein Leben leben. Ich muss gar nicht wissen, warum ich lebe.

Jetzt geht es mir besser, und diese Art Grübelei quält mich nicht mehr. Ich denke über erfreulichere Dinge nach.

ankama
2.Rosmarie
2.Rosmarie
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Re: Lebenssinn
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf ankama vom 15.01.2013, 01:51:01
...Ich habe ihn gefunden, indem ich mir sage, irgendjemand wird wissen, warum ich hier bin. Ich brauche mich nicht darum zu kümmern, sondern einfach mein Leben leben. Ich muss gar nicht wissen, warum ich lebe...


Ankama, für mich hat deine Aussage geradezu etwas Weises an sich. So ähnlich - könnte ich mir vorstellen - könnte auch ein weiser Lama in den Bergen Tibets geantwortet haben.

Ich selbst bin jeden Tag stundenlang im Wald unterwegs. Dabei erwische ich mich oft, dass ich mich mit einem Thema mühlenmäßig beschäftige anstatt die Natur anzugucken, auf mich wirken zu lassen und mich zutiefst zu freuen. Vor lauter Hinterfragen und Nachsinnen über Tieferes, was dahinter stecken könnte, neige ich durchaus dazu, das Leben selbst verpassen.

Insofern finde ich deine Schlussfolgerung klug, ja weise.

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