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Plaudereien O mio bella Napoli ?

hema
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O mio bella Napoli ?
geschrieben von hema
Skandal in Italien

Gestohlene Särge als Holz für Pizza-Öfen verwendet

Da bleibt einem glatt das Stück Pizza im Hals stecken:

Die neapolitanische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen über einen illegalen Handel mit Särgen in die Wege geleitet, die aus den Friedhöfen Neapels gestohlen und als Holz für die Öfen der Pizzerias verwendet wurden.

Die Ermittlungen betreffen eine Organisation, die angeblich Särge stiehlt, das Holz zerstückelt und es an Pizzerias zu billigen Preisen verkauft, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Il Giornale" am Montag.

Die Särge sollen zum Großteil von den Friedhöfen aus dem verwahrlosten Vorort Poggioreale stammen. "Der Friedhof entspricht dem Zustand der Stadt. Diebstähle und Vandalen-Akte sind an der Tagesordnung", klagt Andrea Santoro, Präsident der Gemeinderatskommission, die eine Studie über den Zustand der neapolitanischen Friedhöfe in die Wege geleitet hat.

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Falls jemand eine Reise nach Neapel geplant hat, empfehle ich auf Pizzas, die vielleicht sehr gut schmecken, doch eher zu verzichten.

Ansonsten ist der Golf von Neapel samt Vesuvio ein Juwel zum Ansehen und Genießen! Ich bin voll begeistert.


Linta
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Re: O mio bella Napoli ?
geschrieben von Linta
als Antwort auf hema vom 17.05.2010, 19:00:33


Gut, in Neapel ist wirklich alles moeglich, da ist auch das keine Ueberraschung. Neapel ist wohl die chaotischte Stadt Sueditaliens.
Da kann ich nur hoffen, dass das Leichenholz nicht
noch weiter südlich seinen Weg findet.

Ich weiss schon, weshalb ich so gar keine Pizza
esse...........schmunzel.

Linta
olga64
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Re: O mio bella Napoli ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Linta vom 17.05.2010, 21:29:31
Armes Neapel - obwohl wirklich chaotisch, liebe ich diese Stadt sehr. Ich verbringe ja seit Jahrzehnten meinen Sommerurlaub im Golf von Neapel, eine der schönsten Gegenden dieser Welt.
Mir geht es wie Linta: auch ich mag Mafiatorte nicht - und meine geliebten Pasta, der gute Fisch, das hervorragende Gemüse werden ja gekocht - vermutlich auf Elektro- oder Gasherd.
Pragmatisch wie Italiener nun mal sind, hoffen sie auf den Umkehreffekt: vermutlich gibt es ja Touristen, die gerade diesen Nervenkitzel suchen? Bzw. wird auch dies bald vergessen und abgelöst durch ein anderes Ereignis sein.
Die (Süd)-Italiener haben sowieso seltsame Gebräuche mit ihren Toten: da ich gerne in Italien Friedhöfe besuche - oft sind dies die stillsten Orte in diesem quirrligen Land - warnten mit italienische Freunde schon vor Jahren, dies im Sommer zu tun. Dort werden dann nämlich die begrabenen Toten ausgebuddelt, um sie in den Wandgräbern nachträglich zu bestatten. Einmal näherte ich mich einem solchen Ereignis auf respektvolle Entfernung und sah einen Mann, dessen La Mamma ausgebuddelt wurde. Auch er wurde blass und benützte Nasen- und Mundschutz.
Andere Länder, andere Sitten. Olga

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Linta
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Re: O mio bella Napoli ?
geschrieben von Linta
als Antwort auf olga64 vom 19.05.2010, 15:26:56


und meine geliebten Pasta, der gute Fisch, das hervorragende Gemüse werden ja gekocht - vermutlich auf Elektro- oder Gasherd. Olga


Keine Bange, sicher wird niemand die Bretter auch noch per Schnellboot zum Inselchen rüberschleppen.

Linta
divertita
olga64
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Re: O mio bella Napoli ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Linta vom 19.05.2010, 16:09:44
Nur bei einem evtl. Barbecue sollte man Acht geben. Auch auf dem Inselchen gibt es ja Friedhöfe und Särge. Vor dem Umbetten von la famiglia ins Wandgrab werden die Särge frei und bei Verwendung des Holzes wäre sogar ein Kreislauf in umwelttechnischem Sinne gegeben und political correct, was bei Süditalienern ja nicht häufig der Fall ist.
Olga
Linta
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Re: O mio bella Napoli ?
geschrieben von Linta
als Antwort auf olga64 vom 19.05.2010, 16:27:30


Hm, das ist dann in Neapel anders, meine Verwandten wurden direkt mit Sarg in diese Wandgräber geschoben und nach einem Zeitraum von
etwa 15 Jahren dann werden die sterblichen Überreste entsorgt.

L.
olga64
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Re: O mio bella Napoli ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Linta vom 19.05.2010, 16:36:41
Man erklärte mir in Italien, dass die Wandgräber zu klein für Särge wären und deshalb dieser Umweg. Nach einiger Zeit unter der Erde löst dies auch das Platzproblem.
Aber wenn ich in Italien bin, gehe ich mittlerweile diesen morbiden Absonderlichkeiten sehr aus dem Wege bei diesem Volk der grossen Differenzen: auf der einen Seite kulturell in jeder Beziehung sehr hochstehend und dies seit tausenden von Jahren (wo wären wir, wenn die Römer uns nicht einiges beigebracht hätten?), schöne Menschen, schöne Landschaften - auf der anderen Seite gibt es dieses Beerdigungsritual, die Mafia mit ihren Grausamkeiten (exportiert in die ganze Welt) - vermutlich fasziniert mich aus dies alles an dem Land und den Menschen. Ciao Olga

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