Plaudereien Tanzen im Knast

Hi Ozimni

für mich ist diese Tanz in Knast ein Symbol für die Hoffnung.

Damit meine ich nicht das alle hoffnungslose / auch Arbeitslose/ sollten tanzen, eher das Sie die innere Kräfte mobilisieren sollten, nicht aufgeben.

Und das gilt auch für uns ältere Semester.


Nasti

Ich dachte, eine guttrainierte Truppe, gib ihnen eine Knarre in die Hand und den Befehl, rauszumarschieren und auf alles was sich bewegt zu schießen, die würden es tun.
Medea.

Deine Gedanken sind nicht gut, liebe medea, gar nicht gut !!

Der einstudierten Tänze gibt es viele. Mich würde interessieren, woran du denkst, wenn du dieses Stück hier siehst?

Vielleicht an den internationalen Kirchentag? Alle Teilnehmer mit gespreiztenm Mittel-und Zeigefinger "PEACE" rufend ?????

I will follow him

Ich habe gestern den ganzen Beitrag im ARD gesehen, der sehr aufschlussreich war.
Wer ein Haar in der Suppe finden will, den Beitrag aber überhaupt nicht gesehen hat, der soll es tun.

Für mich wars das hier.

loretta

PS: medea, ich habe gerade noch mal deinen Beitrag gelesen.
Warum nicht neben Tennisplätzen für 3.000 Häftlinge nicht auch noch gleich ein paar Golfplätze bauen????

Hier ist mit einfachen und vor allen Dingen bezahlbaren Mitteln gelungen, die Moral einer Truppe, und seien es auch "nur" Schwerstverbrecher, zu stärken.

Hi Hema

hast du jetzt neu Nick

sonnenschein26 ....?????


Mein Beispiel mit d. Hoffnung hingt nicht in eine übertragungs Sinne, wie ich auch fast immer denke.

Ich persönlich gönne für die Schwerverbrecher und Mörder garnichts gutes--nach alten Testament --Auge für Auge Zahn für Zahn - werde ich am liebsten Hackfleisch machen aus Mircos Mörder und auch aus die anderen.

Aber es gibt besser und menschlicher denkende Personen wie ich bin, und das muss ich zugeben und akzeptieren, sogar sollte mich darüber freuen....

diese Tanz in Knast zeigt wirklich viel in verborgenen...

Nasti

Liebe Loretta
ich habe ja nur dieses eigenartige Gefühl versucht zu schildern, das mich bei dieser geballten Männerkraft überkam.
Wahrscheinlich ging es aber nur mir so.

Für dieses Schißlaweng u.U. auf dem internationalen Kirchentag habe ich ebenso wenig übrig -
und der Gedanke an Golfplätze ging mir tatsächlich kurz durch den Kopf - , doch das wäre dann zu abenteuerlich gewesen.


Aber wenn das Tanzen dazu beitragen sollte, "bessere" Menschen aus diesen Verbrechern zu machen, wäre ja viel erreicht.

M.

Im Knast geht es doch vielen besser, als manchem unverdient Arbeits- oder gar Obdachlosen.
Er hat ein warmes Dach über dem Kopf und tägliche Mahlzeiten, erhält optimale medizinische Versorgung , kann eine Ausbildung machen, hat Bibliothek und TV zur Verfügung, es gibt alle möglichen Freizeitaktivitäten von Sport im Fitnesraum bis zur Theatergruppe….

Diese Tanzvorführung ist ja beeindruckend, aber mir wäre es lieber, Verbrecher würden Steine klopfen oder Latrinen säubern.

Die werden ja auch nicht den ganzen Tag lang tanzen dürfen, Lilith.


Tanzen ist eine der ältesten kulturellen Bewegungsformen des Menschen. Der Ursprung geht bis weit in die Steinzeit zurück. Damals zumeist als religiöser Akt ritualisiert, um Götter gnädig zu stimmen oder Dämonen abzuwehren.


Mich erinnern diese Tänze der Gefängnisinsassen an die Irischen Tänze, die allerdings im Original gesteppt werden.
Sagt man nicht Musik reinigt die Seele und findet ihren Ausdruck in der körperlichen Bewegung, im Tanz?

Ich bin überzeugt davon, dass das Tanzen in Gefängnissen sich zum Guten auswirkt.
Als therapeutische Maßnahme geradezu genial!

Caya

Aber wenn das Tanzen dazu beitragen sollte, "bessere" Menschen aus diesen Verbrechern zu machen, wäre ja viel erreicht.

Diese Tanzvorführung ist ja beeindruckend, aber mir wäre es lieber, Verbrecher würden Steine klopfen oder Latrinen säubern.

In diesen beiden Aussagen kommen die unterschiedlichen Zielsetzungen sehr gut zum Ausdruck, die Strafverfolgung haben kann.

1. Erzieherische Wirkung und Reduktion der Rückfallhäufigkeit
2. Strafe (welche im Extremfall zur reinen Rache verkommen kann).

Ich persönlich lebe lieber in einer menschlichen Gesellschaft, die primär Ziel 1 verfolgt, auch weil ich sicher bin, dass in solch einer Gesellschaft weniger Verbrechen stattfinden als in brutalen.


Karl

Gegen Resozialisierung habe ich ja auch nichts, nur denke ich oft, dass es den Inhaftierten viel besser geht, sie mehr gefördert werden, als unverschuldet in Not Geratene.

Meine Gedanken dazu sind durchaus gespalten.
Ich war nach meinem Umzug hierher, über Jahre bei der Justiz und habe oft erlebt, wie es einerseits den Verurteilten ging und andererseits den Geschädigten.
Es ist eine Schande.
Für Verbrecher wird unendlich viel mehr getan als für deren Opfer.

Das ist kein Ruhmesblatt für umsere Gesellschaft.
Organisationen wie der Weisse Ring sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Auch die umstrittene Unterbringung von Sicherheitsverwahrten, nach ihrer Entlassung aus der Verwahrung lässt mich staunen: es müssen gemütliche wohnliche Unterkünfte sein, nichts, was irgendwie an Haft und dergleichen erinnert.

Allegra

Also free dance, der ja angeblich auch Aggressionen abbauen soll, ist das bestimmt nicht!

Auf jeden Fall müssen vor allem junge Inhaftierte beschäftigt und gefordert werden, und zwar nicht nur mit Tütenkleben! Bei uns gibt es ja auch Theatergruppen, die erwähnten Sportaktivitäten und schulische Fortbildung bei Gefangenen, die noch ein Leben außerhalb der Gefängnismauern vor sich haben.
Wenn dann in den Gefängnissen die oft weit verbreitete Gewalt gegenüber Mithäftlingen zurück geht, ist so etwas nur zu begrüßen.

Aber wenn ich auf der Seite

http://www.daserste.de/weltreisen/beitrag_dyn~uid,900rujucazk48mi3~cm.asp

lese, Sie setzte sich durch und brachte die harten Jungs auf den richtigen Weg....Und dank des Tanzens ist die Gewalt und damit auch die Haftdauer radikal gesenkt,

dann liest sich das beschönigend, zumindest verallgemeinernd. Und was hat die Haftdauer mit dem Tanzen zu tun? Außerdem ist unbewiesen, ob diese Häftlinge wirklich in Freiheit ihren „richtigen Weg“ weiter führen. Die sie erwartende Perspektive ist nicht gerade rosig.

Ob so etwas in unseren Breiten funktionieren würde? Die Mentalität der Asiaten ist schon etwas anders.

Clara