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Plaudereien Mann bleibt Mann - auch im Netz

Klaro
Klaro
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Re: Was ist mit den Kindern?
geschrieben von Klaro
als Antwort auf mane vom 16.02.2014, 12:38:28
Liebe Mareike,

danke für die Links. Sie zeigen, wie schwer Kinder unter der Drogen/Alkoholsucht der Eltern leiden. Leider erhalten diese Kinder nicht die Aufmerksamkeit, die sie brauchen. Mir war nicht bewusst, dass 2,6 Millionen Kinder mit ihren alkoholkranken Eltern unter einem Dach leben. Diese werden zu ein Drittel ebenfalls suchtkrank, wenn sie nicht vertrauensvolle und sichere Beziehungen zu anderen Erwachsenen finden.
geschrieben von mane


man kann das nicht verallgemeinern, weil es ganz verschieden ist, wie Elternteile mit ihrer Sucht umgehen. Es muss keine Vernachlässigung gegenüber Kindern vorhanden sein. Ich spreche übrigens aus eigener Erfahrung in meiner Kinderzeit.

Meine Einlassung auf dieses Thema war eine Antwort auf einen Beitrag u.a. auch von Tina, da war also gar nicht von schwerwiegenden Einflüssen (Gewalt und Drogen) in der Partnerschaft die Rede.

Ich finde, dass zu schnell geschieden und auseinandergegangen wird, speziell auch bei Lebensabschnittspartnern mit Kindern. Es wird heutzutage alles zu leicht gemacht und man geht schon auseinander, wenn die Beziehung überhaupt nicht unter Drogen, Gewalt oder Alkoholexzessen leidet. Oft sind andere Partnerorientierungen der Auslöser oder einfach Egoismus etc.

Klaro
pschroed
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Re: Was ist mit den Kindern?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Mareike vom 16.02.2014, 12:13:23
Es ist kein "Gewöhnen".
Die Kinder werden aufgerieben und suchen nach Strategien mit der Situation zurecht zu kommen.
Und diese sich angeeignete Strategien bestimmen auch das spätere Konflikt-bewältigungs-verhalten.

Mareike


Liebe Mareike.

Ich sehe es eher als Tendenzen, mehr oder weniger als tendenzielle Basis für ein späteres Verhaltem des Heranwachsenden. Vieles hängt von der Art des erlebten ab, handelte es um eine sehr unlogische oder autoritäre Erziehung, so bleibt die innerliche Angst der Bestrafung sehr tief sitzen, wo das Individium bis ins ausgereifte Alter noch darunter leiden kann. Beispiele gibt es viele.Es gibt viele Menschen die fraglos funktionieren ohne wenn und aber. Ich glaube was sehr wichtig ist, daß der Jugendliche oder später im frühen Erwachsenen Alter den berühmten Cut ausführt sowie alle Bindungs und Emotions geladenen Verbindungen trennt und vergißt.

Alkoholismus:

Ein Teil meiner Jugend verbrachte ich in einem in dieser Zeit heruntergekommener Gastwirtschaft,wo ich die Trinker in einem von Zigaretten verqualmten Raum bedienen musste, vieler meiner Schul - Kollegen sowie Freundinnen aus diesen Familien sassen irgendwann am Thresen genau so wie ihr veralkoholisierter Vater oder Mutter oder Erzieher. Viele von dieser Zeit sitzen zum Teil wieder so im Klagelied wie ihre Vorleber aus dieser Zeit, es kommt einem Kreislauf gleich.

Mann bleibt Mann >

Ein großer Teil der Beziehungs sowie Erziehungsprobleme der eigenen Kinder wächst, wie es du auch beschreibst aus diesen Erfahrungen heraus.

Selbstverständlich sind die persönlichen Erfahrungen nicht die Regel

Phil.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Was ist mit den Kindern?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pschroed vom 16.02.2014, 12:49:10
Lieber Phil

da wir hier im Seniorenforum schreiben, ist es mir ein Anliegen, aus der Großelternperspektive auf folgenden Aspekt hinzuweisen:
"Wissenschaftliche Untersuchungen betonen neben der hohen Suchtgefährdung aber auch die Fähigkeit von Kindern aus Suchtfamilien, trotz widriger Umstände ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit (Resilienz) zu entwickeln. Der wichtigste Faktor, der die Resilienz von Kindern fördert, ist das Vorhandensein sicherer Beziehungen zu anderen erwachsenen Bezugspersonen. Das kann eine liebevolle Großmutter sein, ein Onkel, Menschen aus der Nachbarschaft, ein/e Lehre/rin oder Erzieher/in, ein/e Sporttrainer/in oder Jugendgruppenleiter/in. Das Wichtigste, was Kinder aus alkoholkranken Familien brauchen, ist Aufmerksamkeit, ein offenes Ohr, ein offenes Herz und Liebe."
http://www.nacoa.de/index.php/fakten/kinder-von-alkoholikern?start=1

Für Betroffene eine mutmachende Aussage.

LG
Mareike

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pschroed
pschroed
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Re: Was ist mit den Kindern?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Mareike vom 16.02.2014, 13:29:56
Genau
mane
mane
Mitglied

Re: Was ist mit den Kindern?
geschrieben von mane
als Antwort auf Klaro vom 16.02.2014, 12:47:29
Liebe Mareike,
danke für die Links. Sie zeigen, wie schwer Kinder unter der Drogen/Alkoholsucht der Eltern leiden. Leider erhalten diese Kinder nicht die Aufmerksamkeit, die sie brauchen. Mir war nicht bewusst, dass 2,6 Millionen Kinder mit ihren alkoholkranken Eltern unter einem Dach leben. Diese werden zu ein Drittel ebenfalls suchtkrank, wenn sie nicht vertrauensvolle und sichere Beziehungen zu anderen Erwachsenen finden.


man kann das nicht verallgemeinern, weil es ganz verschieden ist, wie Elternteile mit ihrer Sucht umgehen. Es muss keine Vernachlässigung gegenüber Kindern vorhanden sein. Ich spreche übrigens aus eigener Erfahrung in meiner Kinderzeit.

Ich finde, dass zu schnell geschieden und auseinandergegangen wird, speziell auch bei Lebensabschnittspartnern mit Kindern.
geschrieben von mane


Hallo Klaro,

Du hast Recht, man darf hier nicht verallgemeinern. Ich habe oben die Meinung aus dem Link wiedergegeben. Soweit ich weiß, wird dort davon ausgegangen, dass beide Partner drogen/alkoholabhängig
sind und nicht, wie das ist, wenn es "nur" ein Elternteil betrifft. Da wird wahrscheinlich der Schaden für das Kind etwas geringer sein.

Ist man Betroffene, schreibt man möglicherweise aus der Sicht des Kindes, das man einmal war und hat heute als Erwachsene, eine andere Sicht auf das Geschehene, als wenn man wie ich, keinerlei persönliche Erfahrungen auf diesem Gebiet habe.
Es gibt bei der Alkoholabhängigkeit auch Unterschiede. Nicht immer muss Gewalt im Spiel sein.

Zu den leichtfertigen Trennungen:
Auch da kann ich nichts Persönliches beitragen, denn in unserer Familie haben alle Paare (bis jetzt) eine Wahl fürs Leben getroffen. Auch meine Kinder sind in der Lage ihre Probleme gemeinsam mit den Ehepartners zu bewältigen, ohne direkt an eine Trennung zu denken. Man kann an einer Beziehung arbeiten,es lohnt sich meistens.

Schön wäre es, wenn Menschen sich verpflichten würden, die volle gemeinsame Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen, bis diese "aus dem Gröbsten" heraus sind.
mane
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.02.2014, 12:04:15
Eine bisher immer ausgelassene Betrachtung:
Kinder kriegen auch ewigen Stunk mit, und das prägt sie auch negativ.
Da ist doch eine saubere Trennung -ggf mit einem anderen Partner- besser.


Lieber Digizar,

ich hatte hierzu bereits meine Meinung geschrieben:
besonders für kleine Kinder wird eine Trennung der Eltern eine Katastrophe sein, die ihr ganzes Leben über den Haufen wirft. Ich kann mir vorstellen, dass größere Kinder, evtl. ab 13 Jahren mit dieser Situation besser umgehen können. Wenn es ständig Auseinandersetzunegen gab, werden sie diese die Scheidung möglicherweise als das kleinere Übel ansehen.
geschrieben von mane


Ich glaube, dass ältere Kinder irgendwann nicht mehr wollen, dass ihre Eltern "nur" wegen ihnen zusammen bleiben. Sie bekommen mit, wenn die Eltern keine Zuneigung mehr miteinander verbindet, sonndern nur Streit an der Tagesordnung ist.
Manchmal ist "wir bleiben nur der Kinder wegen zusammen" auch ein vorgeschobener Grund. Es spielen andere Dinge eine Rolle, z.B. das Haus, das Geld oder "die Nachbarn".

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 16.02.2014, 17:37:04
Ich glaube, dass ältere Kinder irgendwann nicht mehr wollen, dass ihre Eltern "nur" wegen ihnen zusammen bleiben. Sie bekommen mit, wenn die Eltern keine Zuneigung mehr miteinander verbindet, sonndern nur Streit an der Tagesordnung ist.
Manchmal ist "wir bleiben nur der Kinder wegen zusammen" auch ein vorgeschobener Grund. Es spielen andere Dinge eine Rolle, z.B. das Haus, das Geld oder "die Nachbarn".
geschrieben von mane


Ich glaube, auch kleinere und jüngere Kinder leiden darunter, wenn sich deren Eltern nur streiten, bzw. verprügeln und dann noch z.B. die Mutter das Kind gegen den Vater aufhetzt. In heutigen Schulen sind Kinder aus dem Elternverhältnis - also Vater und Mutter - oft schon Exoten. Es gibt so viele verschiedene Lebensmodelle,die oft sehr gut laufen: Alleinerziehende, Patchwork-Familien, Kinder in homosexuellen Verbindungen usw. Alles besser als in einer Familie aufzuwachen, wo Streit, Ärger und evtl. Suchtverhalten vorherrscht. Das bringt die Kinder nie weiter. Olga
mane
mane
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 17.02.2014, 16:40:16
Hallo Olga,

es gibt viele Eltern, die sich bewusst sind, dass die Scheidung für ihre Kinder eine große Belastung ist und die alles mögliche tun, damit diese sie weitgehend unbeschadet überstehen.

Ein ehemaliges Ehepaar mit zwei noch nicht schulpflichtigen Kindern aus meinem Bekanntenkreis, übernimmt gemeinsam diese Verantwortung.
Sie leben in einem Haus mit zwei Wohnungen (der Mann mit neuer Partnerin) und sie teilen sich die Freuden und Leiden mit den Kindern. Sie sprechen sich in allen Dingen, die die Kinder betreffen ab, sei es, wer die Kinder zur Kita fährt (Mutter ist wieder berufstätig), was die Urlaubsplanung betrifft und vieles mehr.

Das ist nicht immer leicht, besonders für die Mutter, die ihrer "Nachfolgerin" nicht aus dem Weg gehen kann. Trotz ihres Veletztseins will sie den Kindern den Vater nicht nehmen und erwartet auch von ihm, dass er seinen Teil an der Erziehung übernimmt. Wenn sich beide bemühen, können ehemalige Paare gute Eltern bleiben.
olga64
olga64
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 18.02.2014, 14:57:22
ES ist gut, wenn es solche Eltern gibt. Es handelt sich ja meist um eine überschaubare Zeit - wenn die Kinder dann 18 Jahre alt sind, ist dies ja ausgestanden, da auch diese Kinder ihre eigenen Wege gehen wollen und vor allem auch müssen.
Ich bin etwas beeinflusst von meinem Freund,der u.a. auch Scheidungsanwalt in München ist und mir viel erzählt darüber über die Machtkämpfe von Eltern, die ihre Kinder als Faustpfand nehmen, um solche Prozesse für sich selbst gut zum Ende zu bringen.
Oft frage ich mich - auch wenn ich diese Negativbeispiele im eigenen Bekanntenkreis erlebe - warum das so ist? Irgendwann haben auch diese Leute sich wohl geliebt oder es sich eingebildet, dass es so ist. Irgendwann wollten sie für ihre Kinder das Beste - schaut oft nicht so aus, dass sie ihre Pläne realisieren können. Olga
panda
panda
Mitglied

Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von panda
als Antwort auf Mareike vom 14.02.2014, 11:44:03
Natürlich wird eine völlig zerrütete Ehe , mit Gewalt und Alkohol , für Kinder nur die Hölle bedeuten , aber nach der Trennung sollten Beide versuchen , für Ihre Kinder " DA ZU SEIN " und nicht in zermürbenden Streitigkeiten den jeweils Anderen schlecht zu machen oder fern-zu-halten.Denn das ist dann genauso schlimm , wie die zerrütete Ehe weiter-zu-führen.

Es führt zwar etwas weg vom Thema, dennoch möchte ich an dieser Stelle nachfragen, wie realistisch dieses Wunschdenken ist.

Wieviel Ängste sind damit verbunden, wenn der/die Alkoholkranke weiterhin in seiner Sucht gefangen ist?

Ist der/die Suchtkranke fähig DA ZU SEIN?

Mareike


( Komme erst heute dazu , Dir zu antworten )

Du hast ja Einiges sehr Interessantes und Wichtiges zu diesem Thema gepostet , ....
Möchte Dir jedoch auf einen Punkt antworten :
Wie auch immer Du das gemeint hast , für " Wunschdenken " halte ich dies nicht.

Wie DU sicher weißt , gibt es zu Drogen-Problemen ( insbesondere Alkohol ) eine breite wissenschschaftliche Forschung.
Deshalb dürfte DIR auch bekannt sein , daß , nach den Jellinek-Einteilungen , es Alkohol-Trinkende gibt , die dies zum Abbau von Spannungen tun ( Alpha-Typ )während " chron.-Trinker " , die eben dauernd trinken , dies unabhängig von der Situation ( Delta- und -Epsilon -Typen ) tun.
Bei Beiden aber meine ich , daß der Kontakt zur ( getrennten ) Familie sehr wohl möglich sein sollte --- und auch ist.

Zum Einen : es gibt viele " Ehe-Höllen " in denen der stärker Leidende ( oder auch beide )deswegen trinkt , um dies auszuhalten.( der Einfachheit halber bleibe ich beim Alkohol , Frauen nehmen eher Tabletten , kommt aufs Gleiche hinaus ).
Wird nun die Ehe getrennt , ist die " Hölle " ja auch vorbei , und der Kontakt zu Einem (r ) dann nicht mehr " Spannungs-süchtigen "ist sehr wohl möglich und realistisch.

Im anderen Fall , also den sowieso " chron.Trinkenden " hat dann die Trennung wohl keine Änderung ihres Suchtverhaltens zur Folge ---aber auch hier sollte man sich bemühen , den Kontakt aufrecht-zu-halten , was , zugegebener-maßen , schwierig ist , aber nicht unmöglich .
Denn die " Absonderung " des (der ) Süchtigen ist , in letzterem Fall besonders , auch eine Stigmatisierung eines Schwer- Kranken , was dann auch vom " Bleibenden " Elternteil gern zur Abwertung gegenüber den Kindern gebraucht wird.
Im ersten Fall ( also bei den " Spannungssüchtigen " )dürften dann die Probleme sich bessern ( da die Spannung weg ist , deswegen ist oft die Trennung der einzige Weg ) .

Im zweiten Fall jedoch wird es sich rächen , wen man nun den " Süchtigen " Teil praktisch verstößt , um mit ihm/ ihr nichts mehr zu tun haben zu wollen.
Denn -- Kinder sehen oft die Dinge ganz anders. Es könnte sein , daß sie , bei Spannungen nun zwischen ihnen und den " Bleibenden " , den getrennten Süchtigen als " Opfer " betrachten , was dann ganz schlimm wird , wenn es zum Suizid ( des/ der Süchtigen ) kommt --- denn dann ist " klar , wer an allem schuld ist " ( was ja psychologisch-medizinisch nicht stimmt ).
Kinder können eben diese Differenzierung ( wie geschildert ) nicht vornehmen , deshalb sollte man den " Getrennten " nicht meiden , bzw.ausschließen.
Das kann zwar schwierig sein , ist aber aber nicht unmöglich .
Denn es wird immer die MUTTER oder der VATER bleiben !

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