Religionen-Weltanschauungen Benedikt schafft die Vorhölle ab - und mit ihr die Erbsünde

Benedikt schafft die Vorhölle ab - und mit ihr die Erbsünde

Zunächst klingt es wie eine einfache Geste der Menschlichkeit: Papst Benedikt XVI hat erklärt, dass die Vorhölle - oder der Limbus - nicht existiert. In dieser Vorhölle, weder Hölle noch Paradies, sondern eine Art Schattenreich wie jenes, das sich die Griechen als Hades vorstellten, sollten die ungetauften Kinder bis in alle Ewigkeit verharren: nicht erlöst durch Taufe und Sakrament, jedoch nicht durch den Ungehorsam gegen Gott zur Hölle selbst verdammt.

(Dieser Zustand ist nicht zu vergleichen mit dem Purgatorium, dem Fegefeuer, in dem die zwar erlösten, aber der Läuterung bedürftigen Seelen - also die von 99 Prozent selbst der gläubigsten Katholiken - eine Weile gequält werden, bis sie Gott schauen dürfen.) Da frage ich mich, wer sich das ausgedacht hat. Augustinus?

Die Vorhölle ist also abgeschafft, die Kinder dürfen auch ohne Taufe Gott schauen gemäß der Weisung Christi, lasset die Kindlein zu mir kommen; eine pastorale Notwendigkeit, heißt es aus Rom, schon allein angesichts der vielen Abtreibungen.

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Christentum
In den Evangelien spricht weder Jesus Christus noch die Autoren der Evangelien vom Sündenfall Adams, dessen Fehler Jesus rückgängig zu machen habe. Es sind jedoch deutliche Aussagen über die Verderbtheit der Welt enthalten, die mit der späteren Erbsündenlehre inhaltlich in Einklang gebracht werden können (vgl. Joh. 1,9-11; 8,44).

Die Erbsünde stellt somit ein spezifisch christliches, aus dem Erlösungsbegriff hergeleitetes Dogma dar, das im Judentum kein direktes lehrmäßiges Vorbild hat. Diese Position ist konsequent, da das Judentum keinen sicheren Begriff von der Auferstehung des Fleisches bzw. dem ewigen Geschick der Menschen hat.

Im Islam gibt es keine Erbsünde. Zwar erinnert der Koran (7,19-25; 2,35-39; 20,117-124) an den Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3,1-24), doch übernimmt er nicht die paulinische Lehre von der Erbsünde (Röm 5).

Laut Koran wird demjenigen vergeben, der seine Taten aufrichtig vor Gott bereut und um Vergebung bittet.
Nach islamischer Auffassung ist jeder einzelne Mensch nur für seine eigenen Sünden verantwortlich.

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Da macht der Papst aber doch einige Bocksspruenge. Wie haben die Paepste doch die Menschen mit der Erbsuende jahrhundertelang gequaelt!

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hema

Liebe Hema,

hast du vielleicht einmal darüber nachgedacht, welche Empfindungen jemand haben mag, der dem ganzen sehr ungläubig gegenübersteht?
Da wird die Vorhölle einfach „abgeschafft“, die Kinder dürfen auch ohne Taufe Gott schauen…. usw.

Welche Arroganz bestimmter Menschen (Benedikt schafft die Erbsünde ab) kommt da zum Ausdruck, die genau wissen, wie alles funktioniert und offenbar keinerlei Zweifel haben. Und die anderen haben das alles zu glauben, wenn sie „gläubig“ sein wollen.

Dass andere Religionen wiederum anderes zu wissen glauben (die einen haben - hatten - die Erbsünde, die anderen nicht) und als die absolute, unfehlbare Wahrheit verbreiten, zeigt doch nur, auf welchen tönernen Füßen das alles steht.

Wieviel „Bocksprünge“ eines Papstes und „jahrhunderte lange Quälereien von Päpsten“ lassen sich die Gläubigen eigentlich gefallen?


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wolfgang38

Es war schon immer Absicht der Kirche und der Päpste, den Menschen Angst vor allen möglichen Dingen zu machen , um sie so besser beherrschen zu können. Hat ja auch lange gut funktioniert.
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erde

und wird leider noch lange funktionieren.
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carlotta

Ich bin neugierig, wann das Fegefeuer abgeschafft wird - war auch eine Erfindung der Päpste und Kardinäle....
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simba

hema,
wo soll ich mich auf den weg "downstairs" so lange aufhalten,wenn es jetzt keine vorhölle mehr gibt?
grüße
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herrlehmann

Hallo Erde,
bin da auch Deiner Meinung.

Lieben Gruß,Astrid

Dass andere Religionen wiederum anderes zu wissen glauben (die einen haben - hatten - die Erbsünde, die anderen nicht) und als die absolute, unfehlbare Wahrheit verbreiten, zeigt doch nur, auf welchen tönernen Füßen das alles steht.

Wieviel „Bocksprünge“ eines Papstes und „jahrhunderte lange Quälereien von Päpsten“ lassen sich die Gläubigen eigentlich gefallen?


Genau aus diesem Grund habe ich diesen Thread eröffnet. Es sollte darueber geredet und diskutiert werden. Zu viele tief glaeubige Menschen leben und lebten deswegen in Angst.
Ich war immer der Meinung, dass es KEINE ERBSUENDE GIBT.

Adam und Eva wurden nach meiner Sicht betrogen. Bei Gott sind Mensnchen, die aus Unwissenheit etwas Falsches tun NICHT SCHULDIG!.
Bei unseren Erdengesetzen heißt es hingegen:
"Unwissenheit schuetz vor Strafe nicht."

Danke für deinen Beitrag. Er ist mir sehr wichtig.
Womit koennten die Unglaeubigen hier Probleme haben? Verstehe ich nicht ganz.


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hema

und wird leider noch lange funktionieren.


Glaube ich nicht!
Ich habe das Gefuehl, dass dieses "Dogma" des Papstes (Abschaffung der Erbsünde) den ganzen Glauben erschuettert.

Warum es den Menschen schlecht geht, warum sie "im Schweiße ihres Angesichtes" ihr Brot verdienen muessen und warum Frauen bei der Geburt ihrer Kinder große Schmerzen ertragen muessen, ging doch alles auf den "Suendenfall" zurueck und auf die Vertreibung aus dem Paradies, nach dem sich die Menschen so sehr zurueck sehnen.

Brauchen wir dann auch die Taufe nicht mehr? Zuviele Menschen wurden deswegen zu Tode gefoltert.

Papa Ratzinger, hast du uns erloest?
Dann waere die Kirche aber mehr als schuldig, zumindest 2.000 Jahre lang die Menschen betrogen zu haben.


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hema

wo soll ich mich auf den weg "downstairs" so lange aufhalten,wenn es jetzt keine vorhölle mehr gibt?


Hast recht. "Upstairs" ist ohnehin schoener!

Lieben Gruß an dich!


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hema