Plaudereien Oktoberfest 22, die Wiesn

Oktoberfest 22, die Wiesn

aus dem Jahre 2016 fand ich den letzten relavanten Textthread zu diesem Thema.
Als Münchner habe ich, wie mehrere hier, auch eine besondere Beziehung zu diesem Fest, denn die Erlebnisse gehen zurück bis in die 1950er Jahre.

Stichwortartig, was mir heute zur Wiesn einfällt:

*Jahrelang hab ich Sonderkarten und Sonderstempel gesammelt

*Obwohl kein Biertrinker, wie viele Münchner, hab ich doch viele kostenlose Attraktionen geniessen können, 15 minuten mit dem Rad und ich war mittendrin

*In den 60er Jahren wurde es immer "langweiliger" für viele, unter der Woche abends waren die Wiesnstrassen fast leer

*Es gab einen einzigen Event, der Spass machte, das war das Familientreffen, bei schönem Wetter auf der Südseite eines Zeltes, wo angezapft wurde, Hendl mit Brezn wurden gemeinsam verzehrt

*Die Karussells und 8er-Bahnen waren noch sanfter als die heutigen Himmelsmonster

*Als später plötzlich komplette Zelte von Australiern und Italienern okupiert waren und die Musik unerträglich laut wurde und man nicht mehr saß, sondern auf den Sitzbänken stand, das Fernsehen zu viel übertrug, war das Interesse fast auf Null gesunken.

*Es gab ja kurz nach dem Krieg zwei Ereignisse, die schrecklich waren: Einmal stürzte, gestreift am Glockenturm der Paulskirche, ein Flieger auf eine Trambahn nebenan ab. Viele Tote. Und eben das Attentat mit vielen Toten, das nicht gscheid aufgeklärt wurde.

*Dem allen schaut, bis heute, die Bronze-Bavaria, in der man auch hinaufsteigen kann, gelassen zu. Eines der Geschenke der Wittelsbacher-Zeit.

*Nach zwei Jahren Pause wegen corona halte ich, aber nicht vor Ort, dem Bürgermeister Reiter, der das Fest stöhnend genehmigt hat, die Daumen, dass er nicht des corona-hotspot-Vergehens beschimpft wird.(Die Besucher laufen alle ohne Schutz frei herum)

*Man könnte noch viel dazu schreiben, vielleicht hat jemand auf Ergänzung Lust, ich habe keine Pläne, dort hinzugehen, mir reicht schon mein Tinnitus als Dauer-Lärmquelle.

Servus, pfiadeich



 

Ach Juergen, bitte nicht so negativ sehen. Als Hamburgerin  habe ich euch, Münchner  immer um diese Attraktion beneidet. Okay, wir haben unseren Hamburger "Dom" ist aber bei Weitem nicht das was ihr bietet.

Selbst hier in meinem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide bietet unser kleines Kaufhaus, Dirndl und andere Trachten zum Kauf an.

Neben der Schwarzwälder Kirschtorte ist das Münchner Oktoberfest ein Begriff den fast die ganze Welt kennt. Und zelebriert wird es auch fast überall. Ich freue mich schon wenn ich nächsten Monat wieder in Florida bin und das Fest dann im Deutsch/Amerikanischen Club feiern kann. Sogar volkstümliche Kapellen werden eingeflogen. Ich weiß, ich weiß es findet später als das Original statt.

Oans - zwoa - gsuffa

du beschreibst wunderbar das Klischee von aussen her, ich weiss es gibt viele "ähnliche" Oktoberfeste auf der Welt und jeder darf wie er will.
Ich hab nur Realitäten erwähnt, hab sogar vermieden, zu beklagen, dass eine Mass Bier 26 Mark kostet.
Und bei Dirndl gibt es, Oktoberfest ausgenommen, sehr geschmackvolle.

Servus, wie gesagt ich bin einer der vielen Weinliebhaber.😉

In meinen Augen hat das Original des Oktoberfests durchaus seine Existenzberechtigung, auch wenn ich selbst Menschenansammlungen vermeide. Oft wurde und wird es kopiert, aber nie erreicht. 
Vor vielen Jahren habe ich einmal den Versuch unternommen das Oktoberfest mit Geschäftsfreunden zu besuchen, wir haben jedoch stattdessen beschlossen, dass wir uns einen angenehmen Abend in einem schönen Biergarten gönnen. 
Bruny

JuergenS,

wir hatten früher auch immer ein Oktoberfest hier im DEUTSCHEN Klub. Doch unsere Kinder bekamen langsam andere Interessen. Sie sind hier geboren und mit dem Wegsterben der Alten, mussten wir den Klub schliessen.
Jetzt trifft man sich nur noch auf eine Flasche Wein. Prost.

LG Hubert

du beschreibst wunderbar das Klischee von aussen her, ich weiss es gibt viele "ähnliche" Oktoberfeste auf der Welt und jeder darf wie er will.
 

Auf einem von diesen "ähnlichen" war ich mal, anno 1983 in Kitchener. Seit dem habe ich von Massenveranstaltungen dieser Art die Nase voll und war nie mehr auf so einer.

Alternativ kann man natürlich zur "Oide Wiesn" (Alte Wiesn) gehen😏 Ich würd's mit Kindern gewiss machen! Die Maß ist dort allerdings genauso teuer, wie auf der Wiesn😖12-14 €uro

Oide Wiesn

Alternativ kann man natürlich zur "Oide Wiesn" (Alte Wiesn) gehen😏 Ich würd's mit Kindern gewiss machen! Die Maß ist dort allerdings genauso teuer, wie auf der Wiesn😖12-14 €uro

Oide Wiesn

.... und es kostet Eintrittsgeld (m.W. ca 4.- Euro pro Person).,

Mein Freund hatte nun mit seinen Juristenkollegen nach zwei Jahren endlich wieder Gelegenheit, ausdauernd (ohne Frauen) die Wiesn zu geniessen. Alle haben sich vorher getestet und einander geschworen, nicht teilzunehmen, wenn sie positiv wären. Und nach der Wiesn testen sie sich wieder mehrfach, um nicht ihre Angehörigen einer Gefahr auszusetzen.
Es muss lustig, biertechnisch ausgiebig und nett gewesen zu sein - auch gegessen haben die Burschn anscheinend ausreichend, weil allen am nächsten Tag der Appetit fehlte.
Sie waren glücklich und dann sind wir zurückgelassenen Frauen es auch - und erholt haben sie sich mittlerweile auch wieder von diesem Absturz,der nicht mit dem Wiesnbesuch endete, sondern noch einen Abschluss in einer Münchner Kneipe gefunden hat. Man gönnt sich ja sonst nix. Olga

Habe teilgenommen in CapeTown (Anfang der 70iger Jahre ) am Oktoberfest. Es war nicht im Deutschen Club von Kapstadt sondern in einer großen Halle in der Stadt.( Vielleicht meinst du einen dt. Club in einem anderen Ort) Erinnere mich das die Lufthansa ein Sponsor war. Habe noch die Bierkrüge als Erinnerung. Auch während meiner Zeit in Barcelona hatten wir viel Spaß beim Feiern. Vor einigen Jahren war noch Oktoberfest in Vancouver aber die, die es arrangiert haben sind vermute ich entweder zu alt oder nicht mehr da. So ändern sich die Zeiten

Wir hatten auch einige Male Gelegenheit, Dank der Aufträge für das Goethe-Institut an einigen Oktoberfestlichkeiten, fernab von München, teilzunehmen. Im Sheraton Harare war damals ein deutscher Hoteldirektor, der wirklich für alles gesorgt hatte, inklusive dem eigens eingeflogenen Küchenteam, die alles sehr original Bayerisch zubereiteten - das kam sehr gut an. Witzig war es auch in Casablanca - so ganz ohne Schweinefleisch war es aber doch sehr halbherzig , auch wenn die Lammkeule zum Sauerkraut auch schmeckte, 
In Namibia, genauer gesagt in Windhoek, gehört das Oktoberfest zur jährlichen Volksbelustigung.
Da wird nichts ausgelassen, schaut mal in die Galerie auf deren Webseite

Aber die zwei schönsten Male, bei denen wir das Oktoberfest im Ausland gefeiert haben, das war in Paraguay und Argentinien. Es war wie eine Zeitreise zurück in Kaisers Zeiten.  


das hier sind Nachfahren von Wolgadeutschen, die nach Argentinien auswanderten