Plaudereien Sprachmüll ?

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf heide † vom 18.11.2007, 17:09:05

JA, heide, dazu hatte ich schon mal geschrieben, habe mir böse kritiken eingehandelt.
Dazu sage ICH mal lieber nichts, sonst geht alles von vorn los...
Ich überlese diese "SPRACHE" einfach, will nicht auch noch "KÖLSCH" lernen müssen.
(das meintest du doch?)


karin2
hockey
hockey
Mitglied

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von hockey
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.11.2007, 19:39:57
[b] es freut mich das ihr euch alle outed
--[/b]

hockey
heide †
heide †
Mitglied

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von heide †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.11.2007, 19:39:57
Ja, Karin, genau diese Ausdrucksform meinte ich.
--
Gruss heide

Anzeige

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.11.2007, 10:30:47
die eigentliche frage ist eigentlich: ab wann beginnt ein wort "deutsch" zu sein?

wir akzeptieren bedenkenlos jedes wort unserer deutschlehrer, auch wenn das wort seinen ursprung im englischen, französischen, oder lateinischen hat. ich spare mir jetzt eine vielzahl aufzuführen, aber das geht von karotte bis rakete.

jetzt kommen neuerdings andere "deutsche" worte dazu, und regelmäßig wird im ST ein neuer protest-thread eröffnet, wie furchtbar das alles sei und jedesmal sage ich: die sprache ist halt dynamisch.

@karin2

wann ist denn bei dir der stichtag, bis zu dem ein reines deutsch gesprochen wurde?
hörte das erst auf, als aus einem kübelwagen ein "jeep" wurde? ...oder aus einer hinrichtung eine exekution?

wenn ich ein neudeutsches wort nicht verstehe, dann schlage ich seine bedeutung nach und wenn es passt, gebrauche ich es auch. ich möchte eure gesichter und zungen sehen, wenn in zukunft verstärkt chinesische worte in unserem wortschatz auftauchen werden.

p.s.: sag mir ein deutsches wort für "DÖNER" ...drehspießbrötchen?
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.11.2007, 10:30:47
Sofern es sich um berufsbezogene oder fachbezogene Ausdrücke handelt und diese von den jeweiligen Fachleuten angewendet werden, ist das sicher ok - die Airliner-Sprache ist voll von idiotisch verdeutschten, aber auch von weltweit geltenden Fachausdrücken, die jeder Profi beherrschen muss und aus der sich die tausenden von 2-3-4und 5-Letter-Codes = 2-3-4-4Buchstabenabkürzungen ergeben: wer würde sonst verstehen, wenn in einer Flugbuchubg steht:
"OSI LH 1BMWSD" ??
Der Profi weiss, dass eine "other special information" an die "lufthansa" gegeben wurde, dass da ein "blind man with seeing eye dog" ein Passagier mit Blindenhund an Bord kommt ..

Oder nehmen wir die Kommandos beim Ballett .. da ist Französisch die "Arbeitssprache" und wer nicht weiss, was bei "Battement tendu", "Changement", "Développé", "Grand jeté" zu tun ist, der hat beim Ballett schlechte Karten ..

Oder Mediziner .. ganz schlimmes Fachlatein ..

Schlimm wird es immer erst, wenn Leute aus diesen Berufen mit normalen Menschen reden sollen um ihnen etwas zu erklären - da zeigt sich erst wirklich, wer ein Profi ist .. und peinlich wirds, wenn nachgeäfft wird, um sich interessant zu machen und die Leute gar nicht wissen, wovon sie reden ) Spätestens, wenn man die mit denglischen Wortbrocken um sich schmeissende Flughafenbedenstete nach dem Unterschied zwischen "Airborne" und "Off Block" fragt, wirds kritisch --- für sie.. nicht für den Fragenden
--
angelottchen
Re: Sprachmüll ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 19.11.2007, 03:47:25
@dutchweepee,
ich glaube, du machst da einen Fehler.
Es geht doch nicht um bestimmte Begriffe, die durch andere Kulturen in unseren Bereich getragen wurden. Dazu zählt u.a. das Wort "Döner". Es wäre Blödsinn, dafür einen deutschen Begriff einführen zu wollen. Das will eigentlich auch niemand.

Es geht auch nicht um bestimmte lateinische Begriffe, die mit der Entwicklung der deutschen Sprache vor über 1000 Jahren übernommen wurden. Dabei spielen große geschichtliche Ereignisse eine Rolle.

Es geht vielmehr um die uralten umgangssprachlichen deutschen Begriffe, für die es keinen Grund gibt, sie zu anglizieren.
Der Ursprung liegt sicher in der Lebensweise von Jugendlichen, die englische Begriffe als moderner empfinden und die mit der Nutzung sich auch modern darstellen wollen.
Leider hat die Industrie und besonders die Verkaufsverantwortlichen sich dieser Entwicklung angenommen, da die Jugendlichen natürlich zu den Hauptkunden gehören.
Es geht doch schon so weit, dass z.B bei den Aufdrucken auf Kosmetikartikeln kein deutsches Wort mehr auftaucht, obwohl sie für den deutschen Markt bestimmt sind und in Deutschland produziert werden. Viele wissen nicht mehr, worum es bei dem Artikel überhaupt geht.
ABER- das hatten wir schon.
Ich sehe allerdings ein, dass bei der Internationalität der Computersprache da eine Ausnahme gemacht wird.
Es hat wahrscheinlich keinen Sinn, sich darüber aufzuregen, weil meines Erachtens diese Entwicklung unumkehrbar ist- oder sollte ich sagen irreversibel oder besser irreversibly oder unreversible.
Ach - lassen wir's.

--
klaus

Anzeige

albawil
albawil
Mitglied

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von albawil
als Antwort auf dutchweepee vom 19.11.2007, 03:47:25
hallo ihr zwei, ist euch bekannt das jeder nach 4 oder mehr Jahren chatten (oder ähnliches) einen Rechtschreib oder auch Sprachkursus in "richtiges deutsch" bei der VHS belegen sollte ?
Ich habe einen Teilnehmer erlebt der fröhlich seinen Kursus bei der VHS verlassen hatte.
Auf meine Frage warum er so fröhlich ist, bekam ich zur Antwort: "endlich wüßte er wieder ob er Kasimich oder Kasimir heißt" ))
--
albawil
yankee
yankee
Mitglied

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von yankee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.11.2007, 10:30:47
In den grossen Konzernen in Deutschland ist es ebenso extrem. Es gibt viele Angestellte, die Englisch nicht oder nicht gut genug können, um eine Konferenz oder ein fachliches Gespräch komplett auf Englisch zu führen. Die Vorgabe in vielen Konzernen lautet aber (aufgrund der globalen Vernetzungen), dass diese Gespräche in Englisch zu führen sind. Ich habe schon erlebt, daß Kollegen mühsam auf Englisch ein Gespräch führten, obwohl es Deutsche waren. Nun gibt es viele, die in Ihrem täglichen beruflichen Tun gezwungen sind Englisch zu sprechen. Diese Leute üben also auch zwangsläufig die Sprache. Bei anderen Berufsgruppen ist es eben nicht notwendig und so lassen die Sprachkenntnisse mit der Zeit einfach nach. Aus diesen Umständen entstehen häufig in der täglichen Kommunikation Missverständnisse und Verwechslungen, welche zu Verzögerungen und sonstigen Problemen führen.
Wir erschweren uns also auch die Kommunikation unnötigerweise.
Die deutsche Sprache ist auch sehr umfangreich und besitzt, genauso wie andere Sprachen, bestimmte Begriffe, welche es in anderen Sprachen gar nicht gibt. So werden auch in anderen Ländern deutsche Worte in die jeweilige Sprache übernommen. Bei uns in Deutschland nimmt es überhand mit den amer. und engl. Begriffen, besonders durch die vielen Sportarten aus USA und den damit verbundenen Ausrüstungen. Hinzu kommen die Konsolenspiele sowie die tägliche Routine des Internets mit allen sprachlichen Auswirkungen.
Leider bleibt unsere Sprache dabei immer mehr auf der Strecke.
Die Kommunikation wird sprachlich immer komplexer und techn. immer einfacher. Abkürzungen und techn. Fachbegriffe beherrschen immer mehr unsere Sprache.
Was mir oft auffällt ist, daß viele schon mit der deutschen Sprache überfordert sind. Es ist nicht nur Rechtschreibung sondern auch die Sprachlogik die immer mehr verloren geht.
Beispiel: "individuell verschieden" oder "ich persönlich".
Schon beim erlernen der deutschen Sprache muss man lateinische Begriffe lernen. Wir lernen unsere eigene Sprache mit ausländischen Begriffen, mit denen viele Kinder nichts anfangen können. (Substantiv, Akkusativ, Plusquamperfekt etc)
Sorry, soviel wollte ich gar nicht schreiben. Nächster Beitrag wird wieder kurz und bündig

--
yankee
indra
indra
Mitglied

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von indra
als Antwort auf dutchweepee vom 19.11.2007, 03:47:25
Dein Beitrag hat mir gefallen, dutch,
ja , die Sprache ist so lebendig, wie die menschliche Gesellschaft auch. Und worüber wir uns heute noch mokieren(franz.-sich über etwas lustig machen), da krähnt in 100 Jahren kein Hahn mehr drum.
Und...wenn sich die globalen gesellschaftlichen Verhältnisse weiter so wie bisher entwickeln, dann wäre es vielleicht gar nicht verkehrt, unseren Nachkommen einen Schreibpinsel für chinesische Schriftzeichen zu schenken..., mal so denke.
Eine schöne Woche wünscht Indra
--
indra
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
Mitglied

Re: Sprachmüll ?
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf indra vom 19.11.2007, 16:05:25

ich kann demnur beipflichten.


Natürlich gibs Auswüchse, Negativ-Beispiele:
Handy-Werbung (Handy übrigens ein deutscher Begriff!!)oder man "chillt" nur noch ABER:

Die Sprache muß sich weiter entwickeln. Deutschtümelei ist vollkommen unangebracht. Da gabs in der Geschichte schon lächerlich-blödsinnige Eindeutschungsversuche, über die die Sprachentwicklung mit Recht hinweggefegt ist.

Wer denkt noch Böses beim "Vierzylindermotor" .. der sollte mal ersetzt werden durch
"Vier-Topf-Zerknalltreibling"

Der Motor - entschuldigung: der Zerknalltreibling - der Sprachentwicklung wird sicher nicht durch solche Jammereien gebremst. Im Zeitalter der Globalisierung und des Internets gibt es eben auch eine gewisse grenzüberschreitende Sprachentwicklung mit gegenseitiger Beeinflussung. Das geht mit Fachbegriffen los und reicht bis in den Alltag.





donaldd

Anzeige