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Plaudereien Olympische Schülererinnerungen

adam
adam
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Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von adam
Nun sind sie wieder zwei Wochen lang bei Olympischen Spielen gelaufen, gesprungen, geschwommen und haben in allen erdenklichen und unerdenklichen Sportarten um Medaillen gekämpft. Während ich es am Fernseher interessiert verfolgte, erinnerte ich mich an die eigenen sportlichen Betätigungen in meinem Leben, insbesondere an die meiner schülerischen Laufbahn.

Das, was der Beginn meiner schulerischen Sportkarriere hätte werden sollen, wäre auch beinahe gleich ihr Ende gewesen, denn an der Volksschule der bayerischen Kleinstadt gab es keinen Sportunterricht. Die einzige frische Luft, die wir Kleinschüler, außerhalb der großen Pause und Unterrichtsstunden, zu schnuppern bekamen, war für den Herrn Oberlehrer bestimmt, die dieser ein bis zweimal im Jahr benötigte. Er lief voraus in Richtung Flußaue und lüftete seinen Geist, während sich hinter ihm vierzig Knaben rennend, schreiend, knuffend und prügelnd, vorwärtsschoben. Nie hat er nach diesen Wanderungen nachgezählt, ob einer fehlte, jedenfalls habe ich das nie bemerkt. So sah die sportliche Betätigung in meiner Volksschulzeit aus. Ob in dieser kleinen Stadt damals eine Sporthalle existierte, ist mir bis heute nicht bekannt.

Ernster mit dem Sport ging es los als ich ins Gymnasium kam. Ich wurde mit zwei Sporthemdchen, blauen Sporthosen und Turnschuhen ausgerüstet, staunte über die riesige Turnhalle, in der der Sportuntericht stattfinden sollte und lernte in dieser die nächsten Monate erst mal das Marschieren in Viererreihe, weil unser Sportlehrer (der wie alle Lehrer mit Herr Professor angeredet wurde) der Meinung war, daß alles was männlich war, erst einmal Marschieren lernen müsse. Der Herr Professor war ein ganz kerniger und seine zwei Durchschüsse an der rechten Schulter nötigten uns Respekt ab. So marschierten wir also im Quadrat der Sporthalle und sangen "Wenn die bunten Fahnen wehen" oder "Wildgänse rauschen durch die Nacht". Daß der Herr Professor seine eigentlichen Durchschüsse an ganz anderer Stelle hatte, ging mir erst Jahre später auf und mein Wunsch, die Schüsse hätten ihn besser eine Armlänge tiefer und von hinten treffen sollen, brachte nichts mehr.

Keine Besserung in Sachen Sport brachte auch ein Umzug der Familie für die Karriere meines Vaters. In der neuen Schule fand in den nächsten zwei Jahren, mangels eines richtigen Sportlehrers, nur ein abgespeckter Sport, unter Leitung eines Kunstlehrers statt, den dieser in Anzug mit Krawatte absolvierte. Meistens spielten wir Völkerball und versuchten den Lehrer zu treffen, wofür der im Kunstunterricht in unseren Gemälden herumschmierte und dafür gemeinerweise schlechte Noten verteilte.

Die große Wende, im Sportunterricht an dieser Schule, wurde durch eine Epidemie eingeleitet, die die Männer des Lehrerzimmers außer Gefecht setzte. Da kein Mann für den Sportunterricht zur Verfügung stand, übernahm Frau Adelig das Kommando in der Turnhalle. Ihren Namen hatte diese Matrone des Geschichts- und Englischunterrichts dafür bekommen, weil sie Schüler mit "Durchlauch", "Herr Baron" oder "Ihro Gnaden" anzureden pflegte.
Frau Adelig erschien also in der Halle des Sports, befahl uns in einer Reihe Aufstellung zu nehmen und setzte zu einer Erklärung an. Im nächsten Moment verfärbte sich ihr Gesicht rot, sie schnappte vernehmlich nach Luft, machte eine Kehrtwendung und rannte, laut schimpfend, aus der Turnhalle. In die allgemeine Ratlosigkeit erklärte schließlich Wuschel, unser Freund mit Hendrixmähne, er habe lediglich seine Sportkleidung ordnen wollen, wobei vielleicht rein zufällig ein Finger aus seiner Hose geragt sei und Frau Adelig dies möglicherweise völlig miss interpretiert habe. Wir versicherten Wunschel seine Glaubwürdigkeit und als er vorschlug, wir könnten uns nun die lehrerlose Zeit mit einer Flasche Eierlikör vertreiben, die er herrenlos im Keller seiner Oma gefunden hatte, schoben wir in einer Ecke der Turnhalle die Matten zusammen und machten es uns bequem. Zehn Minuten später brachte ein Klassenkamerad, dessen Vater gegenüber der Turnhalle ein Restaurant betrieb, noch zwei Kästen Bier geschleppt und es wurde gemütlich. Nur Hirni, unser Klassengenie in Mathematik, hatte Bedenken und verschwand. Unter der verbliebenen Mehrheit machte der Eierlikör die Runde und wurde in Mund mit dem Bier zu "Blondem Engel" gemischt. Da dies perfekt unseren Vorstellungen von Sportunterricht entsprach, verlängerten wir diesen um die Mittagszeit. In einer Flasche Eierlikör ist ja auch ganz schön was drin und es benötigt einiges Bier für die richtige Mischung.
Trotz unseres sportlichen Eifers erschienen wir pünktlich zur nachmittäglichen Doppelstunde Physik bei Oberstudiendirektor Dr. Dr. Sowieso, dem Schulleiter höchstpersönlich. Der Gute erkannte unseren desolaten Zustand nicht sofort, obwohl die Mädels unserer Klasse nur kurz schnupperten und sich mit einem deutlichen "Iiieeehhh!!" abwandten. Erst als der Direktor einen Schüler an die Tafel holte und ihn bat, den Unterricht der letzten Stunde zu repetieren, schöpfte er Verdacht, weil der Betroffene zuerst schwankend versuchte etwas an die Tafel zu schreiben, dann aber nur einen Abwärtsstrich zustande bekam, weil er von einem blonden Engel in die Knie gezwungen wurde und sich schließlich, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, auf dem Boden des Pysiksaals nieder ließ. Trotz der erhöhten Bankreihen des Saales, sahen wir ihn hinter dem klobigen Experimentiertisch nicht, wir hörten ihn nur kichern.

Die Ereignisse dieses Tages fanden ihren Niederschlag im Klassenbuch und gingen in Schülerkreisen als die "Eierliköraffaire" in die Annalen der Schule ein. Auch Frau Adelig mußte sich äußern, die bis dahin gehofft hatte, daß ihre falsche Reaktion auf eine pubertäre Provokation, ohne weiteres Aufhebens vorbei gehen würde. Wir Sünder gelobten einige Tage später zerknirscht Besserung und hatten zu tun, die Nasen unserer Mädels in der Klasse, wieder tiefer zu bekommen.

Schon eine Woche später hatten wir einen neuen Sportleher, einen durchtrainierten Anfangsdreißiger, der uns alles besser vormachte als wir es je können würden. Besonders tragisch gestaltet sich dabei das Geräteturnen. Mir machte es weniger Schwierigkeiten, weil ich bei dem Durchschussprofessor doch einiges gelernt hatte und ich Geräteturnen im Grunde genommen mochte. Aber so mancher lernte die Tücken der Geräte kennen, wie beispielsweise die Grätsche über das Längspferd, in einem beliebten Roman auch beschrieben als "Quetschpraller mit doppeltem Aufschrei und flüchtigem Wegfall in die Hocklage".
Schön war auch, wenn unser Schlaffski, ein wandelndes Fässchen auf Sichelbeinen, ans Reck mußte. Wir nannten Schlaffskis Bemühen am Reck die "Dreifarbenkür", weil sein Gesicht bei der Übung dreimal die Farbe wechselte. Kreidebleich vor Angst trat er ans Gerät, wo ein Feldaufschung von ihm gefordert wurde. Das Unklammern der Reckstange mit den Händen klappte noch, aber schon beim "Auf" geriet Schlaffskis rechtes Bein auf unerklärliche Weise zwischen seine Arme und vor die Reckstange. Da hing er nun, sein Gesicht wurde puterrot und es ging weder vorwärts noch rückwärts. Weil er vor Anstrengung mit dem Kopf wackelte, verrutschte seine Brille, die er sich weigerte beim Sport abzunehmen, weil ihm sonst schlecht würde. Ein Bügel löste sich vom Ohr und die Sehhilfe hing ihm quer übers Gesicht.
"Helf doch mal einer!" rief der Sportlehrer und sofort war ein Klassenkamerad hilfreich zu Stelle. Schlaffskis Blick flehte, aber der Kollege nahm ihm nur die Brille vom Gesicht und trat zurück in die Reihe der Zuschauer. Jetzt war Schaffski wütend. Schwitzend versuchte er, die Kniekehle des Beins zwischen seinen Armen, um die Reckstange zu bekommen, während das linke Bein frei in der Luft strampelte. Beim dritten Versuch gelang es meist, Schaffski zog, wuchtete, keuchte, als ginge es, den Mt.Everest zu bezwingen und schließlich saß er auf der Reckstange, ein Bein diesseits, das andere jenseits und klammerte sich fest. Seine Gesichtsfarbe wechselte in ein freundliches Lindgrün, weil er sich empfindlichste Teil klemmte. Unter den Zuschauern brandete Beifall auf.
"Wenn ihr ihm jetzt nicht helft, trete ich euch...!"
brüllte der Sportlehrer.
Nun streckten sich barmherzige Arme aus, halfen dem Lindgrün von Reck und klopftem ihm anerkennend auf die Schulter. Einmal im Jahr war eben die Dreifarbenkür fällig, andere litten da öfter und mehr.
Zum Beispiel am Barren, wenn es um die Notengebung ging und sein mußte. Die einfachste Übung war, in den Stütz zwischen den Holmen zu gehen, einige Male vor und zurück zu schwingen, sich dann auf den rechten Holm zu setzen, die Beine außen und schließlich den Barren mit einer Flanke über den linken Holm zu verlassen. Ganz einfach? Nicht für so manchen Schüler beim Geräteturnen.
Da hat es der Delinquent nach mehreren Versuchen in den Stütz geschafft und ist beim Schwingen schon zweimal abgestürzt. Nun sitzt er mit schmerzenden Knochen auf dem rechten Holm, die erstbehaarten Beine graziös parallel, die Fußballerfüße zierlich gestreckt und tut so als ob er es kann. Aber er pumpt vor Zweifeln an sich selbst und das läßt Übles ahnen, denn der Barren spielt bösartig mit der Angst. Wer Angst hat, den läßt er scheitern.
Schließlich, nach langem Zögern, flankt der Delinquent, wirft schmerzverachtend den rechten Arm und das rechte Bein nach links oben. Aber gleichzeitig knickt der linke Arm unter der ungewohnten Belastung weg, nimmt dem Schwung die Höhe. Das linke Schienenbein knallt innen gegen den linken Barrenholm, der Oberkörper trudelt abwärts, die verschwitzte Hand am linken Holm kann ihn nicht halten und rutscht ab. Die rechte Hand greift ins Leere und die Gravitation fordert ihr Recht. Abwärts geht es, in Erwartung des Schmerzes und der Hoffnung, daß es vorbei ist. Der Körper vollendet hilflos die halbe Drehung und knallt mit dem Rücken auf die Matte, meist dort, wo ein kleiner Hügel den gußeisernen Fuß des Barrens verrät. Nun sieht der Delinquent die Decke der Sporthalle, erkennt die hochgezogenen Ringe, die Klettertaue und weiß, daß er noch lebt, denn im Himmel kann es unmöglich derartige Marterwerkzeuge geben........ Wir haben dieser Barrenübung damals die Beschreibung "Schienenbeinbrecher mit getrudelter Halbdrehung zur stabilen Rückenlage mit Nierenstauch" gegeben.

In London ist die Staffel der Jamaikaner, mit Bolt, gerade Weltrekord gerannt. Glück auf, ihr Helden. Go for the Gold. Hättet ihr meine Erfahrungen mit dem Schulsport gemacht, wäre euch euer heutiger Triumph nicht vergönnt gewesen.

--

adam
luchs35
luchs35
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Re: Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 11.08.2012, 22:19:44
Glück auf, ihr Helden. Go for the Gold. Hättet ihr meine Erfahrungen mit dem Schulsport gemacht, wäre euch euer heutiger Triumph nicht vergönnt gewesen.
geschrieben von Adam:


Sag das nicht, Adam, die Erfahrungen waren zu einer gewissen Zeit so ziemlich identisch. Ich erinnere mich daran, dass wir alle paar Wochen einen neuen Turnlehrer /-lehrerin hatten - mit höchst unterschiedlichen Talenten und Marotten. Ehrlich gesagt: Schulsport hasste ich. Schon allein der Geruch der schwitzenden Pubertärenden...ihhhh!
Aber wir hatten noch einen privaten Turnverein für alle Altersklassen. Dem hatte ich vermutlich zu verdanken, dass ich als 14jährige Schülerin bei einer Ausscheidung des Schulsportes aus ganz BW mit über 600 Teilnehmer/innen den 2. Platz im Siebenkampf belegte- die Urkunde habe ich sogar noch. Die reibe ich meinen Enkeln mit Wonne unter die Nase, wenn sie mal wegen der "die Treppen hochkeuchenden Omma" ablästern. Meistens höre ich dann den Spruch: Du solltest mehr Sport machen, Oma ! Da bekomme ich dann meine "Anfälle"!!

Luchs
adam
adam
Mitglied

Re: Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von adam
als Antwort auf luchs35 vom 12.08.2012, 18:54:29
Ja Luchs,

Schulsport war lästige Pflichterfüllung und hat nicht wirklich Spaß gemacht. Dabei war ich durchaus sportlich. Bei Sommerjugendspielen hat es immer für eine Siegerurkunde gelangt. Die Bezeichnung "hassen" traf für mich auf Weitsprung, Hochsprung und im Kreis laufen zu. Der Sand in Schuhen und Unterhosen war schlimm. Beim Geräteturnen im Winter kam die Ehrenurkunde automatisch. Weder habe ich dafür trainiert, noch mich besonders angestrengt.

Sportlich getan habe ich damals viel außerhalb der Schule, auf dem Sportplatz, bei Fußball und Tischtennis. Da habe ich mich auch im Verein engagiert. Um bei den Mädchen anzugeben, konnte ich auch den Salto vorwärts oder mal einen Flickflack. Ging alles.

Was ich heute aus den Schulen höre, ist es nicht viel besser geworden. Auf das Thema kam ich durch die Olympiade und was ich darüber hörte, welche Geldmittel die Briten in Nachwuchs und Betreuung ihrer Sportler gesteckt haben. Davon sind wir weit entfernt. Mir scheint auch, daß manche "unsrer" Sportler eher ihr Elitedenken betreuen, statt die Förderung als Verpflichtung zu sehen. Franziska van Almsick hat da in Bezug auf die Schwimmer ja ein paar deutliche Worte gesprochen.

--

adam

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chris
chris
Mitglied

Re: Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von chris
als Antwort auf adam vom 11.08.2012, 22:19:44
Adam,

ganz so schlechte Erinnerungen an den Schulsport habe ich nicht.
Wir hatten das Glück, dass gleich neben dem Schulhaus auch die Turnhalle
des örtlichen Sportvereins ist.

Also hatten wir je nach Lehrer auch Unterricht am Pferd, dem Barren und
auch an den Ringen.

In den Sommermonaten gab es meist die Ballspiele und wenn wir mal Glück hatten
ging es auch in die Nachbarortschaft ins Schwimmbad. Aber nicht mit dem
Bus, sondern 3 km zu Fuß hin und zurück.

In dem Wintermonaten hatten wir dann auch bei entsprechenden Schneeverhältnissen
unseren Lehrer überzeugen können, dass Schlittenfahren auch Sport ist.

Irgendwann gab es dann auch die Bundesjugendspiele und bei entsprechender
Punktzahl im Laufen, Hochspringen und Weitwurf, bekam man eine Urkunde.

Meine meisten Punkte bekam ich im Schnelllaufen, da war ich bei den Mädels
Klassenbeste. Nur mit dem Weitwerfen, da muss ich wohl eine falsche
Technik angewendet haben.

Die Urkunden für die Bundesjugendspiele sind längst im Papierkorb.

Jetzt bei den Olympischen Spielen in London hab ich mir nicht alles
angeguckt, aber die 100 m und die 400 m Läufe und die Staffel, das hab ich
alles verfolgt. Matürlich auch andere Sportarten, aber das ist ja
nicht erwähnenswert.

Chris
omaria
omaria
Mitglied

Re: Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von omaria
als Antwort auf adam vom 11.08.2012, 22:19:44
adam - deine "sportlichen" Ausführungen
sind (im wahrsten Sinne des Wortes) herrlich!
Amüsant zu lesen und gleichzeitig eigene Erinnerungen wachrufend!

*SCHULSPORT* - schon allein dieses Wort weckt Schüttelfrost bei mir...

Obwohl, einige gute Erinnerungen habe ich:

In der "Volksschule" gab es keinen Sport, glaub ich zumindest.
In den Pausen wurde draußen getobt,
evtl. Seilchen gesprungen oder auf den Boden gemalte Hüpfekästchen überwunden.
An mehr erinnere ich mich nicht.

In der Realschule hatten wir eine Super-Sportlehrerin,
der wir gerne überall hin folgten, und die unser großes Vorbild war:
Klein, rank, schlank, drahtig, kettenrauchend, ständig braun gebrannt,
kumpelhaft, fröhlich, meistens gut gelaunt usw. usw.

Alle Sportarten lernten wir kennen, einige sogar "lieben".

Noch heute profitiere ich davon z.B. bei der Wassergymnastik!
Sie brachte uns Tauchen und Synchronschwimmen bei,
und auf Klassenfahrten durften wir heimlich mal an ihrer Zigarette ziehen...
Unsere sehr strenge Klassenlehrerin und Direx der Schule,
die uns mit Annette von Droste Hülshoff voll stopfte, hat natürlich nix davon bemerkt!?

Später in der Klosterschule ein Graus beim Sport:
Wir mussten in selbst genähte Turnröckchen schlüpfen
und längst und quer froschhüpfend die Halle durchqueren!
Die uns traktierende Nonne war vor ihrer Spätberufung Ärztin von Beruf
und wohl sehr unzufrieden mit ihrem Status in der Schwesterngemeinschaft...


Jetzt hör ich auf, sonst artet meine Schwafelei noch aus!

omaria
pilli
pilli
Mitglied

Re: Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von pilli
als Antwort auf adam vom 11.08.2012, 22:19:44
mit gelitten habe ich bei manchen der von dir erinnerten sportlichen qualen, adam

und nur meine guten erlebnisse während der realschul-zeit konnten dein erlebtes elend mildern. der schulsportliche unterricht bot mir damals die gelegenheit, mit hilfe des wachsamen auges vom sportlehrer bei einer anwerbe-aktion des Kölner Regattaverbandes kontakt zu den wassersportlern zu erhalten und damit begann für mich eine prima zeit, die mich geprägt hat, was hartes trainieren, das siegen und verlieren können; aber auch den verzicht auf disco-besuche und andere vergnügliche wochenend-unternehmungen betraf.

vielleicht freut es manche zu erfahren, dass heute bereits bei den grundschülern der sport-unterricht von der jungen lehrerschaft besonders interessant für die kinder gestaltet wird.

im Juni hat Sophie wie alle kinder, eine urkunde erhalten über die teilnahme am "Sportspielefest" und dass sport dort spielerisch erlebt werden kann, zeigen die disziplinen:

Stationen auf dem Pausenhof:

- Handtuch-Ball-Transport
- Rückenkreisel
- Hockey
- Spiegelrückwärtslauf
- Torwand schießen
- Känguru hüpfen
- Frisbee & Fußball-Golf
- Plattenlauf

Stationen in der Turnhalle:

- Rollbrettwahnsinn
- Balancierparcours
- Kastenprellball
- Ball-Fuß-Transport

wer dann noch luft und lust hatte, konnte am Mini-Marathon teilnehmen.

anstatt der früher üblichen wertung mit punkten hat es auf der urkunde hinter jeder "geschafften disziplin" gestempelte smilies und oma war es zufrieden, alle "geschafft stempel" und besonders zufrieden, dass ein krönchen unter der sparte Hockey und gleich drei o.k. smilies beim Mini-Marathon zu sehen sind. die ausdauer trainieren und das am ball bleiben, wenn es spaß und freude bereitet, dafür wird an dieser grundschule bestens gesorgt. erwähnen könnte ich noch die Sport-AGs am nachmittag, die aber mit geringem kostenanteil für die eltern angeboten werden.

schon Tochter Anne hat diese grundschule besucht und es war für mich eine besondere freude, dass nun auch Sophie und später dann Sarah dort unterrichtet wird:

GGS Köln-Sülz

--
pilli

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chris
chris
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Re: Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von chris
als Antwort auf pilli vom 13.08.2012, 14:51:26
Pilli,

es ist schön, wenn Sophie mit Freude na den Sport herangeführt wird.

Ich beobachte auch hier, dass sogar im Kindergarten schon Turnstunden sind,
die sicher nichts mit Leistungssport zu tun haben, aber den Kindern die
Freude am bewegen zeigen.

Auch hier wird in der Grundschule schon Schwimmunterricht angeboten, wobei
das aber leider nicht in allen Schulen möglich ist.

Ich lese mit Bedauern, dass hier im Umkreis Schwimmhallen schliessen müssen,
weil die Gemeinden kein Geld mehr für den Unterhalt haben. Leider kein
Einzelfall hier in Franken.
olga64
olga64
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Re: Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von olga64
als Antwort auf chris vom 13.08.2012, 16:30:05
Also - olympische Schülererinnerungen hatte ich nie,da ich mich persönlich dafür nie hätte qualifizieren können und die ersten olympischen Spiele für mich 1972 in München waren. ABer damals war ich keine Schülerin mehr.
Aber mit Grauen erinnere ich mich an den Schülersport: da ich schon recht bald das Gardemass von 174 cm hatte, musste ich die meisten Übungen vorturnen, weil ich immer die ERste in der Reihe war - wie sehr habe ich doch die kleinen Mädchen beneidet, die zum Schluss drankamen, wenn nicht schon das Ende der Sportstunde vorher geläutet wurde. Olga
chris
chris
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Re: Olympische Schülererinnerungen
geschrieben von chris
als Antwort auf olga64 vom 13.08.2012, 17:05:00
Nun olympische Fähigkeiten hatte ich auch keine, aber ich erinnere mich
gut an den Lauf von Armin Hary über 100 m in 10 Sek.

Damals für mich sehr faszinierend, dass man so schnell laufen kann.

Chris

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