Religionen-Weltanschauungen Armut innerhalb der Christenheit?

Sirona
Sirona
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Armut innerhalb der Christenheit?
geschrieben von Sirona

Armut.jpg(kostenloses Foto pixabay)
 

In der Apostelgeschichte 4:32-35 ist zu lesen:
 
Die Gesamtheit der Gläubiggewordenen aber war ein Herz und eine Seele, und kein einziger nannte ein Stück seines Besitzes sein ausschließliches Eigentum, sondern sie hatten alles als Gemeingut. 
Zudem legten die Apostel mit großem Nachdruck Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab, und alle erfreuten sich großer (oder: allgemeiner) Beliebtheit. 
Denn es gab auch keinen Notleidenden unter ihnen; alle nämlich, welche Ländereien oder Häuser besaßen, verkauften diese, brachten dann den Erlös aus dem Verkauf und stellten ihn den Aposteln zur Verfügung; davon wurde dann jedem nach seiner Bedürftigkeit zugeteilt.
(Menge, Hermann. Bibel-Die Heilige Schrift)
 
Diese Einstellung war ein Merkmal des Urchristentums, das als Beispiel zukünftiger Gemeinden dienen sollte. Damals gab es innerhalb der Nachfolger Jesu keinen Notleidenden, da für alle gesorgt worden ist. 
Und wie anders hat sich dies in den weiteren Jahren verändert, insbesondere seit dem 4. Jahrhundert, als die Kirche Macht und Ansehen anstrebte. 
Und wäre es nicht heute ein glaubhaftes Beispiel für die Kirchen, ihren Besitz zu entäußern und es den Armen zugute kommen zu lassen? Das soll natürlich nicht heißen dass damit Nichtsnutze unterstützt werden sollten. Mit dem Erlös könnte man armen Menschen helfen eine Existenz aufzubauen, damit sie für ihr Einkommen sorgen können.
Hätte sich dieses Beispiel der Urchristen fortgesetzt, wie anders sähe es heute innerhalb der Christenheit und auch des Judentums aus. 
Die heutige zunehmende Schere zwischen Arm und Reich ist eine Schande für die Menschen, die sich Nachfolger bzw. Vertreter Christi nennen.


 

jacare4
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RE: Armut innerhalb der Christenheit?
geschrieben von jacare4
Und was nun? Sollen wir alles veräußern, was wir besitzen? Haus, Eigentumswohnung, Möbel, PC, Gardinen, Kleidung, zweites Paaar Schuhe, Auto, Garten, usw. ? Sollen alle gleich viel oder gleich wenig haben? Sollen wir alle gemeinsam unsere Individualität aufgeben und in einer Kommune leben. 

Oder sind nur die Reichtümer und der Luxus der anderen gemeint? Die sollen abgeben. Kirchen sollen alles Wertvolle veräußern und sich ganz schlicht auf das Wesentliche konzentrieren?

Ist es nicht erstaunlich, wie hoch die Spendenbereitschaft  unter den Menschen im "christlichen Abendland" für Ärmere ist? Es gibt Kleiderkammern, Tafeln, Heime. Es gibt tausendfach private Aktionen, die Gemeinden oder Einzelpersonen in ärmeren Ländern mit Geld, Spenden aller Art, Logistik usw. unterstützen. Bei Katastrophen sind sofort finanzielle Hilfen abrufbar. Hilfsgüter werden hingeflogen, Suchtrupps,.Ärzte, Krankenpersonal, Technisches Hilfswerk,  freiwillige Helfer. Wenn es irgendwo gebrannt hat, helfen Nachbarn, Freunde, Gemeinden.  Die Feuerwehren sind sofort zur Stelle. Das Rote Kreuz, der Lions Club, usw. usw. 

Ist das alles nichts? Aber so leben wie die "Urchristen" möchte ich bestimmt nicht. 

jacaré4
schorsch
schorsch
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RE: Armut innerhalb der Christenheit?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Sirona vom 06.05.2020, 08:11:11
…...

Die heutige zunehmende Schere zwischen Arm und Reich ist eine Schande für die Menschen, die sich Nachfolger bzw. Vertreter Christi nennen.

 
Da bin ich absolut einverstanden mit dir. Nur: genau in "unchristlichen" Ländern ist die Schere zwischen Arm und Reich am grössten.

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