Religionen-Weltanschauungen Aus verschiedenen Religionen...
Der Mensch muss das Licht lieben, gleichgültig woher es kommt.
Er muss die Rose lieben, gleichgültig in welchem Boden sie wächst.
Er muss nach Wahrheit suchen, aus welcher Quelle sie auch fließt.
Anhänglichkeit zur Lampe ist nicht Liebe zum Licht.
Schüler: "Was ist der Pfad zur Befreiung?"
Seng-ts'an: "Wer bindet dich?"
Schüler: "Niemand bindet mich."
Seng-ts'an: "Weshalb möchtest Du dann befreit werden?"
Aus dem Zenbuddhismus. Quelle: Aphorismen aus dem Zen
Ich sah einen Kleinen Jungen, der trug ein Licht. Ich fragte ihn: "Wo ist denn das Licht her?" Da blies er es aus und fragte zurück: "Kannst Du mir sagen, wo es nun hingegangen ist?"
(Hassan von Basra)
Laoste
Vor langer Zeit konnte der Engel Gabriel einmal miterleben, wie die Gebete eines Betenden erhört wurden. "Es muss sich um einen wahrhaft gottesfürchtigen Menschen handeln," dachte sich Gabriel, "der da um Mitternacht seinen Herrn anruft. Ich will ihn aufsuchen und ihn mir von Nahem ansehen." So ging der Engel nach Mekka, zur Kaaba, dem gesegneten Haus Gottes. Anschließend besuchte er alle großen Menschen und sprach mit den gottesfürchtigsten Menschen auf Erden. Aber Gabriel konnte den Betenden, dessen warme Stimme er in guter Erinnerung hatte, nicht finden.
Schließlich fragte der Engel Gott um Hilfe. Da riet ihm sein Herr, er solle sich doch in einem heidnischen Tempel umschauen. Und tatsächlich, in einem Tempel, vor Götzenstatuen kniend, fand er den Betenden, dessen Gebete erhört worden waren. Der gläubige Mann hatte Tränen in den Augen und war tief versunken im Gebet.
Der Engel Gabriel war wie geblendet von dem Anblick und doch war er verwirrt. Er eilte zu seinem Herrn zurück und fragte ihn: "Aber wie ist es möglich? Die Menschen sollen doch nur Dich anbeten. Götzendienst bringt sie ab vom geraden Weg zu Dir! Und doch werden die Gebete dieses Mannes erhört?"
Da kam die Antwort: "Du weißt nicht, was Wir wissen. Dieser Mensch hat in seinem Leben nie etwas anderes gesehen. Er betet aber keine Götzen an. In seinem Herzen ist er stets bei Uns. Er will nur Gutes, tut nur Gutes und hat niemandem je Böses getan. Er betet, ihm möge geholfen werden, rein und aufrichtig zu bleiben. Er bittet um Vergebung für Böses, das er unbeabsichtigt getan haben möge. Dieser Mensch meint es aufrichtig. Wenn Wir seine Bitten nicht erhören, wer sollte sie dann erhören?"
Gabriel verstand und sprach: "Wahrhaftig , Du bist unser Herr. Du bist der Allgerechte, der Allbarmherzige. Wir brauchen Dich, Du aber uns nicht!"
Heinrich Seuse
Aus "Die Stadt in der Wüste" von Antoine de Saint-Exupéry
Gott aber hatte seine (Abrahams) Fingerspitzen geküsst und zum heimlichen Ärger der Engel gerufen:
"Es ist unglaublich, wie weitgehend dieser Erdenkloss mich erkennt!
Fange ich nicht an, mir durch ihn einen Namen zu machen?"
Aus "Joseph und seine Brüder" (Thomas Mann)
Gruss Val
„Die Menschen haben drei große Versuche unternommen, um sich vor der Verfolgung der Toten, der Boshaftigkeit des Jenseits und den Ängsten der Magie zu befreien. In einem Abstand von etwa einem halben Jahrtausend haben sie nacheinander den Buddhismus, das Christentum und den Islam konzipiert; und es fällt auf, dass jede dieser Etappen in bezug auf die vorherigen kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt bedeutet.“
Aus: "Traurige Tropen" von Claude Lévi-Strauss, in dem Buch berichtet der französischen Ethnologen und Soziologen über seine Reisen ins Innere Brasiliens in den Jahren zwischen 1935 und 1938. Das Buch wurde erstmalig 1955 auf Französisch unter dem Titel Tristes Tropiques veröffentlicht
Strauss kommt zu dem Schluss, dass zwar der Islam, als letztentstandene Religion, „die entwickeltste Form des religiösen Denkens“ darstelle, aber auch die „beunruhigendste von allen dreien“ sei.
Der Islam „scheint eine Methode zu sein, im Kopf des Gläubigen unüberwindliche Konflikte zu schaffen, aus denen man sie dann nur retten kann, dass man ihnen Lösungen von sehr großer (jedoch zu großer) Einfachheit anbietet. Mit der einen Hand stößt man sie an den Rand des Abgrunds, mit der anderen hält man sie zurück“
So gehöre z. B. das Verschleierungsgebot und die strikte Trennung von Männern und Frauen zu den Lösungen für Konflikte, die erst die Religion schaffe. Das Christentum könne eine Versöhnung zwischen der auf Segregation bezogenen Grundhaltung des Islams und den Verschmelzungstendenzen des Buddhismus darstellen. Allerdings komme das Christentum dafür historisch zu früh.
Lévi-Strauss’ Religionskritik ist durch seine tiefgreifende Skepsis bezüglich des Sinns religiöser Vorstellungen bestimmt.
„So wie die religiösen Vorstellungen und der Aberglauben schwindet, wenn man die realen Beziehungen zwischen den Menschen ins Auge fasst, so weicht die Moral vor der Geschichte, machen die fließenden Formen Strukturen Platz, und die Schöpfung dem Nichts“
Zielpunkt der Entwicklung ist für ihn, den Gegensatz von Sein und Wissen zu überwinden, eine Einstellung, die er schon beim Buddhismus realisiert sieht und die in den historisch späteren Religionen wieder verloren gehe.
(Quelle u.a. Wikipedia)
Immer noch und immer wieder ein faszinierendes Buch
Gott hat einen Fehler gemacht.
Alles wäre besser gekommen, wenn er seine
Tochter und nicht seinen Sohn auf die Erde geschickt hätte.....
--- und wenn Allah dann noch eine Prophetin geschickt hätte -
wären wir heute ein ganzes Stück weiter.
SamuelVimes
LG
Sam