Plaudereien Männerfeindlich?

gerry
gerry
Mitglied

Männerfeindlich?
geschrieben von gerry


Es hat hier Beiträge gegeben, die lasen sich für mich so als wären die Verfasserinnen uns Männern nicht wohlgesonnen.
Eben, weil wir Männer sind,oder?
Oder geht es nur gegen mich persönlich, weil Einigen meine Beiträge nicht gefallen?
Da denke ich oft an unseren DFB-Bundestrainer Jogi Löw.
Manchem gefällt der Stil, wie er unsere junge Mannschft trainiert und zum Erfolg geführt hat,
anderen wieder gefällt der Stil, wie er seine Hemden, Pullis oder Haare trägt.
Es ist eben alles Ansichtssache! Und dem Jogi Löw wird es ebenso egal sein wie mir!

Aber zurück zu den - eingangs erwähnten - Damen:
Diese Damen unterliegen dem - oft verbreiteten - Irrtum, daß wir Männer im Gegensatz zu den Frauen per se das große Los gezogen hätten, daß uns alles in den Schoß fällt und uns alle Türen offen stünden.
Leider liegen die Damen mit dieser Einschätzung völlig falsch.

Könnte es nicht sein, daß es genau andersherum ist?
Haben wir nicht eher Mitgefühl verdient?
Denn wieviele Männer - auch ich - bekommen eine Glatze, was die Chancen beim anderen Geschlecht erheblich reduziert.
Dafür wachsen uns Haare aus Nase und Ohren.
Die werden aber nie lang genug, um über den Kopf gekämmt zu werden.
Meint Ihr das ist schön?
Meinen Haarausfall nehme ich nicht richtig zur Kenntnis.
Ich rede mir ein, "die ziehen nur um!" Wachsen an anderen Stellen weiter.
Meist an Stellen, die mir unangenehm sind!
Und es geht mir wirklich nicht allein so!
Sollen wir das schön finden?

Wir Männer geraten in die "Midlife-Crisis", in der wir gezwungen sind, irgendwelchen jungen, vollbusigen Weibern hinterherzuhecheln, uns deren hysterisches Gequatsche anzuhören um sie ins Bett zu kriegen.
Da riskiert man dann einen Herzinfarkt um mithalten zu können.
Ist das nicht schlimm genug für uns?

Egal ob der Mann ein Draufgänger oder eher ängstlich ist, bei einem verdächtigen Geräusch im Haus/der Wohnung wird von ihm erwartet, daß ER nachschauen geht.
Daher wohl auch die unterschiedliche Lebenserwartung, die bei uns Männern erheblich niedriger ist.
Bei der Frau beträgt sie im Schnitt 82 Jahre, beim Mann nur 76 Jahre.
Das bedeutet, daß jede Frau nach dem Tod des Mannes noch sechs Jahre die Puppen tanzen lassen kann!

Ich könnte hier noch tausend verschiedene Gründe anführen, angefangen von Kosmetik-Artikel über Schuhe bis zu Frauenparkplätzen, will es aber hierbei bewenden lassen um nicht wieder verkannte Frauenrechtlerinnen auf den Plan zu rufen.
Dieser kurze Artikel soll nur deutlich machen, daß wir Männer es auch nicht immer leicht haben.

Dennoch kann ich nur hoffen, dass dieser Beitrag - wie die meisten von mir - nicht allzu ernst genommen wird.

Einen schönen Tag
wünscht Gerry



Re: Männerfeindlich?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf gerry vom 29.07.2010, 11:47:12


"Was ein Mann schöner is wie ein Aff, is ein Luxus!"


(Tante Jolesch)



Praline1
Praline1
Mitglied

Re: Männerfeindlich?
geschrieben von Praline1
als Antwort auf gerry vom 29.07.2010, 11:47:12
Lieber Gerry,

nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, kam spontan
eine Mitleidswelle für Männer bei mir hoch!
Mir wurde erst so richtig bewußt, wie schwer Ihr Männer
es oft habt - und nicht nur beim Tragen des häufig
etwas umfangreicheren Bauches...

In Zukunft werde ich Euch mit ganz anderen Augen
ansehen...

Gruß
Praline1

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ruth
ruth
Mitglied

Re: Männerfeindlich?
geschrieben von ruth
Ich nehme Dich und Deinen Beitrag wirklich sehr ernst und bin ganz tief in mich gegangen. Und was sah ich da?
Ich bin ein schrecklicher Vertreter des sog.schönen Geschlechts, erwarte ständig zu viel von den starken Männern - sei es handwerklich, beschützend, humorvoll oder als geistreiche, tröstende, hilfreiche Partner. Das ist nicht schön von mir, wo mir doch jetzt klar geworden ist, wie schwer es die Männer mit sich - und uns haben.

Und weil Strafe sein muss, werde ich jetzt tränenreich meinen Pfad allein weiter tappen, auch auf die Gefahr hin, in irgendein Mauseloch zu fallen oder einem sonstigen, evtl. weichen Trottoir-Unglück nicht rechtzeitig auszuweichen. All das könnte ich mir ersparen, wenn ich dem Mann an meiner Seite die Anerkennung und Liebe entgegen brächte, die er verdient. Er würde mich vor aller Unbill bewahren und ich würde ihn, ob mit oder ohne Haar, egal wo, ehren und verstehen.
Dabei gibt es nur einen Haken: wo finde ich den??

Ruth
gerry
gerry
Mitglied

Re: Männerfeindlich?
geschrieben von gerry
als Antwort auf ruth vom 29.07.2010, 12:22:50
Man nehme:
Jede Menge Mehl, - je nachdem wie groß der Mann werden soll - Hefe, Milch oder Wasser, Eier, etwas Salz,
stelle einer Teig her, bringe ihn in die gewünschte "Männerform"
und backe sich einen!
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Männerfeindlich oder wo finde ich DEN Mann?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf gerry vom 29.07.2010, 12:31:51
Ich denke, dass ich die angesprochene, männerfeindliche "Dame" im Eingangsbeitrag bin.

Deshalb eine Erwiderung!

Dein Beitrag trieft für mich von ironisch sein wollendem Selbstmitleid, aber

[i]"Buben brauchen öffentliche Vorbilder, die cool sind – und gleichzeitig fürsorglich.
Buben brauchen Promis, die nicht nur gequält von Gleichberechtigung reden, sondern das selbst mit Enthusiasmus vorleben.
Buben brauchen Pop-Idole, die sich nicht bloß Respekt verschaffen, indem sie ihre Mädchen schlecht behandeln.

Buben brauchen Väter, die sich Zeit nehmen. Die da sind, die sich kümmern und Verantwortung schultern.

Buben brauchen Chefs und Politiker und Gewerkschafter, die in den Betrieben dafür sorgen, dass die Väter Zeit kriegen, um sich kümmern zu können.

Buben brauchen Männer mit einem Selbstwertgefühl, das sich nicht nur aus Macht und Geld speist, und die es aushalten, wenn eine Frau einmal mehr verdient als sie. Sie brauchen Männer, die Stärke zeigen, indem sie nicht immer die Stärksten sein wollen.

Man kann es auch so sagen: Buben brauchen Männer, die mutig genug sind, sich nicht immer bloß am Rudel anderer Männer zu orientieren, sondern tun, was sie für richtig halten.

Da fehlt den Buben noch sehr vieles.
Ganz traurig könnte man werden, wenn man sich die gähnende Leere anschaut. Mutige, unkonventionelle Männer, die sich um Rollenklischees nicht scheren, könnten jedem Burschen in diesem Land das Lernen, das Sich-Ausprobieren und das Erwachsen-Werden erleichtern. Gut für die Wirtschaft, das soziale Klima, für die Frauen und die Mädchen wären sie auch....
Aber wo nehmen wir sie bloß her?"
[/indent] von Sibylle Hamann, Journalistin

Es ist natürlich zuviel verlangt, wenn du gerry hier das Vorbild abgeben solltest. Das ist nicht mein Anliegen.
Mein Anliegen ist, dass du darauf verzichtest nach dem Uraltschemas aller Machos Frauen pauschalierend darzustellen und ja, es ist beweisbar, zu diffamieren (Siehe die Übertragung DER Fraueneigenschaften auf deine Frau und deine Empörung darüber)... und es ist umso schlimmer, wenn es in witzigen Sketches geschieht, die einen Teil ihrer Lacherfolge aus dem Gegensatz "Mann: arm und unverstanden"/ "Frau: fordernd, keifend und dumm" beziehen.




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Re: Männerfeindlich oder wo finde ich DEN Mann?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.07.2010, 13:23:36
Ich denke, dass ich die angesprochene, männerfeindliche "Dame" im Eingangsbeitrag bin.




och mart1,
jetzt hast du mir jede Hoffnung auf Platz 1 in dieser Liga genommen

aber mal im Ernst:
in welchem verschlafenen Dorf der Republik gibt es denn noch Frauen,
die nicht bereits zu Lebzeiten ihrer Graurücken die Puppen tanzen lassen?
Die ihren Helden nur nach der Ursache von Geräuschen forschen lassen
und nicht nach der Ursache von Geruch aus dem Mülleimer, Mangel an sauberem Geschirr
knitterfreier Hemden, knurrender Mägen?
Und sich dann mal zeigen lassen, wie man diese Mängel männlich behebt?

Und zwar getreu dem Macho-Schenkelklopfer "Ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch"
ohne lange Texte zu ihrem Schicksal zu verbreiten?


Und ist dieses Thema denn wirklich immer noch ein Thema?
*Augen reib*

Sorella


Karl
Karl
Administrator

Rollenverständnis
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.07.2010, 13:44:06
Vielleicht können wir mit Humor und Gelassenheit doch eine spannende Diskussion über Rollenverständnisse und ihre Ursachen hier führen.

Meine Frau und ich haben uns immer gleichberechtigt gesehen und doch unterschiedliche, meist eher klassische Rollen in unserem Leben eingenommen. Genügt das schon, um ein Rollenverständnis zu tradieren? Jedenfalls staunten wir des öfteren nicht schlecht über Reaktionen des Sohnes, den wir jedenfalls nicht bewusst "männlich" erzogen hatten. Im Gegensatz zu mir ist er z. B. ein sehr guter Koch geworden. Aber, ich wollte diverse Begebenheiten erzählen:

1. Es galt ein Bild im Treppenhaus aufzuhängen. Meine Frau steigt auf die Leiter, ich halte sie fest, der Sohn schreit "Das muss der Papa machen!", weil er offensichtlich Margit mit einem Hammer in der Hand in Gefahr sah. Dabei war Margit schon immer die handwerklich geschicktere Person in unserem Haushalt, eher ich hätte mir auf die Finger gehauen.

2. Die Kinderfreundin unseres Sohnes wurde ebenfalls nicht - zumindest nicht bewusst - in einer Mädchenrolle erzogen. Vor unserem Haus gab es Baggerarbeiten. Der Baggerführer lädt beide Kinder ein im Führerhaus zu sitzen. Die Freundin lehnt ab und fängt zu weinen an als der Sohn zum Führerhaus hochklettert, sich dabei zwar vor Aufregung nass macht, aber gleichzeitig stolz wie Oskar ist.

3. Meine Frau hat das Fahrrad des Sohnes repariert und dabei den Knochen (Schraubenschlüssel aus Gusseisen) zerbrochen. Ein Spielkamerad kommt Sohnemann besuchen, sieht den zerbrochenen Knochen und fragt "Wer hat das denn geschafft?" Die verblüffende Antwort des Sohnes "Mein Papa ist so stark".

4. Wir steigen auf den Münsterturm, der sehr filigran gebaut ist, weshalb ich irgendwann passe, da ich nicht schwindelfrei bin (mir fehlt durch eine OP ein Innenohr). Am nächsten Tag hören wir Sohnemann einem Freund stolz berichten, dass er mit seinem Papa ganz oben auf dem Turm gewesen sei, Mama sei aber weiter unten geblieben.

Es gäbe noch einige solcher Geschichten zu erzählen. Uns haben sie jedes Mal zum Grübeln gebracht, warum unser (damals) kleiner Sohn diese klassische Rollenverteilung partout seiner Welt als Stempel aufdrücken wollte. Offensichtlich hätte er in der Schilderung der Realität einen Prestigeverlust bei Freunden befürchtet.

Vieles ist umweltgeprägt. Auch die Einflüsse außerhalb der eigenen Familie und die Erwartungshaltung der weiteren Umwelt spielen eine große Rolle bei der Entwicklung des Rollenverständnisses.

Eigentlich ist es ja effektiv, wenn man sich ergänzt und sich nicht einfach nur doppelt. Das Problem fängt dann an (und manchmal offensichtlich schon sehr früh), wenn die unterschiedlichen Rollen so unterschiedlich bewertet werden. Allerdings hat sich hier seit den 68er Jahren doch unheimlich viel getan, jedenfalls sieht heutzutage ein Mann ganz schön dumm aus, wenn er den Macho herauskehrt.

Der obige Text von Gerry sollte mit Humor gelesen werden. Die gesellschaftliche Realität ist komplex, was im Alter zählt ist, dass man mit sich und seinem Partner im Reinen ist.

Karl



antje43
antje43
Mitglied

Re: Rollenverständnis
geschrieben von antje43
als Antwort auf Karl vom 29.07.2010, 15:48:21
Der obige Text von Gerry sollte mit Humor gelesen werden. Die gesellschaftliche Realität ist komplex, was im Alter zählt ist, dass man mit sich und seinem Partner im Reinen ist.
geschrieben von karl


Seit Tagen zwickt es mich in den Fingern ....

http://www.youtube.com/watch?v=6hDUBd-Sni0

Gruß Antje
pippa
pippa
Mitglied

Re: Rollenverständnis
geschrieben von pippa
als Antwort auf antje43 vom 29.07.2010, 16:01:17
Ha, ha, ha,

Antje, den kleinen Süßen hatte ich in den letzten Tagen auch immer vor Augen.

Ich hoffe nur, dass nun keiner auf die Idee kommt, den genialen Loriot als Frauenfeind zu bezeichnen oder gar eines verstaubten Rollenverständnisses zu bezichtigen.

Pippa, deren fast 100jährige Mutter schon wusste, dass Frauen gleichberechtigt sind
und auch dafür gekämpft hat.

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