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Plaudereien Wie wichtig sind Märchen für Kinder?

olga64
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Mitglied

RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 13.12.2017, 16:04:26

In unserer Vorlesegruppe (wir sind alles ältere Damen und auch ein älterer Herr ist dabei) bestand auch anfangs die Gefahr, dass wir "unsere" Märchen und Geschichten vorlesen wollten (vermutlich, weil wir hier nostalgische Erinnerungen hatten an eine eigene Zeit, die so gut nicht war, wie es später dann oft gesagt wird).
Aber es geht ja nicht um uns, sondern um die Kinder, die an das Buch herangeführt werden sollen und auch - dies sollte man nicht vergessen - auch einige Stunden an Winternachmittagen beschäftigt werden müssen.
Deshalb fragen wir die Kinder (zwischen 5 - 8 Jahre alt), was sie möchten und Harry Potter ist nach wie vor bei Buben und Mädels sehr hoch im Kurs, weil sie sich in dieser Gestalt auch ein wenig selbst sehen oder sehen möchten.
Diese Bücher sind ja nicht in einer Stunde fertiggelesen. Wir wechseln uns untereinander ab und hören dann auch auf, wenn es spannend wird. Die Kleinen sollen ja wiederkommen wollen und das geht nur mit der Spannung (und natürlich mit dem Griff in die Gummibärchen-Schale am Ende).
Ich kann es jedem älteren Menschen nur empfehlen, sich hier einzubringen und wenn es dies nicht gibt, es evtl. selbst zu organisieren. Auch Helicopter-Mütter (meist sind sie es ja, die diese Bezeichnung verdienen würden) möchten mal gerne zB. mit anderen H.-Müttern Prosecco trinken ohne Kinder.
Und wenn ältere Menschen hier Erfahrung haben und die eigenen Enkel längst ein eigenes Leben führen, ist das doch auch eine gute Sache, oder? Olga

mane
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von mane
als Antwort auf schorsch vom 12.12.2017, 16:12:44

Hallo Schorsch,

du schreibst von Kindern, denen Geschichten erzählt wurden und die dabei vor Angst zitterten und dass „wir als Kinder“ danach gelechzt hätten, „dass die Erwachsenen uns solche Geschichten erzählten, von denen wir Hühnerhaut bekamen“.  Ich habe solche Erinnerungen nicht und bei meinen Kindern hätte ich und bei meinen Enkeln würde ich nicht weiterlesen, wenn sie bei einer Geschichte vor Angst zittern würden.
Zwinkern  „Helikopter-Mutter“ eben.

Mir scheint, bei der großen Begeisterung für Märchen, die ich hier erfahren habe, dass ich beinahe  befürchten muss, dass meine Kinder ernsthafte Schäden erlitten haben, weil ich ihnen kaum Märchen der Brüder Grimm erzählt habe.  Sie standen mehr auf „moderne“ Märchen wie „Die unendliche Geschichte“, „Pippi Langstrumpf“,  „Momo“ u.a.
Schorsch, dein Gedicht „Die Leseratte“ gefällt mir sehr gut und ich würde es ohne Bedenken meiner kleinsten Enkelin vorlesen. Ich nehme auch an, dass die Geschichten, die du zu Weihnachten deinen Enkeln vorliest, weniger aufregend sind, als manche Märchen der Brüder Grimm.
Gruß Mane
 
mane
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 12.12.2017, 17:15:38
Wir machen dies in einer GRuppe in unserer GEmeindebücherei. Die Kinder dürfen wählen, was sie vorgelesen haben möchten und erhalten damit auch eine Demokratiestunde, weil die Mehrheit entscheidet.
Sie Bücher werden von den Leiterinnen der Bücherei ausgewählt. Für die ganz Kleinen müssen es ja Bilderbücher sein.
Wir wurden auch vorher ein wenig geschult, damit wir auch den Ansprüchen der Eltern gerecht werden, die dort ihre Kinder abladen und wieder abholen.
Derzeit ist Harry Potter in allen Bänden am meisten gefragt und zwar von Mädels und Buben. Sind ja auch märchenhaft diese Bücher. Olga
Hallo Olga,

das Vorlesen in der Bücherei halte ich für eine gute Idee, auch wie die Entscheidungen für die Bücher getroffen werden, ist optimal. So halte ich es auch mit meinen Enkeln, die einen großen Vorrat an Büchern haben und zusätzlich immer Nachschub aus der in der Nähe liegenden Bücherei bekommen.
Ich denke, dass die "Harry Potter"- Geschichten, die wir auch unser eigen nennen, für viele Kinder ab einem gewissen Alter eine gute Wahl ist. Wenn mein fünfjähriger Enkel Interesse zeigt, werde ich ihm den ersten Band schenken. In viele Aspekten orientierte sich Joanne K. Rowling an den alten Märchen.
Gruß Mane


 

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Lissy52
Lissy52
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von Lissy52
als Antwort auf mane vom 13.12.2017, 18:01:44

Ich denke, dass viele Märchen für Kinder nicht geeignet sind.
Als ich meiner Enkelin  Hänsel und Gretel vorlesen wollte blieben mir schon bald die Worte weg. Eltern , die ihre Kinder in den Wald führen, um sie verhungern zu lassen ? Geht's noch ?
Man darf nicht vergessen, diese Geschichten wurden nicht für Kinder geschrieben. Sie wurden ( als es noch keinen Pc und Fernseher gab, ) unter den Erwachsenen  abends erzählt .

werderanerin
werderanerin
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf mane vom 13.12.2017, 17:45:30

Sollten deine Kinder Schäden erlitten haben, weil du keine Märchen vorgelesen hast, hättest du das sicherlich schon bemerkt oder...Zwinkern ist doch letztlich egal, welche Bücher vorgelesen wurden oder werden, welche bevorzugt werden..., Hauptsache ist doch, dass sie an das Lesen und an die Bücher herangeführt werden.

Kristine

werderanerin
werderanerin
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 13.12.2017, 16:26:44

Mit zunehmenden Alter verändert sich sowieso die Art der Bücher..., die gefallen und das ist ganz sicher sehr unterschiedlich...ich sehe es bei einem meiner Enkel... Felix...er ist jetzt 10, liest sehr gut aber vor allem in Legobüchern..., nicht nur die Anleitung für das Zusammenbauen sondern auch andere Artikel in Zeitschriften u.ä., und selbst auf allen Weihnachtswunschzetteln meiner Enkel stehen Bücherwünsche und das finde ich persönlich sehr schön. 

Will damit schreiben, dass das Buch an sich nicht wegzudenken ist, auch nicht in der heutigen digitalen Welt und das ist schon eine Leistung für sich ! Solange Kinder in ihrer Entwicklung immer auch Bezüge zu Büchern hatten/haben, wird das Buch zum Leben dazu gehören und man kann es immer weitergeben und ich denke, da ist es fast egal, ob man Märchen vorgelesen hat oder halt andere, schöne Kinderbücher.

Kristine


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olga64
olga64
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 14.12.2017, 13:38:47
 
 
Will damit nur schreiben, dass das Buch an sich nicht wegzudenken ist, auch nicht in der heutigen digitalen Welt und das ist schon eine Leistung für sich ! Solange Kinder in ihrer Entwicklung immer auch Bezüge zu Büchern hatten/haben, wird das Buch zum Leben dazu gehören und man kann es immer weitergeben.

Kristine
Ich sehe das aus eigener Erfahrung auch so; Bücher begleiten ein Leben lang und können auch sehr helfen, wenn man mal in Lebenssituationen kommt ,die nicht so prickelnd sind. Allein die Möglichkeit, abzutauchen in eine andere Welt, hat mir schon oft geholfen. Dazu kommt natürlich als wichtige Begleiterscheinung, dass Menschen, die lange und viel lesen, auch eine andere Ausdrucksweise haben und besonders im Alter geistig beweglicher bleiben.
Tröstlich finde ich z.B., wenn im Alter die Augen nicht mehr so richtig mitmachen, dass man auf Hörbücher umsteigen kann. Unsere Mutter machte dies und war für die Möglichkeit sehr froh, bis ins sehr hohe Alter ihrer Leseleidenschaft nachkommen zu können.
Aber die Form, wie jemand liest, ist doch wirklich egal. Auch ich benütze gerne und oft den E-Book-Reader, insbesondere bei dicken Büchern oder wenn ich abends im Bett lese und durch das integrierte Lichtchen andere Mitschläfer damit nicht störe.
Junge Leute, die noch lesen, benützen das Tablet o.ä. - ist doch eine gute Sache. Bücher können ja auch viel Platz wegnehmen und in kleineren Wohnungen ist der nicht vorhanden (weiss ich auch von mir). Olga
 
werderanerin
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 14.12.2017, 13:46:39

Das ist ja heutzutage das Schöne, dass eigentlich Jeder etwas finden könnte, um sich Bücherinhalte zu eigen zu machen..., ich persönlich lese immernoch in "normalen" Büchern, könnte mir aber sehr wohl vorstellen, gerade auf Reisen andere Möglichkeiten zu nutzen...alles egal, Hauptsache man macht es. 

Ich habe aber auch die Erfahrung bei Leutchen gemacht..., dass durch die Arbeit und das ständige, sehr viele lesen eine Art Abneigung gegen das Lesen die Folge war...geblieben ist das Zeitungslesen...das ist zwar erstmal recht schade aber vielleicht kommt die Liebe zum Lesen von Büchern doch irgendwann mal wieder...?

Kristine

olga64
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 14.12.2017, 14:00:06

Na ja, die Lektüre einer guten und umfangreichen Zeitung benötigt ja auch viel Zeit. Ich kenne dasvon mir, wenn ich wochentags (am Wochenende noch mehr) mindestens 3 - 4 Stunden meine Südd. Zeitung lese.
Aber da mein Tag ebenfalls 24 Stunden beträgt, ich keinerlei berufliche Verpflichtungen mehr habe, bleibt genügend Zeit für das Lesen. Ich könnte z.B. gar nicht einschlafen, wenn ich nicht vorher noch gelesen hätte (aber das war bei mir immer so, auch als ich noch berufstätig war).
Gerade wenn Menschen im Alter physisch immobiler werden, ist es doch gut, eine Möglichkeit für die geistige Beweglichkeit nicht einschlafen zu lassen. Olga

schorsch
schorsch
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RE: Wie wichtig sind Märchen für Kinder?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf werderanerin vom 14.12.2017, 14:00:06

Ja, auch bei mir warten noch immer etwa 100 ungelesene Bücher in den Regalen darauf, dass "ich mal Zeit habe"!


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