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Plaudereien Wie werde ich Unternehmer?

gerry
gerry
Mitglied

Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von gerry


Angenommen, man hat es mit ehrlicher Arbeit lange, lange versucht und keine Arbeit bekommen.
Um auf "Hartz IV" zu gehen ist man zu stolz und möchte sich nichts nachsagen lassen.
Da überlegt man dann: Banküberfall oder Unternehmer.

Gleich fallen mir die Bankräuber Degowski, Rösner, Jürgen Schneider und Hilmar Kopper ein.
Wobei die beiden Letztgenannten nicht unter die Bankräuber fallen. Oder?
Also entscheidet man sich für Unternehmer.
Das hat den großen Vorteil - soweit habe ich Karl Marx gelesen,mussten wir während des Studiums - dass man als demokratiebewusster Unternehmer weniger von seiner eigenen Arbeit als vielmehr von der schlecht - oder unbezahlten Arbeit seiner Mitarbeiter leben kann.
Und zwar in Saus und Braus! Oder umgekehrt!

Mercedes 500, Villa mit Pool, Karibik-Urlaub sind das mindeste, will man sich nicht vor seinem Gewissen, den Nachbarn und der Steuerfahndung unsterblich blamieren.
Wirtschaftswissenschaftler nennen das "die Sau rauslassen".

Wenn diese edlen, an Marktwirtschaft, Demokratie und Sozialstaat orientierten Ziele klar sind, braucht man erst einmal Geld! Und zwar reichlich!
Dazu wiederum benötigt man eine Geschäftsidee, also einen Vorwand, warum der Bankmanager die Kohle locker machen soll.
Es ist zwar nicht sein eigenes Geld, das er vorstrecken soll, dennoch will er Argumente hören, zB. zehn Prozent Provision für ihn privat.
Zwar ist das eine ganze Menge, doch dafür bekommt man dann nicht die erhofften 50 000.-Euro sondern gleich fünf Millionen.
Wegen der Rückzahlung macht man sich erstmal keine Rübe.
Wer wird denn gleich mit dem Schlimmsten rechnen?
Der Banker hat nämlich auch ein tolles Firmenkonzept - gegen Beteiligung natürlich:
Man kauft kleine Glaskügelchen für 1 Cent pro Stück und verkauft sie für zehn Euro als "Erlebnisperlen".
Im Export als "Event-Pearls".

Um das Zeugs an den Mann zu bringen, braucht man erstmal Werbung.
Also besucht man Zeitungen, Verlage, Radio und Fernsehen.
Hier verfüttert man erstmal zwei Millionen an die kritisch-objektiven und unbestechlichen Medienvertreter.
Gleichzeitig sucht man sich 100 Angestellte zusammen, und zwar zu je einem Drittel vom Arbeitsamt, aus der Vorbestraftenkartei "Wirtschaftsbetrug" und von Eskort-Service.
Die cleverste Hostess wird mit Schick, Charme und einem Geldköfferchen bewaffnet zum Subventionsverantwortlichen der Regierung geschickt.

Weil es dann ein "unvergesslicher Abend" war, man hundert Arbeitsplätze geschaffen und Tausende weitere versprochen hat, hagelt es Steuergelder bis zum Abwinken, sowie öffentliche Aufträge.
Spätestens, wenn die Kanzlerin im Fernsehen die heilende und spaßsteigernde Wirkung unserer Erlebnisperlen hervorhebt und angesichts evtl "Ost-Herkunft" das ganze als Paradebeispiel für den Aufbau des Landes lobpreist, sind die Auftragsbücher gefüllt bis zum jüngsten Tag.

Dann genehmigt man sich das - durchaus übliche - Jahresgehalt von zehn Millionen Euro.
Das macht man einige Jahre, dann verkauft man das Unternehmen, lässt sich das Vermögen von Gerhard Schröder, Roland Pofalla und Gregor Gysi verwalten, beobachtet in Ruhe die Konjunktur und bastelt an einem neuen Unternehmenskonzept.
Schließlich sind es die Unternehmer, denen wir unseren gewaltigen Wohlstand zu verdanken haben.
Mit neuem Unternehmungsgeist...

Einen schönen Tag mit vielen "Unternehmungen"
wünscht Gerry


Lilac
Lilac
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Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von Lilac
als Antwort auf gerry vom 10.05.2011, 12:01:12
Ich danke Dir für Deinen Beitrag, Gerry!
Meine Zukunft liegt nur klar vor mir.

Eine Frage habe ich aber noch: da die Event-Pearls ja nun schon von Dir vermarktet werden, hättest Du vielleicht noch eine Idee für mein zukünftiges Unternehmen?
Übrigens habe ich den Posten des Unternehmensberaters noch zu vergeben. Wie wäre es damit - so zwischen zwei Firmengründungen?
gerry
gerry
Mitglied

Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von gerry
als Antwort auf Lilac vom 10.05.2011, 18:04:14
Es lässt sich über alles reden, liebe Lilac.
Wir könnten zum Beispiel Friesennerze züchten?

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kurtlaux
kurtlaux
Mitglied

Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von kurtlaux
als Antwort auf gerry vom 10.05.2011, 12:01:12
Hallo Gerry,

also das mit dem Startkapital ist wahrhaftig sehr häufig eine Hürde, über die viele potentielle Entrepreneurs nicht springen wollen oder können, obwohl sie wirklich gutes Potential und v.a. auch das entsprechende Engagement für eine Unternehmensgründung hätten.
Aber hinsichtlich des nachteils des Startkapitals gibt es in der Tat Geschäftsmodelle, die dieses nicht erfordern.
Einfach mal hier klicken und sich zu diesem Thema informieren:
http://sl1.teilzeit-unternehmer.de

Das zweite Thema ist die Geschäftsidee: Womit soll ich mich selbständig machen? Und wenn ich eine Idee habe, wie setze ich sie um?
Auch hierfür gibt es eine Lösung. Einfach mit einem schlüsselfertigen Modell arbeiten und Arbeitsweisen nutzen, die bereits 1.000 Mal erfolgreich eingesetzt und somit erprobt wurden. D.h. nicht mehr die Fehler machen, die man normaler Weise am Anfang seiner Karriere als Unternehmer macht, sondern auf den Erfahrungen anderer aufbauen. Und wenn es Fragen oder Probleme gibt, dann stehen andere Gleichgesinnte mit Rat und Tat zur Seite. Klingt zu gut um wahr u sein?
Doch, das gibt es wirklich: Hier bekommen Sie GRATIS alle Infos:
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Gruß
Kurt
olga64
olga64
Mitglied

Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von olga64
als Antwort auf kurtlaux vom 11.05.2011, 17:22:53
Sie vergessen den wohl wichtigsten Punkt, der viele Kleinunternehmer, die mit grossemGetöse in eine Selbstständigkeit starten wollen, zum Scheitern bringt: fehlende, betriebswirtschaftliche Kenntniss. Und hier fehlt es ja meist schon an den Grundkenntnissen einer Kalkulation, Buchhaltung, fiskalische Gegebenheiten usw.
Mich wundert auch, dass in einem Seniorenforum Menschen an Unternehmertum denken. Ist es dafür nicht schon ein wenig zu spät? Warum haben die Leute dies nicht früher gewagt? Oder ist nur die Rente zu gering und der Lebensstandard noch zu hoch? Olga
helgaw
helgaw
Mitglied

Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von helgaw
Hallo Olga,
merken Sie noch was?
S ie gehen bestimmt zum Lachen in den Keller, oder??
Nur zur Info, das war eine humoristische Abhandlung.
Capito ???????

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Lilac
Lilac
Mitglied

Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von Lilac
als Antwort auf olga64 vom 11.05.2011, 17:31:36
Ehrlich gesagt habe ich den fantastischen Beitrag von Gerry eher in der ironischen Ecke gesehen.
Und da das Thema schon auf dem Tisch ist, habe ich gleich eine Frage:
Warum Siezt Du eigentlich Deine Mitforisten, Olga? Soweit mir aufgefallen ist, bist Du die einzige die das macht.
youngster
youngster
Mitglied

Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von youngster
als Antwort auf Lilac vom 11.05.2011, 18:17:33
Das kann ich dir beantworten: Weil unsere Olga meint was Besseres zu sein so einfach ist das.

Gruß youngster

Lilac
Lilac
Mitglied

Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von Lilac
als Antwort auf youngster vom 11.05.2011, 19:01:39
Upps... Dann entschuldige ich mich, Sie geduzt zu haben, Frau Olga
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Wie werde ich Unternehmer?
geschrieben von bongoline
als Antwort auf Lilac vom 11.05.2011, 18:17:33
So wie ich es sehe, hat olga auf den Beitrag von kurtlaux geantwortet, der weg von der Ironie und hin "fast" zum Fachlichen gegangen ist.

@youngster

meiner Meinung nach hat das "Sie" nichts damit zu tun, zu meinen, man sei etwas besseres und ehrlich gestanden, sehr oft bin ich geneigt, hier einige auch zu siezen, weil mir dann - rein gedanklich - es schwerer fallen würde, gebräuchliche Zitate anzudenken.

Die meisten hier im ST leben nunmal im deutschsprachigen Raum und es könnten einige sich wohl geschmeichelt fühlen, auch hier mit "Sie" angeschrieben zu werden, nachdem in unserem Sprachrauch das "Sie" immer noch als Höflichkeitsform gilt.

Hier, wo ich daheim bin, redet an sich jeder jeden mit "Du" an, allerdings wäre es mir nie eingefallen, z.B. einen leider erst vor wenigen Tagen verstorbenen Nachbarn aus eigenen Stücken mit Du anzusprechen, weil dieser Mensch von seiner Art und bescheidenen Noblesse meinen Respekt hatte. Und selbst, als mir das "Du" angeboten wurde, hatte ich Hemmungen, das ungezwungene "Du" zu verwenden.

Schade gerry, dass selbst Dein Thema zum stänkern verwendet wurde und ich entschuldige mich bei Dir, da meinen Senf dazugemischt zu haben.

bongoline
deren Beitrag auch wunderbar zum Thema, über was ich mich gewundert habe, gepasst hätte

Und wenn man mir jetzt mit dem Argument kommt, es sei im Internet eben so üblich - also selbst das Internet kann einen zu nichts zwingen.

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