Forum Allgemeine Themen Plaudereien und sie wehren sich doch

Plaudereien und sie wehren sich doch

pheedor
pheedor
Mitglied

und sie wehren sich doch
geschrieben von pheedor
[left][/left]
Die Bürger gehen auf die Straße, doch nicht, um dort zu schlendern, Einkäufen nachzugehen, nein, sie wehren sich, denn sie haben Angst. Angst vor der Leichtsinnigkeit, die Menschleben beschädigt, so gar zerstört und dies auf lange Sicht. Sie wehren sich mit Zeichen, Transparenten und Aufklebern. Sie wehren sich, indem sie zu Fuß, per Rad, manche in Rollstühlen kommen. Sie wehren sich, indem sie den Verniedlichungen der Konzernherren nicht länger glauben wollen. Sie hören dem Arzt, der auf der Bühne über die Gefährlichkeit der Radioaktivität sachlich spricht, zu, und sie wehren sich, indem sie gemeinsam rufen, „abschalten, jetzt, abschalten, jetzt!“ Sie wehren sich mit einer Schweigeminute der Betroffenheit vom Geschehen in Japan. Sie wehren sich, indem sie Hand in Hand den Prachtbau eines Energiekonzerns einkreisen und dabei mit ihren mitgebrachten Instrumenten einen Höllenlärm verbreiten…

(Anti-Atomkraft-Demo zu Essen 02.042011)
fenna
fenna
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von fenna
als Antwort auf pheedor vom 04.04.2011, 11:25:32
Ich habe vor einigen Tagen eine Sendung gesehen in der es um Atomkraftwerke ging. Es werden immer mehr. Leider wurde aus diesen großen Katastrophen nichts gelernt. Der allgemeine Tenor lautet: bei uns kann das nicht passieren.
hema
hema
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von hema
als Antwort auf fenna vom 04.04.2011, 17:26:26
Die Menschen wehren sich, doch die Verantwortlichen hören nicht hin.

Und dann passiert es doch noch einmal - irgendwo auf der Welt.
Und diese Verantwortlichen sind dann genau so hilflos wie jene in Japan.




Danke Karl für die schönen Smilies.


Anzeige

mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von mradefeld
Bin ich ja nur neugierig, wie sich diese Demonstranten verhalten werden, wenn erst das letzte Atomkraftwerk stillgelegt ist und der Strom dann einen ordentlichen Preis hat.
Dass die Energiewende nicht zu Nulltarif zu haben ist, sollte uns schon auch langsam klar werden. Aber sicher ist auch, dass es besser ist, für teuren Strom mit Geld zu zahlen, als für die Kernkraftnutzung mit dem Leben.
hema
hema
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von hema
als Antwort auf mradefeld vom 05.04.2011, 06:31:06
Wenn die Fördergelder, die der Atomlobby geschenkt werden für Alternativenergien zur Verfügung stünden, dann wäre die Energie-Wende auf der Zielgeraden.

Sogar wir Österreicher (ohne Atomkraftwerk) müssen bei der Euratom mitsponsern. Gegen den Willen der Bevölkerung.



schorsch
schorsch
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hema vom 05.04.2011, 10:57:31
Da die Gefahr durch A-Werke eine globale ist, wird wohl nur die globale Welt = alle Völker imstande sein, der Gefahr entgegen zu wirken. So lange es aber Länder (die Regierung und die Habenden) gibt, die beim Gedanken, wegen der Abschaltung der A-Werke in anderen Ländern werde ja der Strom resp. sein Export noch mehr Gewinn einbringen, wird die Gefahr nicht ausgerottet werden können.

Anzeige

mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf hema vom 05.04.2011, 10:57:31
Muss ich doch einmal antworten: FÖRDERGELDER für alternative Energien werden jetzt schon, hauptsächlich allerdings von den Stromkunden selbst hier in D, aufgebracht. Und die werden sich noch steigern (müssen), denn das Geld, das einst in die KKWs gesteckt wurde, wollen deren Geldgeber auch einmal wieder sehen. Und wenn es geht, mit einigen Zinsen. Wer verleiht sein Geld schon gern zum Nulltarif?
Dass direkte Subventionen in den KKWs stecken, bezweifele ich, denn dann würden die GRÜNEN ganz anders reagieren.
Die Demonstranten übrigens, um wieder auf das Eingangsthema zu kommen, sind sich hoffentlich auch darüber im klaren, dass, sollten alle KKWs abgeschaltet werden, natürlich auch einige Tagebaue in ihrer Umgebung (Rheinisches Braunkohlenrevier) wieder aktiviert werden müssten, ebenso wie um Leipzig und im Senftenberger Revier.
Aber die sind ja weit weg von der Heimat der Masse der Kernkraftgegner.
Bliebe noch die Wasserkraft, deren Potentiale schon seit geraumer Zeit eben wegen der Aktivitäten GRÜNER Politik in D massiv ungenutzt liegen, anders als bei Euch.

clara
clara
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von clara
als Antwort auf mradefeld vom 05.04.2011, 12:50:01

Dass direkte Subventionen in den KKWs stecken, bezweifele ich, denn dann würden die GRÜNEN ganz anders reagieren.


Sicher, das ist Definitionssache. Greenpeace (s.Link!) definiert Subventionen verständlicher Weise anders, als die Bundesregierung, die die Atomlobby unterstützte.

http://www.tagesspiegel.de/politik/kernzahlen/1593732.html

Daraus (fett von mir): Die Autoren der Studie beziffern die direkte Förderung aus öffentlichen Haushalten bis 2008 mit einer Summe von 95,4 Milliarden Euro. Dazu zählen die Autoren unter anderem Forschungsausgaben (22,8 Milliarden). Das Umweltbundesamt hat in einer Studie über umweltschädliche Subventionen rund 40 Milliarden Euro aus Bundes- und Landesmitteln für die Atomforschung genannt. Die Autoren der Greenpeace-Studie zählen zu den direkten Subventionen auch die Kosten der Wismut-Sanierung (mindestens 6,1 Milliarden Euro) – dort wurde zu DDR-Zeiten Uran abgebaut – oder auch die Sanierung der einsturzgefährdeten Atomendlager in Morsleben und Asse, die Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) auf rund vier Milliarden Euro schätzt. Das Fös kalkulierte etwa drei Milliarden Euro.-------------------------------

Clara
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Irgendwie versuchen Politik und Atomlobby den Stromverbrauch immer auf die private Haushalte zu reduzieren. Sie drohen mit Abschaltung und dem Rechtsweg gegen die AKW-Abschaltung. Dabei suggeriert man völlig falsche Tatsachen. Weshalb? Stimmungsmache und Einschüchterung! Ja, sie würden durch Stromsparen Milliardengewinne einbüßen. "Man kann sich dran gewöhnen, ..." sang einmal Frank Schöbel.

Wenn ich mir nachts die Skylines der Groß- und Kleinstädte ansehe, fällt mir auf, das jede Nacht mit Tausenden Megawatt einfach sinnlos die Umwelt beleuchtet wird. Selbst dann noch, wenn normalerweise jeder schläft. Ebenso ist mir unverständlich weshalb der Einzelhandel täglich zwingend bis 22:00 Uhr geöffnet haben muss und bis dahin die Geschäfte und Supermärkte taghell erleuchtet sind. Kunden gibt es nach 19:30 Uhr kaum noch. Ich kann mir vorstellen, das dies ebenfalls tausende Megawatt kostet. Das durch verlängerte Öffnungszeiten der Umsatz gesteigert wird, stimmt nicht. Die Leute können nur so viel Geld ausgeben wie sie auf ihren Konten besitzen.

Muss das so sein, wie in diesem Beispiel http://www.stuttgartsuites.de/images/hdr-start.jpg? Es ist wirklich nur ein Beispiel von Tausenden! Und beachtet: Großverbraucher bekommen Rabatte, je mehr Strom sie abnehmen, desto billiger wird er. Das ist ein Geschäftsprinzip.

Bei uns in Hinterwaldhofen gibt es zwischen 23:00 und 05:30 Uhr schon viele Jahre keine sinnlose Straßenbeleuchtung mehr und trotzdem fühlen sich die Einwohner sicher. Anfangs muffelten viele Hinterwäldler und meinten, es sei wie im finstersten Osten, trotzdem hat tatsächlich die Strassen- und Schaufensterbeleuchtung während dieser Uhrzeit keiner vermisst. Bisher hat jeder aus dem Dorfkrug den nächtlichen Heimweg gefunden. Wenn nicht, würde es in der Zeitung stehen . Lediglich an der Kreuzung in der Mitte des Ortes und an gefährlichen Kurven der Bundesstrasse brennen Straßenlaternen. Die Haltepunkte von Bahn und Bus sowie der Parkplatz am ***-Hotel sowie die Tankstelle werden bei Bedarf beleuchtet (Bewegungsmelder).

Reduziert man die Beleuchtung der Strassen, Kaufhäuser und Bürohochhäuser auf ein vernünftiges Maß kann die Rechnung zum Bedarf der Elektroenergie neu aufgestellt werden. Dann werden auch private Haushalte zum Energiesparen animiert.


mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: und sie wehren sich doch
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2011, 20:38:17
Womit Du wieder einmal Recht hast: Das Einsparpotential der öffentlichen Haushalte ist noch lange nicht ausgeschöpft und könnte fast den Mangel an Solarstrom in der Nacht kompensieren. Allerdings gibt es auch einige wirkliche Vorreiter. Will da mal keine Stadt explizit hervorheben, denn Werbung ist hier nicht so erwünscht. Aber diese Gemeinden und Städte gibt es wirklich.
Stromabschalten, dort wo er nicht gebraucht wird, ist schon in JEDEM Haushalt möglich. Müssen die vielen Standby-Geräte eingeschaltet bleiben, das Licht in Räumen brennen in denen man gar nicht ist u.s.w.? Da gibt es wirklich viele Beispiele.
Auch Industrie und Verkehr haben so enorme Einsparmöglichkeiten. Aber so lange der Strom immer noch so wohlfeil ist, lohnt es sich nicht, ernsthaft darüber nachzudenken.
Und diese Schlaraffenlandmentalität ist nur schwer zu bekämpfen.
Aber jeder kann die "Milliardengewinne" selbst reduzieren, in dem er mal bei SICH selbst damit beginnt, sich als KUNDE und damit als KÖNIG zu bewegen. Warum schimpfen alle nur, und gehen diesen einfachsten persönlichen Weg nicht zu erst? Rennen lieber zu irgendwelchen Demos?
Wie die Methode der PERSÖNBLICHEN Ablehnung wirkt, wird doch gerade bei der E10-Problematik bewiesen. Aber das ist ein anderes Thema.

Anzeige