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Plaudereien Wenn Gott eine Frau wäre

malachit
malachit
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von malachit
als Antwort auf marianne vom 28.05.2007, 18:16:18
Marieke, die Sauerei des Wetters kann ich Dir nicht ersparen, das können wir nicht beeinflussen.
Aber ein "Lachen" ist wie ein Sonnenstrahl in unserem Herzen.
Dazu passend:

Sonnenstrahl
von Annegret Kronenberg

Versuche jeden Tag einmal,
herzhaft zu lachen.

Du tust nicht nur dir einen
Gefallen damit, sondern
wirst für die Menschen um
dich herum zum Sonnenstrahl.
--
malachit
pilli
pilli
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von pilli
als Antwort auf malachit vom 28.05.2007, 18:36:57
na mala...

schmückt solches lachen ob der frauen- aber auch männerfeindlichkeit gezeigten *forenwortmüll* wirklich?

nur eines der beispiele möchte ich zitieren:

"- Schuhe, Shoppingtrips, Nudelhölzer und das Überschreiten der Bekleidungsgröße 38 wären weltweit bedeutender als Atombomben, Diktatoren und Hungerkatastrophen."

glaubst du mala wirklich,

dass dem so sei oder lachst du darüber, das "nur" frauen
"weltweit" sich nicht für

"Atombomben, Diktatoren und Hungerkatastrophen."

interessieren? das wiederum mag ich von dir nicht annehmen.






--
pilli
hema
hema
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von hema
als Antwort auf florian vom 28.05.2007, 17:09:13
Ach ist das alles lustig!

Wenn Gott eine Frau wäre, dann hätte sie so blöd redende Männer erst gar nicht mit Frauen in Kontakt gebracht.

Frauen gebären das Leben - Männer befruchten nur und das ist nicht immer notwendig.

Frauen ziehen die Kinder groß, wenn Männer sich still und heimlich davon machen um keine Verantwortung übernehmen zu müssen.

Frauen bringen Beruf und Haushalt unter einen Hut und die Kinder ziehen sie auch noch groß!

Normal gebildete Frauen senden ihre Söhne nicht in den Krieg, weil sie sie unter Schmerzen geboren haben.

******************************************************

Früher hat es tatsächlich eine Muttergottheit gegeben.
Sie wurde vom Patriachat abgelöst und in meinen Augen begann damit alles Unheil dieser Erde.

In Anbetracht der Zustände auf der Erde, ist Spott und Hohn nicht angebracht.

Außerdem: Die Zukunft gehört den Frauen!

--
hema

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malachit
malachit
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Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von malachit
als Antwort auf florian vom 28.05.2007, 17:09:13
diskutierbar ist sicher alles, aber um entsprechend diskutieren zu können muß ein entsprechendes Grundwissen vorhanden sein. Ehrlich gesagt, ich vermisse es, wenn du das diskutieren nennst was du da so als Antwort von einem anderen Forum reingebracht hast.

Eine eigene Meinung die eine Diskussionsfähigkeit voraussetzt kann ich in abgeschriebenen Worten leider nicht erkennen.

Dennoch bist du herzlich willkommen intelligente Beiträge von dir zu geben und auch dazu berechtigt neue Themen - evtl. in anderen Foren aufgeschnappt - mit einzubringen.

Und wenn du mal genau liest was du da (ab)geschrieben hast, dann solltest du eigentlich erkennen, daß diese Äußerung jede Frau beleidigt und schlicht und einfach das Thema verfehlt.

Wäre ich Lehrerin, dann würde ich sagen: 6 - setzen - Thema nicht verstanden



--
malachit
malachit
malachit
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von malachit
als Antwort auf pilli vom 28.05.2007, 20:24:22
ich amüsiere mich köstlich darüber wie so manch einer meint etwas zu wissen ohne zu wissen was er eigentlich wissen sollte.....
--
malachit
nasti
nasti
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von nasti
als Antwort auf malachit vom 29.05.2007, 00:14:48

Hallo Malachit,

das Überschreiten der Bekleidungsgröße 38 finde ich wirklich verdammt wichtig!
Der liebe Gott hat uns als "schöne" erschaffen, wenn wir die Formen verlassen, wird uns auch der liebe Gott verlassen. "Völlerei" ist eine Todsünde, steht in Bibel.
Wenn wir uns wie ein Hefeteig breiten werden, unsere Männer kommen aus Krieg nicht zurück, werden Sie lieber Amok laufen. Auch unsere Senioren können in Krieg eingezogen werden in der Not. *g*

"Geh mit einem Öl Lampe dein Bräutigam suchen. Wenn du die Lampe vergisst aus Schlamperei, wird dein Leib unfruchtbar bleiben!" --das steht auch in Bibel, ich habe das so interpretiert, eine Frau sollte auf Ihre Schönheit achten auch nach dem Fruchtbarkeit Zeiten, wer weiß wozu wird das gut?

Nasti




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nasti
nasti
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von nasti
als Antwort auf nasti vom 29.05.2007, 00:53:46

--
Pardon malachit,

habe mich wieder unverständlich ausgedrückt. Nicht sehr überschreiten die Kleidungs Grösse 38!! Das wollte ich schreiben.
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von eleonore
als Antwort auf nasti vom 29.05.2007, 00:56:23
Prof. Dr. theol. Uta Ranke-Heinemann

DER PAPST, DIE KARDINÄLE UND DIE FRAUEN
EINE SATIRE
Neulich hat mir der Papst einen Brief geschrieben, und er hat sich auch bei mir bedankt. Er schrieb: "Dank sei Dir, Frau, daß Du Frau bist", und zwar in seinem Brief vom 10. Juli 1995. Natürlich schrieb er das nicht mir persönlich, sondern in einem Brief an "Euch Frauen der ganzen Welt". Ich empfand das als das hohlste aller Komplimente, das mir je zuteil wurde. Der Papst hat damit meine Individualität weggewischt und mein Frausein zum Massenprodukt erklärt.

Wir wollen aber dem Papst nicht Unrecht tun, als ob er in seinem Frauenbrief nicht mehr über die Frau zu sagen hätte als daß die Frau Frau ist. Er bringt eine ganze Litanei über die Frauen. Diese beginnt folgendermaßen: "Dank sei dir, Frau als Mutter". "Dank sei dir, Frau als Braut". Die Ehefrau fehlt - sie ist zur Desinfektion der Zölibatäre mit einem päpstlichen Insektizid weggesprayt. Auch der Papst weiß, daß zwischen Braut und Mutter ein sexueller Akt steht, aber er macht die Augen tapfer zu, überspringt diese Peinlichkeit und wendet sich sofort der Mutter zu. Damit hat er aber die Reihenfolge auf den Kopf gestellt, so als ob er neuerdings die uneheliche Mutterschaft propagieren wollte, nach dem Motto: erst wird die Frau Mutter, und dann sieht sie sich nach einem Bräutigam um. Weiter dankt der Papst "dir, Frau als Tochter und Frau als Schwester". Hätte er sich mehr Mühe gegeben, hätte er den Frauen noch auf vielfältige Weise danken können: als Tante, als Großmutter, als Schwiegermutter als Schwippschwägerin usw. Und abschließend, wie erwähnt: "Dank sei dir, Frau, dafür, daß du Frau bist".

Im Zuge der Gleichstellung hätten die Männer eigentlich Anspruch auf einen parallelen Papstbrief. Aber der Papst wird sich hüten, die gleichen Absurditäten, die er an die Frauen schreibt auch an die Männer zu richten, z.B. an die Kardinäle: "Dank sei dir Mann, daß du Mann bist", da jeder weiß, daß infolge der Frauenfeindlichkeit nirgend der Homosexuellenanteil so hochprozentig ist wie im Vatikan. Entsexualisiert natürlich.

2)
Dieses Blatt gehört eigentlich gar nicht hierhin, weil es mehr zum Weinen als zum Lachen ist, ich lese es Ihnen trotzdem mal vor:

Das katholische Christentum hat, als es in seinem Kern schließlich nur noch aus einem einzigen Geschlecht bestand und die Kirche monosexuell strukturiert war, gemäß seinem Sexualpessimismus auch die Homosexuellen entsexualisiert (soweit das möglich ist) und sie dann in seiner frauenverachtenden Männergesellschaft kultiviert und glorifiziert. Mit dem Vatikan als dem Ideal Biotop für keusche Homosexuelle, als einem frauenlosen Terrarium, ist ein uralter religiöser Menschheitsirrtum zu seinem krönenden Abschluß gelangt. Denn seit Heidengedenken sind Menschenopfer (im Christentum: Kreuzesopfer) und Sexualopfer die beiden bevorzugten Weisen gewesen, die Gottheit gnädig zu stimmen.

3)
Neulich las ich in einer Heiligenbiographie: "Der heilige Don Bosco war so keusch, er ließ sich nur von seiner Mutter bedienen." Seitdem sage ich zu meinen beiden Söhnen: "Ihr beiden habt Anlage zur Heiligkeit, ihr laßt euch nur von eurer Mutter bedienen".

4)
Vor einiger Zeit allerdings hat ein Bischof mir als Frau ein Kompliment gemacht - ehrlich gesagt: schon vor geraumer Zeit, denn im Moment halten sich die Bischöfe mit Komplimenten mir gegenüber etwas zurück. Also, dieser Bischof (aus Essen) schrieb mir: "Ich freue mich, daß Sie als Frau und Mutter noch geistig tätig sind."

5)
Vor einiger Zeit kam es in der Tagesschau sogar zu einer frohen Botschaft für alle Frauen, da erschien der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, damals noch Bischof, jetzt Kardinal Lehmann, auf der Mattscheibe der ARD Nachrichten 20 Uhr und sagte: "Frauen sind keine verkümmerten Männer." Über diese Nachricht war ich natürlich sehr froh, aber ich wußte im Moment nicht, weil weder mein Mann noch meine Söhne sowas behauptet hatten, was daran noteworthy war. Es kam mir so vor: ich stehe auf dem Flughafen und habe alle Hände voll und neben mir steht zufällig der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Lehmann, mit dem ich zusammen studiert habe - übrigens, mit Kardinal Ratzinger habe ich seinerzeit promoviert - und ich bitte ihn, mal kurz meine Tasche zu halten. Und hinterher gibt er sie mir wieder, und ich zähle das Geld nach, und wirklich, es fehlt nichts, und abends in der Tagesschau, wenn die Hauptnachrichten kommen, sagt eine Sprecherin: "Bischöfe klauen nicht". Verstehen Sie, das ist auch so eine nicht noteworthy Nachricht. Über die ganze Mattscheibe unter Bischof Lehmann lief übrigens ein Spruchband: "Frauen sind gleichrangig". Das freute mich natürlich auch.

Allerdings freute ich mich zu früh. Der Satz: "Frauen sind gleichrangig" ist nämlich gestrickt nach dem Muster:

"Selig sind die Schläfrigen, denn sie werden bald einnicken."
Einnicken sollte man aber nicht. Denn bei Bischöfen folgt dann unweigerlich der zweite Satz: "Sie sind nicht gleichartig". Auch dieser Satz hat zunächst noch nichts Bedrohliches, denn tatsächlich erfolgt ja z.B. das Kinderkriegen bei Frauen auf eine andere Art als bei Männern. Aber hellwach wird man, wenn man erfährt, was sonst noch alles unter "Art" fällt. Unter "Art" fällt für den Papst und die Bischöfe nämlich z.B. dies: Es ist die Art der Frau, in der Küche herumzuflitzen, und es ist die Art des Mannes, auf dem Papst- bzw. Bischofsstuhl zu sitzen. Der Unterschied liegt also im flitzen oder sitzen. Der Vorsitzende Bischof Lehmann hat auf den Salzburger Hochschulwochen, wieder bei dem schläfrigen Thema: "Frauen sind gleichrangig" mir die Sache klar gemacht. Er sagte: "Frauen sind gleichrangig im Laienbereich, nicht im Amtsbereich". Also jetzt habe ich das verstanden: sie sind gleichrangig, bis die Ränge anfangen, also unterhalb der Ränge. Jetzt verstehe ich das endlich: "Frauen sind gleichrangig" bedeutet: sie kommen im Rang gleich hinter den Männern.

6)
Was haben wir denn hier, ich sammle ja immer Zeitungsausschnitte: Ach so, ich sitze morgens und trinke meinen Earl Grey beim Frühstück, schlage meine Westdeutsche Allgemeine Zeitung auf und lese die dicke Überschrift: "Vormarsch der Frauen im Bistum". Ich denke: ich sitze hier beim Frühstück und trinke meinen Tee und bekomme nichts davon mit? Und dann lese ich: "..der Anteil der Frauen in den Laiengremien ständig zunimmt..." Ach so.

7)
So, hier haben wir das Apostolische Schreiben des Papstes über die "Würde der Frau". Von Würde redet man ja immer dann, wenn den Betroffenen gerade einiges Wichtige abhanden kommt. Würdiges Sterben. z.B. Und hier geht es darum, daß die Frauen nicht Priester werden dürfen, aber davon wollte ich jetzt nicht reden. Ich bat also die deutsche Bischofskonferenz, mir das Papstschreiben zu schicken. Und ich war ganz gerührt, daß sie es mir schickten, wo sie sich doch ganz genau vorstellen können, was ich damit anfange. Na gut. Ich sage Ihnen mal kurz den Inhalt, es sind nämlich 125 Seiten. Ich dachte, ich muß Schmerzensgeld beantragen, um das alles zu lesen. Also, kurz der Inhalte:

1. Teil: Jungfrau Maria
2. Teil: Maria, die Jungfrau
3. Teil: Die Jungfräulichkeit Marias.
Daß Johannes Paul II. nur dieses Thema im Programm hat, weiß ich, weil ich jeden Abend Radio Vatikan höre (erst spanisch, dann portugiesisch). Der Papst ist ja mein theologisches Sandmännchen.

Hier sehen Sie den Satz - es ist das Exemplar der Deutschen Bischofskonferenz: "Jungfräulichkeit und Mutterschaft bestehen in ihr zugleich". Maria ist natürlich gemeint. Immer, wenn man etwas hervorheben will, auf das es ankommt, dann schreibt man es in einem anderen Schriftstil, z.B. kursiv. Das Wort "zugleich" ist kursiv geschrieben. Darauf kommt es also an. Und dann geht der Text weiter, daß alle Frauen das nachmachen sollen mit Marias Hilfe. Wie das möglich ist, darüber sinne ich immer noch nach und habe noch keine Antwort gefunden. Ich fuhr sogar eigens ins Werdener Priesterseminar, um zu sehen, ob im lateinischen Text des Papstes dieses "zugleich" auch kursiv geschrieben ist, oder ob das die deutschen Bischöfe gemacht haben. Aber wirklich, im Lateinischen war es auch kursiv, d.h. betont.


So, langsam nähern wir uns dem Ende des Papstschreibens über die Würde der Frau. Hier sehen Sie die Unterschrift des Papstes. Anders als bei Bischöfen, die vor oder nach ihrem Namen ein Kreuz machen, so daß man denkt, sie seien vor oder nach der Unterschrift verstorben, ist das hier anders. Gegen Ende des Schreibens schreibt der Papst: "Die Kirche sagt Dank für alle Frauen". Also, deutlicher kann man es doch gar nicht machen: Hier die Männerkirche, und die Frauen gehören nicht zu ihr. Ich meine, wenn der Papst seinen Satz mal umgedreht hätte und gesagt hätte: "Die Kirche sagt Dank für alle Männer", dann wäre ihm doch wohl der Unsinn aufgefallen, daß jetzt die Männer sich bei Gott für sich selbst bedanken. Nur bei den Frauen fällt den Junggesellen überhaupt nichts mehr auf, weil sie die Frauen schon längst aus ihrer klerokratischen Männerkirche ausgeschlossen haben.

Ich meine, selbst wenn der Papst sich bei den Frauen bedankt hätte, wäre die Sache auch nicht besser. Das kommt mir dann so vor: der gnädige Herr steigt in das Souterrain hinab und drückt jedem Dienstmädchen dankend die Hand. Aber in die bel etage nach oben kommen die Dienstmädchen weiterhin nur mit dem Staubsauger.

A propos Staubsauger: Da habe ich mich neulich mit meinem eigenen Mann übers Staubsaugen gezankt. Er behauptete, er hätte mir beim Staubsaugen geholfen. Ich sagte, ich hätte ihm beim Staubsaugen geholfen. Darüber haben wir uns also gezankt. Wer nämlich wem wobei hilft, das zeigt, was wessen Sache ist. Staubsaugen ist anscheinend gottgewollte Frauensache.

8)
So, hier haben wir ein Blatt aus dem Spiegel: auf dem Photo sehen Sie: Küßchen von Mann zu Mann, der Erzbischof von Canterbury Runcie und der Papst. Die beiden stehen kurz vor ihrer Vereinigung. Ich lese ihnen das mal vor:

In einer gemeinsamen Erklärung verpflichteten sich beide, ihre getrennten Kirchen wieder zu vereinigen, betonten jedoch zugleich, dies erscheine gegenwärig unmöglich, da in der Anglikanischen Kirche Frauen zu Priestern geweiht würden...

Vor einiger Zeit in Berlin reichte mir jemand hier den Berliner Tagesspiegel hoch: "Anglikanische Pfarrer richten einen Kampffonds gegen Frauenordination ein. Der Kirche von England droht die Spaltung." Also, da sind jetzt offenbar einige Frauen in das Getriebe geraten und stören in der Männervereinigung.

9)
Vor einiger Zeit sah ich ein Fernsehporträt des Kardinals von Berlin, Georg Sterzinsky. Es ging um die Frage, warum die katholische Kirche in der DDR so regimeangepaßt wirkte, während evangelische Theologen eine eigene Meinung riskierten. Der Kardinal bestritt das natürlich.

Irgendwie in diesem Zusammenhang brachte dann der Kardinal eine allgemeine Überlegung über das Selbständigwerden des Menschen. Er sagte: Ein Junge wiederholt bis er ca. 10 Jahre alt ist nur das, was seine Mutter ihm sagt. Später aber schämt er sich, die Worte seiner Mutter zu wiederholen. Nun wird er selbständig.

Merke 1): Der Kardinal sagt: ein J u n g e schämt sich. Ein Mädchen schämt sich offenbar nicht so, es wird ja sicher selber wieder eine Mutter, bei der später wieder der Junge sich schämt zu wiederholen, was sie sagt.

Merke 2): Der Junge schämt sich über die Worte der M u t t e r, nicht über die Worte des Vaters. Im Gegenteil, der Kardinal will sagen: wenn er ca. 10 Jahre alt ist, wiederholt der Junge nicht mehr, was die liebe Mutter ihm sagt, sondern nur noch das, was der heilige Vater ihm sagt, wie Kardinal Sterzinsky das ja auch immer tut, denn nun ist er selbständig.

Männer sind eben klüger als Frauen. Übrigens, der größte katholische Theologe, Thomas von Aquin, hat damit das Verbot der Ehescheidung begründet: Der Hauptgrund für das Verbot der Ehescheidung ist, daß Frauen zwar zum Gebären, aber nicht zum Erziehen der Kinder in der Lage sind. Sie hätten nämlich weniger Verstand und weniger Tugend als die Männer, meint er.

Die beiden Herren stehen mit ihrer Meinung nicht allein, sondern bringen uraltes Gedankengut. "Muttersohn" - "Vatertochter", die Worte sind jedem geläufig. Muttersohn klingt negativ, Vatertochter klingt positiv. Vatertochter bedeutet: intelligent, kompetent, tüchtig. Muttersohn, das bedeutet: infantil, unselbständig, neurotisch.

Das liegt nicht am Sohn oder an der Tochter, das liegt an der Mutter. Hinter der Minderwertigkeit des Muttersohnes steckt nichts anderes als die Minderwertigkeit der Frau in dieser unserer christlich-abendländischen Kultur.

Neulich las ich in unserer Westdeutschen Allgemeinen Zeitung: "Wenn das Jucken unerträglich wird. Allergien usw." Der letzte Satz lautete: "Kinder, die an dieser lästigen Hautkrankheit leiden, haben in der Regel zur Überbehütung neigende Mütter." Und in einer Spiegel-Nummer fand ich in einem Artikel über Triebtäter die Bildunterschrift: "Mutterbindung oder Hirnschaden?" (Nr. 31, 1990). Na klar doch, eins von beiden.

Die Mütter sind es, denen man von der Hautkrankheit und Unselbständigkeit und mangelnden Demokratie in der DDR bis zur sexuellen Kriminalität alles in die Schuhe schieben kann.

Mein Kollege Drewermann sieht sogar einen Zusammenhang zwischen der homosexuellen Entwicklung eines Jungen und dem "Fürsorgeterror" seitens der Mutter. Ja, was so alles passieren kann, wenn eine Mutter auch erzieht, Mütter sollten sich auf das Gebären beschränken.

10)
Übrigens, in diesem Apostolischen Schreiben über die Würde der Frau übersetzt der Papst die Hauptstelle über die Ehe im Neuen Tesament (Epheser 5) statt mit "Ehemann" und "Ehefrau" mit "Bräutigam" und "Braut" (Bräutigam soll heißen: Ehe noch nicht vollzogen). Johannes Paul II. spricht vom "Begriff des Bräutigams im Epheserbrief".

Nachdem ich 86 Mal (in Worten: sechsundachtzig Mal) Bräutigam und Braut statt Mann und Frau gelesen hatte, stürzte ich die Treppe runter (wenn man sein ganzes Leben lang Vorlesungen über das Neue Testament gehalten hat, bis mir der Lehrstuhl wegen der Jungfrau Maria weggenommen wurde, dann ist solch eine Fehlübersetung ein richtiger Schock), ich stürzte also die Treppe runter und sagte zu meinem Mann, zu meinem Bräutigam: stell dir vor, der Past übersetzt Epheser 5 mit Bräutigam und Braut. Sagt mein Bräutigam: vielleicht hat er eine polnische Übersetzung zugrunde gelegt, wo die Worte Bräutigam und Braut keuscher klingen, mehr nach Marien- und Josefsehe.

11)
5 bis 10 minütiges Glockenläuten unterbrechen den Vortrag, Dann ging es, als wieder Ruhe einkehrte, weiter.

Ich habe inzwischen einen Zettel gefunden, den ich heute morgen beschrieb: "Das Y-Chromosom ist ein Krüppel, der Mann dem Untergang geweiht". Das las ich heute morgen im Spiegel vom 15. September 2003, Seite 150 in einer Überschrift. Ich dachte, wenigstens sind die Frauen endlich aus der Schußlinie. Das ist nämlich so. Der Lieblingsheilige unseres Papstes, der hl. Albertus Magnus, dessentwegen der Papst erstmalig nach Deutschland kam, nämlich November 1980, um den Todestag des Heiligen in Köln November 1280 zu feiern, Albertus Magnus also lehrte: Die Frauen sind eine Mißbildung der Natur, sie ent-stehen bei feuchten Südwinden und anderen Widrigkeiten. Wegen ihres höheren Wassergehalts können sie nicht treu sein. Die Frau ist ein mißglückter Mann (mas occasionatus).....

12)
Aber wir waren ja vor dem Glockenläuten stehengeblieben dabei, daß mein Mann sagte: Vielleicht hat der Papst eine polnische Übersetzung zugrunde gelegt. Damit jetzt kein Pole sich beleidigt fühlt: Mein Mann

(ich möchte hier einen Satz über meinen Mann einfügen. Mein Mann ist an jenem Unglückstag, dem 11. September 2001, gestorben. Seit meinem 17. Lebensjahr waren wir beide unzertrennlich, und auch der Tod konnte uns beide nicht scheiden. Er wird nie mehr zu mir kommen, aber ich werde zu ihm kommen),
also mein Mann kann sich solche Scherze erlauben, seine Eltern kommen nämlich aus Polen. Meine Schwiegermutter ist die Schwester von der Mutter des Primas von Polen.
Also, ich erkläre Ihnen das mal langsam: mein Mann und der Primas Kardinal Josef Glemp haben jeder eine Mutter, Mütter darf man ja haben, nur bei Vätern kriegt man Ärger. Ich jedenfalls, als ich gesagt habe, Josef ist der Vater Jesu.

Das erinnert mich an etwas: Jemand kam ins Kloster Maria Laach und fragte einen Mönch: War Ihr Herr Vater auch Mönch? Dann verbesserte er sich: Ach, stimmt ja. Mönche haben ja keinen Vater.

Also, mein Mann und Kardinal Josef Glemp haben je eine Mutter, und die sind zwei Schwestern. Mein Mann und Josef Glemp sind also Vettern, oder wie das Time Magazin schrieb: "Ihr Mann ist der erste Cousin eines Primaten" (First cousin of a primate). Seitdem, wenn ich mit meinem Mann Streit habe (über Staubsaugen), sage ich: Du bist eben der Vetter eines Primaten - laut Time Magazine.

Bei uns herrscht die reinste Vetternwirtschaft. Wenn mein Sohn Andreas nach Warschau fährt, übernachtet er bei Onkel Juju im erzbischöflichen Palais. Und in Berlin haben wir - vorläufig noch - meinen Neffen, Bundespräsident Johannes Rau. Aber wie das zusammenhhängt, erkläre ich Ihnen nächstes Mal. Heute reden wir ja nur von Kardinälen.

Glemp ist also mein angeheirateter Vetter. Ich muß mich mal erkundigen, ob jemand, der selbst nicht heiraten darf, a n jemand angeheiratet sein darf, und dann noch ausgerechnet an mich. Bevor wir da etwas falsch machen, sagen wir also vorläufig besser: ich bin mehr an ihn angeheiratet als er an mich.

Übrigens, weil ich ja so geschockt war, daß der Papst den Epheserbrief falsch übersetzt, habe ich einen Brief an die Deutsche Bischofskonferenz geschrieben:

23.10.90. Sehr geehrte Herren Bischöfe,
sie haben in ihrer übersetzung des apostolischen schreibens "mulieris dignitatem" vom 30.9.88 den irrtum des papstes bezüglich des Epheserbriefs getreu ins deutsche übertragen. Kap. 25 gegen ende übersetzen sie: .."was der Epheserbrief mit dem begriff "bräutigam" ausdrückt" (notionem sponsi).
Im gesamten Epheserbrief kommt der begriff "bräutigam" (sponsus) nicht ein einziges mal vor. Es entsteht der eindruck, daß dem papst eine polnische übersetzung des Neuen Testaments zugrunde gelegen haben könnte, der die worte "ehemann" und "ehefrau" (vir - uxor in der Vulgata) zu unzüchtig erschienen, die worte "bräutigam" und "braut" keuscher, enthaltsamer, jungfräulicher, mehr nach Josefs- bzw. Marienehe.
Hochachtungsvoll

19.11.90 bekomme ich ein Schreiben des Sekretärs der Deutschen Bischofskonferenz:

Sehr geehrte Frau Professorin,
...so ist Ihnen ohne weiteres Recht zu geben, daß im Epheserbrief der Begriff "sponsus", bzw. "nymphios" nicht vorkommt. So ist im Text des Apostolischen Schreibens eine Ungenauigkeit zu konstatieren...
...danke ich Ihnen für den Hinweis, mit dem Sie philologisch sicher recht haben.
Mit freundlichen Grüßen
Prälat Wilhelm Schätzler
Daraufhin schrieb ich an den Sektretär der Deutschen Bischofskonferenz am 20.11.90:

Sehr geehrter herr Prälat Schätzler,
ich möchte mich sehr herzlich bedanken dafür, daß sie mir auf meinen kratzigen brief so freundlich geantwortet haben. Ich war wirklich gerührt. Daß männer frauen gegenüber etwas zugeben, passiert so selten.
Mit herzlichen grüßen
Das war also eine Fehlbare gegen einen Unfehlbaren.

13)
Neuer Weltkatechismus von 1992 nr. 510:
Maria ist Jungfrau geblieben, als sie ihren Sohn an ihrer Brust nährte.

14)
Bei den Ehepaaren sucht der Papst zu retten, was noch zu retten ist, um die Beschädigung der Jungfräulichkeit in Grenzen zu halten. Es gehört in den Bereich der Tiefenpsychologie, warum sich gerade zölibatäre Päpste besonders mit Sexualfragen, speziell mit ehelichen Schlafzimmern befassen. Und es gehört in den Bereich der Kuriositäten, welches Ehebild sie haben. Voll Lob und Zustimmung zitiert Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben "Familiaris consortio" aus der Pillenenzyklika Paul VI. Er schreibt: "Als Früchte bringt die eheliche Enthaltsamkeit in das Leben der Familie Frieden und Glück und erleichtert die Lösung der übrigen Probleme. Die Eltern werden durch sie (die Enthaltsamkeit) fähig, einen noch tieferen und wirksameren Einfluß auf die Erziehung der Kinder zu nehmen...." So geht das noch eine Weile weiter. Kurz, wir haben schon begriffen: die Enthaltsamkeit der Eheleute bringt für Vater und Mutter und Kinder (und indirekt sicher auch für Großvater und Großmutter) alles, was man sich nur wünschen kann. Sie löst alle Ehe-, Erziehungs- und was sonst noch an Lebensproblemen.

Nur, leider leuchtet außer Päpsten und Kardinälen kaum jemandem ein, daß mit der periodischen Enthaltsamkeit die Dinge bestens laufen und umgekehrt mit Verhütungsmitteln die Familienverhältnisse dem Ruin entgegensteuern.

Also, ich will hier nichts für die Pille sagen, noch gegen die Pille. Vielleicht macht die Pille dick und schwermütig. Neulich habe ich beim Augenarzt gehört, man verliert seine Kontaktlinsen. Da war eine Patientin, die sagte: "Kann das sein, daß das von der Pille ist? Die fallen mir immer raus." Und die Sprechstundenhilfe meinte: "Ja, vielleicht, weil die Augen dann austrocknen." Also, ich will hier weder für noch gegen die Pille reden, vielleicht macht die Pille dick und schwermütig und man verliert dauernd die Kontaktlinsen. Das weiß ich nicht. Aber der Papst weiß das auch nicht. Ich will weder für Kondome noch gegen Kondome, weder für Coitus interruptus noch gegen Coitus interruptus reden, ich behaupte nur, das geht den Papst alles überhaupt nichts an. Die Zeiten, wo man den obersten Priester als den obersten Medizinmann befragte, sind vorbei. Die Leute haben sich heute spezialisiert. Und ich meine, es ist nach 2000 Jahren endlich an der Zeit, daß der eheliche Akt aus der voyeurhaften Anteilnahme der Junggesellen wieder in die Kompetenz der Eheleute zurückverlegt wird.

15)
Vor einiger Zeit las ich in der Zeitschrift "Emma" von Alice Schwarzer: "Sie ist katholisch geworden, um ihren Vater zu ärgern." Ich schrieb darauf an Emma: "Was auch immer die Gründe für meine Konversion waren, der Grund, meinen Vater zu ärgern, war nicht dabei."

Ein anderes Mal las ich: "Der alte Heinemann hat seine gräßliche Tochter da reingeschoben, um den ganzen Laden hochgehen zu lassen." Das ist natürlich auch Unsinn.

Schluß
Papst und Bischöfe sprechen immer vom "christlichen Menschenbild". Sie meinen das katholische Menschenbild. Und das zerfällt in 2 Teile: das katholische Männerbild und das katholische Frauenbild. Die einen haben die Ämter und das Sagen in der Kirche, die anderen das Gehorchen und das Schweigen in der Kirche. Alle Hirten sind Männer, und alle Frauen sind Schafe. Solange diese innerkirchliche Apartheidspolitik herrscht, sollte das Wort "christliches Menschenbild" in der katholischen Kirche vermieden werden.

Medea
Medea
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von Medea
als Antwort auf eleonore vom 29.05.2007, 06:47:03
"Alle Hirten sind Männer, und alle Frauen sind Schafe." (Uta Ranke-Heinemanns ironischer Schlußabsatz)

Danke Eleonore für das Einsetzen dieses typischen Ranke-Heinemann-Kommentars. Es lohnt sich jede Zeile zu lesen, diese bemerkenswerte Frau bringt es auf den Punkt.
Das sie der Schrecken der katholichen Amtskirche ist, wird wiedermal deutlich.


Medea.


angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Wenn Gott eine Frau wäre
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf Medea vom 29.05.2007, 08:14:49
Sehr lesenswert zum Thema auch Esthr Vilars "Antrittsrede der Amerikanischen Päpstin" (hervorragend auch als Bühnenstück: 1 Stunde schmetternder Dialog )

2014 passiert es: Eine Frau, - eine amerikanische Frau!!! - sitzt auf dem Thron zu Rom. Zerschlagen ist die Männerherrschaft im heiligen Haus, der letzte Papst hat abgedankt. Jetzt bestimmt Johanna die Zweite, was Glaube ist. Die katholische Kirche hat sich in eine demokratische Institution verwandelt, ihr Amtsinhaber wird vom Volk auf vier Jahre gewählt. Mit jedem neuen Regenten liberalisierte sich die Kirche ein wenig mehr: Abgeschafft wurden Zölibat und die Zehn Gebote, das Wort «Sünde» existiert so wenig mehr wie die Hoffnung auf den Himmel, und selbst die Unfehlbarkeit hat ausgedient: Irren darf auch der Papst. Trotz aller Liberalisierung: Die Gläubigen laufen weiterhin davon. Johanna weiss weshalb. Ihre vom Fernsehen übertragene Antrittsrede, gesponsert von zahlreichen Firmen und unterbrochen durch deren Werbespots, ist denn auch ein Plädoyer für «Fesseln statt Freiheit» - weil Letzteres dem Menschen schlecht bekommt.

1982 hat Esther Vilar «Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin» verfasst: ein satirisches Szenario auf dem Hintergrund der Debatte um fällige Kirchenreformen, die der Amtsantritt von Johannes Paul II. auslöste.

Die "First Lady" auf dem Heiligen Stuhl ist sowohl selbstgefällig als auch souverän und charmant - sie skandiert ihren feurigen Monolog in die Menge und vergisst auch nicht, sich bei den Sponsoren zu bedanken, deren Werbespots die rede immer wieder unterbrechen.

Schliesslich rührt ja auch sie die Werbetrommel. Zurückgewinnen will sie die Abtrünnigen, ihr Lockruf ist «Geborgenheit dank fester Regeln». Was abgeschafft wurde, wird wieder eingeführt: Gebote und Verbote sollen den Weg des Menschen säumen, ist dieser doch nur frei, wo er bestimmt wird. «Denken Sie darüber nach», raunt die charismatische Würdenträgerin ins Mikrofon.

Mit ihrer Rede räumt Johanna die Ungläubige schliesslich die letzten Trümmer der liberalisierten Kirche weg. Was bleibt? Die Hoffnung auf den nächsten Papst.

Angelehnt ist die Geschichte natürlich an die angebliche Päpstin Johanna, die 854, verkleidet als Mann, zum Papst ernannt worden sein soll. Aber vielleicht hat der Vatikan diese geschichte ja auch geschickt vertuscht ..
(quelle: baz.ch)
--
angelottchen

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