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Plaudereien Respekt und Gespür

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Respekt und Gespür
geschrieben von JuergenS

Das Wesen eines Forums ist die lebhafte Teilnahme an einer breiten Themenpalette, gut so.

Der Background sind die Regeln, die das Zusammenwirken niveauvoll ermöglichen.

Derzeit, um ein konkretes Beispiel aufzugreifen, ist, so scheint es, volle Einigkeit darüber vorhanden, dass die vielen Missbrauchsfälle, in Kirchen etc. keinem mehr die Wahl lassen, dennoch zu seinem Glauben zu stehen, geschweige denn darüber zu schreiben, zu groß und wuchtig sind die Tatsachen und die Meldungen.

Schade wäre es, vielleicht ist es schon eingetreten, wenn überzeugte religiös Gläubige weiterhin zu ihrem Glauben stehend sich nun nicht mehr zu schreiben bemüssigt fühlen oder gar schweigen etc.

Unsere Liberalität sollte so weit gehen, dass wir Gläubige ermutigen sollten, ihre Sichtweise darzustellen, denn es geht zwar um vieles, aber nicht um diejenigen, vielleicht 99,9% der im Namen von Glauben aktiv, positiv Tätigen, Amtsträger oder Laien.

grübel

barbarakary
barbarakary
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf JuergenS vom 14.04.2019, 09:47:19

Genau, lieber Heigl - grübel trifft es! Katholilsch aufgewachsen, beginne ich zu grübeln - heute im kath. Fernsehgottesdienst wurde für Gemeinsamkeit, Frieden usw. gebetet, kommet zum Tisch des Herrn - aber die evangelischen, protestantischen Christen dürfen immer noch nicht bei den Katholiken zum Tisch kommen und 'mitessen'..... Im Kleinen fängt es doch an, wenn wir noch nicht einmal die Einheit im christlichen Glauben schaffen, wie können wir dann von der Welt Einheit erwarten. Warum kommen mir, wenn ich kath. Priester sehe in einem Gottesdienst in ihren besonderen Gewändern, immer Gedanken an Missbrauch auf - könnte dieser dazu gehören? Die Vertuschung ist das Schlimmste - Priesterkinder wurden verleugnet usw. - an Gott glauben kann ich weiterhin, nicht aber an die Amtskirche, die so viele Fehler gemacht hat und immer noch macht! Was sie am besten kann, ist ihren Gläubigen vorschreiben, wie sie zu leben haben!

Schönen Palmsonntag wünscht
barbarakary

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf barbarakary vom 14.04.2019, 10:45:07

genau, die Amtskirche(n) waren "früher" zugleich die Heimat für die Gläubigen, die Gläubigkeit verschwindet nicht automatisch durch ein Fernbleiben von den Amtskirchen.

Wie müssen sich die vielen fühlen, die makelllos in der Kirche, als Angestellte oder auch als Laien tätig sind, in der Gegenwart, wo sie automatisch mit verdächtigt werden.

Übrigens haben gläubige Menschen, zumindest meist, einen Vorteil, denn sie können, viele davon, aus ihrem Glauben zusätzlich Kraft schöpfen.


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barbarakary
barbarakary
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf JuergenS vom 14.04.2019, 10:54:06

Auch da komme ich immer wieder ins Grübeln, was das Kraftschöpfen aus dem Glauben angeht - ich lebe inzwischen in der früheren 'Diaspora', d.h. es gibt weniger Kirchenzugehörige als im Rest von Deutschland. Zum Kraftschöpfen gibt es heutzutage Selbsthilfegruppen - es geht hier also auch ohne Kirche. 
Ich wünsche mir eine Kirche, die Nächstenliebe praktiziert und nicht nur vor allem unter den Laien und 'anständigen' Amtsinhabern, sondern auch von höheren Amtsträgern, denen würde besonders Demut gut stehen - aber sie sind ja auf Machtausübung programmiert! Jedenfalls wird mir fast schlecht, wenn ich eine Kardinalsversammlung in den roten Gewändern und Käppis sehe.....

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von pschroed
als Antwort auf JuergenS vom 14.04.2019, 10:54:06
Übrigens haben gläubige Menschen, zumindest meist, einen Vorteil, denn sie können, viele davon, aus ihrem Glauben zusätzlich Kraft schöpfen.
Hallo Heigl.
Ich verbrachte einen Teil meiner Jugend (Kind) in den Zeugen Jehovas, mein Stiefvater brachte sich zu 100% in dieser Sekte ein und stürzte nach einiger Zeit ab, was die Familie fast in den  Abgrund führte.

So schlimm mag es für viele nicht sein, in Bezug der katholischen Kirche,  solange man nicht selbst von einem Mißbrauch betroffen war.

Viele Christen werden die Welt nicht mehr verstehen und sehr unter diesen Umständen leiden, es gibt zuviele wo die Kirche als ihr familiäres Fundament heute noch betrachten und weiter ihren Glauben weiter ausüben  wollen, welcher über Generationen vorgelebt wurde.

Als Atheist kann ich das mit Respekt nachvollziehen und jedem soll es selbst so überlassen sein, wie er mit seinem Glauben umgeht bzw. seine Kraft bezieht.
Phil.
RE: Respekt und Gespür
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 14.04.2019, 09:47:19

hoffentlich!


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luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.04.2019, 11:54:15
Wie so viele unfassbare Geschichten werden auch diese im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten, Woschi. Wir wissen doch inzwischen, wie kurzlebig das Gewissen ist, und noch schneller werden unangenehme Dinge beiseite geschoben.  Die Diskussionen werden immer wieder aufflammen, aber an der Wurzel wird nicht angepackt, sondern nur immer mal wieder "aufgeheult".  
Luchs35 
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf luchs35 vom 14.04.2019, 12:12:26
So ist ja immer..., kommen Missbrauchsfälle o.a. Machenschaften hoch, wird sich kurzfristig aufgeregt, geschimpft und dann....weiter im Text...es sind einfach zuviele Inputs, die auf einen zuströmen, die man alle garnicht ver/bearbeiten kann und vor allem will !!!

Man schaltet irgendwann einfach AB ...

Kristine
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von Mareike
als Antwort auf JuergenS vom 14.04.2019, 09:47:19
Das Wesen eines Forums ist die lebhafte Teilnahme an einer breiten Themenpalette, gut so.

Der Background sind die Regeln, die das Zusammenwirken niveauvoll ermöglichen.

Derzeit, um ein konkretes Beispiel aufzugreifen, ist, so scheint es, volle Einigkeit darüber vorhanden, dass die vielen Missbrauchsfälle, in Kirchen etc. keinem mehr die Wahl lassen, dennoch zu seinem Glauben zu stehen, geschweige denn darüber zu schreiben, zu groß und wuchtig sind die Tatsachen und die Meldungen.

Schade wäre es, vielleicht ist es schon eingetreten, wenn überzeugte religiös Gläubige weiterhin zu ihrem Glauben stehend sich nun nicht mehr zu schreiben bemüssigt fühlen oder gar schweigen etc.

Unsere Liberalität sollte so weit gehen, dass wir Gläubige ermutigen sollten, ihre Sichtweise darzustellen, denn es geht zwar um vieles, aber nicht um diejenigen, vielleicht 99,9% der im Namen von Glauben aktiv, positiv Tätigen, Amtsträger oder Laien.

grübel
Dein Thema ist: "Respekt und Gespür".
Als konkretes Beispiel verweist Du auf die Diskussion "Kirche - Missbrauch - Glaube" und vermisst offenbar Respekt und Gespür für die Menschen, die dennoch in der Kirche beheimatet sind. Menschen, die ebenso Missbrauch verurteilen und Kinder schützen möchten. Aber nicht in dem allgemeinen Geschrei einstimmen wollen, wo jeder Priester ein potentieller Kinderschänder ist, weil die Kirche ihm dafür das "passende Umfeld" bietet. (Siehe Gedicht von Schorsch im Missbrauchthread Kirche)
Du formulierst vorsichtig. Dennoch Danke für Deinen Mut dies anzusprechen!

Zur Zeit erleben wir einen Missbrauchskandal in Lügde mit  immer erschreckenderen Ausmaßen. Wer hat dieses Umfeld ermöglicht?

Zeigt uns dies nicht eher, dass die Wurzel des Übels in der Gesellschaft zu suchen ist? Auch in der Tendenz, lieber nicht zu genau hinzuschauen? Lieber keine kritische Fragen zu stellen, weil man dann anecken kann? Falsch verstanden werden kann. Womöglich eine Situation falsch beurteilt oder einseitig oder ... ?

Auch in der Forumsdiskussion zum Thema Transplantationsmedizin habe ich bei einigen Diskutant*innen Respekt und Gespür vermisst.
Solch tiefgreifende Themen kann man nicht besprechbar machen, wenn nicht gleichzeitig Respekt und Gespür gewährleistet ist.
Dann bleibt nur das Schweigen.
In solchen Situationen bin ich froh in meiner Familie und im Freundeskreis gute und aufgeschlossene Gesprächspartner zu haben.
Da wird respektvoll das Für-und-Wider besprochen, alle Seiten abgewogen und so wird eine Entscheidungsfindung ein Stück weit begleitet ...
 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Mareike vom 14.04.2019, 16:24:55

Ja, ich vermisse beim Thema Religionen diejenigen, schliesslich sind wir ein christlich geprägtes Land, zum Beispiel, nackelt jeder irgendwie an das Osterfest hin, die einen Unterschied machen zwischen der Amtskirche und den beiden Testamenten, und dies in größerer Zahl zum Ausdruck bringen.
(Allerdings muß ich einschränkend sagen, dass diese Amtskirche(n) dafür gesorgt haben, zum Teil durch Anwendung unchristlicher Methoden, dass das Christentum überhaupt bis in die Gegenwart bekannt geblieben ist.)

Die Vorkommnisse in den Amtskirchen sind eben so verhehrend, dass dieser beschriebene Mut, dennoch zm Glauben zu stehen, genauso verhehrend demoliert ist.

Im übrigen bin ich sicher, dass dies nicht bald vergessen ist, sondern sehr nachhaltig sein wird.

Häme muß über die ausgeschüttet werden, die Missbrauch betrieben haben, es weiterhin tun, und die es vertuschen, von Amts wegen.

Über die tadelfreien nicht!


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