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Plaudereien Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?

Mitglied_5ccaf87
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Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich traue mich gar nicht das Prob auf einem Fachbrett zu erörtern. Ist ja auch das Letzte. Mit was haben wir uns alles schon in der letzten Zeit auseinander setzen müssen? Die Scheubelsche/Bosbachsche Datenvorratsspeicherung, das Stoppschild von Zensursula und BKA-Ziercke, neuerdings die ePost mit der Option das irgend jemand sie erschnüffeln darf. Vor paar Tagen noch verlangte Ilse Aigner, das ein Verhaltenskodex (Netiquette) entwickelt werden müsse, als wenn es den nicht schon seit 15 Jahren gibt. Nun kommt der letzte Hilferuf vom Bund Deutscher Kriminalbeamter aus Osnabrück:„Inzwischen steht das Gewaltmonopol des Staates auf dem Spiel.“ Das Internet habe sich zum größten Tatort der Welt entwickelt und die Bundesregierung verharre immer noch in der Zuschauerrolle.[/indent]So lesen wir es in der [i]Neue Osnabrücker Zeitung und man verlangt Rundumschläge gegen alles und jedermann. Wenn ich Zeit habe, dann bedaure ich das BDK ebissl (aber nur dann). Nach deren Vorstellung könne es später schon mal vorkommen, das im ST auf einmal ein paar Vermummte mit Ramme und Wumme in der Hand reinplatzen und schreien: "Das ist eine Razzia! Jeder bleibt auf seinem Platz und die Internetpässe fertigmachen zur Kontrolle!" Wer im Forum aufmützig ist oder gar randaliert, dem wird einfach der Internet-Resetknopf gedrückt.

Das ist kein Witz, in der NOZ-Online lesen wir weiter:
Die Kriminalbeamten verlangen auch klare „gesetzliche Befugnisse für offene und verdeckte Ermittlungen im Internet, speziell in sozialen Netzwerken wie Facebook, SchülerVZ oder Twitter“. Zudem solle die Polizei das Recht bekommen, „Trojaner, Viren und Schadprogramme von privaten Rechnern entfernen zu dürfen“, die zuvor von Kriminellen unbemerkt gekapert worden seien. „Gegenwärtig gibt es hier eine riesige rechtliche Grauzone“, kritisierte Jansen.
Kommentare gibt es bei Netzpolitik.org Trolle Idee: Reset-Knopf für Internet ausschalten und vom Chaos Computer Club: Expertin weist Internet-Reset-Knopf als «Schnapsidee» zurück

Bayerntrojaner ick hör dir trappsen. Jetzt weiß ich auch weshalb die Temperaturen in den letzten Tagen bis auf +40 Grad Celsius gestiegen sind.
Damit keiner von euch denkt, ich oder jemand anders hätten das in der Hitze der Nacht erfunden, hier könnt ihr es in Tatsächlichkeit lesen:

kirk
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Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von kirk
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.07.2010, 22:37:24
Die Berichte habe ich auch alle gelesen und habe mich gefragt ob ich nicht bei meinem nächsten Besuch des Geldautomaten vorher die gegenüberliegende Polizeiwache besuche um mich vor dem Geldabheben bei denen registrieren zu lassen.
Schliesslich läuft der Datenstrom des Geldautomaten ja auch übers Internet
Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.07.2010, 22:37:24
"Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?"

Ick denk mal, is jaanz einfach: erst wandern meine Server ins Ausland, dann folge ick selbst.. kann man auch 'Globalisierung' nennen

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Mitglied_5ccaf87
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Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf kirk vom 18.07.2010, 23:45:43
@Kirk: Deine Gedankengänge sind zweifellos nicht so von der Hand zu weisen.

Ich habe nichts dagegen, wenn sich der BdK in diesem Kampfpapier für die Qualifizierung der Kriminalbeamten einsetzt. Nicht das ich falsch verstanden werde, aber es beginnt schon damit: das der BDK ein Pamphlet mit 15 Punkten verkündete und nur 14 Punkte können gezählt werden. Ich habe es paar Mal hoch und runter versucht, es bleibt dabei. Es sind nur vierzehn Punkte. Einer ist vermutlich so geheim, das er nicht veröffentlicht werden darf oder er ist einfach im Internet verloren gegangen.

Interessant fand ich den Punkt 9:
[i]Schaffung von Ermächtigungsnormen in der StPO und den Polizeigesetzen für offene und verdeckte Ermittlungen im Internet, speziell auch in Social Networks[/indent]Nach der damit zwingend verbundenen Grundgesetzänderung könnten in jedem beliebigen Forum und gegen jede Person auch ohne dringenden Tatverdacht auf eine Straftat sowie ohne Vorbehalt eines Richters, verdeckte Ermittlungen geführt werden.

Nicht einmal diese Rechtsbelehrung wird verkündet:
"Alle ab jetzt von ihnen gemachten Äußerungen können gegen sie verwendet werden."
Nach Inkrafttreten einer solchen Änderung in der Strafprozessordnung darf keinem Fragesteller oder Hilfesuchenden mehr vertraut werden. Es könnte ein Freund und Helfer mit Schlapphut sein, der uns Fangfragen stellt.

Bemerkenswert ist auch der Punkt 10:
[i]Ermächtigungsnormen für die Entfernung von Malware, Trojanern und Viren,
die sich meist ohne Wissen des Nutzers auf Rechnern „einnisten“
[/indent]Schön wenn es so einfach wäre, wenn es schon der Nutzer nicht weiß, wer könnte es dann wissen? Harald Alke etwa? Wer auf diesen Schmarren reinfällt und nichts Übles denkt, dem ist nicht mehr zu helfen. Er sollte dringend einen Facharzt konsultieren. Damit werden alle Internetdienste und einschlägigen Softwareentwickler für ausgesprochen dumm erklärt und nur der BdK hat es drauf.

Ich bin nicht umsonst und ausdrücklich gegen die Einführung des TeamViewer oder ähnlicher aktiver Schnüffel-Software im ST. Sie wäre der Anfang. Kein Mensch würde mehr etwas daran finden, wenn plötzlich ein Unbekannter online seinen PC inspiziert. Leider bin ich damit schon bei einigen ST-Mitgliedern angeeckt und die waren teilweise schwer gekränkt. So sehr, das sie mich auf ihre Ignoreliste setzten.

Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2010, 11:09:59
Oh, wie interessant.. passt vielleicht zum Thema: "Elternrebellen blamieren Hamburger Senat" per Volksentscheid

Vielleicht lesen wir bald: "Internetrebellen blamieren die Berliner Politik"?.. sofern überhaupt ein Volksentscheid auf Bundesebene oder sogar per Internet(?) möglich wird.. warten wir's ab..

Ein Schelm wer Böses dabei denkt

Lobas
Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2010, 11:31:29
Zu dem Komplex der Datenüberwachung

kann ich nur immer wieder sagen, daß es technisch totaler Humbug ist.
Immer wieder die Gründe dafür aufzuzählen erspare ich mir.
Verbrechen und Porno ist damit nicht beizukommen.

Damit ist die Sache zu öffentlich, zu klar,
daß damit nur reine Überwachung sämtlicher Bevölkerung gewollt ist.
Gilt sinngemäß auch für Handy und Festnetztelefonie.

Es war schon immer so in der Geschichte:
In dem Moment wenn es für 'Regierende' eng wird, wird die Überwachung des Bürgers massiv vorangetrieben.
Ja, auch (sorry) in der ehem DDR und davor.
Und das funktioniert heutztage ganz genau so sicher.

Ja, ich weiß, daß ich in Pullach & Co ziemlich oben auf der Roten Liste stehe.




TeamViewer

HW: ...Ich bin nicht umsonst und ausdrücklich gegen die Einführung des TeamViewer oder ähnlicher aktiver Schnüffel-Software im ST. Sie wäre der Anfang.
Kein Mensch würde mehr etwas daran finden, wenn plötzlich ein Unbekannter online seinen PC inspiziert.
Leider bin ich damit schon bei einigen ST-Mitgliedern angeeckt und die waren teilweise schwer gekränkt. So sehr, das sie mich auf ihre Ignoreliste setzten.


Es ist natürlich nicht auszuschließen, daß auch mit Teamviewer geschnüffelt wird.
Sowohl von demjenigen, der im Driver Seat sitzt, als auch von anderen Externen.
Ich denke jedoch, daß die Ignore-Liste für Dich andere Gründe hat.
Weil Du auch eben nicht die Gründe dafür schreibst.

So schön der TeamViewer auch ist, und er ist sehr hilfreich,
kann auch ich sagen, daß es ZWEISEITIGEN VERTRAUENS bedingt.
Von Seiten des 'Behandelten' zu Dir und Deinen Kenntnissen -
und von Deiner Seite als 'Behandelnder', daß der 'Behandelte' Dich auch dann nicht abklinkt und beschimpft, wenn Du einen Fehler machen solltest.
Das sollte vor JEDER Sitzung immer wieder ausrücklich sprachlich klargestellt werden.

Auch wäre der ComputerChaosClub (CCC) schon auf die Barrikaden gegangen, würde der TeamViewer 'stinken'.
Der ist auch vom Hersteller für große, professionelle Netze gedacht, und da kostet er auch etwas.
_______________________________

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Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2010, 12:12:56
Lorbas: ...Vielleicht lesen wir bald: "Internetrebellen blamieren die Berliner Politik"?.. sofern überhaupt ein Volksentscheid auf Bundesebene oder sogar per Internet(?) möglich wird.. warten wir's ab...

Wieso abwarten?
Das ist doch schon passiert, Karlsruhe, Vorratsdatenspeicherung.

Vorratsdaten
gekippt; deswegen wird jetzt natürlich an einer anderen Variante gegrübelt, gedreht, gezwirbelt.
Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2010, 12:54:55
Ja, das war ihre erste Blamage, digizar. Ich warte allerdings noch auf neue kreative Vorschläge seitens der sog. 'Internetrebellen', und zwar bevor die Politik ihr neues Sicherheitsnetz gezirbelt hat.
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Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2010, 12:48:35
Nochmal zu TeamViewer:
Ich habe nichts dagegen, das TeamViewer von den Admins großer Firmennetze benutzt werden und sehe darin sogar einen erheblichen ökonomischen Nutzen: Der Admin muss nicht jedesmal persönlich am jeweiligen PC erscheinen, nur weil einer der Anwender mal Mist gebaut hat oder ein Patch installiert werden muss. Auch wenn ein Wartungsvertrag kleinerer Unternehmen mit den Service-Werkstätten eine solche Möglichkeit beinhaltet, dann besteht ein erhebliches Nutzpotenzial. Auf einem privaten PC befinden sich aber grundsätzlich private Daten. Egal was Remote-Frau/Mann verspricht, es besteht die Gefahr das die Daten in fremde Hände gelangen. Hier wollte sich ja sogar ein ganzer Club etablieren. Was wissen wir denn von dem Forums-Mitglied, welches Teamviewer anbietet? Ist es ein Schlapphut oder wer ist es?

Ich habe auch nichts dagegen, falls TeamViewer oder ähnliche Software innerhalb einer Familien-Bande benutzt wird. In der Regel wissen die Familienmitglieder eh was der andere auf seiner Festplatte hat. In unserer Familie wird sogar ein humyo-Laufwerk von 100 GByte benutzt, auf das jedes Familienmitglied Zugriff hat und jeder dort seine sicherungsbedürftigen Daten, Manchmal auch doppelt verschlüsselt, deponiert. Wir sind uns nicht fremd! Darin besteht ein Unterschied, den bitteschön jeder Begreifen möchte.

In LogMeInExpress, eine perfekte Möglichkeit für den Präsentationsmodus[/url] habe ich eine Methode bzw. Software beschrieben, die den Nachteil des Zugriffs fremder Personen auf persönliche Daten grundsätzlich vermeidet. Weshalb sie von den glühenden Verfechtern des TeamViewer nicht angewendet wird, ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar. Sie besitzt überdies alle Vorteile, welche von ihnen bei TeamViewer hervorgehoben werden. Und was noch wichtiger ist: Sie besitzt einen Lerneffekt, weil nämlich der Hilfesuchende aktiv werden muß. Ohne seine Aktivität gibt es auch keine Hilfe. Liegt es eventuell daran, das hinterwaeldler ... Ich würde es nicht für möglich halten.

Es ist also nicht so, das ich TeamViewer unbegründet ablehne, sondern das ich schon bevor sich der Club etablierte und von diesem Teil die Rede war, eine Alternative bot. Es ist nun das letzte Mal, das ich mich zum Problem TeamViewer so ausführlich äußerte.

--- schnippel --- schnippel --- schnippel --- schnippel --- schnippel ---

[u]Zurück zum Thema:

Der Bundesinnenminister hat vor ca. 5 Wochen seine 14 Thesen zu den Grundlagen einer gemeinsamen Netzpolitik der Zukunft veröffentlicht. Im ersten Moment lesen sich seine Thesen ganz vernünftig. Beim zweiten oder dritten Mal merkt man jedoch das der Teufel im Detail steckt. Aus diesem und auf Grund des Kampfpapiers vom BdK wurden heute Zehn Thesen zur Netzpolitik von Pavel Mayer auf Netzpolitik.org veröffentlicht. Sie sind noch in der Diskussion und nicht endgültig. Der Leser merkt aber schon, welche gewaltigen Unterschiede es gibt. Ich empfehle jedem Interessierten sich das einmal zu Gemüt zu ziehen.

In den heutigen späten Abendstunden wird von Arte-TV eine dreiteilige Serie mit dem Titel Die digitale Bombe ausgestrahlt. Nun weiß kein Mensch im Voraus, ob das später im Onlineangebot des Senders ins Netz gestellt wird. Ich werde versuchen alle Teile vollständig aufzunehmen und sie (falls es geklappt hat und das E-Werk keinem Terroranschlag zum Opfer fiel) euch morgen zur Verfügung zu stellen. Ihr könnt sie euch dann bei ADrive herunterladen. Ich gebe aber noch Bescheid und den Link.

Re: Was kommt nach dem Ausweis und Resetknopf für das Internet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2010, 19:42:53
Die digitale Bombe - war höchst interessant.. würde die Serie gerne abspeichern und weiterleiten. Bitte sag Bescheid wo Dein Link bei ADrive zu finden ist.

Danke vorab und schönen Gruß

Lorbas

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