Forum Allgemeine Themen Plaudereien Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse

Plaudereien Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse

sonja47
sonja47
Mitglied

Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von sonja47
Was habt Ihr für Erlebnisse aus Eurer Kindheit, von Ostern?

Also:
Meine schönen Ostererlebnisse:
An Ostersonntag-Nachmittag versammelten wir, 5 Familien mit
14 Kindern, zum Osterspaziergang vor einem wunderschönen
Tannenwald, welcher sehr viele verschiedene Moosarten hatte!

Dies waren unsere Cousin und Cousinen samt Eltern.
Grosvater und Grosmutter, (Mutterseits) erwarteten uns jeweils am Waldeingang!
Nach einer herzlichen Begrüssung gings los in den Wald, spielend
lachend tummelten wir Kinder uns herum.
Da, daaaaa, der Osterhase, schrie eines der Kinder, wir anderen
eilten herbei, tatsächlich, an einer Tanne auf wunderschönem
trockenen Moos, entdeckten wir in allen möglichen Farben,
Zucker-Ostereier!
Ein Kind durfte sie jeweils an sich nehmen, welches Glück,
diese Farben, es gibt ihn doch, den Osterhasen, waren wir Kinder alle samt überzeugt!
Weiter spielend lachend schreiend vor Feude, hier, hieeeeer
kommt alle her, hier hat der Osterhase besonders viele Eier
hingelegt, wir Kinder befanden uns in einer Traumwelt!

Ja, halt einmal, wo ist den Grosvater, fragten wir, ja wie ihr
wisst, Grosvater muss etwas mehr austreten, das hat keine Bedeutung!

So ging es weiter bis jedes Kind seine Ostereier hatte!
Anschliessend gab es in Grosvaters Bienenhaus etwas kleines zu
trinken!
Oh wie schön war doch diese Traumwelt!
Das Glück, die älteren Kinder nahmen den jüngern nie die Illusion,
das der Osterhase gar nicht existiert, sonder dass ihn unser Grosvater über etliche Jahre, spielte!
Ich selber wundere mich heute noch, dass ausnahmslos jedes Kind
dicht hielt, bis hin, zu der Zeit, da auch das jüngste sicher war,
dass so ein Osterhase nicht existieren kann.

Ich würde mich sehr freuen Eure Ostererlebnisse aus Eurer Kindheit,
lesen zu dürfen!
Sonja

--
sonja47
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf sonja47 vom 10.04.2009, 09:34:41
Das ist wirklich ein schönes Ostererlebnis gewesen. So etwas hätte ich als Kind auch gerne erlebt.

Bei uns wurden die kleinen Nester in der Wohnung versteckt. Das Suchen hat immer viel Spaß gemacht, bis, ja bis meine ältere Schwester mir Ostern irgendwann ein für allemal versemmelt hat. Am Abend vor Ostern teilte sie mir mit, ich dürfe des nachts nicht zur Toilette gehen, wenn ich mal müsste, weil der Osterhase zu dieser Zeit die Nester versteckt und wenn er mich sehen würde, dann würde er mir die Augen auskratzen. Das hat mir solche Angst gemacht, dass ich die ganze Nacht kaum schlafen konnte und mich vollständig unter der Bettdecke verkrochen habe bis es draußen wieder hell war. Außerdem wollte ich fortan von so einem bösen Osterhasen, der Kindern die Augen auskratzt, keine Osternester mehr haben. Das Suchen fiel flach, Ostern war für mich gelaufen. Meine Schwester hat sich kringelig gelacht, aber meinen Eltern blieb nichts anderes mehr übrig, mich darüber aufzuklären, dass es gar keinen Osterhasen gibt.

So kanns auch gehen.

Liebe Grüße,
--
woelfin
nasti
nasti
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von nasti
als Antwort auf sonja47 vom 10.04.2009, 09:34:41
Unsere Ostern Feste in Slowakei hatten eher ein Barbaren Charakter, obwohl diese Fest war Christlich und verbunden mit Kreuzigung des Jesus, dominante Rolle haben gespielt eher die Gewohnheiten aus Uralten , vorchristlichen Zeiten, wo war das Frühlinganfang gefeiert , Feuer und tanz über und neben das Feuer war in Dörfer und in Stadt in Garten normal.
Der Ostermontag war für Frauen eher unangenehm, Männer haben sich schon frühmorgens auf die Wege begeben mit Kölnisch Wasser, natürlich war das nur so als Alibi, weil meistens sprangen Sie zum echten Wasser und gießen uns ins Gesicht. „Damit die Rose blüht“---- schrien und haben sich dabei sehr belustigt, von uns Frauen bekamen Sie trinken und essen und paar Eier auf der Wege zu weitere Gießerei.
Die Jungen haben das Ostermontag ausgenützt zum Geld und bunte Eier sammeln, das war für Junge –eher Kinder- sehr erfolgreichen und reicher Tag.
Wir Mädchen saßen Zuhause und warteten wir auf Jungen, nachmittags protzten wir wer hat wie viele Gießer gehabt, wenn kamen 8 Jungen, sagten wir Nachmittag das doppelte Nummer.
Hasen und Eier suchen draußen war absolut unbekannt bei uns. Das gießen war verknüpft mit „Sibacka“----Prügelei, sind spezielle für prügel gefertigte Rute-mit bunten Bänden geschmückt-symbolisch müssen die Frauen geschlagen sein /ohne weh tun/, damit Sie frisch und gesund bleiben.
Zum Frühstück gibt gewöhnlich Schinken—das beste von beste, selbstgemacht Kuchen, bunt bemalte Eier, und trinken ohne Ende./Für Männer/.
Als ich schon so um 15 Jährige war, kamen die Jungen mit Eimer Wasser und Rute. Ich habe verfolgt mit Besen diese Typen, meistens meine NACHBARSJUNGE, aber Sie waren schneller. Den zweiten Tag können sich die Frauen revanchieren, indem wir die Männer mit Eimer kalten Wasser übergießen. *g* Interessante weise haben siech tief beleidigt gefühlt, sogar die Mütter protestierten.

Es hat sich alles verändert, kein einzige Mensch lebt von der lustigen Gesellschaft , wo wir Hauskonzerte veranstalteten, Karten gespielt und die Männer tranken bis Sie umfallen.

Nasti




Anzeige

nasti
nasti
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von nasti
als Antwort auf nasti vom 10.04.2009, 13:07:10
Fast vergessen,

ein Lamm ist das Tier welcher bei uns Ostern eine große Rolle spielt, ist gebacken die Form eines Lamms, als Porzellan und aus allerlei Material ist nachgeahmt
und ich bin überzeugt das diese Symbol kommt aus Urzeiten, wo ein Lamm war für Gott geopfert. Viele nennen Ostern---slowakisch---Velka Noc -übersetzt —Große Nacht, diese niedliche Lamms waren geschlachtet an große Nacht in Namen der Gottes, und gegessen. Lamm Gulasch sollte gut schmecken, ich habe noch nie Lamm Fleisch gegessen.
In jeden Fall neige ich eher zum solche Barbar Feste als zum so kommerziell ausgeschlachtete Schoko Hasen.

Nasti
aina
aina
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von aina
als Antwort auf nasti vom 10.04.2009, 14:08:40
An Ostern besuchten wir immer meine Patentante, meine Mutter hatte mir zuvor ein weißes Perlonkleid mit roten Punken und einer riesigen Schleife hinten mitsamt Petticoat genäht, dazu neue Lackschuhe, heute nennt man die "Ballerinas".
Als "Ballerina" balancierte ich auf der Mistemauer der Verwandten, die Miste gefüllt mit Mist und großen Güllelachen. Natürlich stürzte ich in die Gülle. Die Erwachsenen amüsierten sich und ich denke bis heute an dieses hübsche Kleidchen.

Frohe Ostern wünscht
Aina
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf aina vom 11.04.2009, 13:08:24
Bei uns zu Hause wurde das Osterfest steirisch gefeiert, woher meine Mutter stammte. So bog sich die Frühstückstafel von verschiedenen Würsten, geräuchertem und dann gekochtem Schinken (lecker!), bunt bemalten Eiern und frisch geriebenen, Tränen treibenden aber verdauungsförderndem Kren, etwas, was meine Freundinnen hier in Deutschland sehr bestaunten.
Dieses Osterfrühstück war so etwas wie ein Brunch, wie man das heute so neudeutsch nennt, dauerte endlos und ersetzte das Mittagessen.

Ich halte diese Tradition aufrecht, obwohl es hier nicht leicht ist, wirklich frischen Kren zu ergattern. Das A und O dieses Frühstücks, denn sonst liegt einem alles sehr im Magen.

Gerne denke ich auch noch an meine ersten Jahre in Bayern zurück, wo die Kinder mit ihren Eiern Eiertippen spielten. Wessen Ei das widerstandsfähigste war, bekam das des Gegners. War immer ein Mordsspaß.

--
meritaton

Anzeige

morgensonne
morgensonne
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von morgensonne
als Antwort auf aina vom 11.04.2009, 13:08:24

zu Ostern bekam ich einmal ein hübsches Kostümchen geschenkt. Als Jüngste unter 6 Brüdern aufgewachsen, kannte ich nur Hosen und Hemden. Kleider waren mir ein Greuel. Doch kein Widerstand half, ich musste das Kostüm anziehen. Die Mutter war mächtig stolz auf ihr kleines Mädchen. Hinterher beim Eiersuchen, Spielen und Toben hab ich an nichts mehr gedacht. Es ging unter Zäune her und in die Bäume. Dementsprechend sah das Kostüm auch hinterher aus - es landete in der Mülltonne. Doch leider gabs damals noch kein "Prügelverbot" aber ich war drauf vorbereitet und nahm es zähneknirschend hin. Dafür durfte ich doch endlich wieder meine heißgeliebten Hosen tragen und am Abend nahm die Mama ihr kleines Mädchen wieder ganz fest in die Arme.
Frohe Ostertage wünscht Morgensonne

regenbogen
regenbogen
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von regenbogen
als Antwort auf Drachenmutter vom 10.04.2009, 10:28:19
Einen Osterhasen kenn ich auch nicht. Mein Vater war im Krieg und meine Mutter musste meine Schwester und mich irgendwie "durchbringen". In den Kriegsjahren und danach war das gar nicht anders möglich und Schokolade und Eier,das gab es nicht. Nur an eine Begebenheit kann ich mich noch erinnern. Ich hatte eine Freundin,deren Eltern hatten Ziegen. Mit denen durfte ich spielen,das war für mich das Schönste.
--
regenbogen
Medea
Medea
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von Medea
als Antwort auf regenbogen vom 11.04.2009, 18:51:59
Nach dem Osterfrühstück, wir Kinder durften so viele Eier essen wie wir gerade mal konnten, ging es im Festtagsstaat in den Gottesdienst, denn gerade das Fest der Auferstehung, symbolisch aus dem Dunkel der Nacht wieder an das Licht zu kommen, hatte für meine Familie, die Verwandten und die Nachbarn große Bedeutung.
Und wir Kinder durften Ostern zum erstenmal wieder nach dem Winter die weißen Kniestrümpfe mit den seitlichen Bommeln anziehen, natürlich mit schwarzen Lackschuhen.
Nach der Kirche ging es dann zum Ostereiersuchen, bei schönem Wetter draußen, ansonsten in der Wohnung - meine Eltern dachten sich immer fantasievolle Verstecke für die kleinen Nester aus. Den Osterbrauch mit dem Wasserspritzen und den bändergeschmückten Ruten kenne ich auch. Das Eiersuchen macht jeder Generation großen Spaß, ich erlebe das jetzt wieder bei meinen Enkelinnen, mit wieviel Freude und Lachen die Eier gefunden werden.

Medea
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Ostern, unsere Kindheits-Erlebnisse
geschrieben von sonja47
als Antwort auf Medea vom 11.04.2009, 19:15:10
Schön
die unterschiedlichen Osterbräuche zu lesen!
Ihr habt Alle dies so gut beschrieben, ich kann mirs direkt vorstellen!

Das Ostermorgenessen war bei uns im Elternhaus auch Tradition,
wobei Mutter immer einen sehr guten Zopf (Hefegebäck) am Vortag
gebacken hatte.
Ja, in der Nachkriegszeit waren wir Bauern, mit Lebensmitteln gut
versorgt!
Das meiste hatten wir selber.
Butter, Getreide, (Mehl) Eier, alles vom eigenen Bauerngewerb, Mutter
dachte aber immer an jene Familien, welche Lebensmittelmarken erhielten,
die Nahrung war damals ja rationiert!
So verschenkte die Gute an kinderreiche Famielien und arme Menschen
was sie konnte.
Korn auf dem Feld nahm Papa nicht alles zusammen, nein er gab Familien
Bescheid, dass sie jetzt gratis noch den Rest holen und für sich
verwenden dürfen, meine Eltern wurden geschätzt.
Bin vom Thema abgewichen!
Schreibe noch einen zweiten Teil.


--
sonja47

Anzeige