Plaudereien Zeitempfinden
Die jahrelange Tagesstruktur wird mit wenigen Veränderungen auch noch anhalten.
Mein kleiner Wolfslümmel ist heute auf den Tag genau ein Jahr nicht mehr bei mir und dennoch stehe ich morgens immer noch um 7:30 Uhr auf. Mein Körper hat sich über die Jahre daran gewöhnt. Warum sollte ich das ändern. Es erinnert mich doch immer wieder an ihn.
Die ersten Wochen nach dem Verlust sind immer die schlimmsten, wenn man die Wege geht, die man bisher mit ihm zusammen ging. Der Blick schweift über den Weg, links, rechts, nach hinten, in der Hoffnung, dass er da irgendwo auftaucht. Aber er taucht nicht auf. Ich habe trotzdem mit ihm geredet. War ja sonst kein Mensch in der Nähe. Ich habe ihm gesagt, wie schön es war, mit ihm hier entlang zu spazieren, wie sehr ich ihn vermisse. Und ich habe die Tränen rollen lassen, so wie jetzt grade auch.
Es tut schon verdammt weh.
LG,
Drachenmutter
LG
Roxanna
Am Meisten habe ich immer den Blick der verstorbenen Hunde-Freunde vermisst.
Fortwährend sind die Gefährten bei einem, viel ausgeprägter als Menschen dies praktizieren.
Was hier geschrieben wurde, kann ich so gut nachvollziehen! Unser Schnauzer Fritz starb letztes Jahr im Mai, und noch immer ist er in unserem täglichen Leben präsent (beispielsweise der Impuls: "Ich koch ein bisschen mehr Reis, der Hund kriegt auch was davon" etc.). Ich glaube nicht, dass sich das jemals ändern wird. Wir hatten insgesamt drei Hunde, dir wir alle irgendwann hergeben mussten - und mit allen sind wir immer noch verbunden. Der Schmerz verwandelt sich irgendwann in etwas anderes, in das dankbare Erinnern an ein geliebtes Familienmitglied. Aber dennoch bleibt die paradoxe Feststellung wahr: Es ist kaum zu glauben, dass so ein kleines Wesen eine so riesige Lücke im Leben hinterlassen kann.
Wir haben damals nach Fritzis Tod beschlossen, aus Altersgründen keinen neuen Hund mehr anzuschaffen, und dabei ist es auch geblieben. Deshalb haben wir seine sämtlichen "Besitztümer" (und das war einiges an guten und brauchbaren Sachen) an das hiesige Tierheim gespendet, wo es dankbar in Empfang genommen wurde. Das war sowas wie ein symbolischer Abschluss, und in dem Gedanken, dass jetzt andere Vierbeiner die Erben und Nutznießer sein können, liegt ein gewisser Trost.
Herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen und
Passt auf Euch auf bei der Hitze