Reisen Reise in den Iran

Re: Reise in den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 20.04.2016, 17:11:15
Ach Olga - schwach sein, stark sein - das ist alles sehr relativ. Und ob "jemand da ist, der mich auffängt" - also wenn ich mir darüber Gedanken machen müsste, ich dürfte ja auf keine Reise und keinen Auslandseinsatz mehr gehen. Wenn ich nur an meinen Unfall in Haiti denke.

Mit ein wenig gesundem Fatalismus, viel Grosszügigkeit mit sich selbst und wenig Selbstmitleid geht das sehr gut. Das habe ich bei der Schwiegermutter gelernt, eine Polynesierin durch und durch. Schon hoch betagt machte sie Pläne für ein neues Geschäft, plante auf viele Jahre im Voraus und war immer unbekümmert. Sie verriet mir ihr Geheimnis - Du sollst nicht nur noch an den baldigen Tod denken und nur noch wenig vornehmen - sei nicht so geizig, sondern grosszügig. Plane Dein Leben, als wenn Du noch 200 jahre Zeit hast!
Nicht der schlechteste Rat, oder?

Ich hoffe, die Freundin ist inzwischen heil wieder daheim angekommen und weiss viel Interessantes zu berichten
olga64
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Re: Reise in den Iran
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.04.2016, 22:04:58
Danke Wolkenschieberin - ich tendiere ja auch mehr zu der Stärke, wenig Weinerlichkeit und viel, viel Optimismus. Ich weiss ja, etwas Besseres als das Leben gibt es nicht!
Unsere Freundin kommt morgen. Soeben hörte ich,dass am Münchner Flughafen praktisch keine Flugzeuge abgefertigt werden und dies 24 h lang. Sie wird sich wohl auf einen weiteren Tag in Istanbul einstellen müssen.
Derzeit sind im Iran knapp 30 Grad C und sie muss im Mantel und Kopftuch rumlaufen. Sie schrieb, dass sie immer öfters Toiletten aufsucht, um das Kopftuch mal abnehmen zu können und Deo nachzusprühen. Olga
Re: Reise in den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 26.04.2016, 16:59:38
Ohweh, das ist natürlich ganz übel und da wird auch nichts mit Umbuchung nach Salzburg oder so funktionieren. Wir sassen einmal fast 48 Stunden in Karatchi fest, weil wegen eines Attentats der gesamte Luftraum gesperrt war und wir durften nicht einmal aus dem Transit. Das war grauenhaft, es stank, es gab kaum Getränke, die Toiletten waren verstopft und verdreckt und zum Essen gab es auch kaum etwas, dann fiel auch noch die Air Condition aus und es war alles überfüllt. Das möchte ich nie wieder erleben, aber damals war ich auch noch 25 Jahre jünger.

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olga64
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Re: Reise in den Iran
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.04.2016, 17:10:07
Der Flug ist mit Türkish Airline und geht via Istanbul (hin nach Shiraz, zürück ab Teheran). Wenn München praktisch out of duty ist, dürften freie Plätze zu anderen Flughäfen auch aussichtslos sein.
Ich denke, diese organisierte Studienreise wird ihre Gäste in Istanbul unterbringen und so ausfliegen, dass sie am frühen Donnerstagmorgen dann in München sind. Schlimm ist das für Berufstätige - unsere Freundin hat ja Zeit. Den Istanbuler Flughafen habe ich als recht modern in Erinnerung. DAran dürfte es nicht scheitern. Nur eine latente Gefahr irgendwelcher Attentate ist ja in der Türkei seit Monaten sehr stark gegeben. Olga
Re: Reise in den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 26.04.2016, 17:15:15
Ach, die latente Gefahr bestand doch auch im Iran und wenn wir realistisch sind, besteht sie auch in jeder anderen Grossstadt, egal ob Istanbul, München oder Brüssel - leider. Man kann bestimmte Orte zwar meiden, aber verhindern kann man es doch nicht. Am besten ist es, sich nicht zu viele Sorgen zu machen.
youngster
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Re: Reise in den Iran
geschrieben von youngster
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.04.2016, 20:20:35
Dazu fällt mir nur ein:

Wir können morgen unglücklich aus dem Bett fallen und uns das Genick brechen.

Ich finde man darf, wenn man auf Reisen geht an solche Geschehnisse nicht denken, denn sonst wird man in der heutigen Zeit kirre.

Wenn mir ein Schicksal wiederfährt, denke ich oft darüber nach das alles nur eine Frage des Glücks ist und sich oft in einem Zeitraum von Sekunden abspielt. Kürzlich bin ich die Kellertreppe runtergestürzt und habe mir nur die Stirn etwas aufgeschlagen es hätte viel schlimmer ausgehen können. Das alles spielte sich in wenigen Sekunden ab. Ich hätte nicht mal Hilfe gehabt, denn ich war alleine zu hause.

Solche Vorkommnisse geben einem immer wieder zu denken.

Gruß youngster

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Re: Reise in den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf youngster vom 27.04.2016, 10:44:56
Das ist richtig Youngster. Ich war in fast allen "gefährlichen" Ländern unserer schönen Welt. Was ich von dort mitgenommen habe, kann mir niemand mehr nehmen und keinen Tag würde ich missen wollen. Nirgendwo ist mir etwas zugestoßen, aber in Spanien, mitten in der ungefährlichen Pampa, habe ich mir beim Gassi gehen mit dem Hund das Becken gebrochen. Und auch das hätte böse ausgehen können, wenn der Adrenalinspiegel nicht dafür gesorgt hätte, dass ich irgendwie nach Hause kam.
Augen auf bei der Reisewahl, auf Warnungen hören, nichts in Kriegsgebiete reisen, dann wird schon alles gut gehen (ist mein Motto).
Grüßle, Bruny
olga64
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Mitglied

Re: Reise in den Iran
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.04.2016, 20:20:35
Unsere Freundin ist wohlbehalten zurück - sie hatte Glück mit einem Flug, der in München landen konnte. Allerdings streikte dort auch das Personal, das für die Gepäck-Be- und Entladung zuständig ist. Sie musste also mehr als 2 Stunden auf ihren Koffer warten. Als weitreisende Frau nahm sie dies mit Fassung und gönnte sich erst mal ein gutes Weisswurst-Frühstück mit Brezn und vor allem ohne Kopftuch. Da sie einen Airport-Shuttle hin und zurück an unseren See gebucht hatte und ihre Ankunftszeit ja ungewiss war, hatte sie genügend Zeit für ihre ersten Schritte der Wiedereingewöhnung. Olga
Re: Reise in den Iran
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 27.04.2016, 15:53:35
Ja da hat sie aber Glück gehabt! Wunderbar, ich hoffe, wir können hier bald ein wenigvon den Iran Erlebnissen lesenß Das wäre sehr interessant.

Meine Enkelin sollte heute auch aus Athen zurück kommen von ihrem Einsatz in der Flüchtlings Hilfe aber wegen des Streiks wird sie nun erst in der nächsten Woche kommen und hoffentlich ohne Arbeit noch ein paar hellenische Sonnentage am Saronischen Golf haben. Papa hat ihr und der Freundin dort kurzerhand für eine Woche ein Hotel gebucht.

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