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Plaudereien Liebe und Freundschaft

nachtigall
nachtigall
Mitglied

Re: Liebe und Freundschaft
geschrieben von nachtigall
als Antwort auf paukiss vom 16.11.2010, 20:44:06
so so...aha...
das lässt tief blicken.... Spass beiseite.
Auch mir ist die Realität wichtiger und in der fühlte ich mich und fühle mich noch immer sauwohl. Trotzdem glaube ich dass Liebe und Freundschaft gar nicht weit voneinander entfernt sind. Ich hatte das grosse Glück zweimal einem einzigartigen, liebenswerten und vertrauensvollen Mann zu begegnen und sie beide auch zu heiraten.
Larissa
wunda
wunda
Mitglied

Re: Liebe und Freundschaft
geschrieben von wunda
als Antwort auf nachtigall vom 16.11.2010, 20:58:00
Anlaß zu diesem Beitrag war der Ausspruch von Heinrich Heine.
Was hat er wohl gemeint?

Hat man die Liebe durchgeliebt, fängt die Freundschaft an.

Einen schönen Tag wünscht Bella
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Liebe und Freundschaft
geschrieben von bongoline
als Antwort auf wunda vom 17.11.2010, 08:14:32
In Deinem Eingangsbeitrag hast Du ja den Ausspruch von Heine so interpretiert, dass es Dir nicht gelungen sei, nach der Trennung die Freundschaft zum Ex zu erhalten.

Nur in dem Satz von Heine lese ich nichts heraus, dass damit ein Ex gemeint sei.
Wie ich aber diese Aussage für mich verstehe:

Die Liebe ist ein Gefühl mit sehr viel Emotionen, himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, aber dieses Gefühl wird irgendwann schwächer und dann wird es wichtig, dass der Partner zum Freund wird, mit dem man durch dick und dünn geht. Und das erlebt und sieht man ja immer wieder im realen Leben.

Wenn ich meine Runden mit meinem Hund gehe, begegne ich sehr oft älteren Paaren, wo man so eine Vertrautheit, so eine Seelenverwandtschaft denen ansieht. Sehr oft denke ich mir, in eurem Leben wird auch viel Wasser den Inn runtergeflossen sein, bis ihr den heutigen Zustand in eurer Partnerschaft erreicht habt.

Also nicht die Freundschaft mit einem Verflossenen lese ich aus Heine heraus, sondern die Wandlung der eben sehr emotionalen Liebe innerhalb der bestehenden Partnerschaft in Freundschaft. Denn es sind ja im Laufe der Jahre auch die körperlichen Gefühle nicht mehr so ausgeprägt wie am Anfang einer Liebe, da braucht es dann Freundschaft, Zusammenhalt und sehr oft auch Besonnenheit

bongoline


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caya
caya
Mitglied

Re: Liebe und Freundschaft
geschrieben von caya
als Antwort auf bongoline vom 17.11.2010, 09:51:11
Liebe Bongoline,

so, wie ich Heine kenne hat er es genau so gemeint wie du es hier schilderst.

Die Gefühle wandeln sich im Laufe der Zeit und das ist auch gut so!

Ein Glück ist es, wenn sich die stürmische Liebe der ersten Jahre in tiefe Freundschaft wandelt, in der alte Paare immer noch Hand in Hand durch den Herbst ihres Lebens miteinander gehen.

Es ist immer noch Liebe, aber in einer anderen Form.

Caya







pilli
pilli
Mitglied

Re: Liebe und Freundschaft
geschrieben von pilli
mmmhhh...

vielleicht hilft bei der interpretation des hier grob gekürzt genannten zitates der hinweis auf

"Vermischte Gedichte - 1837-1844":

Und der Gott mir günstig nicket,
Soll ich schweigen wie ein Stummer,
Ich, der, als ich unbeglücket,
Soviel sang von meinem Kummer

Daß mir tausend arme Jungen
Gar verzweifelt nachgedichtet,
Und das Leid, das ich besungen,
Noch viel Schlimmres angerichtet!

Oh, ihr Nachtigallenchöre,
Die ich trage in der Seele,
Daß man eure Wonne höre,
Jubelt auf mit voller Kehle!

2

Wie rasch du auch vorüberschrittest,
Noch einmal schautest du zurück,
Der Mund, wie fragend, kühngeöffnet,
Stürmischer Hochmut in dem Blick.

Oh, daß ich nie zu fassen suchte
Das weiße flüchtige Gewand!
Die holde Spur der kleinen Füße,
Oh, daß ich nie sie wiederfand!

Verschwunden ist ja deine Wildheit,
Bist wie die andern zahm und klar,
Und sanft und unerträglich gütig,
Und acht nun liebst du mich sogar!

3

Nimmer glaub ich, junge Schöne,
Was die spröde Lippe spricht;
Solche große schwarze Augen,
Solche hat die Tugend nicht.

Diese braungestreifte Lüge,
Streif sie ab; ich liebe dich.
Laß dein weißes Herz mich küssen -
Weißes Herz, verstehst du mich?

4

Ich halte ihr die Augen zu
Und küß sie auf den Mund;
Nun läßt sie mich nicht mehr in Ruh',
Sie fragt mich um den Grund.

Von Abend spät bis morgens fruh,
Sie fragt zu jeder Stund':
»Was hältst du mir die Augen zu,
Wenn du mir küßt den Mund?«

Ich sag ihr nicht, weshalb ich's tu,
Weiß selber nicht den Grund -
Ich halte ihr die Augen zu
Und küß sie auf den Mund.

5

Wenn ich, beseligt von schönen Küssen,
In deinen Armen mich wohl befinde,
Dann mußt du mir nie von Deutschland reden; -
Ich kann's nicht vertragen - es hat seine Gründe.

Ich bitte dich, laß mich mit Deutschland in Frieden!
Du mußt mich nicht plagen mit ewigen Fragen
Nach Heimat, Sippschaft und Lebensverhältnis; -
Es hat seine Gründe - ich kann's nicht vertragen.

Die Eichen sind grün, und blau sind die Augen
Der deutschen Frauen, sie schmachten gelinde
Und seufzen von Liebe, Hoffnung und Glauben; -
Ich kann's nicht vertragen - es hat seine Gründe.

6

Während ich nach andrer Leute,
Andrer Leute Schätze spähe,
Und vor fremden Liebestüren
Schmachtend auf und nieder gehe:

Treibt's vielleicht die andren Leute
Hin und her an andrem Platze,
Und vor meinen eignen Fenstern
Äugeln sie mit meinem Schatze.

Das ist menschlich! Gott im Himmel
Schütze uns auf allen Wegen!
Gott im Himmel geb' uns allen,
Geb' uns allen Glück und Segen!

7

Ja freilich, du bist mein Ideal,
Hab's dir ja oft bekräftigt
Mit Küssen und Eiden sonder Zahl;
Doch heute bin ich beschäftigt.

Komm morgen zwischen zwei und drei,
Dann sollen neue Flammen
Bewähren meine Schwärmerei;
Wir essen nachher zusammen.

Wenn ich Billette bekommen kann,
Bin ich sogar kapabel,
Dich in die Oper zu führen alsdann:
Man gibt »Robert le Diable«.

Es ist ein großes Zauberstück
Voll Teufelslust und Liebe;
Von Meyerbeer ist die Musik,
Der schlechte Text von Scribe.

8

Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst
Gelöscht der holde Trunk;
Behalt mich noch ein Vierteljahr,
Dann hab auch ich genung.

Kannst du nicht mehr Geliebte sein,
Sei Freundin mir sodann;
Hat man die Liebe durchgeliebt,
Fängt man die Freundschaft an.


9

Dieser Liebe toller Fasching,
Dieser Taumel unsrer Herzen,
Geht zu Ende, und ernüchtert
Gähnen wir einander an!

Ausgetrunken ist der Kelch,
Der mir Sinnenrausch gefüllt war,
Schäumend, lodernd, bis am Rande;
Ausgetrunken ist der Kelch.

Es verstummen auch die Geigen,
Die zum Tanze mächtig spielten,
Zu dem Tanz der Leidenschaft;
Auch die Geigen, sie verstummen.

Es erlöschen auch die Lampen,
Die das wilde Licht ergossen
Auf den bunten Mummenschanz,
Auch die Lampen, sie erlöschen.

Morgen kommt der Aschenmittwoch,
Und ich zeichne deine Stirne
Mit dem Aschenkreuz und spreche:
»Weib, bedenke, daß du Staub bist.«




--
pilli
olga64
olga64
Mitglied

Re: Liebe und Freundschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf heide † vom 16.11.2010, 20:49:52


Allein dieser Satz bleibt für mich eine Floskel, ist er doch so was von verlogen...

Ich kann meine wirklichen Liebesbeziehungen gut an einer Hand abzählen und weiß von daher auch noch sehr genau, mit welch großem Liebeskummer die eine oder andere jeweils endete. Diesen Schurken hätte ich später niemals mehr ‘nur gute Freundin‘ sein wollen, sie waren für mich gestorben.

Bei mir gab es kein Hü und mal Hott, wenn’s aus war, dann war es aus. Basta.

Heide
[/quote]

Aber Heide - haben Sie nicht auch, nachdem die Trennungsphase einigermassen verdaut war, ehrlich festgestellt, dass an Trennungen i m m e r beide Partner Schuld haben? Es ist nie einer allein, auch wenn frau sich diese gerne vorgaukelt. Ein Beweis dafür ist schon, dass auch bei mehreren Trennungen, die ja anscheinend auch Sie hinter sich haben, oft die gleichen Trennungsmuster auftauchen.
Ich habe (ebenfalls oft mit Liebeskummer und Trennungsschmerz) versucht, aus Trennungen und den Gründen hierfür zu lernen. Bei der Aufarbeitung haben mit dann auch die ehemaligen Partner geholfen, um die Chance zu bekommen, irgendwann eine bessere und stabile Beziehung zu gründen. Dafür muss man viel tun - aber es lohnt sich mehr als Hass und einsame Schuldzuweisungen an Verflossene. Olga

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Jenne83
Jenne83
Mitglied

Re: Liebe und Freundschaft
geschrieben von Jenne83
als Antwort auf wunda vom 16.11.2010, 15:52:49
Hallo alle miteinander.

Also so wie ich es kenne und es meistens auch ist, klappt eine Freundschaft mit dem ex-Partnern ja nicht so gut. Das habe ich auch meistens gedacht, aber mittlerweile verstehe ich mit meinen beiden Ex-Freunden super gut. Was Anfangs natürlich auch nicht so wirklich der Fall war, besonders die Zeit nach der Trennung, da war besonders von meiner Seite nur Abneigung ( lag wohl daran, dass er mich etwas verletzt hat ). Heute, nach 2 Jahren, sind wir wie die besten Freunde, haben jedesmal wenn wir uns sehen eine Menge Spaß miteinander und lachen was das Zeug hällt. Alles auf Freundschaftliche Basis, was ich sehr toll finde. Also, es ist möglich dass man sich mit dem/der Ex versteht :)

Liebste Grüße, die Jenn

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