Plaudereien Wieder einmal blau machen Rund um den „Karpfen blau“

Schon im Mittelalter prägte der Karpfen die Speisepläne. Der Karpfen kommt einem zwar urdeutsch vor, er kommt aber aus Asien und wurde in China bereits vor 2000 Jahren gezüchtet ---- lange bevor ihn die Römer nach Europa brachten.

Bei uns im Norden ist die Hauptkarpfenzeit über Weihnachten und zum Jahreswechsel. Es ist der Fisch der kalten Jahreszeit. Hier genießt der echte "Holsteiner Karpfen" nach EU-Recht genau wie das Lübecker Marzipan, ein Herkunftsschutz. Bei einem Holsteiner Karpfen kann man davon ausgehen, dass er wirklich frisch gefangen ist. Der Holsteiner Karpfen ist ein Spiegelkarpfen; im Gegensatz zum Urkarpfen, der ein dichteres Schuppenkleid hat.

Meiner Meinung nach ist der Karpfen kein Fisch für den schnellen Mittagstisch. Er sollte zum Abend gegessen werden, wenn Zeit und Ruhe vorhanden ist - oder eben an den Feiertagen. Bevorzugt werden dabei "Karpfen blau", eine Zubereitungsart, bei der der Fisch in nur leicht siedendem Salz-Gemüsesud (und ein Schuss Essig) sanft gart und dabei nimmt die Schleimschicht eine blassblaue Farbe an.

Aber man kann den Karpfen auch füllen, braten, grillen oder auch schmoren und in einem Teig ausbacken. In Frankreich kombiniert man ihn mit Rotwein, Weintrauben und Speck. Auch in Weißwein oder Bier lässt sich der Karpfen gut garen.

Hierzu verwendet man gerne junge Tiere von drei bis vier Jahren und einem Gewicht vom 1,5 bis 3 kg. Der Karpfen kann aber bis zu 40 Jahre alt werden. Solche Prachtexemplare werden noch im Plöner See gefangen. Die werden dann ca. einen Meter lang und bis zu 30 kg schwer!
Während der Jungfisch weißes Fleisch hat, verfärbt sich das Fleisch bei älteren Tieren knallrot.




Ich mache mal wieder blau und gönne mir ein gutes Stück Karpfen blau - mit zerlassener Butter, frisch geschabten Meerrettich und geschlagener Sahne und Salzkartoffeln --- und einer (oder zwei) Flasche(n) Budweiser. Es schmeckt aber auch ein guter trockener Badischer Weißburgunder dazu!





Bone Appetit/Hafel

Lieber Hafel,

Du bist gemein und hinterlistig. Du stellst uns hier so schöne Sachen vor und weißt genau, daß sie uns nur virtuell erreichen. Unsere Sinne sind jedoch real vorhanden. Na, vielleicht läßt sich die Evolution noch etwas einfallen.

Ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und dazu alles, was Du Dir selber wünschst.

Urego

Und was erspähen meine Äuglein ein bisschen versteckt.
Es sind Berliner, gleich sechs.

Ach, wenn ich doch nur einen oder auch zwei davon hätte.

Urego, hast du auch Berliner?

O, was bin ich doch für eine arme Maus
habe nicht so einen leckeren Schmaus


anjeli

Hallo angeli, ich hab hier gaaanz viele Berliner um mich herum, eine ganze Stadt voll, allerding alle mit Knochen. Halfels sind ja alle ohne. Auf dem Tisch habe ich hier nur Pfannkuchen vor mir zu stehen, ätsch

Lieber hafel, dein Gericht sieht wieder mal sehr lecker aus und hat dir sicher ebenso geschmeckt. Obwohl ich ein großer Fan von Fischgerichten bin, muss ich gestehen, dass ich noch nie Karpfen gegessen habe. Danke für die tollen Fotos.

Allen einen guten Rutsch mit oder ohne Berliner
wünscht loretta

Ja, Loretta sind denn deine Berliner auch alle süss. Manche schmecken bestimmt wie saure Gurken.
Dann nehme ich doch lieber die Pfannkuchen von Hafel.

Und morgen schicke mir bitte ein paar Schrippen oder lieber Hippen wären mir noch lieber.

Guten Rutsch sagt anjeli

Hallo Hafel,

schnell rutscht ein Thread ins Unsichtbare.....aber ich habe deinen Karpfen noch immer vor Augen und im Kopf, dass ich dir darauf unbedingt schreiben wollte.

Ich muss dir einfach sagen, dass ich sehr beeindruckt bin, von der Art und Weise, wie du dir ein Festmahl zu zu bereiten verstehst.

Das ist wirklich vorbildlich.
Du machst dir all diese Mühe für dich alleine. Man sieht, dass Essen für dich nicht nur Magenfüllen und Sattwerden bedeutet, sondern du zelebrierst ein Essen und vergißt nicht das kleinste Detail, du machst ein Mahl daraus.....und auch das Auge kommt nicht zu kurz!
Das ergibt ein Festessen für alle Sinne!

Meine Hochachtung!

Diese Wertschätzung für deinen Körper möge er dir lange mit Gesundheit danken.

Lieben Gruß
Caya

Danke, liebe Caya für das Kompliment.

In der Tat ist Essen - und Essen zubereiten - für mich nicht „nur“ eine Nahrungsaufnahme.
Ich koche sehr gerne und mache das alles mit sehr viel Liebe und Augenmaß. Denn Man(n) gönnt sich ja sonst nix, so gönne ich mir zum Essen (und das besonders an Fest- und Feiertagen) eine gepflegte Ambiente, da das Auge ja bekanntlich mit isst. Vor allem Ruhe und keine Hektik ist erste Pflicht beim Essen. Da werden zu allererst die Tiere gefüttert, damit ich dann im Anschluss ohne „Belästigung“ selber essen kann.

Essen auf die Schnelle macht krank.

Noch ein geruhsames 2011

Hafel