Plaudereien Und auch das ist Carl Wolff - ganz anders
Mit dir
Ich möcht´ mit dir auf stillen Wegen gehen,
durch tiefe, traumerfüllte Einsamkeiten,
fern von der lauten Menschheit Lust und Wehen,
zu meiner Sehnsucht wolkenlosen Weiten.
Der Weg ist weit. Sieh meine Wünsche stehen
hoch über Sternen in des Glückes Breiten.
Und doch so nah´. Du musst nur mit mir gehen,
mit deiner Liebe meine Seele leiten.
Leg´ eine Muschel an dein Ohr
Leg´ eine Muschel an dein Ohr,
wie Kinder tun und lächelnd lauschen -
du hörst der Wellen singenden Chor,
du hörst das Meer
von altersher
noch immer rauschen.
So lebt in deinem Innern auch
von deiner Jugend Spiel und Singen
doch immer noch ein seliger Hauch.
Lausch´ nur zurück,
du hörst das Glück
noch immer leise klingen.
Ich möcht´ mit dir auf stillen Wegen gehen,
durch tiefe, traumerfüllte Einsamkeiten,
fern von der lauten Menschheit Lust und Wehen,
zu meiner Sehnsucht wolkenlosen Weiten.
Der Weg ist weit. Sieh meine Wünsche stehen
hoch über Sternen in des Glückes Breiten.
Und doch so nah´. Du musst nur mit mir gehen,
mit deiner Liebe meine Seele leiten.
Leg´ eine Muschel an dein Ohr
Leg´ eine Muschel an dein Ohr,
wie Kinder tun und lächelnd lauschen -
du hörst der Wellen singenden Chor,
du hörst das Meer
von altersher
noch immer rauschen.
So lebt in deinem Innern auch
von deiner Jugend Spiel und Singen
doch immer noch ein seliger Hauch.
Lausch´ nur zurück,
du hörst das Glück
noch immer leise klingen.
Das gehört wohl dazu, wenn man Carl Wolff erwähnt, der sich den meisten unbekannt sein dürfte.
Roland
Das ist wahr - und er erinnert in den ernsten Gedichten noch mehr an seinen Beinahe-Zeitgenossen Morgenstern...
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Re: Und auch das ist Carl Wolff - ganz anders
Eigentlich gehören diese Gedichte zum frühen Werk von Carl Wolff.
Es erweist sich als schwierig, dieses Frühwerk von Carl Wolff im Internet zu finden, bzw. dabei auch sicher zu sein, dass es der richtige "Carl Wolff" ist.
Nun bin ich aber auf eine ziemlich unbekannte Quelle gestossen - bei der ich aber sicher bin, dass es sich um unseren Dichter handelt, denn diese Gedichte wurden dem Herausgeber vom Neffen von Carl Wolff aus Braunschweig zur Verfügung gestellt.
Eine zusätzliche Schwierigkeit einige der Gedichte des Frühwerkes hier einzusetzen, ist die Sütterlinschrift, die es nicht ermöglicht das Gedicht in dieser Form zu übernehmen.
Also ist Fleißarbeit angesagt.
Miriam
Es erweist sich als schwierig, dieses Frühwerk von Carl Wolff im Internet zu finden, bzw. dabei auch sicher zu sein, dass es der richtige "Carl Wolff" ist.
Nun bin ich aber auf eine ziemlich unbekannte Quelle gestossen - bei der ich aber sicher bin, dass es sich um unseren Dichter handelt, denn diese Gedichte wurden dem Herausgeber vom Neffen von Carl Wolff aus Braunschweig zur Verfügung gestellt.
Eine zusätzliche Schwierigkeit einige der Gedichte des Frühwerkes hier einzusetzen, ist die Sütterlinschrift, die es nicht ermöglicht das Gedicht in dieser Form zu übernehmen.
Also ist Fleißarbeit angesagt.
Miriam
Klage
Wenn mein Geist sich in Erinnerung senkt:
Vieles hat das Leben mir geschenkt.
Tief geträumte Wünsche sind erfüllt;
ernst gesuchte Weisheit liegt enthüllt.
Nur das Lachen wird mir jetzt so schwer,
und ich habe keine Träne mehr.
Geist ward sehend. Seele wurde blind.
Wär ich doch noch einmal wieder Kind!
--------------------------------------
Ganz neu sein
Wenn ich es könnte: In heiligen Feuern
die Seele erneuern.
Alles vergessen. Ganz ohne Reu sein.
Wieder beginnen. Wieder ganz neu sein.
Wenn ich es könnte: Die Zeiten zertrennen,
Den Schatten verbrennen.
Ohne ihn, diesen ewigen Andern,
ganz allein gen Mittag wandern.
Wenn mein Geist sich in Erinnerung senkt:
Vieles hat das Leben mir geschenkt.
Tief geträumte Wünsche sind erfüllt;
ernst gesuchte Weisheit liegt enthüllt.
Nur das Lachen wird mir jetzt so schwer,
und ich habe keine Träne mehr.
Geist ward sehend. Seele wurde blind.
Wär ich doch noch einmal wieder Kind!
--------------------------------------
Ganz neu sein
Wenn ich es könnte: In heiligen Feuern
die Seele erneuern.
Alles vergessen. Ganz ohne Reu sein.
Wieder beginnen. Wieder ganz neu sein.
Wenn ich es könnte: Die Zeiten zertrennen,
Den Schatten verbrennen.
Ohne ihn, diesen ewigen Andern,
ganz allein gen Mittag wandern.
Für mich, das schönste Gedicht von Carl Wollf - von jenen die ich bis jetzt gelesen habe...
Es erweist sich wieder einmal, wie nah sich Melancholie und Humor befinden.
Miriam
Ja, diese Gedichte rühren ganz anders an als die Wortspiele - versteh' ich das richtig dass die gar nicht veröffentlicht worden sind
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Re: Und auch das ist Carl Wolff - ganz anders
Darauf suche ich selber eine Antwort - wenn später Roland hier wieder aufkreuzt, kann er es uns vielleicht sagen.
Leider sind die Gedichte die ich aus dem Nachlas von Carl Wolff hier eingesetzt habe, nicht mit Datum versehen.
Miriam
Leider sind die Gedichte die ich aus dem Nachlas von Carl Wolff hier eingesetzt habe, nicht mit Datum versehen.
Miriam
Das ist übrigens die Handschrift von Carl Wolff, die ich in einem meiner Büchlein als Widmung gefunden habe.
Roland
Roland
Re: Und auch das ist Carl Wolff - ganz anders
Habe zuvor, als ich die Gedichte von Carl Wolff hier aus der Süterlinschrift übertragen habe, einen erklärenden Text leider übersehen:
Zwischen Traum und Gedanke
Und hier wieder eine Neuentdeckung,die mir bis dato noch nicht bekannt war und im Werksverzeichnis noch fehlt. Sie wurde mir liebenswerter Weise vom Neffen Carl Wolff aus Braunschweig zu Verfügung gestellt.
Das Buch ist 1925 im Verlag Chr.Adolff in Hamburg-Altona erschienen, wo auch andere Gedichtbände von Carl Wolff aufgelegt worden sind.
Diese Lyrik unterscheidet sich gravierend von seinen späteren humoristischen Gedichten
Unterstreichung habe ich hinzugefügt.
Und hier auch noch die Abbildung des Buches:
Miriam
Mareike - entschuldige, ich habe dich übersehen, wir hatten ja fast zeitgleich geschrieben...
Zwischen Traum und Gedanke
Und hier wieder eine Neuentdeckung,die mir bis dato noch nicht bekannt war und im Werksverzeichnis noch fehlt. Sie wurde mir liebenswerter Weise vom Neffen Carl Wolff aus Braunschweig zu Verfügung gestellt.
Das Buch ist 1925 im Verlag Chr.Adolff in Hamburg-Altona erschienen, wo auch andere Gedichtbände von Carl Wolff aufgelegt worden sind.
Diese Lyrik unterscheidet sich gravierend von seinen späteren humoristischen Gedichten
Unterstreichung habe ich hinzugefügt.
Und hier auch noch die Abbildung des Buches:
Miriam
Mareike - entschuldige, ich habe dich übersehen, wir hatten ja fast zeitgleich geschrieben...
Das ist ja interessant - ich finde im 'Karlsruher virtuellen Katalog', dem wahrscheinlich umfangreichsten überregionalen deutschsprachigen Bibliothekskatalog, alles Mögliche, (sogar in der Niederösterreichischen Landesbibliothek eine 'Neujahrskarte' "Die Drogerie u. Parfümerie Carl Wolff Braunschweig wünscht allen Kunden für 1941 Gesundheit u. Zufriedenheit", aber dieses Buch nicht - auch im Antiquariatskatalog wird es nicht aufgeführt... - mal sehen, das interessiert mich
hier noch etwas das ich gefunden habe...
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hier noch etwas das ich gefunden habe...
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