Forum Allgemeine Themen Plaudereien Sitten und Bräuche zu Weihnachten

Plaudereien Sitten und Bräuche zu Weihnachten

loretta
loretta
Mitglied

Sitten und Bräuche zu Weihnachten
geschrieben von loretta
Es gibt sehr, sehr viele Sitten und Bräuche zu Weihnachten. Schon alleine in Deutschland sind diese regional sehr unterschiedlich. Noch gravierender sind sie jedoch in der ganzen Welt. Viele Geschichten ranken sich um die Ursprünge, aber auch viel Wahres kann man hier erfahren. Da die user im ST ebenfalls aus den unterschiedlichsten Gegenden, Ländern und sogar Erdteilen kommen, weiß man hier sicherlich auch so einiges zu berichten, was traditionell zum Weihnachtsfest gehört.

Ich fange einfach mal mit unserem Weihnachtsbaum an, mit dem wohl fast jeder das Weihnachtsfest begeht.

Das beliebteste Symbol zur Weihnachtszeit ist der Christbaum. Erstaunlich daran ist, daß es ihn noch gar nicht so lange gibt. Der Christbaum, wie wir ihn kennen, ist noch keine 400 Jahre alt. Den Brauch jedoch, die düstere Winterzeit mit grünen Pflanzen als Hoffnung auf neues Leben und Kerzen als Hoffnung auf neues Licht zu schmücken, gab es schon immer.

Die Lebenskraft, die in wintergrünen Gewächsen steckte, wurde als Heilkraft gedeutet. So glaubte man sich Gesundheit ins Haus zu holen, wenn man dieses zu Neujahr mit Grünem schmückte. Schon die Römer bekränzten ihre Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen. Das mittelalterliche Deutschland brachte je nach Landschaft Eibe, Stechpalme, Wacholder, Mistel, Buchs, Tanne und Fichte ins Haus.

Die Sitte, grüne Tannenzweige (Weihnachtsmaien") ins Haus zu stellen, wird sogar schon für 1494 im "Narrenschiff" Sebastian Brants bezeugt. Schon von 1535 ist überliefert, daß in Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäumchen verkauft wurden, die noch ohne Kerzen in den Stuben aufgehängt wurden. 1605 soll es bereits einen mit Äpfeln geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben. Es soll 1611 in Schlesien der erste kerzengeschmückte Tannenbaum im Schloß der Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien gestanden haben.

Im 18. Jahrhundert wurde der Tannenbaum häufiger, so berichtet Lieselotte von der Pfalz 1708 von einem Buchsbäumchen mit Kerzen. Goethe lernte den Weihnachtsbaum in Straßburg 1770 kennen, und in Berlin soll der erste Weihnachtsbaum um 1780 aufgetaucht sein. In Berlin stand 1780 der erste Weihnachtsbaum. Für das Jahr 1813 werden die ersten Weihnachtsbäume aus Wien und Graz gemeldet, 1815 aus Danzig, allgemeiner verbreitet hat sich der Christbaum in Österreich erst, seit Henriette von Nassau-Weilburg, die Gemahlin des Erzherzogs Karl, im Jahre 1816 das Weihnachtsfest mit einem kerzengeschmückten Weihnachtsbaum gefeiert hatte. In die Neue Welt kam der Weihnachtsbaum gewissermaßen im Reisegepäck deutscher Auswanderer, und 1891 wurde erstmals ein Lichterbaum vor dem Weißen Haus, dem Amtssitz des Präsidenten der USA, in Washington aufgestellt.




Ich wünsche allen noch schöne Feiertage.

loretta

sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Sitten und Bräuche zu Weihnachten
geschrieben von sysiphus
Das beliebteste Symbol zur Weihnachtszeit ist der Christbaum.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Sitten und Bräuche zu Weihnachten
geschrieben von myrja
Ich bin mit dem Glauben an das Christkind aufgewachsen. Vom Weihnachtsmann habe ich als Kind nie etwas gehört. Das Christkind war für mich das Sinnbild des Jesuskindes, das da arm in einem Stall in der Krippe lag.


Christkind, Santa und die Phantasie
Kaum jemand kann sich Weihnachten ohne Bescherung vorstellen. Doch die wenigsten wissen, wo dieser Brauch herstammt. Kommen die Gaben unter dem Weihnachtsbaum vom Christkind oder dem Weihnachtsmann? Und sind Nikolaus und der Weihnachtsmann dieselbe Person?
Eigentlich stammt der Brauch des Schenkens ja aus der Zeit des Wundertäters St. Nikolaus (ca. 280-351 n. Chr.). An Stelle des Nikolauses setzte Martin Luther 1535 den “Heiligen Christ”, das Christkind. Und der Weihnachtsmann entstand im 18. Jahrhundert und erhielt erst in den 1920er Jahren und durch eine Werbeaktion von Coca Cola im Jahr 1932 sein rot-weißes Gewand.

Das Christkind
Erst ab dem Jahr 1535 wurde der Brauch des Schenkens auf den Heiligen Abend verlegt. Der Reformator Martin Luther wollte den Kult um den katholischen Heiligen nicht länger fortführen und ließ seine Kinder nicht vom Nikolaus beschenken, sondern vom “Heiligen Christ”. Dieser kam natürlich nicht am Nikolaustag, sondern am Heiligen Abend, dem Tag seiner Geburt. Der Heilige Christ ist bis heute unser “Christkind”, das Kind Gottes, das uns Liebe und Freude auf Erden bringt. Das anfangs nur im reformatorischen Deutschland beheimatete Kind aus der Krippe breitete sich dann auch schnell in den katholischen Teilen des Landes aus. Und schon bald entstand aus dem Heiligen Christ das Christkind mit dem Engelshaar, das uns die Geschenke bringt. Seit Martin Luther ist deshalb der Tag der Bescherung nicht mehr der Nikolaustag, an dem brave Kinder immer noch kleinere Geschenke erhalten, sondern der Heilige Abend, an dem unter dem Weihnachtsbaum oder an dessen Zweigen die Gaben hängen.

Der Weihnachtsmann
Mit der Zeit etablierte sich dann auch der Weihnachtsmann zunehmend im deutschsprachigen Raum. Das Wort selbst wurde erstmals im 18. Jahrhundert erwähnt, als 1835 Heinrich Hoffmann von Fallersleben das Lied “Morgen kommt der Weihnachtsmann” dichtete. Doch zu dieser Zeit wurde der Weihnachtsmann noch wie der Heilige St. Nikolaus im Gewand eines Bischofs dargestellt, das erst in den 1920er Jahren die Farben rot-weiß erhielt. Sein heute überall bekanntes rotes Kostüm mit weißem Pelzbesatz erhielt der heutige Weihnachtsmann schließlich 1932, als Coca Cola eine große Weihnachtswerbeaktion in den Firmenfarben aus der Taufe hob. Der Weihnachtsmann mit dem Gesicht eines Lastwagenfahrers von Coca Cola erhielt kurzerhand eine rote Robe mit weißem Fellbesatz – und behielt sie bis heute.

Christkind oder Weihnachtsmann?
hema
hema
Mitglied

Re: Sitten und Bräuche zu Weihnachten
geschrieben von hema







Anzeige