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Plaudereien Mein Hund rennt weg

Re: Mein Hund rennt weg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf navallo vom 02.03.2009, 11:52:25
Navallo sicher,
es ist alles Übungssache.
Wir hatten damals sogar noch eine 10 Jahre alte
Schäferhündin dabei und mit ihr kam der Besitzer
einmal in der Woche noch zum Training,wir dagegen
waren dreimal in der Woche dort.
Aber Mann/Frau merkte sogar an diesem alten Tier
Fortschritte. Sie war ausgesetzt worden und der
neue Besitzer gab sich viel Mühe mit ihr.

Natürlich ist es das Beste ein Hund hört in allen
Lebenslagen gut,es ist seine eigene Sicherheit.
Was der Mensch nur so manches Mal,einfach nicht
einsehen will.

Lieben Gruß,Astrid
navallo
navallo
Mitglied

Re: Mein Hund rennt weg
geschrieben von navallo
als Antwort auf navallo vom 02.03.2009, 11:52:25
Manche Hunde, die in unmittelbarer Ausbildernähe zuverlässig auf Kommando verharren, bekommen in einiger Entfernung dann doch so große Sehnsucht, daß sie vorzeitig aufstehen und versuchen, zum Leit-Menschen zurück zu gelangen.

Für diesen Fall ein kleiner Zusatztip:

Da bewährt sich ein sog. Erdanker (aus Zoofachgeschäft). Es handelt sich um eine Art überdimensionierten Korkenzieher mit einem Ring am Griff. Man dreht das Gerät fest ins Erdreich, so daß der Ring möglichst tief zu liegen kommt. Den Hund legt man mit Platzkommando neben diesem Anker ab. Zuvor wurde noch eine lange Schleppleine durch den Ring gezogen, die jetzt ohne Aufhebens am Hundehalsband befestigt wird. Der Ausbilder begibt sich dann ans andere Ende der Leine und wartet ab. Sobald nun der Hund aufzustehen versucht, wird er über die Leine zum Boden zurückgezogen und ggf. das Platzkommando wiederholt (deutlich, aber ohne Schreien bitte).
Wenn er wieder liegt, darf man ihn vor Ort abholen (auflösender Befehl erforderlich, s. o.)

Ziel der Übung: dem Hund soll klar werden, daß der Befehl nicht nur in Frauchens/Herrchens Nähe gilt. Erst wenn er zuverlässig liegen bleibt, wird die Entfernung vergrößert. Die Crux ist ja immer wieder, daß sich der Gehorsam oft mit der Ferne verringert.

Einem Hund, der auch nur einmal die Freuden der Häschen- oder Katzenhatz erfahren konnte, ist in gleicher Situation mit „Komm“ und „Hier“ nicht mehr beizukommen. Da mögen Herrchen oder Frauchen noch so aufgeregt rufen und schreien. Hasso meint, besser zu wissen, was er sich leisten kann. Das kann für ihn tödlich enden, nicht nur durch Jäger, sondern auch, wenn sich das Objekt seiner Begierde jenseits einer viel befahrenen Straße bewegt.
Das Kommando „Platz“, ggf. besser der Trillerpfiff (, weil er weiter trägt), sind m. E. die zuverlässigsten Möglichkeiten, dem Hund ein übles Schicksal zu ersparen.

Hundeausbildung geht nicht ohne eigene Mühen. Hundeschulen sind bequem, reichen aber nicht aus, wofern das dort Begonnene nicht fortgesetzt wird. Für einen allseits akzeptierten Hund rechne ich bis zum zuverlässigen Gehorsam je nach Intelligenz des Hundes bei 1 – 3 Wochenstunden mit 1 - 2 Jahren (Vereine). Dafür bekommt man dann aber auch einen zuverlässigen Pfundskumpel. Später genügen situationsabhängige wöchentliche kurze Auffrischungen des Erlernten. Kurz, weil den Hund allzu häufige Wiederholungen einer Übung nerven und zu Unlust führen.

--
navallo
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Mein Hund rennt weg
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf navallo vom 02.03.2009, 19:40:42
Nach all diesen fachmännischen Tipps weiß ich nicht, ob mein Erfahrungsbericht hilfreich sein kann.
Unser letzter Rüde war ein arger Schwerenöter und hielt sich zudem für einen begnadeten Jäger. Gott sei Dank war er gleichzeitig ein überaus friedliches Tier! Denn offenbar war in unserer Umgebung immer irgendeine Hündin läufig, was uns naturgemäß verborgen blieb.
Und sein Entwischen daher immer überraschend kam, wobei alles Rufen und Pfeifen "ungehört" verhallte. So kam es, dass er ständig auf Freierspfoten wandelte und unsere Suche nach ihm schon deswegen in der Regel erfolglos war, weil er sich bei unserem Nahen versteckte, wie mir berichtet wurde.
Gleichfalls entwischte er in regelmäßigen Abständen in der Nähe des Waldes, wo er, zum Glück für das Wild offenbar nicht ganz so begnadet wie er dachte, dem Waidwerk nachzugehen versuchte. Und zu seinem Glück kein Jäger in der Nähe war.

Wir wohnen hier zwar weit von starkem Verkehr, aber für einen Hund nicht unerreichbar. So dass wir uns natürlich Sorgen machten.
Unser damaliger Tierarzt, auf eine Kastration angesprochen, hielt diese deswegen für nicht erfolgsversprechend, weil unser Romeo -nachdem er die Wonnen der Liebe nun mal kennengelernt hatte- diesem Trieb auch beim nicht mehr Vermögen nachgehen würde.
Als er neun Jahre alt war und schon wieder mal verschwunden (war selbst wenn er im Hause war nicht zu vermeiden bei zwei Kindern, die immer mal eine der Türen offen ließen) reichte es uns, denn zu der Zeit erfuhr ich von einem tödlichen Unfall nicht weit von uns, in den eine Hund verwickelt gewesen sein sollte. Zwar war er es nicht, aber es reichte uns.
Er wurde kastriert und, oh Wunder, wurde der bravste und häuslichste Hund. Er verlor sogar seinen Jagdtrieb. Wie auch immer das damit zusammenhing. Seine bis dahin super Figur litt allerdings sehr...


--
meritaton

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