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Plaudereien Über die Dummheit

Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von Mareike
als Antwort auf hobbyradler vom 15.07.2011, 14:29:32
Hallo Hobbyradler

Ja, ich weiß, dass es Ceciles Link ist, dennoch meine ich, dass hier die Antwort auf deiner Frage zu finden ist, wie es möglich ist, dass man absolut gegensätzlichen Aussagen zustimmen kann. Ich werde aber noch einmal gründlich lesen.
Bis später.

Mareike
cecile
cecile
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von cecile
als Antwort auf hobbyradler vom 15.07.2011, 13:32:33
[

du stimmst sowohl dem von dir verlinkten Beitrag wie auch Carlos1 bzw. Bonhoefer zu?
Wie ist das möglich, wie kann man absolut gegensätzlichen Aussagen zustimmen?
Kläre mich bitte über meine mögliche Fehlinterpretation auf?

Liegt der Schlüssel ausschließlich am fehlenden Wort „erkennen“ des verlinkten Beitrages?

Ciao
Hobbyradler



Hi Hobbyradler,

Huch, hast du mich erschreckt!


Jetzt habe ich schnell meinen Text und den eingestellten Link noch einmal durchgelesen und kann dir nur folgendes sagen:

Ich habe geschrieben, dass ich Bonhoeff erst durch die eingestellten Texte kennengelernt habe.
Dass ich einen Autor "grandios" finde hat nichts mit einem einzelnen Zitat oder mit der Tatsache, dass ich mit seinen Gedanken übereinstimme zu tun.
Das war ja auch keineswegs das Thema meines Beitrages.

Ich hatte eigentlich nur ein Ziel: ich wollte das in Deutschland vielleicht nicht so bekannte "Wörterbuch der Gemeinplätze" von Flaubert vorstellen.
Und benutzte dazu einen Link, in dem ein Mann namens Franz Schuh über eben dieses Buch und zusätzlich auch über seine Gedanken zur Dummheit schreibt.
Was er über das Buch sagte, gefiel mir - sonst hätte ich einen andern Link genommen.

Dass ich darüber hinaus auch noch seinen persönlichen Gedanken zustimmen muss, das kam (und kommt) mir ziemlich unverhältnismässig vor.

Kurz - ich habe, soviel ich weiss, überhaupt kein Werturteil abgegeben, geschweige denn irgendjemandem zugestimmt.

Und habe auch nie an einer Diskussion darüber, ob Leute, die sich selbst als dumm bezeichnen, jetzt dumm oder intelligent sind, teilgenommen.

Das ist eigentlich alles, was ich auf deine Forderung, dich über deine mögliche Fehlinterpretation aufzuklären, beizutragen habe.

Gruß
Cécile


Edit:
Wer sich für Flaubert und sein Buch interessiert: hier noch ein Link aus der NZZ, der sich ausführlicher damit beschäftigt .
Den hätte ich gleich nehmen sollen!

Menschliche Dummheit
gerry
gerry
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von gerry
als Antwort auf cecile vom 15.07.2011, 16:11:24
Wie sagte Mark Twain so schön?
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind,
ist das Leben erklärt!

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hobbyradler vom 15.07.2011, 13:32:33
@: "....Hallo Cecile,

du stimmst sowohl dem von dir verlinkten Beitrag wie auch Carlos1 bzw. Bonhoefer zu? Wie ist das möglich, wie kann man absolut gegensätzlichen Aussagen zustimmen?..."

Es gibt sogar noch eine dritte Meinung: die deinige.....

.....und ich stimme allen dreien zu.

Schreiten wir nun zur Abstimmung? ()
circe
circe
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von circe
als Antwort auf schorsch vom 15.07.2011, 17:56:38
es wird hier viel hochtrabendes über die Dummheit geschrieben! Mit zunehmenden Alter versuche ich der Dummheit aus dem Weg zu gehen. Es sind nicht die "Dummen" die das Leben schwer machen, es sind die "Halbdummen", die man links liegen lassen muß. Solche Menschen, welche mit ihren halben (meist ist es noch viel weniger) Wissen angeben und sich wichtig machen wollen. Man kann sie nicht heilen, das habe ich gelernt. Ich gehe ihnen aus den Weg, und gut ist. Aber man sollte dabei gemachte Fehler, Unerfahrenheit und einige andere Dinge mit Dummheit nicht verwechseln. Das wäre doch sehr hochmütig!
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf cecile vom 15.07.2011, 16:11:24
Hallo Cecile,

es lag mir fern dich zu erschrecken. Auch meine Bitte um Erklärung sollte nicht als Forderung gesehen werden.

Meine Frage ergab sich dadurch, dass ich ein Problem sehe, wenn Diskutanten vorwiegend mit den Schriften aus vergangenen Zeiten argumentieren und das den Lesern um die Ohren werfen. Dieses alte Wissen kann man, sofern Interesse besteht, im Internet recherchieren. Was Menschen heute zur Beantwortung einer Frage oder Aufgabenstellung beitragen können, scheint mir interessanter.

Ciao
Hobbyradler

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von miriam
Zum angeblich Hochtrabendem das zu diesem Thema geschrieben wird – bzw. über die Schriften vergangener Zeit, einige Worte:

Letztere (Schriften vergangener Zeit), machen m.E. unser gemeinsames Kulturgut aus. Und ohne dieses Vermächtnis, ließe sich, so zu sagen im Luftleeren Raum, nichts Neues erbauen.
Es gab eine furchtbare Zeit in diesem Land, in der man Tabula rasa mit dem kulturellen Vermächtnis machen wollte – wir sollten dies nie vergessen.

Kultur entsteht immer als Folge älterer Erkenntnisse, auch wenn dies nicht gleich ersichtlich ist.
Wir können ja auch nicht ein Treppenhaus erbauen, anfangend mit der vierten Etage, weil sich da unsere Wohnung befindet.

Ganz persönlich interessieren mich sowohl die Ereignisse die sich aktuell abspielen – aber genau so auch die uns vererbte Kultur.

Das Forum ist so groß, umfasst so viele Gebiete – also kann man auch jene Themen, die einen nicht so liegen, umgehen.
Und das Eröffnen eines Brettes, welches die eigenen Interessen wiedergibt, ist auch eine lustvolle Angelegenheit.

Versteht mich bitte nicht falsch: mir sind natürlich alle Leser und Schreiber hier willkommen.

Miriam
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf miriam vom 15.07.2011, 22:54:44
Hallo Miriam,

in diesem Forum habe ich noch niemanden gelesen der anzweifelt das alle Kultur die Wurzel in der Vergangenheit hat. Das ist eine für jeden sofort überprüfbare Tatsache. Auf vielen Gebieten der Wissenschaft sind Fortschritte von Jahr zur Jahr vollzogen worden, teilweise sind Fortschritte vorhersagbar.

Die Frage nach der „Dummheit“ erscheint mir allerdings eine philosophische zu sein. Und deshalb sei mir ein Einwand zu deinem Beitrag gewährt.

Sofern man immer im Keller stecken bleibt, den Kopf nicht über dessen Ebene erhebt, immer wieder den Bau des Kellers überprüft, wird man nie zur vierten Etage gelangen. Damit hätte dann Karl Jaspers recht.


Mit diesem Zitat von Jaspers führe ich mein Bestreben nach weniger Argumentation mit Hilfe frühere Schriften vielleicht sogar ad absurdum. Das mag schon sein, aber es passt.

Ciao
Hobbyradler
Re: Über die Dummheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 16.07.2011, 00:05:59
...dass alle Kultur die Wurzel in der Vergangenheit hat...

Wie wäre es mit der Ansicht, daß die Kultur in der Zukunft liegt?
Beispielweise ausgedacht durch Vorausdenkende, durch (nur) in die Zukunft Schauende.

Beipiel (nicht gerade typisch Kultur):
Autos gehören heute zur Kultur,
aber Autos gäbe es nicht, wenn nicht ein Visionär in die Zukunft gesehen hätte - und diese auch Wirklichkeit werden ließ. Losgelöst von jeglichem vergangenem Ballast.
Also liegt doch Kultur eigentlich in der Zukunft.

Und gleiches gilt für Computer - vielleicht dort sogar in besonderem Maße.

Und erst durch das Erreichte, neu Aufgebaute konnte doch so etwas entstehen wie eine Gewohnheit. Ob das Kultur ist?

Die Tragik ist allerdings oft, daß solche Vorausdenker, Bereiter der Zukunft. als Spinner, als Dummköpfe belächelt oder verhöhnt werden.

Nein, ich möcht' mich nicht streiten, nur mal das Thema auf diese Sicht in den Ring werfen.
tranquilla
tranquilla
Mitglied

Re: Über die Dummheit
geschrieben von tranquilla
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.07.2011, 00:34:53
Wie wäre es mit der Ansicht, daß die Kultur in der Zukunft liegt?
Beispielweise ausgedacht durch Vorausdenkende, durch (nur) in die Zukunft Schauende.


nur zum verständnis für mich: schaut nicht auch ein vorausdenkender von einem (seinem) standpunkt aus in die zukunft?

wenn das so ist, ist dann nicht dieser standpunkt ein (kultur-)gut, dass auf den werten und erfahrungen und wissen der vergangenheit gründet? ist das dann nicht die kultur der vergangenheit?

wenn er aber keinen standpunkt hat, der aus der vergangenheit sich begründet, von welchem standpunkt aus schaut er dann in die zukunft? und weitere frage: wäre dieser verausdenkende ohne standpunkt dann kulturlos?

ich bin der meinung: eine vision ist noch keine kultur.

wenn eine vision verwirklicht wurde, also gegenwart ist und damit vielleicht zum kulturgut wurde - kommt dann nicht diese neue kultur aus der vergangenenheit? - gedacht hat der visionär doch gestern und nicht morgen.

und jetzt sagt bitte nicht, meine fragen sind dumm - es soll ja keine dumme fragen geben, sagt man - darum habe ich mich auch getraut sie hier zu stellen. aber vielleicht war das ja dumm.

tranquilla

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