Religionen-Weltanschauungen "Back to the roots" ... Öff-Öff - der Waldmensch
Re: "Back to the roots"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
eine nachhaltige wirtschaft könnte die lösung sein. nachhaltig heißt aber, dass die wirtschaft von dem derzeit sehr hohen niveau aus nicht immer weiter wächst. wohlgemerkt: ich spreche von der weltwirtschaft.
die massenhafte verbrennung von kohle, erdöl, erdgas, uran ist der sargnagel der zivilisation, die wir gewohnt sind, und von der viele, vielleicht die meisten meinen, sie sei ewig. - aber auch grüne techniken und energien können teil des problems sein bzw. werden. nämlich dann, wenn die vorstellung dahintersteckt, dass das derzeitige produzieren und konsumieren so weitergehen könne, wenn nur genügend erneuerbare energien bereitstünden.
stichwort: Die Grenzen des Wachstums (engl.: The Limits to Growth)
--
Wolfgang
die massenhafte verbrennung von kohle, erdöl, erdgas, uran ist der sargnagel der zivilisation, die wir gewohnt sind, und von der viele, vielleicht die meisten meinen, sie sei ewig. - aber auch grüne techniken und energien können teil des problems sein bzw. werden. nämlich dann, wenn die vorstellung dahintersteckt, dass das derzeitige produzieren und konsumieren so weitergehen könne, wenn nur genügend erneuerbare energien bereitstünden.
stichwort: Die Grenzen des Wachstums (engl.: The Limits to Growth)
--
Wolfgang
Re: "Back to the roots" ... Öff-Öff - der Waldmensch
Danke, anna, deinen persönlichen Beitrag habe ich sehr gerne gelesen und er bringt mir wesentlich mehr als diese vielen trockenen und endlosen Links durch die man sich durchkämpfen soll. Bin ich doch durchaus der Meinung, dass sie hier und da ganz informativ, lehrreich und nützlich sind, aber permanent und in jedem Thread möchte ich damit nicht vollgestopft werden. Ich lese eben auch ganz gerne mal Persönliches von und über Leute, die ich hier fast täglich treffe.
Deine Art und Weise, dein Scherflein beizutragen finde ich realistisch und gar nicht so aufwendig.
Aufgrund meines Jobs bin ich leider auf mein Auto angewiesen, da ich mit der Regionalbahn (ich arbeite im Umland von Berlin) meine Firma so gut wie gar nicht erreiche und doppelt so lange, also 2 Stunden, insgesamt 4 Stunden täglich, unterwegs wäre.
Gerade im letzten Winter habe ich wieder gesehen, wie viele Menschen ihr Auto doch offenbar gar nicht brauchen. Viele Fahrzeuge waren wochenlang eingeschneit, ohne bewegt zu werden.
Ja, der Wäschetrockner ist auch ein grober Stromfresser, aber auch die Tiefkühltruhe müsste nicht sein. Wir alle bekommen frische Lebensmittel jederzeit und die Wege zum nächsten Supermarkt sind in der Regel nicht weit. Geräte lass ich schon lange nicht mehr auf „stand by“ laufen und Licht brennt wirklich und auch konsequent nur in den Räumen, wo ich mich gerade aufhalte.
Dass das Rad nicht zurückgedreht werden kann und soll, ist schon klar. Aber der Umgang mit dem Strom kann bewusster gestaltet werden.
Treibhaustemperaturen, wie sie in Kaufhäusern und öffentlichen Ämtern im Winter herrschen, müssen einfach nicht sein. Hier ist ein absolutes Umdenken und eine Vorbildfunktion erforderlich.
loretta
Re: "Back to the roots" ... Öff-Öff - der Waldmensch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Loretta,
ich weiß, dass viele Leute auf ihr Auto angewiesen sind, das ist klar. Freiburg ist ja auch wesentlich kleiner als Berlin. Unser ÖPNV ist ganz gut ausgebaut, in vielen anderen Gegenden leider nicht.
Nur, als wir vor über 30 Jahren sagten, dass wir auf das Auto verzichten, wurden wir (noch harmlos) als Exoten angesehen. Mittlerweile ist es ja fast schon wieder in.
anna44
ich weiß, dass viele Leute auf ihr Auto angewiesen sind, das ist klar. Freiburg ist ja auch wesentlich kleiner als Berlin. Unser ÖPNV ist ganz gut ausgebaut, in vielen anderen Gegenden leider nicht.
Nur, als wir vor über 30 Jahren sagten, dass wir auf das Auto verzichten, wurden wir (noch harmlos) als Exoten angesehen. Mittlerweile ist es ja fast schon wieder in.
anna44
Re: "Back to the roots" ... Öff-Öff - der Waldmensch
Nun ja, anna, ich denke, dass wohl jeder Fall immer etwas anders liegt.
Ich habe z.B. auch mein Auto abgeschafft, es war ein schwerer Einschnitt und in meinem Fall vor allen Dingen dem Alter und der Gesundheit geschuldet. Auch hier in KA gibt es eine sehr vorteilhafte Seniorenkarte, mit der ich den ganzen Nordschwarzwald nebst anderen Regionen (sogar ins Elsaß!) befahren kann.
Was die Versorgung anbetrifft, so muss ich schon ein paar S-Bahn-Stationen und dann noch 10 Minuten zu Fuß gehen, um zu einem leistungsfähigen Supermarkt zu kommen. Mit dem Auto wäre das kein Problem.
Wäsche trockne ich überwiegend im Trockner, weil ich ausser im Wohnzimmer sonst keine Trocknungsmöglichkeit habe. Aber als Single fällt bei mir auch nicht so viel an.
Die Kühltruhe möchte ich nicht missen, denn ich will nicht jeden Tag einkaufen gehen.
Dafür habe ich die Möglichkeit, mit hundert Schritten im Wald zu sein und wenn ich wollte, könnte ich da bis nach Basel wandern.
e k o
Ich habe z.B. auch mein Auto abgeschafft, es war ein schwerer Einschnitt und in meinem Fall vor allen Dingen dem Alter und der Gesundheit geschuldet. Auch hier in KA gibt es eine sehr vorteilhafte Seniorenkarte, mit der ich den ganzen Nordschwarzwald nebst anderen Regionen (sogar ins Elsaß!) befahren kann.
Was die Versorgung anbetrifft, so muss ich schon ein paar S-Bahn-Stationen und dann noch 10 Minuten zu Fuß gehen, um zu einem leistungsfähigen Supermarkt zu kommen. Mit dem Auto wäre das kein Problem.
Wäsche trockne ich überwiegend im Trockner, weil ich ausser im Wohnzimmer sonst keine Trocknungsmöglichkeit habe. Aber als Single fällt bei mir auch nicht so viel an.
Die Kühltruhe möchte ich nicht missen, denn ich will nicht jeden Tag einkaufen gehen.
Dafür habe ich die Möglichkeit, mit hundert Schritten im Wald zu sein und wenn ich wollte, könnte ich da bis nach Basel wandern.
e k o
Re: "Back to the roots" ... Öff-Öff - der Waldmensch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
loretta, treibhaustemperaturen empfindest DU vielleicht in warenhäusern
oder öffentlichen ämtern, weil du im winter selbst mit daunenmantel dort
ein- und ausgehst
frage mal eine verkäuferin, die dort den ganzen tag verbringen muss, ob
die diese temperaturen so empfindet wie du
aber davon abgesehen, zurück zu den wurzeln, klingt ja ganz nett.
probehalber. nur mal als test ...........
aber ich denke, jeder ist egoist genug, es sich so bequem und gemütlich
zu machen, ohne bei jeder aktion ein schlechtes gewissen zu haben.
ich jedenfalls habe es nicht, wenn ich mein auto aus der garage hole,
einkaufen fahre - oder einfach mal über land düse, weil ich darauf lust
habe.
als weltverbesserer eignen sich viele nicht, auch nicht die,
die hier so klug daherreden ......... fürchte ich.
theorie und praxis sind zwei verschiedene schuhe.
Auf die Spitze getrieben möchte ich es so dozieren: Der Mensch hat in seinem Machbarkeitswahn so viel zu seiner Rückentwicklung getan, dass die Rückkehr zum Zeitalter des Waldmenschen unausweichlich ist.
Hallo Loretta,
ich habe dieses "Aussteigen" vor kurzem probiert.
Ich war 3 Monate in Kenia, allerdings nicht in einem Touristengebiet, sondern auf dem Lande. Ohne Hotel, ohne Auto, ohne Anschluss an ein öffentliches Wasserversorgungsnetz.
Strom hatten wir, allerdings nicht ununterbrochen. Für ca 2 Wochen fiel auch der mal aus, ansonsten auch schonmal nur für einige Stunden.
Hinterm Haus waren 3 Kühe, 5 Ziegen, 10 Hühner und ein Garten für die meisten Zutaten für die Küche waren auch vorhanden.
Brot gabs in ca. 100m Entfernung zukaufen. Kostenlos dazu gab es nette Plaudereien. Der nächste Metzger war in ca 2km Entfernung zu finden, gleich neben einem Internet Cafe.
Diese Strecke legte ich grundsätzlich zu Fuss zurück obwohl es öffentlichen Nahverkehr gab.
Dieser war sicher nicht so pünktlich und bequem wie unserer und man durfte bei der Benutzung keine Berührungsängste haben, aber 2 km lege ich noch gut zu Fuss zurück, zumal man bei so einem Marsch wieder einige Leute trifft und ein Plausch meist fällig wird.
Der nächste Supermarkt war 30km entfernt und dorthin fuhren wir nur wenn es absolut nötig war.
Mein Fazit daraus ist, ich kann mich einschränken und es fällt gar nicht so schwer. Sicher ist das nicht zu vergleichen mit der Lebensweise von Öff-Öff, aber man muss ja nicht von einem Extrem ins andere verfallen.
Meine Tochter, damals 18 Jahre, hat diese Erfahrung auch mal für 3 Monate gemacht und mir schien es, als hätte sie dadurch einiges gelernt, was sie hier in unserer deutschen oder europäischen Wohlstandsgesellschaft nicht so schnell gelernt hätte.
Im Moment plane ich meinen nächsten Aufenthalt dort, allerdings für länger.
ich habe dieses "Aussteigen" vor kurzem probiert.
Ich war 3 Monate in Kenia, allerdings nicht in einem Touristengebiet, sondern auf dem Lande. Ohne Hotel, ohne Auto, ohne Anschluss an ein öffentliches Wasserversorgungsnetz.
Strom hatten wir, allerdings nicht ununterbrochen. Für ca 2 Wochen fiel auch der mal aus, ansonsten auch schonmal nur für einige Stunden.
Hinterm Haus waren 3 Kühe, 5 Ziegen, 10 Hühner und ein Garten für die meisten Zutaten für die Küche waren auch vorhanden.
Brot gabs in ca. 100m Entfernung zukaufen. Kostenlos dazu gab es nette Plaudereien. Der nächste Metzger war in ca 2km Entfernung zu finden, gleich neben einem Internet Cafe.
Diese Strecke legte ich grundsätzlich zu Fuss zurück obwohl es öffentlichen Nahverkehr gab.
Dieser war sicher nicht so pünktlich und bequem wie unserer und man durfte bei der Benutzung keine Berührungsängste haben, aber 2 km lege ich noch gut zu Fuss zurück, zumal man bei so einem Marsch wieder einige Leute trifft und ein Plausch meist fällig wird.
Der nächste Supermarkt war 30km entfernt und dorthin fuhren wir nur wenn es absolut nötig war.
Mein Fazit daraus ist, ich kann mich einschränken und es fällt gar nicht so schwer. Sicher ist das nicht zu vergleichen mit der Lebensweise von Öff-Öff, aber man muss ja nicht von einem Extrem ins andere verfallen.
Meine Tochter, damals 18 Jahre, hat diese Erfahrung auch mal für 3 Monate gemacht und mir schien es, als hätte sie dadurch einiges gelernt, was sie hier in unserer deutschen oder europäischen Wohlstandsgesellschaft nicht so schnell gelernt hätte.
Im Moment plane ich meinen nächsten Aufenthalt dort, allerdings für länger.
Re: "Back to the roots" ... Öff-Öff - der Waldmensch
Hallo kirk,
dein Bericht hat mir richtig gut gefallen, mehr noch, ich war begeistert.
Ich könnte mir ein derartiges Leben gut vorstellen, noch besser natürlich wenn ich noch 30 Jahre jünger wäre ….
Ich habe dieses Leben auch genossen, allerdings nur 3 Wochen lang – nicht vergleichbar mit deiner Schilderung über 3 Monate.
Ich darf auch kurz berichten:
Es war ein von Berlin aus gebuchter Kanuurlaub in Schweden vor über 30 Jahren. Wir waren eine Gruppe von 4 Pärchen und wurden jeweils mit Kanu, 2-Mann-Zelt und Fresskiste mit haltbaren Lebensmitteln in die Wildnis sprich auf den riesigen See und dessen angrenzende endlose einsame Wälder mit einer Karte entlassen. Wir hatten kein Radio und keine Uhren. Wir führten eine Tages-Strichliste, um nicht den Rückgabetermin zu verpassen. Unsere Wäsche wuschen wir im Trinkwassersee – natürlich ohne Waschmittel. Morgens standen wir zähneputzend und grinsend am Ufer und fanden es einfach herrlich und schon gings wieder weiter. Der See hatte viele Inseln. Fische wurden auch gefangen und Blaubeeren gab es reichlich. Wir waren weitab der Zivilisation im tiefsten, einsamsten Schweden und alles ohne Klamotten – 3 Wochen FKK. Es war traumhaft.
Wenn ich heute zurück denke, war dieser Urlaub einer meiner schönsten ……..
Lieben Gruß, danke noch mal und alles Gute für dich und deine Pläne weiterhin
loretta