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Plaudereien Selbsteinschätzung

Gillian
Gillian
Mitglied

Selbsteinschätzung
geschrieben von Gillian
Bei unseren Plauderthemen diskutieren wir immer mal wieder über "die anderen", an denen uns etwas nicht gefällt.
Nun gibt es aber sicher auch Leute, die "an uns" auch so manches störend finden, nur merken wir es nicht?
Wie schätzen wir uns selbst ein, sind wir da weniger kritisch?

Wilhelm Busch lässt in der "Frommen Helene" den Onkel Nolte sagen:
"Ei ja, da bin ich wirklich froh,
denn Gott sei Dank, ich bin nicht so!"
Gi.
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Gillian vom 17.01.2014, 18:13:56
Dazu habe ich im www mal einen netten Satz gelesen. Er lautete sinngemäß so:

Der Mensch beurteilt andere Menschen aus der Sicht eines Staatsanwaltes und sich selbst aus der Sicht eines Rechtsanwaltes.

Da ist durchaus etwas dran, wenn ich an so manche Diskussion hier im ST denke.

Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass viele ein Verhalten an den Tag legen und für sich in Anspruch nehmen, dass sie bei Anderen bemängeln. Seltsamerweise scheint ihnen das aber gar nicht aufzufallen. Sie sehen nur den Splitter im Auge des Anderen, aber nicht den Balken im eigenen Auge, um mal mit der Bibel zu sprechen.

So sind die Menschen, wenn mans weiß, ists schon halb so schlimm.

LG,
woelfin
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Gillian vom 17.01.2014, 18:13:56
Liebe Gillian.

Wenn ich das Gefühl habe daß ich alleine nur richtig liege, oder vermehrt versteckte Kritik spüre, dann wird es Zeit über eine persönliche Änderung nachzudenken.

Phil.

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ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
Mitglied

Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf pschroed vom 17.01.2014, 18:35:05
liebe Gillian,

gerade heute habe ich folgendes gedicht gelesen, das genau das
ausdrückt, was du ansprichst, meine ich.

Inwendig lernt kein Mensch sein Innerstes erkennen;
denn er mißt nach eigenem Maß
sich bald zu klein und leider oft zu groß.
Der Mensch erkennt sich nur im Menschen,
nur das Leben lehret jedem, was er sei.

J. W v. Goethe

hg ulfhild
Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Gillian vom 17.01.2014, 18:13:56
Wilhelm Busch lässt in der "Frommen Helene" den Onkel Nolte sagen: "Ei ja, da bin ich wirklich froh, denn Gott sei Dank, ich bin nicht so!" Gi.
Das Zitat wurde offiziell drastisch gekürzt, und so kann man es nicht mehr einfach so auslegen wie Du -glaube ich- es meinst.
nasti
nasti
Mitglied

Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von nasti
als Antwort auf pschroed vom 17.01.2014, 18:35:05
Glaube habe mich immer ganz richtig an-geschätzt, immer weniger von mir gehalten als ich in Wirklichkeit war. Das ganze kommt von meiner Kindheit, wo ich pausenlos Missbraucht und demütigt war.
Die enorme Kräfte und Elan kam vielleicht deswegen zum Geltung, ich möchte rauß und weg vor meiner Familien Geschichte, und selber das Glück suchen,die Widerstände und Widrigkeiten der Welt bewältigen aus eigener Kraft, und dem Schicksal trotzen. Das ist mir fast vollkommen gelungen......

Es geht um jetzige Zustand, wo ich mich wirklich ganz aber ganz falsch eingeschätzt hatte, habe ich mein Kopf tief in der Sand gesteckt und überhört die Warnung Signale : "Du bist alt...." Langsam habe ich festgestellt das ich stecke in einer Sackgasse mit meine unzählige Fastfreundinnen. / In durchnitt 10- 20 Jahre jüngere Frauen/ Sie sind auch ältere geworden und das Schicksal dieser Freundinnen ist sehr schwer geworden.Sie hatten nicht die ungeheure Kräfte wie ich, Sie lassen sich gehen , haben auch nicht diese Glück immer arbeiten wie unsere Generation das hatte.
Ich sehe das Untergang vielen vor meiner Augen direkt und ich frage mich: "Warum hast du nicht geholfen? Hast du sich immer falsch eingeschätzt? Könntest du überhaupt helfen? "

Ich bin mit meine Jahre bisschen durchsichtig geworden, einige grüssen mich nicht mehr und unsere gemeinsame Themen gingen schnell zum ende, meine Fastfreundinnen haben schnell aufgehört zum lesen oder sich irgendwie selbst bilden.
Also ich schätze mich wieder falsch ein , ich denke ich bin die klügere. Keine von meiner jüngere Freundinnen kann ein modernen A Fon bedienen nur ich....ich habe in meinem Handy Internet was mir viel Spass macht, außerdem habe ich immer vile neue Themen zum malen, etc.
Das große Hindernis --mich selber richtig einzuschätzen führt vielleicht zum Schutthaufen.

Ich höre der "Sirenengesang" der Odysseus---und das ist gerade das Gesang über ewige Jugend....Wie es weiter wird gehen ..keine Ahnung.

Nasti

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von pschroed
als Antwort auf nasti vom 18.01.2014, 13:19:40


Glaube habe mich immer ganz richtig an-geschätzt, immer weniger von mir gehalten als ich in Wirklichkeit war. Das ganze kommt von meiner Kindheit, wo ich pausenlos Missbraucht und demütigt war.
Die enorme Kräfte und Elan kam vielleicht deswegen zum Geltung, ich möchte rauß und weg vor meiner Familien Geschichte, und selber das Glück suchen,die Widerstände und Widrigkeiten der Welt bewältigen aus eigener Kraft, und dem Schicksal trotzen. Das ist mir fast vollkommen gelungen......

Nasti


Man findet dieses Erfahrungs Muster oft bei Menschen die grosses Können, sowie
grosses Leisten. Ich glaube (wie du auch schreibst) es hängt damit zusammen, wenn man degradiert bzw. nur negatives in der Erziehung bzw. Jugend erfahren hat
Kinder bzw. Jugendliche entscheiden sich dann oft, entweder für ein positives aufstrebendes Leben oder in ein von Selbstmitleid geprägtes negatives destruktives Leben.

Fällt es auf die positive Seite so werden öfters enorme Kräfte wach. Sowie der
Vorteil entstehen kann, daß man sehr hart wird und nicht mehr beim kleinsten
Problemchen umfällt und natürlich das Umfeld mit ganz anderen Augen sieht.

Der Mensch das unbekannte Wesen

Phil.
mane
mane
Mitglied

Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von mane
als Antwort auf Gillian vom 17.01.2014, 18:13:56
Bei unseren Plauderthemen diskutieren wir immer mal wieder über "die anderen", an denen uns etwas nicht gefällt.
Nun gibt es aber sicher auch Leute, die "an uns" auch so manches störend finden, nur merken wir es nicht?
Wie schätzen wir uns selbst ein, sind wir da weniger kritisch?


Hallo Gillian,

"Manchmal hört die Einsicht vor der eigenen Haustür auf."

Wenn uns am anderen etwas stört, kann uns das entweder nicht weiter tangieren oder aber so richtig "auf die Palme" bringen. Dann hat es wahrscheinlich mehr mit uns selber zu tun als mit dem anderen. Besonders, wenn weitere Menschen diese Person ganz anders sehen als wir, könnten wir mal darüber nachdenken, woran das liegt.

Wie wir uns selbst einschätzen kommt, in meinen Augen, auf unsere Persönlichkeit und unsere Geschichte an. Bin ich eitel und selbsverliebt, werde ich mich anders sehen, als wenn ich unter Minderwertigkeitskomplexen leide.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 18.01.2014, 16:19:37
Mir hilft auch bei dieser SAche mein Motto "ärgere Dich über nichts, ws Du nicht ändern kannst". Andere Menschen und die Umgebung kann man nicht ändern - nur sich selbst kann man evtl. ändern, macht aber viel Arbeit und setzt Ehrlichkeit zu sich selbst voraus. Olga
schallundrauch
schallundrauch
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Re: Selbsteinschätzung
geschrieben von schallundrauch
als Antwort auf olga64 vom 20.01.2014, 16:48:07
Ein kurzes Zitat von Robert Lembke:

Die unbequemste Art der Fortbewegung ist das 'In-sich-Gehen'.

(Grüße alle In-sich-Geher)

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