Plaudereien Mein Hausarzt

Mareike
Mareike
Mitglied

Mein Hausarzt
geschrieben von Mareike

Mein Hausarzt

Dieser Tage stellte ich im Forum Niederländisch einen Sketch ein mit dem Titel "Mijn huisarts" = Mein Hausarzt
Zum Tränen lachen:

"Er macht mich immer so nervös. Ich bin ja schon krank und dann krieg ich noch sonstiges dazu ...!"

"Und dann sagt er mir nicht, was ich habe! Das finde ich schrecklich! Dann bricht mir der Angstschweiß aus!"

Das Lachen der Zuhörer zeigt: "So ist es! Kommt mir bekannt vor."

Nun zu mir.

Im 2 jährlichen Rhythmus gehe ich zur Kontrolle zum Kardiologe.
Herzbeschwerden wie Kurzatmigkeit oder Beklemmungsgefühle habe ich nicht.
Reine Vorsorge eben.

Nervös bin ich dennoch.

Der Kardiologe empfing mich mit den Worten: "Nun schildern Sie mal ihre Beschwerden - warum hält ihr Hausarzt eine Katheteruntersuchung für erforderlich?"

Beschwerden??? Katheteruntersuchung??? Stopp! Halt! Weiß ich nichts von!"
Natürlich sofort ´nen Blutdruck von 180!
"ICH HABE KEINE BESCHWERDEN!"

Schon stand die Assistentin da mit Bayotensin: Der Blutdruck!

"Ich nehme das Bayotensin nicht! Gibt rasende Kopfschmerzen! Lassen Sie mich kurz zu Ruhe kommen!"

"Gut, Ihre Verantwortung!"

"Ja, meine Verantwortung."

EKG in Ordnung.
Sauerstoffgehalt: In Ordnung.
Eingehende Ultraschalluntersuchung....

Während der Untersuchung unterhalten wir uns über Holländische Poffertjes und Jenever - Der Arzt studierte in Alkmaar ...

Er steht bereits im Gehen begriffen im Türrahmen: "Halt! Stopp! Was ist denn nun?
Gab es Auffälliges?"

"Alles Bestens"

Zuhause angekommen habe ich sofort den Blutdruck gemessen. Alles in der Norm.

Gestern vierteljährliche Kontrolle beim Hausarzt:
Laborwerte alle bestens.
Keine besondere Vorkommnisse in den letzten 3 Monaten.

"Ach ja. Hat der Kardiologe das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen?"

"Welches Vorgehen? Es war alles in Ordnung!"

"Nun, er macht den Vorschlag statt Katheteruntersuchung könnte auch ein Stresstest gemacht werden. Dabei wird eine Substanz gespritzt, um zu sehen, wie das Herz auf Stress reagiert."

(Komplikation und Risiken eines Stressechos
Selten kommt es bei einer Stressechokardiographie zu einer Komplikation. Die Rate an schwereren Komplikationen wie z.B. Herzrhythmusstörungen oder einem Herzinfarkt liegt geringfügig höher als bei einem normalen Belastungs-EKG.

Ein Bekannter verstarb dabei.)

Ich schilderte die Situation beim Kardiologen und wollte wissen, warum Er, mein Hausarzt, dennoch weitergehende Untersuchungen für erforderlich hält.

"Ach, wenn es so ist ... Ich vermute, er hat diesen Bericht schon vor der Untersuchung erstellt. Am Ende erwähnt er, dass keine Auffälligkeiten festzustellen waren...
Was aber nicht ausschießt, dass ..

Den Rest erspare ich mir.
Manchmal vergeht einem das Lachen für einen Moment.

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Mein Hausarzt
geschrieben von schorsch

Früher hatte ich mal einen Hausarzt, der wusste schon bei meinem Eintritt ins Ordinationszimmer, was ich habe und welche Medizin er mir dafür zu geben hatte. Darum liess er meine Hand auch gar nicht mehr los zwischen Begrüssung, meinem Bericht, seiner Antwort und der Medikamentenabgabe plus Abschiedsspruch!! (;-))

Mein heutiger Hausarzt ist besser: Dem darf ihm sagen, was ich habe - und welche Medis ich möchte!

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Mein Hausarzt
geschrieben von Mareike
als Antwort auf schorsch vom 06.04.2019, 16:16:46

Ich schrieb: "Den Rest erspare ich mir .."

Sein letzter Satz war: "Dann stellen WIR das mal zurück."

Ja, ja ..
irgendwann sind wir alle dran.

Toon Hermans zu diesem WIR:
"Inzwischen habe ich mich an diesem Wir gewöhnt. Beim ersten Mal habe ich mich tierisch erschrocken! Dachte: O Gott! Die sind gleich zu zweit gekommen ..." Lachen
 


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SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

RE: Mein Hausarzt
geschrieben von SamuelVimes
Mein Hausarzt ........wohnt ein paar Häuser weiter auf der
Schlossallee und trinkt ab und zu ein Gläschen guten Rotwein bei mir.
Er ist 15 Jahre jünger als ich.

Ab und zu vergleichen wir unsere Leberwerte.

Meine sind viel besser !

Nun ja - dafür habe ich andere Probleme....
aber wer hat die nicht.


LG
Sam
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Mein Hausarzt
geschrieben von olga64

Ich habe einen Zahnarzt, eine Gynäkologin, einen Augenarzt und natürlich eine Internistin meines Vertrauens.
Zu allen habe ich schon vor Jahren ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Anders ginge es nicht bei mir. Alle behandeln mich "auf Augenhöhe" - anders ginge es nicht bei mir.
Bei meiner Internistin lasse ich jährliche Check-Ups durchführen oder suche sie auf, wenn ich medizinische Hilfe benötige; aber am liebsten ist es mir und auch ihr, dass ich möglichst wenig in ihre Praxis komme.
Ich belästige meine Ärzte nicht mit Ausdrucken von Google usw., um mir den Anschein zu geben,d ass "man" sich ein Medizinstudium sowieso sparen könnte; ich diskutiere mit meinen Ärzten auch nicht die neueste Apotheken-Umschau.
Manchmal bringe ich einen Artikel aus der Südd. Zeitung, gerne von Dr. WErner Bartens mit, wenn er mir interessant erscheint. Ich weiss ja, dass meine Ärzte ebenfalls die Südd. Zeitung lesen.
Meiner Internistin schenke ich jedes Jahr nach positiven Check-up-Ergebnissen ein Buch, dann haben wir noch ein Thema, über das wir uns austauschen können.
Ich bin froh, dass ich solche Ärzte habe und es erfüllt mich auch mit Beruhigung,dass dies hoffentlich so bleibt, wenn sich altersbedingt meine GEsundheit verkomplizieren sollte.
Von nichts kommt nichts  - und auch Vertrauen von und für Ärzte kommt nicht aus dem Nichts; man muss daran arbeiten,dass es klappt. Olga

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Mein Hausarzt
geschrieben von werderanerin
Nachdem ich vor Jahren Berlin den Rücken gekehrt hatte und damit auch meinen Ärzten ade sagen musste..., hatte ich mir notgedrungen natürlich Ärzte in der Nähe suchen müssen, was ja "in Kleinstädten" nicht immer einfach ist, weil oft Internisten fehlen (leider).

Hatte damals in meinem Wohnort in einem Akutzustand einen Arzt aufgesucht und der Zufall wollte es wohl so, dass ich heute noch bei ihm bin.
Er ist mein Hausarzt, zu dem ich in den Jahren vollstes Vertrauen habe. Mir war wichtig, ein gutes Verhältnis aufzubauen ohne besserwisserisch zu erscheinen, schließlich ist ER der Arzt.
Diese gegenseitig, gute Verhältnis möchte ich nicht mehr missen, er hat schon hin und wieder mit sehr kompetenten Maßnahmen geholfen, dafür bin ich dankbar.
Ich bin allerdings kein "Arztgehtyp", mache meine Checks, die notwendig und gut sind aber würde nie meinen Arzt zusätzlich "belästigen", weiß, dass er eh sehr kontaktiert ist.

Zusätzlich habe ich natürlich Zahnarzt, Gyn und auch HNO....alles Ärzte, zu denen ich ebenfalls ein Vertrauensverhältnis habe.
Ich muss immer das Gefühl haben, Jemand vor mir zu wissen, der sein Handwerk versteht aber auch auf der menschlichen Seite zugänglich ist, auch mal lachen kann... Er/Sie sind ja nicht nur Ärzte, auch Menschen.

Sollte ich mal zusätzlich Ärzte benötigen, fahre ich auch nach Potsdam oder Berlin, ganz klar. 

Kristine
heide †
heide †
Mitglied

RE: Mein Hausarzt
geschrieben von heide †

Wenn mein Hausarzt - ein Psychiater - mit den Worten : fr.vdG, bei Ihnen ist alles rundum okay, dann weiß ich Bescheid und pfeife auf sämtliche hausgemachten Wehwehchen.

So eine bin ich...


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