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Plaudereien Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.

niederrhein
niederrhein
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Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.
geschrieben von niederrhein
Kinderspiele, Kinderreime ...

In Zusammenhang mit der Eröffnung der Seniorengrundschule „BKK“ (= Berthas Kluge Kinder – für die Variante hat sich die Schulleitung nach reiflicher Überlegung entschlossen, zumal die werktäglich gestellten Aufgaben bereits am Vorabend, kaum sind diese ins Netz gestellt, brillant gelöst werden.) wurde von einigen Besucher und Interessenten auf Pausen- und Kinderspiele und Kinderreime hingewiesen.

Nun, für die weitere Auffrischung des Schularchivs sammeln wir jetzt Erklärungen, Erlebnisse und Erinnerungen zu den Stichworten „Pausen- und Kinderspiele, Kinderreime“.

(Arbeiten im Rahmen unserer Aktion „Senioren forschen“, Diplomarbeiten und Dissertationen sind gesondert einzureichen ...)

Da die eigene Biographie mit den entsprechenden Umständen zu diesen Stichworten kaum etwas hergibt – Zeit und individuelle Situation waren halt anders – , greife ich auf Beobachtungen zurück. (Leider sind diese Beobachtungen und auch Erinnerungen ebenfalls sehr bruchstückhaft; für gelegentlich Ergänzungen, Präzisierungen etc. wäre ich recht dankbar.)

Spiele:
Diese Hopse-Spiele ... mit Kreide auf dem Boden aufgezeichnete Raster (Himmel, Hölle?) und man mußte hüpfend oder hopsend auf einem Bein (?) sich durch die Felder bewegen.
Verstecken, Fangen ... in allen möglichen Varianten – das dürfte heute auch noch existieren oder spielt man das heute am Computer und/oder per Internet?

Spielzeug
Ich kann mich nur an ein kleines Schulkrötenpüppchen erinnern (rund 12 bis 15 cm groß). Nach Kriegsende in einer zugewiesenen Wohnung ein „klassisches“ Puppenhaus, zweistöckig, vier Räume, Balkon. (Später erfuhr ich, daß diese Wohnung und somit auch dieses Puppenhaus einer in den letzten Kriegsmonaten erst entdeckten und dann ermordeten jüdischen Familie gehörte.)
Ich muß allerdings gestehen, daß mich der Wunsch nach Spielzeug noch ins Erwachsenenzeitalter begleitete. (Ich habe etliche Male die für „Laien“ an sich nicht zugängliche Nürnberger Spielzeugmesse, die größte und bedeutendeste ihrer Art in der Welt, besuchen können – ich habe es sehr genossen!)
Doch noch etwas. Spiele der anderen, der Buben. Sie hatten so kleine schlichte Rennautos, deren Hohlraum mit Kitt ausgefüllt-ausgeschmiert wurde, damit diese Autos schwerer wurden. Dann wurde auf dem Bordstein mit Kreide eine „Rennstrecke“ eingezeichnet (mit leichten Kurven und Verengungen) und man bewegte diese Autos schiebend-stoßend über den Parcours. Überschritt man die Kreidelinie, mußte man auf den Ausgangspunkt retour.
Mädchen durften grundsätzlich nicht mitspielen, zumal die jungen Damen ja auch nicht über einen entsprechenden Rennstall verfügten. (Es gab Buben, die hatten mehrere Autos- wow!)

Pausenspiele
Mit Pausenspielen kann ich nicht aufwarten; „meine“ Schulbedingungen ließen für mich keine Pausenspiele zu; an die Pausenspiele anderer (außer Fangen) kann ich mich nicht erinnern.

Abzählreime und –verse
Ich kann mich nur an einen Abzählvers erinnern, den man heute wohl als Prekariatsvers’chen einordnen würde: „Eene, meene, Mopel, wer frißt ... , süß-sauer saftig ...“ etc.
(www.buchkatalog.de lieferte auf das Stichwort „Kinderreime“ gleich 214 Titel; also an Kinderreimen scheint wohl kein Mangel zu bestehen.)

Jetzt bin ich gespannt, was andere Teilnehmer zu erzählen und zu berichten haben ... (Wobei die unterschiedliche Situation: Stadt, Dorf, Land; Kindheit etwa noch im Krieg, unmittelbar nach dem Krieg oder gar in den späten 50er Jahren ... zu berücksichtigen ist.)

Recht vergnügt
Die Bertha
vom Niederrhein

P.S. Schade, daß wir hier keine Bildaufstellungsmöglichkeit haben - ich könnte mir vorstellen, daß etliche Teilnehmer Bilder zu diesem Thema hätten ...

P.P.S. Vermutlich den Rahmen hier sprengend, aber trotzdem sehr interessant:
1. Selbst gemachtes, gebasteltes Spielzeug
2. Spielzeug und die damalige ökonomische Situation;
Linta
Linta
Mitglied

Re: Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.
geschrieben von Linta
als Antwort auf niederrhein vom 03.07.2007, 08:43:25

Während der Pausen tauschten wir vermehrt Albumbilder aus.
Neulich noch entdeckte ich auf dem Speicher einen Karton angehäuft bis oben hin mit all diesen Glanzbildchen.
Pärchen standen hoch im Kurs und "kosteten" mind. drei einfache andere Bildchen.
Ebenso wurden diese Anziehpüppchen aus Papier getauscht.

Weniger während der Pausen sondern mehr nach Schulschluss veranstalteten wir Wettkämpfe im Diabolo.
Auch mein Diabolo aus den Kindertagen besitze ich noch und noch immer kann ich es haushoch fliegen lassen und vor ALLEM
noch auffangen.........

Dann war Dreierball über alle Maßen beliebt. Mit drei kleineren Bällen gleichzeitig spielte man an einer Wand.
(ein Netz mit einem roten, blauen und gelben Ball fand ich
ebenso auf dem Speicher)

Auch die Holzkreisel nicht zu vergessen, die wir über die Strassen peitschten........und und und..........

ninna
Medea
Medea
Mitglied

Re: Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.
geschrieben von Medea
als Antwort auf niederrhein vom 03.07.2007, 08:43:25
Das Lirumlarumlöffelstiel gehörte als Standard zu unseren Geburtstagspielen,
auch
Ringlein, Ringlein, du mußt wandern
und
Ziehe durch, ziehe durch, durch die gold'ne Brücke.

Wer kennt noch?
Ich bin ein hübsches Frollein
und trage rote Schuh'
und ein Paar weiße Söckchen,
was sagen Sie dazu?
Mein Vater hat geschrieben,
ich soll gehorsam sein
und keinen andern lieben,
als ....... nur allein.

Kommt mir gerade so in den Sinn.

Medea.



--
medea.

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niederrhein
niederrhein
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Danke, danke ...
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf Linta vom 03.07.2007, 09:15:06
Danke, danke ...
ich bin ganz begeistert von diesen Erinnerungen (zumal mir selbst dann wieder einiges einfällt).

Darf ich für alle weiteren Beiträge einen Vorschlag machen: Damit man das Ganze angemessen einordnen kann, wäre ein kleiner zeitlicher Hinweis sehr hilfreich.

(Meine Anmerkungen - eben in dem Ausgangsbeitrag - bezogen sich auf die letzten Kriegsjahre bis etwa 1950.)

B.
Medea
Medea
Mitglied

Re: Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.
geschrieben von Medea
als Antwort auf Medea vom 03.07.2007, 09:19:00
Für die Kleinen:

Der Plumpsack geht rum,
er geht um den Kreis,
daß niemand es weiß,
wer sich umdreht oder lacht,
kriegt den Buckel blau gemacht.

oder

Fünfundzwanzig Bauernmädel ist die Stube voll ...

war ein Kreisspiel mit ungerader zahl,
eine blieb übrig, die mußte in den Kreis und die anderen sangen:

Da steht sie nun
und hat kein Mann
und ärgert sich zu Tode,
ein andermal
paß besser auf
und mache mit die Mode:
und wieder
fünfundzwanzig Bauernmädel ist die Stube voll ...

Medea.
rosaengel
rosaengel
Mitglied

Re: Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.
geschrieben von rosaengel
als Antwort auf niederrhein vom 03.07.2007, 08:43:25
ich habe auch eine geschichte.
es gab nach dem krieg tauchzentralen.
kurz vor weihnachten durfte ich mir dort eine puppe aussuchen.ich hatte sofort eine ins auge geschlossen.
aber meine mutter und tante wollten sie mir unbedingt ausreden,und mir eine andere schmackhaft machen.
ich lehnte trozig ab,noch heute erinner ich mich an diese situation.heute weiss ich warum,die kleinere puppe
war viel billiger...übrigens die puppe kam 400 ostmark.
das war der wert von 4 stück butter auf dem schwarzmarkt.
diese puppe sitzt immer noch bei mir ,sie hat die flucht aus der ddr sogar überlebt.es ist schon etwas besonderes zwischen dieser puppe und mir....lach

--
rosaengel

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angelottchen
angelottchen
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Re: Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf Medea vom 03.07.2007, 09:26:12
es gab immer noch eine alte Tonbandaufnahme, inzwischen habe ich die Spule bei den vielen Umzügen sichr verloren ... ich, als 4jährige durfte ins Mikro plärren und Opa klampfte dazu ..

In einem kleinen Apfel da sieht es niedlich aus,
es sind darinnen Stübelein, grad' wie in einem Haus.
In jedem Stübchen wohnen zwei Kernlein blank und fein,
sie liegen da und träumen vom lieben Sonnenschein.

Sie träumen auch noch weiter gar einen schönen Traum,
bis sie einst werden hängen am lieben Weihnachtsbaum

--
angelottchen
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
Mitglied

Re: Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf niederrhein vom 03.07.2007, 08:43:25
Möglicherweise wären auch Sitten und Gebräuche der RSS (Rudolf Steiner Schule) eine wertvolle Ergänzung der BKK Pausenspielchen. Eurythmische Übungen wären sicher eine sinnvolle Bereicherung des trüben Schaulalltages.

Ich denke da an rüstige Senioren, die ihren Namen tanzen. Lustige Ratespiele können da geistig anregen und fortschreitender Verkalkung vorbeugen. Zugleich stellt diese Übung eine eher unauffällige Überprüfung der Funktionstüchtigkeit aller Geh- und Sehhilfen in spielerischer Form dar.
Stelle mir schon jetzt vor , wie "Die Bertha vom Niederrhein" ihren Namen tanzt. Köstlich, einfach köstlich.


Donaldd
eleonore
eleonore
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Re: Lirum-Larum-Löffelstiel ... oder back to the roots ... oder Erinnerungen an die Kindheit.
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 03.07.2007, 10:26:25
bertha tanzt ihren namen.............köstlich.

ich winke von *terrassien* den kollektive, debile tanzerei zu.
wir könnten noch als thema....vor und nachteile von stoffwindeln nehmen, wer trug was,.......back to the windeln........es gäbe viel auswahl zu infantile rückfälle.

--
eleonore
Linta
Linta
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Re: Danke, danke ...
geschrieben von Linta
als Antwort auf niederrhein vom 03.07.2007, 09:20:58

Zeitlicher Hinweis etwa 1945 - 1951

An die Zeit davor erinner ich mich nur noch vage.
Ich entsinne mich an einen grossen begehbaren Spielzeugkaufladen mit Tür, in dem ich Stöpfsel damals verkaufte, ich erinner mich ebenfalls an ein zweistöckiges Puppenhaus und auch an eine Puppe namens Julika, die ich in den Tod nicht leiden mochte und ständig in die hinterste Ecke meines Kleiderschrankes verbannte.....

Meinem Bruder "klaute" ich ständig das knallrote Schuco-Auto. Schon als kleines Mädchen hatte ich eine Vorliebe für schnelle Autos, das ist geblieben......

ninna

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