Religionen-Weltanschauungen Aus verschiedenen Religionen...

Pucette
Pucette
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von Pucette
als Antwort auf SamuelVimes vom 11.09.2018, 14:07:41

Dazu fällt mir auch was nettes ein. Ist von Mark Twain.

Als Gott den Menschen erschuf, war er bereits müde... das erklärt manches.

Liebe Grüße
Pucette

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von Roxanna
Nicht unsere sichtbare Welt ist die Heimat der Gedanken, Gedanken leben an einem anderen Ort, wo die Himmel nicht bedeckt sind von den Wolken der Sinnlichkeit. Unsere Vorstellungsgabe findet einen Weg ins Reich der Götter, auf dass der Mensch einen Blick dessen erhasche, was sein wird, wenn die Seele befreit ist von der stofflichen Welt.

Khalil Gibran

 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von schorsch

"Herr, du hast mir das Hirn gegeben;
lehre mich nuch auch, es zu benutzen!"

(Ironimus Stichelfeder)


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Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von Roxanna
Das Auge in der Hand

Ohne hinauszugehen, kann man draußen sein.
Ohne hinauszusehen, kann man schauen.
Weit hinauszugehen verhindert eingehen.
Je näher man der Welt ist, desto weniger sieht man von ihr.

Also der Erwachte:

Er erfährt Fernstes ohne zu wandern.
Er erkennt ohne zu kennen.
Er vollendet ohne zu handeln.

Lao-Tse
RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Heute feiern die Juden in aller Welt "Yom Kippur" , den Versöhnungstag.
Es ist der heiligste Tag des Jahres, wenn wir G-tt und die Essenz der menschlichen Seelen sich am nächsten sind.

Gefeiert wird er immer am  10. Tag des Tishrei (im Jahr 2018, von einigen Minuten vor Sonnenuntergang am Dienstag, dem 18. September, bis nach Einbruch der Dunkelheit am Mittwoch, dem 19. September).

Fast 26 Stunden lang "quälen" gläubige Juden ihre Seele, heisst es. Sie  verzichten auf Essen und Trinken, waschen und schmücken sich nicht, tragen keine Lotionen oder Cremes auf, tragen keine Lederschuhe und verzichten auf Sex. Viele verbringen diese Stunden in der Synagoge und beten um Vergebung. 

Nur wenige Monate nachdem das Volk Israel Ägypten im Jahr 2448 von der Schöpfung (1313 v. Chr.) verlassen hatte, sündigten sie, indem sie ein "goldenes Kalb" anbeteten. Moses bestieg den Berg Sinai und betete zu G-tt, ihnen zu vergeben. Nach zwei 40-tägigen Aufenthalten auf dem Berg vergab ihnen G-tt und sie erhielten seine Gunst zurück.  Der Tag, an dem Moses den Berg herunterkam (der 10. Tischri), sollte für immer als der Tag der Versöhnung bekannt sein - Yom Kippur.
Über die Jahrtausende und mit der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem  (70 n.Chr,) änderten sich die Riten und die häuslichen, ganz privaten Riten traten in den Vordergrund.

Wie am Schabbat ist am Yom Kippur von der Sonnenuntergangszeit am neunten Tischri bis zu den Sternen am Abend des nächsten Tages keine Arbeit zu leisten und wie schon erwähnt, müssen aufgezählten Punkte bei sehr gläubigen Juden eingehalten werden.

Am Ende des Tages, wenn die Nacht hereinbricht, findet ein Gottesdienst statt, der mit Jubel , fröhlichem Gesang und Tanz endet , Schofar (ein Blasinstrument aus Widderhorn) wird geblasen und man proklamiert "Nächstes Jahr in Jerusalem" - " L'Shana Haba'ah B'Yerushalayim "

Ja und dann nimmt man Platz an der festlichen und zum Niederbrechen mit leckereien vollgestellten Tafel platz und nimmt gemeinsam mit Familie und Freunden das fastenbrechen-Mahl ein ... und fast nahtlos beginnt man mit dem Bau der Sukkah, Wir nehmen dann an einem festlichen After-Fast-Essen teil und machen den Abend nach Yom Kippur zu einem eigenen Fest.

In der Tat, obwohl Jom Kippur der feierlichste Tag des Jahres ist, ist es mit einer Unterströmung der Freude durchzogen; Es ist die Freude, in die Spiritualität des Tages eingetaucht zu sein und bringt das Vertrauen zum Ausdruck, dass G-tt unsere Reue annehmen, unsere Sünden vergeben und unser Urteil für ein Jahr des Lebens, der Gesundheit und des Glücks besiegeln wird.

Es ist ein Brauch, dass wir nach Yom Kippur sofort mit dem Bau der Sukkah beginnen, die  für das sehr freudige Fest "Sukkot", das Laubhüttenfest, gebraucht wird, das nach fünf Tagen folgt, aber davon mehr , wenn es soweit ist.
 

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von Monja_moin

WoSchi mit Interesse habe ich Deinen Bericht gelesen.
 
Vom Leben, wie sie ihren Glauben leben und den Ritualen der Juden wissen die meisten (ich auch) recht wenig.
 
Ein weiteres größeres Fest ist Passah - Fest (Pessach).
1997 auf einer Rundreise mit Studiosus durch Jordanien und Israel durften wir am See Genezareth in einem wunderschönem Hotel daran teilhaben.
Davon möchte ich berichten wie ich es erlebte.


Als wir am See Genezareth im Hotel 2 Nächte übernachteten begannt das einwöchige Passah - Fest in Israel .
Es ist ein bewegliches Fest (März / April ) und wird als Familienfest begangen. Es beginnt mit dem Seder (dem Abendessen), zu dem aus ungesäuertem Teig gebackenes Brot (Matze) gereicht wird.

 
In dieser Woche bekamen wir auch nur, diese trocknen Brotfladen zu essen. Geschmeckt hat es uns nicht, aber wir hatten kein Problem es zu akzeptieren.
In unserem Hotel erlebten wir die großen Vorbereitungen für dieses Fest. Jüdische Besucher aus allen Ländern werden erwartet um in Israel dieses heilige Fest zu begehen.


Obwohl dies ein rein religiöses Fest ist und überwiegend in der Großfamilie bzw. unter jüdisch Gläubigen gefeiert wird , wurde unsere Reisegruppe eingeladen an diesem Abendessen teilzunehmen.


Das Essen findet nach einem festgelegten Ritual statt.
Der Auszug der Juden aus Ägypten wird im Wechsel von einem sogenannten Prediger und der Gemeinde gelesen, der Prediger ist nicht eine bestimmte Person, sondern es wird jedes Mal einer unter den Gläubigen von der Gemeinde bestimmt der es übernehmen darf (in der Familie ist dies meist der Vater), zwischendurch singt spontan wer will eine Lobeshymne oder ein Dankgebet nach eigener Verfassung und Wortwahl.
Dazu wird das Essen und der Wein, roter und weißer Wein (alternativ Traubensaft) in vorbestimmter Reihenfolge  aufgetragen und auch nach einem bestimmten Ritual zu sich genommen.
Die Geschichte vom Auszug aus Ägypten wird auf hebräisch vorgelesen.

Jeder Teilnehmer hat vor sich auf dem Tisch ein kleines Heft hingelegt bekommen, in dem er laut oder leise, ganz wie er will, mitlesen kann.
Nicht jeder Teilnehmer versteht hebräisch, auch nicht alle Juden, vor allem diese, welche aus andere Länder angereist sind, deshalb ist der Text neben der hebräischen Sprache in englischer Sprache nachzulesen.

Hier ein Blick auf und in das Heft:
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Für uns hat der Prediger seine Rede öfters unterbrochen und die Seitenzahl in regelmäßigen Abständen angesagt.
Auch wer gut englisch konnte ist nicht immer mit dem Lesen so schnell mitgekommen.

 
Ansonsten  haben wir die anderen Teilnehmer beobachtet und gegessen und getrunken, wann es diese es machten, vor allem was in den Pausen gegessen und getrunken werden durfte. Auch das war einem bestimmten Ritual unterworfen.

Ab und zu haben wir auch den Refrain mitgesungen, die Melodie hatten wir schnell raus und wenn der Text nicht so ganz richtig war, fiel nicht weiter auf.
Wir hatten den Eindruck, daß die Gläubigen sich freuten, daß wir den Versuch machten uns daran zu beteiligen und uns hat es auch gefallen.

Das ganze feierliche Abendessen dauerte ungefähr 4 Stunden.
Es war ein einmaliges und interessantes Erlebnis und wir fühlten uns geehrt, daß wir an diesem hohen Fest dabei sein duften.
Lebenslustig und fröhlich ging es dabei zu und nicht so gesetzt und streng wie bei uns die kirchlichen Feste.
Sinn und Zweck dieser Einladung war auch, daß man uns den jüdischen Glauben etwas näher bringen wollte und somit einen Einblick und Verständnis für das Judentum bekommen sollten.

Als der wunderschöne Abend beendet war, wollten wir an der Rezeption vorbei auf unsere Zimmer.

Dort trafen wir die anderen Teilnehmer, die auf jeden einzeln zu kamen und mit uns sprechen wollten.
So erfuhren wir woher sie kamen, aus verschiedenen Ländern in Europa, den USA und Ostblockstaaten.
Sie sind nur für dieses Fest angereist.
Bei dieser Gelegenheit sagten sie auch, daß sie sich gefreut haben, daß wir an ihrem Fest teilgenommen haben.
 
Als wir in unserem Zimmer ankamen, fand jeder diese Schöne Überraschung vor.
2018-09-18 16-22-5402.jpg
Monja.

Ist etwas lang geworden. Vielleicht interessiert es ja ...

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hema
hema
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von hema
als Antwort auf SamuelVimes vom 11.09.2018, 14:07:41
Gott hat einen Fehler gemacht.
Alles wäre besser gekommen, wenn er seine
Tochter und nicht seinen Sohn auf die Erde geschickt hätte.....


Die ersten Gottheiten waren STADT-GÖTTINNEN, also KEIN FEHLER!

Nur Gilgamesch hat sich nicht an seine Pflichten gehalten und schon waren die Männer Sieger und das hält bis heute an.




 
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von Roxanna
Herr, lehre mich die Kunst der kleinen Schritte
 
 
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr,
sondern um die Kraft für den Alltag. Lehre mich
die Kunst der kleinen Schritte.
 
Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen
Vielerlei und Allerlei rechtzeitig meine Erkenntnisse
 und Erfahrungen zu notieren, von denen ich betroffen bin.
 
Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung.
Schenke mir das Fingerspitzengefühl, um heraus-
zufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist.
 
Lass mich erkennen, dass Träume nicht weiterhelfen,
weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft.
Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun
und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.
 
Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müßte im Leben
alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass
Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine
selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir
wachsen und reifen.
 
Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand
streikt. Schick mir im rechten Augenblick jemand, der den
Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen.
 
Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen.
Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und
zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin.
 
Verleihe mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick ein
Päckchen Güte, mit oder ohne Worte, an der
richtigen Stelle abzugeben.
 
Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit
Tiefgang gleicht, um auch die zu erreichen, die unten sind.
 
Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben
versäumen. Gib mir nicht, was ich ich mir wünsche, sondern
was ich brauche.
 
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!
 
Antoine de Saint-Exupéry
Aus: Die Stadt in der Wüste
Pucette
Pucette
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von Pucette

Der Teufel des einen ist anständiger als der Gott des andern. (Emil Gött)

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Aus verschiedenen Religionen...
geschrieben von Roxanna
Von der Liebe
 
 
Da sagte Almitra: Sprich uns von der Liebe.
Und er hob den Kopf und sah auf die Menschen, und es kam eine Stille über sie. Und mit lauter Stimme sagte er:
 
Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr,
sind ihre Wege auch schwer und steil.
Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin,
auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann. Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie, auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann
wie der Nordwind den Garten verwüstet.
Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich. So wie sie dich wachsen läßt, beschneidet sie dich.
So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern, steigt sie hinab zu deinen Wurzeln und erschüttert sie in ihrer Erdgebundenheit.
Wie Korngaben sammelt sie dich um sich.
Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.
Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.
sie mahlt dich, bis du weiß bist.
Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist;
und dann weiht sie dich ihrem heiligen Feuer, damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.
All dies wird die Liebe mit dir machen, damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst und in
diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.
Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst, dann ist es besser
für dich, deine Nacktheit zu bedecken und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.
In die Welt ohne Jahreszeiten, wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen, und
weinen, aber nicht all deine Tränen.
Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
Liebe besitzt nicht, noch läßt sie sich besitzen;
Denn die Liebe genügt der Liebe.
Wenn du liebst, solltest du nicht sagen: "Gott ist in meinem Herzen", sondern: "Ich bin in Gottes Herzen."
Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.
Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.
Aber wenn du liebst und Wünsche haben mußt, sollst du dir dies wünschen:
Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein, der seine Melodie der Nacht singt.
Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen.
Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein; Und willig und freudig zu bluten.
Bei der Morgenröte mit beflügeltem Herzen zu erwachen und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;
Zur Mittagszeit zu ruhen und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;
Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;
Und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen.
 
 
Aus "Der Phrophet" von Khalil Gibran

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