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Plaudereien Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren

Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.01.2014, 16:34:44
Hi nordstern,

zuerst einmal meinen Dank, daß wir das Thema ganz sachlich diskutieren können. So etwas ist leider nicht selbstverständlich. Besonders dem letzten Absatz deines Textes kann ich voll und ganz zustimmen. Es ist sehr schwer, das Recht auf Redefreiheit und den Schutz von Glauben und Gefühlen gegeneinander abzuwägen. Genau darauf läuft diese Diskussion letztendlich hinaus. Du hast völlig Recht, daß man nicht allem zustimmen muß und sein Mißfallen auch deutlich ausdrücken darf. Solange es auf dieser Ebene bleibt und das Mißfallen nicht in persönliche Vorwürfe mündet, da wird es meines Erachtens nach auch kein Problem geben.

det
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von Felide1
Jedes Ding hat zwei Seiten.

Ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt die sich eine Klappe für alte Menschen, die ihnen im Wege sind, wünschen würden. Es hat doch immer Menschen ohne Herz und ohne das Gefühl des Mitleids gegeben.
Auch wird es Menschen geben die nicht imstande sind physisch, psychisch oder aus finanziellen Gründen einen Anderen zu pflegen.
Die Großfamilien wo früher mehrere Generationen miteinander lebten, sind auch rar geworden.
Meine Einstellung ist ähnlich der von Gudrun, obwohl meine Familie immer hinter mir steht. Wir sind es Gott sei Dank gewohnt, uns nicht jeden Tag auf die Nerven zu gehen aber wenn die Zeit da ist, dass Einer den Anderen braucht stehen wir zusammen. In den meisten Familien wird es sicher auch so ablaufen aber, dass es auch Ausnahmen gibt schließe ich nicht aus.

Felide
mane
mane
Mitglied

Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.01.2014, 08:42:39

Und da gibt es eben Grenzen.
Nur eines Lachers wegen verletze ich Menschen nicht in ihrem Innersten.
Humor ist, wenn alle lachen können.

Darf ich an die "Mohammed Karrikaturen" erinnern ?
Da werden religiöse Gefühle verletzt.
Und wenn Du mal in diese Richtung weiter denkst, kommst Du darauf,
was man auch alles nicht tun sollte.
Das fängt beim Zigeunerschnitzel an und hört bei der Seniorenklappe nicht auf.

Wenn Du es anders siehst, bitte sehr.
Man kann alles zerreden und lächerlich machen.
Nur nicht mit mir.
nordstern
geschrieben von nordstern


Lieber Nordstern,

ich habe den Postillon-Beitrag anders verstanden und es liegt mir fern, mich über Senioren und ihre manschmal sehr traurige Situation lustig zu machen. Das ist, in meinen Augen" auch nicht der Sinn von Satire.

Hier wird die Realität mit den Mitteln der Satire überspitzt und übertrieben dargestellt, um zum Nachdenken und nicht zum Auslachen anzuregen. Es ist quasi so, dass einem das Lachen "im Halse stecken" bleiben soll. Es ist nicht menschenverachtend, sondern eher das Gegenteil. Es wird der Finger in die Wunde einer Gesellschaft gelegt, wo oft für alte Menschen kein Platz mehr ist.

Unsere Gesellschaft hat eine pessimistische Einschätzung des Altwerdens. Bis jetzt werden die Menschen, überwiegend in der westlichen Welt, immer älter, diese Entwicklung wird nach und nach die ganze Welt ergreifen. Ich bin dafür, das eher positiv zu sehen, denn der Sinn der Alterung liegt möglicherweise in einer Beruhigung einer rast- und rücksichtslosen
Menschheit. Je älter die Gesellschaft wird, desto zurückhaltender werden ihre Mitglieder und sich nicht mehr wegen irgendwelcher Lappalien die Köpfe einschlagen.
Eine schöne Vorstellung, finde ich.

Gruß Mane.

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Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 04.01.2014, 03:18:32

Lieber Nordstern,

ich habe den Postillon-Beitrag anders verstanden und es liegt mir fern, mich über Senioren und ihre manschmal sehr traurige Situation lustig zu machen. Das ist, in meinen Augen" auch nicht der Sinn von Satire.

Hier wird die Realität mit den Mitteln der Satire überspitzt und übertrieben dargestellt, um zum Nachdenken und nicht zum Auslachen anzuregen. Es ist quasi so, dass einem das Lachen "im Halse stecken" bleiben soll. Es ist nicht menschenverachtend, sondern eher das Gegenteil. Es wird der Finger in die Wunde einer Gesellschaft gelegt, wo oft für alte Menschen kein Platz mehr ist.
Gruß Mane.
geschrieben von mane


Da muss ich leider schon wieder gegenan......

Wir sprechen ja inzwischen von Satire.
Über die "abgegebenen Senioren" sind wir zu Pflegefällen und anderen Schicksalen gekommen.
Das nur zur Erinnerung.
Was schwerwiegende Erlebnisse und Zeiten betrifft, sind diese oft, aber nicht nur, im Alter.
Ich hatte sowas in mittleren Jahren und im Alter durchzustehen.

Und wie (bissig) Satire wirkt, entscheidet nicht der Satiriker, sondern der "Empfänger".
Da haben wir ihn wieder. Denn er (oder) sie erleidet.
Darum sollten bestimmte sensible Bereiche unabgesprochen außen vor bleiben,
wenn Satire verfasst wird.
Sonst könnte ich auch einen ganz schwarzen Humor entwickeln.
Aber ich bin sicher, dann fliege ich hier.
Ich schließe das Thema für mich ab, ich denke, ich wurde verstanden.

nordstern
Medea
Medea
Mitglied

Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.01.2014, 09:01:13
Ich habe Dich verstanden Klabauter, Du warst deutlich - als inzwischen alter Mensch will ich auch nicht zur Amüsierung jüngerer
Zeitgenossen beitragen.
Mir ist immer noch das unsägliche diskriminierende Titelbild der
TITANIC von Papst Benedict vor Augen, das den Eindruck einer
Inkontinenz vermitteln sollte.

Auch als Protestantin hat es mich empört, ihn so darzustellen.

Seniorenklappen etc. kann ich auch nicht lustig finden.
Bis zum Schritt des empfohlenen Giftbechers ist es dann
nicht mehr weit ......

M.
mane
mane
Mitglied

Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von mane
als Antwort auf Medea vom 04.01.2014, 09:19:03
Schade, ich fühle mich leider unverstanden.

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Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 04.01.2014, 09:42:45
Schade, ich fühle mich leider unverstanden.
geschrieben von mane
Nicht von allen. Ich finde es faszinierend, daß die Diskussion letztendlich wieder beim Sender vs. Empfänger Problem angekommen ist. So wie wir es schon einmal erlebten, daß auf einmal jemand etwas für inakzeptabel hält, daß für viele andere harmlos ist, so mündet auch die Diskussion über Satire da hinein.

Es hat jeder seinen Geschmack, manchmal differieren sie erheblich. Das stellt solange kein Problem dar, wie die Verhaltensregeln noch eine Redefreiheit ermöglichen. Der Satz von Nordstern bringt das eigentliche Problem auf den Punkt:
Darum sollten bestimmte sensible Bereiche unabgesprochen außen vor bleiben, wenn Satire verfasst wird.
geschrieben von nordstern
Das scheint auf den ersten Blick eine gute Idee zu sein. Doch die Tücke des Objekts liegt in der praktischen Ausführung: Wie sollen unabgesprochene Regeln aussehen? Das kann überhaupt nicht funktionieren, denn wir sind ja wohl einer Meinung, daß Humor und Empfindlichkeit individuell verschieden sind. Es kann nur so funktionieren, daß man ganz vorsichtig alles vermeidet, was irgendjemanden eventuell stören würde. Wie wir aber an den Bespielen "Mannsbild" und "Weib" gesehen haben, ist es praktisch unmöglich, alles zu vermeiden. Es kann immer wieder jemand mit Empfindlichkeiten auftauchen, mit denen einfach nicht zu rechnen war. So würden wir uns immer weiter einschränken, denn immer wieder kommt eine neue ganz individuelle Empfindlichkeit dazu, die zu berücksichtigen ist. Ich stelle mir gerade vor, wie ich eine Liste führen muß, was ich in welcher Umgebung nicht sagen darf, um ja niemanden auf die Füße zu treten. Aber die größte Frage haben wir noch nichts einmal berührt:

Wann darf man eigentlich authentisch sein? Wann darf man auch mal sehr schrägen Humor haben? Wann darf man über Wagen beim Rosenmontagszug lachen, deren Motive teilweise tief unter die Gürtellinie gehen? Ich sehe schon, daß Filme von Monty Python's Flying Circus oder Aufnahmen der Stachelschweine nur noch auf dem Schwarzmarkt zu haben sind.

det
Shenaya
Shenaya
Mitglied

Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf mane vom 04.01.2014, 09:42:45
Nein, ich kann dir bis zu einem gewissen Punkt gut folgen, Mane, genau gesagt, bis zum "Schmerzpunkt".
Ich denke, es spielen auch bei dieser Diskussion die ureigensten Empfindlichkeiten hinein - bei mir liegen sie u.a. bei wirklich bösartigen Verunglimpfungen in jedwedem religiösen oder ethnischen Bereich - aber ich verstehe (gute) Satire so, dass sie den jeweils wunden Punkt trifft, sehr überspitzt auf unterschiedliche gesellschaftliche Missstände hinweist, ohne den jeweils betroffenen Personenkreis (nennen wir sie "Satire-Opfer") dabei zwangsläufig der Lächerlichkeit preiszugeben, sondern im Grunde, um die "Täterschaft" zu entlarven.

Gerhard Polt ist - oder war - u.a. ein gutes Beispiel dafür, dass Satire bisweilen falsch oder zumindest missverstanden wird. Nicht selten waren Kommentare zu hören wie "Recht hat er!" - oder auf gut bayrisch - "Jo, des moan i a!". Und das tat m i r weh - nicht die (gute) Satire selber.

Beste Grüße
Shen
mane
mane
Mitglied

Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von mane
Det und Shenaya, ich danke Euch für Eure differenzierten Antworten, sie treffen genau meine Sichtweise.

Kennt Ihr die "Stunksitzung", die alternative kabarettistische Sitzung im Kölner Karneval? Das ist die einzige Veranstaltung im Karneval, die wir jedes Jahr besuchen. Deren Sinn war und ist die Provokation, mit der sie aufzeigen wollen, wo etwas in unserer Gesellschaft nicht stimmt. Mir gelingt es, diese Aussagen nicht persönlich zu nehmen, obwohl es manchmal hart an der Grenze ist.
Re: Wichtige Hilfe für überforderte Angehörige von Senioren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.01.2014, 10:07:45

Es hat jeder seinen Geschmack, manchmal differieren sie erheblich. Das stellt solange kein Problem dar, wie die Verhaltensregeln noch eine Redefreiheit ermöglichen. Der Satz von Nordstern bringt das eigentliche Problem auf den Punkt:
Darum sollten bestimmte sensible Bereiche unabgesprochen außen vor bleiben, wenn Satire verfasst wird.
geschrieben von det
geschrieben von nordstern


Wo ist das Problem ?

Es verbietet sich in den Themen Schmerz, schwerste Erkrankungen, Koma, Tod, Suizid.

nordstern

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