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Plaudereien Wie findet ihr Anne Will ?

hugo
hugo
Mitglied

Re: Wie findet ihr Anne Will ?
geschrieben von hugo
als Antwort auf senhora vom 06.06.2008, 11:00:53
hallo senhora, klaus und schorsch,,

ja,, und wenn noch so viel unbestritten Negatives während der DDR Zeit, vom Klaus benannt wird,, damit läuft er ins Leere wenn nicht all das Andere eben auch Erwähnung findet oder nur so im Nebensatz auftaucht.

Für uns, die das erlebt, überlebt, durchlitten oder als angenehm oder sogar als positiv empfunden haben ist es schon wichtig nicht ausschließlich einseitig zu argumentieren und alles völlig nur mit "Bild-Ausschnitt" zu sehen,,

Dazu passend plauderte H. Modrow gestern Abend bei einem Gesprächsforum bei dem er mal keine Rede hielt, sondern NUR auf Fragen antwortete,,

Vieles was er in seiner Nachbetrachtung zu den DDR Begebenheiten äußerte, fand bei der Zuhörerschaft unumwunden Zustimmung,,es war nicht ein einzige klaus dabei *g*

was mir aber bisher völlig unbekannt war, ist seine Version, warum es zum friedlichen Ende der DDR kam und nicht im Chaos endete (so wie es sich tatsächlich einige Größen vorstellten und auch noch heute -z.B in Lateinamerika und anderswo- Kopfschütteln verursacht.)

Der damalige verantwortliche sowjetische General Luschow forderte die DDR Riege auf (also speziell Modrow) dafür zu sorgen das egal was passiert- es absolut zu keiner Konfrontation mit seinen Soldaten, seinen Kasernen kommen durfte.

Sie wollten sollten und/oder durften aus Moskauer Sicht nicht involviert werden. Daran hat sich dann zum Glück die DDR Nachfolge -, bzw Übergangsregierung bis zu ihrem Begräbnis auch gehalten,,*g*

senhora, schade das ich mir für die Meinungsfreiheit nix kaufen kann,, ich könnte ja soo reich sein *g*
Die DDR Wirtschaft war nicht in der Lage das Ihr aufgestülpte soziale Gebäude zu tragen, die BRD Wirtschaft könnte es, aber sie will es nicht tragen,,
sogar als Bettler unter Hamburgs Brücken kannste der Meinungsfreiheit und der Reisefreiheit frönen ,,,theoretisch ist ja alles sooo perfekt geregelt,,


--
hugo
uki
uki
Mitglied

Re: Wie findet ihr Anne Will ?
geschrieben von uki
als Antwort auf hugo vom 06.06.2008, 11:50:44
Ne, hugo, auch hier ist nicht alles perfekt.
-leider-
--
uki
niederrhein
niederrhein
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Eine Marginalie
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf hugo vom 06.06.2008, 11:50:44
Eine Marginalie

in die eigentliche Diskussion will und kann ich nicht eingreifen, aber das Stichwort Freiheit ... (das ich z.B. aus Herrn Westerwelles Mund nicht mehr hören kann)

Daß nicht einmal irgendwo und irgendwie ein Zweifel aufkommen könnte, daß die so oft zitierte und beschworene Freiheit fast (?) nur ein Etikett ist für die Freiheit des Kapitals und der kapitalistischen Marktwirtschaft? Darum und um nichts anderes geht es in erster Linie ...
Vermutlich interessiert's hier niemand, aber das kann man dezidiert an der Nachkriegsgeschichte Europas nachweisen, das kann man anhand der zahlreichen Kriege nach 1945 demonstrieren (schon einmal untersucht, wer am meisten nach 1945 in Kriege verwickelt war oder diese inszeniert hat? Und warum?). Das kann man anhand der aktuellen Kriege zeigen ... als wenn es um die Freiheit oder das Wohl des afghanischen oder irakischen Volkes ginge ...

Die Freiheit bezieht sich nur auf die schrankenlose Verfügung und Ausbeutung von Rohstoffen, auf die Möglichkeit, gewinnbringend überall zu investieren (Nicht die Länder, in denen investiert wird, sind die Gewinner, sondern nur Mittel zum Zweck ... d.h. sie werden für die Vermehrung des Investionskapitals instrumentalisiert ... klar, gelegentlich bleiben Krumen für einige aus den entsprechenden Ländern auch übrig)

Als wenn es um die Freiheit im Sinne des (historischen) Liberalismus, die Freiheit der Menschen ginge ...
Und selbst die (übrigens von mir persönlich hoch geschätzte!) Meinungsfreiheit ... wenn sie dem Kapital schadet, wird sie gebogen, manipuliert und auch unterdrückt.
Reisefreiheit ... ich denke gerade an die Einreisefreiheit in die USA ...

Soll man doch ehrlich sein und nicht diesen Begriff Freiheit mißbrauchen und vorschieben, wenn's ausschließlich um die Freiheit des sogenannten Marktes und Kapitals geht ...

Es wäre dazu viel zu schreiben, zu belegen ...

Die Bertha
vom Niederrhein


(Diese Zeilen wollten etliches aus Hugos Argumenation unterstreichen.)

P.S. Wenigstens ein Beispiel noch: 1964 ff. hieß es, in Südvietnam würde der Westen (lies: die USA) Friede, Freiheit und Demokratie Südvietnams verteidigen ... es gab seit der Kolonialzeit dort weder Friede noch Freiheit noch Demokratie ... und wir Kalte-Kriegs-Naiverl haben das zunächst geglaubt ...

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: Eine Marginalie
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf niederrhein vom 06.06.2008, 12:13:56
@bertha

chapeau!
...ich unterschreibe jeden deiner sätze.
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Eine Marginalie
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf niederrhein vom 06.06.2008, 12:13:56
Wenn ich hier so einige beiträge lese aus denen hervorgeht, daß es in D eigentlich keine freiheit gibt, weil die bösen kapitalisten den armen bürgern eben keine freiheit gewähren,nicht mal meinungsfreiheit, dann mach ich mir so meine gedanken.
Wenn also hier und jetzt keine freiheit ist und war, war sie vielleicht in der ddr, versteckt hinter einer mauer, versteckt hinter gleichgeschalteten zeitungen, versteckt hinter vorgaben und regelungen für alle gesellschaftlichen abläufe?
Wenn ich das also alles hier so lese, so frag ich mich wie wäre denn die bewertung der freiheit ausgefallen, wenn die ach so unfreien brd bürger mal ein paar jährchen unter ddr bedingungen hätten leben müssen.
Aber so ist das eben, der eine hat se die freiheit und ist unzufrieden, der andere hatte sie nicht und hätt se gern gehabt.
Oder liegts vielleicht doch daran, daß die deutschen und besonders die wessis mit nix zufrieden sind und über alles meckern und alles nur negativ sehen?
Ich find jedenfalls meine freiheit gut und ich genieße sie in vollen zügen und wenn mir was nicht paßt find ich nicht gleich die ganze regierung scheiße und fordere alle anderen auf nun sofort nur noch links zu wählen, auch weil ich weiß was die genossen unter freiheit für ein volk verstehen.
--
gram
niederrhein
niederrhein
Mitglied

Re: Eine Marginalie
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 06.06.2008, 12:56:10
Falls sich der vorausgegangene GRAM-Beitrag auch oder vor allem auf meinen Beitrag beziehen sollte, müßte ich leider folgendes dazu schreiben:

Leider nichts begriffen ...
und auch nicht auf das zentrale Argument des/meines Beitrags (nämlich der Mißbrauch des Begriffes Freiheit als umfassendes, letztlich verschleierndes Synonym für die persönliche, individuelle Freiheit und als politisches Kampfargument, wo es nur oder vor allem um die Freiheit im Sinne der kapitalistischen Freiheit geht) eingegangen, sondern nur persönliche Betroffenheit und ein persönliches Statement aufgrund persönlicher Erfahrungen von sich gegeben.
Das mag ja gut und billig sein, hat aber leider nichts mit dem zu tun, was vorher geschrieben worden ist.
Bei einer Prüfungsklausur hätte ich drunter geschrieben: Themaverfehlung.


Falls dieser GRAM-Beitrag sich nicht auf meinen Beitrag beziehen sollte, würde ich empfehlen, den dort kritisierten Mißbrauchs des Begriffes Freiheit zu lesen und gegebebenfalls zu widerlegen.

B.

Als Übungsaufgabe: Untersuchen, wie oft der Begriff Freiheit seit 1945 als Legimation für kriegerische Angriffe und Auseinandersetzungen verwendet worden ist!

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Eine Marginalie
geschrieben von hugo
als Antwort auf niederrhein vom 06.06.2008, 12:13:56
hallo bertha, danke,,Du hast eine Art beim hugo offene Türen einzurennen,,,fast muss er schon zur Seite hopsen um nicht um gerannt zu werden *g*

Ja, dieser Mühe haben sich nicht wenige Menschen, Journalisten, Professoren, Historiker unterzogen und nachgerechnet und aufgezählt wieviele Kriege es in den letzten Hundert Jahren gab, oder nach 1949, wer daran beteiligt war, wer sie begonnen hat warum sie begonnen wurden usw,,und mich führen all diese Statistiken zu meinem Lieblingszuständigen für gegenwärtiges weltweites Defizit in vielen Variationen.


hugo
gutgelaunt
gutgelaunt
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Re: Eine Marginalie
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf niederrhein vom 06.06.2008, 13:25:30

Als Übungsaufgabe: Untersuchen, wie oft der Begriff Freiheit seit 1945 als Legimation für kriegerische Angriffe und Auseinandersetzungen verwendet worden ist!

Hallo niederreihn,
warum denn so einseitig ermitteln wo der Begriff "FREIHEIT" missbräuchlich Verwendung gefunden hat...?
Der Objektivität wegen wäre es doch gut, wenn "HABEN" und "SOLL" definiert werden würden...)


mit freiheitlichen Grüßen
gutgelaunt
uki
uki
Mitglied

Re: Eine Marginalie
geschrieben von uki
als Antwort auf niederrhein vom 06.06.2008, 13:25:30
Ein Thema, welches nur mit einseitiger Betrachtungsweise dargestellt wurde, würde ich immer mit (Thema verfehlt oder Thema nicht voll durchdacht) bewerten, so ich denn eine Bewertung abgeben müsste.
Meine bescheidene Meinung.
- - - - -
Der Link von hugo weist auf eine gut dargestellte Ursachenforschung der Kriege nach 1945 hin.
Unter anderem dort zu finden:
Zwei Drittel aller Kriege seit 1945 sind innerstaatliche Kriege gewesen und nur ein knappes Viertel internationale Kriege, einschließlich der Dekolonisationskriege. Das fast stetige Wachstum der jährlichen Kriegsbelastung nach dem Zweiten Weltkrieg resultiert eindeutig aus der Zunahme der innerstaatlichen Kriege. Dass das Kriegsgeschehen nach dem Zweiten Weltkrieg von diesen dominiert wird, stellt eine qualitative historische Veränderung gegenüber früheren Perioden dar.

--
uki
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: verfehlte themen und die praxis
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf niederrhein vom 06.06.2008, 13:25:30
Eigentlich wurde hier meistens über ganz praktische themen diskutiert.
Der von dir hier eingesetzte text, stammt sicherlich, so wie mir die formulierungen 40 jahre ins ohr gedröhnt wurden aus der feder eines großen kritiker des kapitalismus oder eines hochtheoretischen akademiemitgliedes linker prägung.
Wie schon gesagt habe ich mir solche definitionen über die oberschule, das studium, später auf der arbeitsstelle immer wieder anhören müssen als begründung, wie scheiße und sterbend und faulend der kapitalismus und wie er dem untergang gewidmet ist und wie unglücklich und unfrei die unter dieser gesellschaftsordnung lebende menschen doch sind.
Untergegangen ist aber glücklicherweise der sozialismus bzw. der kretin der mir als siegender sozialismus dargeboten wurde.
Ich hab also keine lust mehr ständig, hochtheoretisch über fehler oder die bösartigkeit des kap. zu diskutieren, sondern halte mich lieber an handfesten praktischen themen fest.
Wenn ich deiner meinung nach das thema verfehlt habe, muß das nicht unbedingt an mir liegen.
Meine kinder konnten auch mit dem- o-ton-sinnlosen gesülze meiner lehrer, die ich noch toleriert habe nix mehr anfangen.
Und noch ein letztes wort, frau oberlehrerin:
Ich bin immer wider erstaunt wie schnell und ansatzlos du von hochtheoretischen themen zu banalen, peinlichen kinderspielen wechselst.
Und sollte ich nochmal dein thema verfehlen, aber deiner senilen insel und deren unsäglichen folgen kann ich nun wirklich nichts abgewinnen, vielleicht in einigen jahren, sollte auch an mir eine fortschreitende verkindlichung nicht vorbeigehen.

Mit freundlichen grüßen
-
gram

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