Plaudereien Pfingstbräuche

Kaum zu glauben: Der Winter ist noch immer nicht wirklich gegangen und schon steht „Pfingsten“ im Kalender. Pfingsten ist wohl eher ein kirchliches Fest, das man als Aschenputtel unter den Festen bezeichnen könnte. Selbst wenn man schon mal vom „Heiligen Geist“ etwas gehört hat, so richtig kann man nicht erklären, was eigentlich gefeiert wird. Ohne Pfingsten blieben für mich Krippe, Kreuz und Auferstehung Geschichten, die man erzählen und bedenken kann, die aber erst durch Pfingsten lebendig werden. Aber das soll nicht mein Thema sein, missioniert wird hier im ST schon genug auf unterschiedlichste Weise.

Mich interessiert, ob ihr noch etwas über die Pfingstbräuche wisst.
In dem kleinen Dorf in Schleswig Holstein, in dem ich geboren und aufgewachsen bin, fuhren junge Männer von Haus zu Haus und brachten für eine kleine Spende frisch geschlagene Birkenbäumchen, die man vor die Tür stellte und mit bunten Kreppbändern schmückte.
Im Nachbarort wurde der Pfingstochse am Spieß gebraten. Das Leben spielte sich überwiegend im Freien (im Grünen) ab und auf jeden Fall gehörte der Pfingstspaziergang mit der ganzen Familie dazu. Dabei mag ich bei diesen Temperaturen gar nicht denken, aber noch ist ja Hoffnung.

Was kennt ihr an Pfingstbräuchen?

birkengrüne Grüße und allen ein schönes Pfingstfest
Pelagia

Da ich in Berlin aufgewachsen bin, ist es mit den Pfingstbräuchen etwas mager ;-. Aber fast jeder Berliner liebt die Pfingstkonzerte, ob nun im Zoo oder im Grünen. Am Pfinstsonntag ging es in der Früh mit "Sack und Pack" hinaus ins Grüne. Bei uns hieß das, Sonntag früh um 6:00 h Abmarsch zur Kongresshalle mit der gesamten Familie, dort traf man Verwandte, Freunde und Bekannte. Für uns Kinder war es immer lustig, erstens gab es Brause und Eis satt und zweitens auf der anderen Straßenseite war der Tiergarten mit einem großen Spielplatz wo wir Kinder uns alle trafen, während die Erwachsenen dem Konzert lauschten.
heijes

Und was ist mit dem sympathischen Pfingstochsen?
Als wir Kinder waren, wurde in meiner Familie der so benannt, der als letzter aufstand. Olga

Diesen Brauch gab es in Berlin nicht, aber mein Bruder hätte sicher das Rennen gemacht
heijes

So wie icke - janz klar. Grüsse an den Bruder. Olga

Ach, sieh mal an, wozu der Pfingstochse so herhalten muss.
Ich kenne den Ausdruck für jemanden der ausstaffiert ist wie ein geschmückter Pfingstochse.
Dann hieß es; schau dir nur mal den Pfingstochsen an, kicher, kicher.


-uki-

In meiner Kindheit ging es ebenfalls raus aus dem zerstörten Dresden zum Pfingstsingen. In den meisten Ausflugslokalen (Zschoner Grund, Lockwitzgrund, Pillnitz, etc) haben sich dann die Volkschöre der Umgebung mit mehr oder weniger Erfolg versucht. Ab den 60ger Jahren ging es in die Sächsische Schweiz zum Schrammtor. Dort sang bis zur Wende der Bergsteigerchor Kurt Schlosser. Ob heute diese Tratition noch gepflegt wird, kann ich nicht sagen. Ich müsste mich erst kundig machen. Vielleicht ist ein(e) Dresdner(in) in der Runde.

Lieber Hinterwäldler,

extra für Dich mit fröhlichem Gruß
pelagia

Bergsteigerchor Schlosser

Mit den offiziellen oder gar kirchlichen Pfingstbräuchen sieht es tatsächlich etwas dünn aus. Für mich als gestandenen Atheisten sind die drei großen Feste im Jahreslauf ohnehin Feste zum Beginn einer jeden Jahreszeit. Man freut sich auf die kommende Zeit.
So ist Pfingsten eben hauptsächlich das Fest der beginnenden Draußen-Saison.
Freut Euch auf den Sommer!
M.F.Radefeld