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Plaudereien Weihnachtsgeschichten

doris
doris
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Weihnachtsgeschichten
geschrieben von doris
Die Weihnachtsparty
Es war sehr früh und draußen noch dunkel, als ich in die kalte Küche kam. Da sah ich auf dem Adventskalender das große, weit geöffnete Tor mit der "24". Also war Klausi schon vor mir aufgestanden! Jeden Tag hatte er voller Spannung die Adventstürchen geöffnet, und vorher mußte immer geraten werden, welches Bild wohl zum Vorschein kommen würde. Als ich ihm erzählte, daß ich in seinem Alter - mit fünf Jahren - vorher " geschlinst " hätte, vor allem bei der geheimnisvollen "24", guckte er mich nur empört und vorwurfsvoll an. Für ihn waren Advent und Weihnachten etwas Heiliges und das Allergrößte im Jahr.
Ob er heute merkte, daß etwas verändert sein würde?
Ich hatte nämlich die Idee gehabt, unser etwas schwermütiges und feierliches Weihnachtsfest in eine richtig lustige, lebensfrohe Weihnachtsparty umzugestalten. Denn das war doch wohl auch im Sinne der "Frohen Botschaft ", dachte mir.
Mein rotgoldener Tannenbaumschmuck blieb in den Kartons, und hinter der verschlossenen Wohnzimmertür bemühte ich mich, mit bunten Lichterketten, farbenfrohen Girlanden und poppigen Anhängern um die gewünschte Wirkung! Ich war mit mir zufrieden, auch wenn mein Mann entsetzt meinte: "Willst du Silvester feiern?"
Zwei Omas, ein Opa und eine Patentante wurden als lieb Gäste erwartet. Nun mußte ich noch die Schnittchen und Schlemmer-Happen vorbereiten. "Mutti, kann ich dir helfen?" fragte Klausi zum wiederholten Male, als er mich hektisch, mit rotem Gesicht, in der Küche hantieren sah.
Da klingelten auch schon die ersten Gäste, und ich hetzte aus dem Badezimmer ins Schlafzimmer zum Umziehen. Nun schnell die Perlenkette als Krönung meines neuen Kleides ... nervös zerrte ich an dem Verschluß, die Kette riß. und beim Bücken nach der ersten Perle passierte es ...!
"Mama hat Hexenschuß!" hörte ich Klaisis laute Stimme durch das Stimmengewirr im Wohnzimmer. "Bleib hier ein bißchen auf dem Bett liegen", beruhigte mich mein Mann Klaus.
Als ich nach einiger Zeit schief und gebückt ins Wohnzimmer trat, blieb mir vor Überraschung der Mund offen stehen. Meine elektrischen Lichterketten und all das Flitterzeug waren wie von Zauberhand verschwunden! Duftende Honigwachskerzen flackerten, Lametta und Engelshaar.
Die alten Spielzeugfiguren, unser rotgoldener Weihnachtsschmuck glitzerte und blinkte mir entgegen, und alle sangen andächtig " Stille Nacht, heilige Nacht ...".
Ich spürte die Tränen in meinen Augen. Mein Mann Klaus zwinkerte mir zu, zeigte mit dem Finger auf das Sofa mit dem Heizkissen und sang mit feierlicher Stimme weiter.
Einen lieben Gruß von
doris
wilhelminchen
wilhelminchen
Mitglied

Re: Weihnachtsgeschichten
geschrieben von wilhelminchen
als Antwort auf doris vom 17.12.2007, 14:50:59
Hallo Doris !Eine wunderschöne Geschichte ,man sieht doch es kommt immer anders als man denkt.


Es gibt doch noch einem dem das nicht gefallen hätte.

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wilhelminchen
mackie
mackie
Mitglied

Re: Weihnachtsgeschichten
geschrieben von mackie
als Antwort auf wilhelminchen vom 17.12.2007, 15:04:29
Noch eine Weihnachtsgeschichte:

Säugling in Stall gefunden; Polizei und Jugendamt ermitteln
Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen

BETHLEHEM, JUDÄA - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust.

Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.
Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihn angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekanntgegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."

Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zu medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage wegen Fahrlässigkeit rechnen. Ihr geistiger Zustand wird deshalb näher unter die Lupe genommen, weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott.

In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info. Die anwesenden Hirten behaupteten steif und fest, dass ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken ihnen befohlen hätte den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede eines vollgekifften Junkies, die ich je gehört habe."

Na denn....

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mackie

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longtime
longtime
Mitglied

Re: Weihnachtsgeschichten
geschrieben von longtime
als Antwort auf mackie vom 18.12.2007, 17:26:45
Diese Weihnachtsgschichte von Andreas Bertsch wartet auf eine sensible Fortsetzung:



Der Zuchthäusler und der Weihnachtsengel

Zweimal im Jahr drücken den Gefangenen seine Ketten doppelt schwer: das ist im Frühling, wenn der Wandertrieb im Menschen erwacht, und noch mehr an Weihnachten, wo's einem nach der Heimat zieht und wo alles Volk sich freut. Wie grausam, in solcher Zeit eingeschlossen und von der Freude im Schoß der Familie ausgeschlossen zu sein! Das empfand einer unter den mehr als 800 Gefangenen ganz besonders schmerzlich, der schon ein Dutzend Mal, das Hochfest der Christenzeit hinter Mauern und Gittern gefeiert hatte.
Übermächtig fasste ihn plötzlich das Verlangen, diesmal Weihnachten in der Freiheit m feiern. In langsamer, mühsamer Kleinarbeit wurde von ihm die geplante Flucht vorbereitet und in einer stürmischen Dezembernacht ausgeführt.
Sein Ziel war der Schwarzwald. Obwohl er sich sagen musste, dass man ihn dort zuerst suchen würde, war doch der Drang nach dieser seiner Heimat unwiderstehlich. Bei Nacht wanderte er, bei Tag hielt er sich in Feimen und Scheunen verborgen. In einzeln stehenden Häusern klopfte er nach eingebrochener Dunkelheit um ein Stück Brot an. Einmal kam ihm eine Zeitung in die Hand, in welcher nach ihm gefahndet, seine Gestalt genau beschrieben und auf seine Ergreifung eine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt war. Jetzt galt es doppelte Vorsicht.
Je näher er der Heimat kam, um so mehr musste er befürchten, von den Leuten erkannt und verraten und vom Landjäger verhaftet zu werden. Zehn Uhr nachts schlug es, als er ausgehungert und durchfroren vor der verschlossenen Türe seines Großvaters stand. Dieser hatte ihn auferzogen, seine Eltern hatte er nie gekannt. Behutsam klopfte er ans Kammerfenster des kleinen Söldnerhäusleins. »Wer ist draußen?«, rief eine Stimme. Als der Fragende hörte, dass es der aus dem Gefängnis ausgebrochene Enkel war, wies er ihn barsch ab: »Was tust du hier? Jeden Tag kommt der Landjäger und fragt nach dir. Mach, dass du fortkommst! Ich kenne dich nicht mehr.« Das Fenster ward geschlossen, das Licht gelöscht. »Ich hätte gute Lust«, sprach der Ausgestoßene halblaut vor sich hin, »und setzte dem Alten den roten Hahn aufs Dach. Er hat mich in jungen Jahren schon zum Stehlen angehalten, und nun ich zum Räuber geworden bin, kennt er mich nicht mehr.«
Eine Weile kämpfte es mächtig in ihm, aber sein Entschluss stand fest, nie wieder zum Verbrecher zu werden. Vorsichtig schlich er sich durch die Gärten eine Anhöhe hinauf. Von dort aus schaute er noch einmal auf das Dorf zurück, in dessen Gassen er als Knabe sich getummelt hatte. Unheimlich glitzerte im Mondschein die Dorrschwemme zu ihm herauf: »Wie war's, wenn du dich da hinein stürztest? Dann war's auf einmal still, und hätte alle Not ein Ende!« So raunte die Stimme des Versuchers ihm zu. Mit dämonischer Gewalt zog es ihn in die Tiefe. In diesem Augenblick hörte er Gesang aus dem hell erleuchteten Schulhaus herauf. Es war der Weihnachtschor, der aufs Fest übte: »Welt war verloren, Christ ist geboren!« Sein Ingrimm machte einer weichen Stimmung Platz. Jetzt erst kam’s mächtig über ihn: »Noch etliche Tage, dann ist's wieder Christtag. Überall Freude, und ich wie ein gehetztes Wild von Häschern und Hetzhunden verfolgt!«
Schauernd trat er in den nahen Wald. An eine Weiterwanderung war in dieser Nacht nicht mehr zu denken; der frisch fallende Schnee wäre ihm zum Verräter geworden. So zog er sich abwegs in eine ihm von früher her bekannte, zerfallene Schutzhütte zurück. Hier kauerte er in eine Ecke und schlummerte ein. Beim Erwachen quälten ihn Hunger und Kälte. Er dachte daran, wie viel besser er es in der Gefängniszelle gehabt hatte; dort hatte er wenigstens einen wärmenden Ofen, ein schützendes Bett mit hinreichende Nahrung. langsam schlichen ihm die Minuten und Stunden dahin, der Tag wurde ihm zur Ewigkeit. Es dämmerte. Eine zweite Nacht hielt er es nicht mehr hier aus. Glücklicherweise war Tauwetter eingetreten und der Schnee im Schmelzen begriffen. So entschloss er sich, seine Wanderung fortzusetzen, Er verlor aber bald Jede Orientierung, es war stockfinstere Nacht. Planlos und stumpfsinnig stapfte er mit seinen schlechten Halbschuhen auf der durchweichten Straße weiter, während es von den Bäumen fortwährend auf ihn niederrieselte. Er mochte etwa drei Stunden zurückgelegt haben. Das Betreten der Dörfer und Gehöfte vermied er ängstlich. Das einzige, was i] hm begegnete, war ein leerer Holzschlitten, der mit seinem von fernher vernehmbaren Schellengeläute im Trab über die frisch eingeworfene Straße ächzend dahinfuhr. Da stand er, um die Ecke biegend, plötzlich vor einem einzechten Häuslein. Behutsam pirschte er sich an und gewahrte durch eine Öffnung am Fensterladen folgendes Bild: Neben dem Ofen saß im Lehnstuhl ein Mann und schlief. Eine Frau, deren Gesichtsausdruck nicht mit ihrer Beschäftigung harmonierte, war damit beschäftigt, ein kümmerliches Tannenbäumchen aufzuputzen. Um den Tisch herum saßen drei Kinder; zwei derselben hörten mit weit geöffneten Augen und gefalteten Händen dem dritten zu, wie er aus einem Buch vorlas.
Der Beobachter draußen hörte nicht alles, aber doch genug, um zu erkennen: es war die alte Weihnachtsgeschichte von den erschrockenen Hirten auf dem Feld. Jetzt erst kam's ihm wieder: es war Heiligen Abend in der Nähe. Wie ein heißer Luftstrom brach es über den Erstarrten herein. Sollte er diese weiche Stimmung auf beiden Seiten sich nicht zunutze machen? Gedacht, getan.


(...)

Fortetzung erbeten.

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longtime
lotte
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Re: Weihnachtsgeschichten
geschrieben von lotte
als Antwort auf longtime vom 19.12.2007, 07:54:33
So sieht unser Cyberjugend - selbstkritisch - das Fest aller Feste ..


in diesem Sinne: auf auf zur Projektplanung - es ist höchste Eisenbahn !!!!
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lotte
schorsch
schorsch
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Re: Weihnachtsgeschichten
geschrieben von schorsch
als Antwort auf doris vom 17.12.2007, 14:50:59
Fröhliches Zähneausbeissen wünscht euch Schorsch.

Der Böhlerseppi ond si Wiehnechtsboum

Wie mer jo ghört hei, het sech der Böhlerseppi nach sim Erläbnis mit de Wiehnechtsgschpängschter fescht vorgno gha, vo jetz a mit der Familie Wiehnecht z fiire. Si Frou, s Heidi het natürli Freud gha dra. Drom het si, wos wieder e paar Tag vor Wiehnecht gsi esch, zom Seppi gseit: „Do Seppi, do si föif Franke, gang de am Nomittag is Dorf, s esch Wiehnechtsboummärt. Gang go nes schöns Bäumli poschte. Ond do hesch no en Zwöifränkler, dass de no gschwind im Frohsinn chasch go nes Zwöierli ha.“

Zerscht esch das em Seppi zwar gäge Schtrich gange; är, wo doch im Frohsinn immer öber d Wiehnecht gflucht het, en Wiehnechtsboum poschte? Do müessti är sich aber ouwä schön schäme. Aber denn esch em en Idee cho. Am Nomittag, so gäge die Drü het er sech agleit, het adie gseit ond esch zom Schopf he verschwonde. Dört het er de die chorzi Fuchsschwanzsagi packt, het sie i eis Hosebei gschtopfet, wobi der Griff vo der Sagi vom Gurt igklemmt worde esch, ond esch denn im Dorf zue gschtüüret, immer schön am Bächli no. Bim Bröggli het är links und rächts gluegt ond wo ner niemer gseh het, het är si Fuchschwanz us de Hose zoge ond het ne onders Bröggli verschteckt. Denn esch är mit pfiffiger Miene zom Frohsinn gschuenet.

Wo der Seppi inechonnt id Gaschtschtube, gseht är der Zibelifritz am Schtammtisch hocke, wo sech anere Bärnerplatte güetlech to het. „Hock zueche!“, het der Zibelifritz grüeft. Zibelifritz het me nem gseit, wöu der Fritz der erscht esch gsi, wo näbe der Viehhaltig ond Acherbou sech getrout het, no Gmües azpflanze, wo n är de i de Wirtschafte ond uf em Märit esch go verchoufe. Zerscht hei ne zwar die andere Buure usglachet, wöi si däm Vorhabe e ke Chance gä hei. Wo denn aber Zibelifritz öppe ne mou e Rondi gschmisse het im Frohsinn ond derzue chli plagiert, was me do uf em Märit för en schöne Batze chöi verdiene, het eine um en andere vo de Buure ou agfange Gmües azpflanze ond z verchoufe.

Der Seppi esch auso a Schtammtisch äne ghöcklet. S Wasser esch em im Muu zämegloffe, wo n är do gseh het, wie Zibelifritz sich a dere währschafte Bärnerplatte güätli to het. Är hebi drom der Wirti höt drei Zöpf Zibele brocht, seit der Fritz. Do heb si gseit, sie hebi vo geschter no ne paar Portione Suurchabis ond Schpäck vörig, öb är öppe grad Gloscht häbi; s choschti nüüt. Do hebi är natürlich zuägriffe, seit der Fritz ond schmatzet witer. Derzwösche hei die zwe chli gschpröchlet, was es öppe so z gschpröchle gä het. Seppi het bereits der zwöit Zwöier uf em Tisch gha. Natürli hät do dä Zwöifränkler, wo n em s Heidi gäh het, net glängt. Aber är het jo no der Föifliber gha.....

Wo der Fritz der Täller läär gha het, esch d Frohsinnwirti zue nem cho ond het gfrogt: „Fritz, magsch nomi? S hät nämli no ne Portion Surchabis ond ou no chli Schpäck“. „Gärn“, seit der Zibelifritz. Ond de het em d Wirti grad no mou en gchuuftige Täller vou Surchabis uftischet. Ou dä het der Fritz abegschlonge. Denn aber luegt är uf d Uhr ond verchlöpft: „He – s esch jo bald Föifi – i muess jo no ne Wiehnechtsboum go poschte – wotsch öppe ou grad mit cho, Seppi?“ Aber dä het natürlich kei Gloscht gha derzue, zumau s Gäld jo gar nömme glängt hätti. „Nenei“, het er drom abgwehrt. „Gang du nome afang....“ Är hät doch em Zibelifritz net chönne säge, dass är de onterwägs no d Sagi onterem Bröggli müessi hole ond dermit es Attentat uf nes Tannebäumli am Bachrand vorheigi. Auso het sech der Zibelifritz verabschiedet ond esch uffbroche. Seppi aber het no ne dritte Zwöier bschtöut. Erscht wo ner het chönne anäh, dass der Zibelifritz bereits wieder uf em Heiwäg seigi, het ou är zaut ond esch gange.

Inzwösche esch es scho fasch feischter gsi. Onderem Bröggli het är si Fuchsschwanz vöregno. Das mou aber het är ne nömme id Hose gschteckt – s esch jo kei Mönsch me omewäg gsi, ond är esch net uf em Wäg gloffe, sondern hert am Bächli no z döruf. S esch scho ziemli feischter gsi, wo n är der Umriss vomene passende Bäumli gseh het. Är esch vors häre gschtande, hets gmoschteret, hets obe am Gipfu packt ond het wöue onde afo sage. Do brommlet plötzli en unheimlichi Schtimm usem Tannebäumli: „Lo das Bäumli schtoh....!“ Der Seppi verchlöpft. Es Tannli wo cha rede? Är schöttlet der Chopf; nenei, e so schnäll get är net uf. Wieder packt är s Bäumli am Schpitz ond het d Sagi scho am Stamm onde. Do chnorret die Schtimm wieder ond no energischer: „Du söusch das Bäumli lo schtoh....!“ Ond em Seppi esch, der Tanneschpitz i siner Hand schöttli sech abwehrend. Do esch em si Muet id Hose gfahre; är het sech was gesch was hesch dervo gmacht. Nach e paar hondert Meter esch är schwär schnuufend bliibe schtoh, het zrogg gluegt ond het zitteret.

Hinder em Tannebäumli aber het e verzwiifleti Schtimm gschtöönet: „I hätt ouwäh doch net e soooo vöu Suurchabis söuen ässe!“
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schorsch

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