Plaudereien Stille

„Wo bist du heute mit deinem Fahrrad gewesen?“
„Dort wo ich als Kind gelebt habe.“
„Und wie war es?“
„Still. weiß gestrichene Häuser. Gestutzte Rasen, dornige Hecken, Zäune und Mauern. Ein Spielplatz dort, wo früher keiner war, ein Schild darauf, Spielen von 12:00 bis 15:00 Uhr und an Feiertagen verboten. Kein Laut, still. Hätte ich meine Erinnerungen nicht im Gepäck gehabt, hätte ich nicht gewußt, wo ich bin.“
„Und was aus deinen Erinnerungen hättest du am Liebsten getan?“
„Ich hätte gerne die verbotene Hupe an meinem Fahrrad betätigt.“
„Du hast es nicht getan?“
„Nein. Es war einfach zu still.“

--
pheedor

ja - das kann bedrückend sein. Vielleicht ist es nur so still und leer, weil es saukalt und winterlich ist... Vielleicht sind die Menschen im Haus, backen Plätzchen und machen Hausaufgaben? Was hast du früher in den Wintertagen gemacht? Ich gehe gern dann spazieren, wenn die anderen zu Hause sind oder direkt nach einem Schneesturm, wenn alles unberührt ist...
--
britt

vor ein paar wochen hätte ich dir noch zugeflüstert:
"lass uns mal hupen auf deiner verbotenen hupe"
--
supi62

hallo,
es war nicht die wetterbedingte Kälte, die eine unangenehme Stille erzeugte...
--
pheedor

hallo,
es war nicht die wetterbedingte Kälte, die eine unangenehme Stille erzeugte...
--
pheedor

.... Sondern?
--
britt

So ist das im Leben. Wo zu viele Verbotsschilder stehen, da stirbt das Leben ab, da wandern die Bewohner weg und es bleiben nur die, die die Stille lieben. Sie schweigen sich dann an, weil sie nichts Wesentliches zu sagen haben.

Es stellt sich die Frage, was ein selbstverantwortlicher Selbstdenker an einem solchen Ort noch soll.

Liebe Grüße,
--
woelfin

Pheedor,

sicher kennst Du das:

Die alten Strassen noch,
die alten Häuser noch,
die alten Freunde aber sind nicht mehr.


Ich könnte mir vorstellen, dass Dir dort deine alten Freunde
gefehlt haben, die mit dir gespielt haben. Die Stille kann dann
auch in der Erinnerung bedrückend sein.


--
chris

hallo,
leider haben sich auch Straßen und Häuser verändert, es mutet enger an, es kam früher alles größer, freier vor, weiträumiger...

vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber etwas beklemmend ist es schon, die Erinnerung mit der Gegenwart zu verbinden

--
pheedor

Leider ist es aber auch so, daß alles in unseren Erinnerungen viel größer und weiter erscheint, als es in Wirklichkeit war. Ich denke da an eine Gegend in Frankreich, in der ich als Kind einige Zeit lebte. Als ich vor einigen Jahren einmal wieder dort war, ging es mir genauso. In meiner Erinnerung war alles viel größer und schöner, als es in der Realität dann war. Und auch ich hatte das Gefühl der Enttäuschung und Beklemmung.

Conny

.....tja, und der weggepflügte Schnee kam mir damals an den Strassenrändern bis über den Kopf....

....aber damals war ich ja auch erst etwa einen halben Meter und etwas drüber gross (

--
schorsch